DE4419886A1 - Schallschutz-Beschichtung mit einem Kunststoff-Gummi-Granulat - Google Patents
Schallschutz-Beschichtung mit einem Kunststoff-Gummi-GranulatInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schallschutz-Beschichtung mit einem Kunststoff-Gummi-
Granulat.
Die Kunststoff-Gummi-Granulat-Beschichtung soll zur Dämpfung von Schallwellen
eingesetzt werden, insbesondere im Eisenbahnoberbau zur Reduzierung von
Schallimmissionen durch eine Teilschichtung der Schiene und Schallimmissionen
durch die Beschichtung geschlossener Flächen wie z. B. Tunnelwände, Schall
schutzwände, Konstruktionen des schotterlosen Oberbaus.
Es gibt zahlreiche Systeme zur Minderung von Schallwellen (Lärm). Die bekannten
Systeme basieren grundsätzlich auf Masse-Systemen, mehrschaligen Konstruktio
nen mit oder ohne Oberflächenstrukturierungen.
Kritisch ist zu allen Systemen generell anzumerken, daß sie voluminös und sperrig
sind, deshalb oft von der "Quelle" entfernt sind und dadurch aufwendig und teuer
werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfaches, praxisgerechtes und
preiswertes System mit hoher Effizienz zur Dämpfung von Schallwellen zu kreie
ren.
Das System soll eine geringe Konstruktionshöhe haben und komplizierte Formen
sowie auch bereits vorhandene Konstruktionen im Nachhinein wirkungsvoll be
schichten können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mit einem kunststoffge
bundenen Gummi-Granulat (insbesondere aus Altreifen) die emittierende oder re
flektierende Fläche beschichtet wird.
Als Kunststoff bietet sich ein dauerelastisches Polyurethan (Polymerdispersion) an,
das die Haftung zum Untergrund und dem elastischen Gummi-Granulat unterein
ander dauerhaft gewährleistet. Alle bisherigen Versuche und Erfahrungen wurden
mit dem Bindemittel Basonat PA 440, einem Produkt der BASF, erfolgreich gete
stet.
Die Kunststoff-Gummi-Granulat-Beschichtung bringt außer dem Verbund zum Un
tergrund allein durch die Form der Gummi-Granulate aus Altreifen (länglich, 5 bis
8 mm lang) eine durchgehende poröse Struktur zustande.
Innerhalb dieser Beschichtung wird der Schall gebrochen, die Schall-Energie in
Wärme umgesetzt bzw. nur ein reduzierter Anteil abgestrahlt bzw. reflektiert.
Die durchgeführten Versuche haben folgende Zusammenhänge aufgezeigt:
- 1. Je grobkörniger das Granulat, desto besser
- 2. Optimierung der Dicke der Beschichtung:
- - zu dünn: nur eingestreut; schlechte Ergebnisse
- - zu dick: größer 2 cm, negative Reflexion
- - bisheriges Optimum: 0,5 bis 1,5 cm.
Zur Verminderung der Brandgefahr ist es vorteilhaft, das Bindemittel mit Zement
anzureichern (1/4 bis 1/2 Volumen Anteile).
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Bindemittels besteht darin, daß z. B. an
freie Valenzen der Polymerdispersion Wirkstoffe gegen das Pflanzenwachstum
eingebunden werden. Damit soll einer "Vermoosung" entgegengewirkt werden.
Eine technisch vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, daß das Kunststoff-
Gummi-Granulat-Gemisch aufgespritz/torkretiert wird. Mit dieser Technik wird eine
besonders porige, schallschluckende Beschichtung erreicht.
Die Vorteile der Kunststoff-Gummi-Granulat-Beschichtung bestehen darin, daß:
- 1. der Absorptionsgrad sehr hoch und
- 2. die Konstruktionshöhe sehr gering ist;
- 3. die Kosten sehr günstig liegen;
- 4. der Schallschutz nachträglich aufgebracht werden kann;
- 5. auch komplizierte Querschnitte behandelt werden können;
- 6. eine Konservierung der Oberfläche damit verbunden ist;
- 7. Oberflächenschäden (Risse, Unebenheiten) überdeckt wurden und
- 8. die Beschichtung damit gleichzeitig eine Schutzschicht darstellt;
- 9. die Beschichtung mechanisch belastbar ist, d. h. insbesondere auch befahrbar bleibt (Rettungsfahrzeuge).
