DE4418729A1 - Einrichtung zum Regeln der Fadenspannung bei einem Spulengatter - Google Patents
Einrichtung zum Regeln der Fadenspannung bei einem SpulengatterInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum
Regeln der Fadenspannung bei einem Spulengatter, bei
der jeder Spulenhalter mit einem Bremsrotor versehen
ist, mit dem ein durch einen Spannhebel verstellbares
Bremselement zusammenwirkt, und bei der der Spannhebel
eine vom ablaufenden Faden belastete Rolle trägt und
eine von Fadenspannung und Eigengewicht abhängige Win
kelstellung einnimmt.
Die auf dem Markt befindlichen gattungsgemäßen Einrich
tungen (vgl. auch DE-OS 19 18 161) haben den Vorteil,
daß die von der Bremsvorrichtung ausgeübte Bremskraft
automatisch abnimmt, wenn sich der Wickeldurchmesser
der jeweiligen Spule vermindert. Die Gewichtsverteilung
am Spannhebel ist vorgegeben und damit auch die vom
Spulengatter auf die Fäden ausgeübte Fadenspannung.
Aus DE-PS 8 83 727 ist es bekannt, alle Spulenhalter mit
einer elektromagnetischen Bremse zu versehen, alle Ma
gnetspulen in Parallelschaltung zu betreiben und den
Erregerstrom durch eine gemeinsame Einstellvorrichtung
zu verändern. Auf diese Weise kann die im Betrieb ge
wünschte Fadenspannung des gesamten Gatters geändert
und beim Abschalten eine Schnellbremsung durch Erhöhung
der Bremskraft erzielt werden. Hierbei geht aber die
individuelle Regelung der Fadenspannung jeder einzelnen
Spule verloren.
Bekannt ist auch eine pneumatische Belastungsvorrich
tung für Fadenbremsen (DE-GM 80 25 217), bei der die
Belastung für eine Mehrzahl von Fadenbremsen bei einem
Spulengatter zentral eingestellt und geregelt werden
kann.
CH-PS 358 043 beschreibt eine Fadenbremse, bei der ein
auf den Faden wirkendes Bremsplättchen durch eine pneu
matische Kolben-Zylinder-Einheit, deren Druck von zen
traler Stelle aus einstellbar ist, belastet werden
kann.
Aus GB-PS 10 71 190 ist es bekannt, einer Spule Brems
schuhe zuzuordnen, die unter dem Einfluß eines Druck
mittels gegen eine rotierende Bremsfläche gedrückt wer
den können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrich
tung zum Regeln der Fadenspannung bei einem Spulengat
ter anzugeben, bei der die Fadenspannung sowohl indivi
duell an jedem einzelnen Spulenhalter als auch gemein
sam für das gesamte Gatter beeinflußbar ist.
Diese Aufgabe wird, ausgehend von einer gattungsgemäßen
Einrichtung, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei
jedem Spulenhalter zusätzlich eine mit Fluiddruck ar
beitende Belastungsvorrichtung vorgesehen ist, die am
Spannhebel angreift, und daß der Fluiddruck für alle
Belastungsvorrichtungen gemeinsam verstellbar ist.
Die von der Belastungsvorrichtung ausgeübte Kraft wirkt
zusätzlich zu der Gewichtskraft am Spannhebel, wodurch
sich auch die Fadenspannung ändert. Diese Änderung kann
zentral eingestellt werden, so daß sich die Fadenspan
nung im gesamten Gatter verstellen läßt. Beim Abschal
ten der vom Gatter versorgten Schärmaschine kann die
Bremskraft im gesamten Gatter erhöht werden, so daß
eine Schnellbremsung möglich ist. Da die Belastungsvor
richtung mit Fluiddruck arbeitet, kann sie am Spannhe
bel angreifen, ohne daß die für den Regelvorgang not
wendige Schwenkbewegung des Spannhebels behindert wird.
Bevorzugt wird es, daß die Belastungsvorrichtungen
durch pneumatische Kolben-Zylinder-Einheiten gebildet
sind. Kolben-Zylinder-Einheiten können unter Aufrech
terhaltung des Fluiddruckes durch Längenänderung der
Schwenkbewegung des Spannhebels besonders leicht fol
gen. Der pneumatische Betrieb verhindert jegliche Ver
schmutzung der Fäden durch das Druckmittel. Es ist le
diglich notwendig, daß jeder Spulenhalter mit einer den
gewünschten Luftdruck führenden Leitung verbunden wird.
Günstig ist es, daß der Spannhebel im gesamten Ar
beitsbereich mit der Horizontalebene einen Winkel α von
mehr als 45° bildet und die Wirkungsrichtung der am
Spannhebel angreifenden Belastungsvorrichtung mit dem
Spannhebel einen Winkel β von weniger als 45° bildet.
Insbesondere kann der Winkel α im Bereich von 60° bis
80° und der Winkel β im Bereich von 30° bis 40° liegen.
Auf diese Weise ist die von der Belastungsvorrichtung
auf den Spannhebel ausgeübte Kraftkomponente im gesam
ten Regelbereich etwa gleich, weil der Winkel β sich
nur geringfügig ändert.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist dafür ge
sorgt, daß die Belastungsvorrichtung außerdem auf einen
Bremsschuh wirkt, der einer weiteren rotierenden Brems
fläche zugeordnet ist. Mit diesem Bremsschuh, der sich
erst bei höheren Fluiddrücken an die weitere Bremsflä
che anlegt, kann die Bremsung beim Abschalten der
Schärmaschine besonders rasch erfolgen.
