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Auftragvorrichtung für eine pastenartige, ein flüchtiges
Lösungsmittel enthaltende Masse
Die Erfindung bezieht sich auf eine Auftragvorrichtung für eine pastenartige, ein flüchtiges Lösungs- mittel enthaltende Masse, wobei die Auftragvorrichtung in der Regel auf einem zur Aufnahme der pasten- artigen Masse bestimmten Behälter angebracht ist.
Es sind bereits Auftragvorrichtungen bekannt, die ein elastisches Kissen aus zellenförmigem, gummii artigem Material und einen sich von einer Öffnung des Behälters für die pastenartige Masse durch das
Kissen zur Auftragfläche erstreckenden Durchlass aufweisen. Diese Kissen sind auf einem festen mit dem
Behälter verschraubbaren Halter angeordnet. Ein Deckel verschliesst die Auftragvorrichtung des Behälters, um ein Austrocknen der pastenartigen Masse zu verhindern. Diese bekannten Auftragvorrichtungen haben jedoch den Nachteil, dass die durch den Durchlass herausgepresste Paste nicht in einer zum Auftragen einer
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Menge auf der Auftragfläche des Kissens haftet. Ausserdem behält ein solches Kissen nach dem Gebrauch eine gewisse Menge der Paste zurück, die dann trocknet und die Auftragfläche des Kissens versteift.
Ein derartig versteiftes Kissen passt sich nicht genügend der Form der zu behandelnden Oberfläche an, so dass sich das Auftragen einer gleichmässigen Pastenschicht schwierig gestaltet.
Es ist auch schon vorgeschlagen worden, für Auftragvorrichtungen, die gleichzeitig als Reinigungsvorrichtungen dienen sollen, ein Kissen zu verwenden, das durch einen spiralig gewundenen Materialstreifen gebildet ist, der durch ein Metallband zusammengehalten und an einem Handgriff angebracht ist.
Der Umstand, dass dieses bekannte Gerät als Reinigungswerkzeug dienen soll, macht es nicht möglich, die Streifenanordnung genügend elastisch zu gestalten, um eine möglichst grosse Verteilfläche darzubieten. Überdies gewährleistet der dichte Streifenbund zufolge der geringen Biegsamkeit der einzelnen Windungen nicht selbst das "Öffnen" der Windungen, wie dies für die Erzielung einer vergrösserten Auftragfläche wünschenswert ist. Ausserdem ist anzunehmen, dass die tiefen Spalten zwischen den Streifenwindungen ziemlich viel Paste zurückhalten, welche in den Streifenkörper eindringt und daher das durch den Streifen gebildete Kissen hart und steif macht.
Die Erfindung macht es sich nun zur Aufgabe, eine Auftragvorrichtung zu schaffen, die sich biegsam einer Oberfläche anpassend auf diese eine ausreichende Pastenmenge verteilt und bei der ein Versteifen des Kissens vermieden wird. Zu diesem Zweck sieht die Erfindung vor allem vor, dass bei einer Auftragvorrichtung mit einem elastischen Kissen aus zellenförmigem, gummiartigem Material und einem sich von einer Öffnung eines Behälters für die pastenartige Masse durch das Kissen zur Auftragfläche erstreckenden Durchlass zum Verhindern des Austrocknens und Erhärtens des Kissens infolge Lösungsmittelverlustes die Auftragfläche des Kissens mit Einschnitten versehen ist ;
welche das Kissen in Ruhelage in voneinander getrennte, dicht aneinanderliegende, sich während des Auftragens der pastenartigen Masse umbiegende, die Auftragfläche vergrössernde und nach dem Auftrag der pastenartigen Masse unter eigener Spannkraft in Ruhelage zurückkehrende Kissenteile unterteilen.
Weitere Merkmale der Erfindung betreffen besonders vorteilhafte Einzelausgestaltungen der Vorrichtung und insbesondere des Kissens selbst.
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In der nachfolgenden Beschreibung wird die Erfindung an Hand einiger in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele noch näher erläutert. Dabei zeigen Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Schuhpasten- tube und eine Ausführungsform der Auftragvorrichtung, Fig. 2 eine Draufsicht eines Auftragkissens der
Fig. l ohne Deckel, Fig. 3 einen Längsschnitt des durch Druck gegen eine Fläche verformten Auftragkissens der Fig. 1, Fig. 4 einen Längsschnitt des Auftragkissens der Fig. 1 nach dem Gebrauch, Fig. 5 einen Längsschnitt einer andern Ausführungsform der Auftragvorrichtung, Fig. 6 eine Draufsicht des Auf- tragkissens der Fig. 5 und Fig. 7 einen Längsschnitt einer weiteren Ausführungsform des Auftragkissens.