Beschreibung des Systems durch folgende Schemaskizzen:
Fig. 1 zeigt emittierte und reflektierte Schallwellen im Querschnitt an einem Bei
spiel im Gleis mit der Kunststoff-Gummi-Granulat-Beschichtung.
Fig. 2 zeigt einen stark vergrößerten Querschnitt durch die Kunststoff-Gummi-
Granulat-Beschichtung.
Fig. 1 zeigt ein Beispiel aus dem Eisenbahnbau. Dargestellt sind ein hälftiges
Schienenprofil 1 mit einem darüberstehenden Teil eines Rades 2. Weiter sind
horizontale 3, vertikale 4 und geschwungene 5 schallreflektierende Flächen
dargestellt.
Die Schiene 1 ist am Schienenfuß, am Schienensteg und an der Unterseite des
Schienenkopfes mit einem schalldämpfenden Kunststoff-Gummi-Granulat-Belag 6
beschichtet. Außerdem sind die Begrenzungsflächen 3, 4, 5 mit einer schalldämp
fenden Beschichtung 7 versehen.
Als Schallquelle wird die Rad-Schiene-Berührung angenommen, die den Schall (A)
direkt oder über bereits gedämpfte Schallwellen (B) vom Schienensteg ausgehen
läßt. Die Schallwellen sind die von der Kunststoff-Gummi-Granulat-Beschichtung
gedämpften Schallwellen.
Fig. 2 zeigt einen stark vergrößerten Schnitt durch die Kunststoff-Gummi-Granulat-
Beschichtung 6, 7.
Die aus Altreifen gewonnenen länglichen Gummi-Granulate 8 sind vom Kunststoff
9 umgeben. An den Kontaktpunkten läuft der Kunststoff zusammen und bildet eine
dauerelastische Verbindung zwischen den Granulaten. In der Beschichtung
entstehen Hohlräume 10.
Abgehende, emittierte Schallwellen werden durch das elastische Gerüst herabge
setzt; ankommende Schallwellen werden durch die Hohlräume gebrochen.
Claims (10)
1. Schallschutz-Beschichtung von schallabgebenden und/oder schallreflektie
renden Flächen mit einem kunststoffverfestigten Gummigranulat.
2. Schallschutz-Beschichtung nach Anspruch 1, wobei der Kunststoff elastisch
deformierbar ist.
3. Schallschutz-Beschichtung nach Anspruch 2, wobei der Kunststoff eine
Polymerdispersion ist.
4. Schallschutz-Beschichtung nach Anspruch 3, wobei die Polymerdispersion
Basonat PA 440 ist.
5. Schallschutz-Beschichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit
einem zusätzlichen Luftporenanteil.
6. Schallschutz-Beschichtung nach Anspruch 5, wobei der Luftporenanteil
zumindest teilweise offenporig ist.
7. Schallschutz-Beschichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, je
doch mit einer Zementbeimengung zur Reduzierung der Brandgefahr.
8. Schallschutz-Beschichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, je
doch mit einer zusätzlichen Einbindung von pflanzenwachstumsbehindernden
Stoffen.
9. Schallschutz-Beschichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche für
den Eisenbahnoberbau.
10. Aufbringen der Schallschutz-Beschichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche durch hohen Druck/Geschwindigkeit, um einen hohen insbesondere
offenporigen Luftporenanteil zu erzeugen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944419886 DE4419886A1 (de) | 1994-06-07 | 1994-06-07 | Schallschutz-Beschichtung mit einem Kunststoff-Gummi-Granulat |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944419886 DE4419886A1 (de) | 1994-06-07 | 1994-06-07 | Schallschutz-Beschichtung mit einem Kunststoff-Gummi-Granulat |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4419886A1 true DE4419886A1 (de) | 1995-12-14 |
Family
ID=6520001
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944419886 Withdrawn DE4419886A1 (de) | 1994-06-07 | 1994-06-07 | Schallschutz-Beschichtung mit einem Kunststoff-Gummi-Granulat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4419886A1 (de) |
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-
1994
- 1994-06-07 DE DE19944419886 patent/DE4419886A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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