Das Auftragkissen 10 (Fig. 1 und 2) besteht aus einem zellenförmigen Kunststoff, dessen Zellen ent- weder ganz oder teilweise voneinander getrennt sind, damit das Kissen keine Paste absorbiert. Der in zy- ) lindrische Form geschnittene Kunststoff kann ein elastischer, zellenförmiger, natürlicher oder synthetischer
Gummi oder ein zellenförmiges Harz, z. B. Polyäthylen, Polyvinylchlorid oder Polyurethan sein. Der elastische Polyurethan-Schaumstoff mit geschlossenen Zellen wird bevorzugt, da dieser durch das Lösungs- mittel. B. der Schuhpasta nicht beeinflusst wird. Das Kissen 10 ist mit einem Bodenteil 12 verklebt, der seinerseits einen mit Gewinde versehenen Teil 14 aufweist, der mit einem mit Gewinde versehenen Hals i 16 einer Tube 18 verschraubbar ist.
Das Kissen 10 kann jedoch auf einem beliebigen Bodenteil befestigt sein, der entweder fest oder abnehmbar mit dem Pastenbehälter verbunden ist.
Ein durch die Mitte des Kissens 10 verlaufender Durchlass 20 steht über eine Öffnung im Boden des
Bodenteiles 12 mit der Öffnung in einem Nippel 22 der Tube 18 in Verbindung. Ein abnehmbarer Deckel
24 ist mit einem Stift 26 versehen, der in den Durchlass 20 abschliessend eintritt, wenn die Tube verschlos- sen wird.
An seiner Aussen- oder Auftragfläche 28 ist das Kissen 10 mit Einschnitten 30 versehen, die das Kis- sen in voneinander getrennte Kissenteile 32 unterteilen. Wird bei Anwendung der Auftragvorrichtung die
Fläche 28 des Kissens gegen eine Oberfläche des Werkstückes. B. eines Schuhes gepresst, so biegen sich die einzelnen Kissenteile 32 um, so dass die-Wände 36 der Kissenteile 32 freigelegt werden (Fig. 3), die als elastische, gegen die zu behandelnde Fläche gepresste Streichflächen dienen : Die durch den Durchlass
20 zugeführte Paste wird durch diese Streichflächen der Kissenteile sehr wirksam aufgetragen.
Die Bieg- samkeit der einzelnen Kissenteile 32 ermöglicht ein enges Anschmiegen des Kissens an eine zu behan- delnde Oberfläche, so dass sogar schwierig zu behandelnde Oberflächenbereiche bestrichen werden kön- nen.
Bei der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsform der Erfindung ist die Auftragfläche 28 des Kis- sens 10 mit einem aus zwei Gruppen von Einschnitten 30 bestehenden Einschnittmuster versehen, dessen gleich weit voneinander entfernte Schnittlinien annähernd rechtwinkelig zueinander verlaufen. Die sol- chermassen gebildeten voneinander abgesonderten Kissenteile 32 zeigen einen rechteckigen Querschnitt und sind leicht verbiegbar, wenn auf die Auftragfläche 28 ein Druck ausgeübt wird. um die Seitenwände
36 als Streichflächen (Fig. 3) freizugeben. Die Kissenteile besitzen eine grosse Elastizität, so dass sie ihre ursprüngliche Form schnell wieder einnehmen.
Die als Streichflächen der Kissenteile 32 dienenden Wände
36 legen sich, wenn die Auftragvorrichtung nicht benutzt wird, dicht aneinander, so dass das Verdunsten des Lösungsmittels einer an den Wänden 36 haftenden Paste verzögert oder verhindert wird und das Kissen nicht erhärtet.
In den Fig. 5 und 6 ist eine andere Ausführungsform eines Auftragkissens 11 dargestellt, dessen mit dem Durchlass 20 konzentrische Einschnitte 30 ringförmige Kissenteile 32 bilden, die sich unter Druck- ausübungumbiegen und ihre Wände 36 freilegen, wodurch die Streichfläche des Kissens 11 vergrössert wird.
Die Kissenteile 32 kehren, wenn das Kissen nicht benutzt wird, infolge ihrer Spannkraft in ihre Ausgangs- stellungenzurück, wobei ein Grossteil der Paste herausgedrückt wird. Zurückgebliebene Paste verteilt sich innerhalb der Einschnitte und ist, auch wenn die Paste trocknet, nicht ausreichend, das Kissen zu erhär- ten.
Gemäss den Fig. 5 und 6 hat die Auftragfläche 28 des Kissens 11 eine konkave Aushöhlung 38, die eine durch den Durchlass 20 herausgepresste Pastenmenge aufnimmt, so dass, wenn das Kissen 11 über die zu behandelnde Oberfläche 34 bewegt wird, die in der Aushöhlung 38 aufgespeicherte Pastenmenge mitgeführt wird. Der Rand des Kissens 11 passt sich auf Grund der Biegsamkeit der konzentrisch getrennten Kissenteile genauestens den zu behandelnden Oberflächen an, so dass ein Ausfliessen der Paste verhindert und gleichzeitig eine Verteilung der Paste als gleichmässig dünne Schicht auf der Oberfläche erzielt wird.
Die Einschnitte 30 der Auftragfläche 28 des Kissens 11 sind so ausgebildet, dass die Biegsamkeit der einzelnen Kissenteile 32 in Richtung auf den Aussenrand des Kissens zunimmt. Die Einschnitte sollen, bei einer Dicke des Kissens von ungefähr 5 bis 13 mm, mindestens bis zu einem Drittel in das Kissen eindringen, mindestens jedoch ungefähr 3 mm, um eine wirkungsvolle Biegsamkeit zu erzielen. In dem eine konkave Oberfläche aufweisenden Kissen 11 wird die
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beste Biegsamkeit der Kissenteile 32 dadurch erzielt, dass die verschiedenen Einschnitte in einer Ebene enden, die parallel mit einer durch die Aussenränder der Streichfläche des Kissens verlaufenden Euene liegt.
In einem eine weitere Ausführungsform der Auftragvorrichtung darstellenden Kissen 40 mit einer ebenen Auftragfläche 28, nimmt die Tiefe der Einschnitte 30 in Richtung auf die Mitte des Kissens ab (Fig. 7). Die Kissenteile in der Mitte werden, da der Mittelpunkt des Kissens einen grösseren Druck er- hält, mehr verformt und die Wände der Kissenteile ergeben demzufolge eine grössere Streichfläche ; die
Kissenteile an den Aussenseiten dagegen werden weniger verformt und benötigen demzufolge tiefere Ein- schnitte, um eine grössere Streichfläche zu schaffen.
Beim Gebrauch der Auftragvorrichtung wird die Paste durch den Durchlass 20 auf die Oberfläche 28 des Kissens 10,11 oder 40 gepresst und das Kissen wird über die zu behandelnde Oberfläche 34 gestrichen.
Die Paste bedeckt die Auftragfläche 28, deren Gesamtfläche durch die Wände 36 der umgebogenen Kissenteile 32 vergrössert wird. Die biegsamen Kissenteile an der Aussenseite der Auftragfläche passen sich schwer zugänglichen Bereichen der zu behandelnden Oberfläche 34 gut an, verhindern ein Ausfliessen der Paste und erlauben gleichzeitig ein Auftragen der Paste als gleichmässig dünne Schicht. Nach dem Gebrauch kehrt. das Auftragkissen in seine ursprüngliche, unverformte Gestalt zurück und wird dann mit dem Deckel verschlossen. Das Kissen bleibt, da ein an den Wänden der Kissenteile verbleibender Pastenrest nicht erhärtet, weich und biegsam.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf ein bestimmtes Auftragmittel, soferne es sich bei diesem um eine pastenförmige, ein Lösungsmittel enthaltende Masse handelt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Auftragvorrichtung für eine pastenartige, ein flüchtiges Lösungsmittel enthaltende Masse, mit einem elastischen Kissen aus zellenförmigem, gummiartigem Material und einem sich von einer Öffnung eines Behälters für die pastenartige Masse durch das Kissen zur Auftragfläche erstreckenden Durchlass, dadurch gekennzeichnet, dass zum Verhindern des Austrocknens und Erhärtens des Kissens (10,11, 40) infolge Lösungsmittelverlustes die Auftragfläche (28) des Kissens mit Einschnitten (30) versehen ist, welche das Kissen in Ruhelage in voneinander getrennte, dicht aneinanderliegende, sich während des Auftragens der pastenartigen Masse umbiegende, die Auftragfläche (28) vergrössernde und nach dem Auftrag der pastenartigen Masse unter eigener Spannkraft in Ruhelage zurückkehrende Kissenteile (32) unterteilen.