Günstig ist es, daß der Bremsschuh vom Spannhebel ge
halten ist. Dies ergibt eine einfache Konstruktion mit
wenig zusätzlichen Bauteilen. Außerdem sorgt der Spann
hebel dafür, daß der Bremsschuh beim Wiederanfahren der
Schärmaschine von der weiteren Bremsfläche abgehoben
wird und daher kein Verklemmen stattfinden kann.
Mit Vorteil ist der Bremsrotor eine Bremstrommel und
das Bremselement ein daran anlegbares, vom Spannhebel
spannbares Bremsband.
Bei einer bevorzugten Alternative ist der Bremsrotor
eine Bremsscheibe aus elektrisch leitendem Material und
das Bremselement ein Magnetsystem, das vom Spannhebel
in eine die Bremsscheibe mehr oder weniger überdeckende
Stellung verlagerbar ist.
Insbesondere kann das Magnetsystem einen Dauermagneten
und zwei die Bremsscheibe übergreifende Schenkel auf
weisen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand in der Zeichnung
dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemä
ßen Regeleinrichtung an zwei Spulenhaltern,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Darstellung der Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Ansicht einer gegenüber Fig. 1
abgewandelten Regeleinrichtung,
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Darstellung der Fig. 3
und
Fig. 5 einen Schnitt durch das Magnetsystem der Brems
vorrichtung.
Ein Spulenhalter 1 ist mit einer Fassung 2 an einem
Gatter befestigt. Auf ihm ist drehbar eine Spule 3 an
geordnet. Diese ist drehfest mit einer Bremstrommel 4
verbunden, an deren Außenumfang ein Bremsband 5 an
liegt. Das Bremsband 5 ist an einem Ende an einem orts
festen Stift 6 befestigt und am anderen Ende über eine
Feder 7 mit einem ortsfest gelagerten Spannhebel 8 ver
bunden.
Der vom Spulenumfang abzuziehende Faden 9 wird zunächst
über eine Rolle 10 geführt, die ortsfest gelagert ist,
umschlingt dann eine weitere Rolle 11, die am freien
Ende des Spannhebels 8 angebracht ist, und wird
schließlich über eine Öse 12 einer Anschlußmaschine,
beispielsweise einer Schärmaschine, zugeleitet.
Das Eigengewicht des Spannhebels 8 mit den daran ange
brachten Teilen übt auf den Spannhebel ein im Uhrzei
gersinn wirkendes Drehmoment aus. Ein Drehmoment im
entgegengesetzten Drehsinn übt der Zug des Fadens aus.
Ist die Fadenspannung zu groß, bewegt sich der Spann
hebel 8 von der Stellung B in die Stellung A, wodurch
die vom Bremsband 5 ausgeübte Bremskraft vermindert
wird. Die Spule 3 kann sich schneller drehen, wodurch
die Fadenspannung sinkt und der Spannhebel 8 sich wie
der aus der Stellung A in Richtung auf die Stellung B
bewegt. Hierbei ergibt sich eine Gleichgewichtsstel
lung, bei der der Faden genau mit der gewünschten Fa
denspannung abgezogen wird.
Am Spannhebel 8 greift eine pneumatische Belastungsvor
richtung 13 an. Sie besteht aus einem ortsfest gelager
ten Zylinder 14 und einem Kolben 15, der über ein Ge
lenk 16 am Spannhebel 8 angelenkt ist. Während der
Spannhebel 8 in einem Winkel α von 60° bis 80° zur Ho
rizontalen steht, nimmt die Wirkungsrichtung der Be
lastungsvorrichtung 13 einen Winkel β von 30° bis 40°
zur Horizontalen ein.
Ferner ist am Spannhebel 8 ein Bremsschuh 17 angelenkt,
der mit einer Bremsfläche am Innenumfang der Bremstrom
mel 4 zusammenwirken kann. Wenn der Spannhebel 8 über
die Stellung B hinausgeschwenkt wird, ergibt sich ein
zusätzlicher Bremseffekt durch Anlage des Bremsschuhs
17 an der Bremsfläche.
Es gibt zwei Druckspeicher 18 und 19, die über ein Um
schaltventil 20 wahlweise mit einem Leitungssystem 21
verbunden werden können, das mit allen Belastungsvor
richtungen 13 des gesamten Gatters in Verbindung steht.
Eine Druckpumpe 22 lädt den ersten Speicher 13 mittels
eines Druckreglers 23 auf einen vorgegebenen Arbeits
druck und den zweiten Druckspeicher 19 mittels eines
Druckreglers 24 auf einen vorgegebenen Bremsdruck auf.
Der Arbeitsdruck, der beispielsweise in der Größenord
nung von 2 bar liegen kann, unterstützt die Wirkung des
Eigengewichts des Spannhebels 8, so daß immer dann,
wenn der Arbeitsdruck auf das Leitungssystem 21 gegeben
wird, die Fadenspannung im gesamten Gatter erhöht wird.
Durch Änderung des Arbeitsdrucks mit Hilfe des Reglers
23 kann die Fadenspannung nach Wunsch eingestellt wer
den. Der Bremsdruck, der beispielsweise in der Größen
ordnung von 8 bar liegen kann, ist so bemessen, daß der
Bremsschuh 17 unter allen Umständen an der zugehörigen
Bremsfläche anliegt und daher eine Schnellbremsung al
ler Spulen des Gatters erfolgt.
Im Ausführungsbeispiel dient ein Bolzen 25 dazu, die
Spule 3 und die Bremstrommel 4 drehfest miteinander zu
verbinden. Es kommen aber auch zahlreiche andere Mög
lichkeiten in Betracht. Der Spannhebel 8 kann durch ein
zusätzliches Gewicht belastet sein. Dieses Gewicht kann
verstellbar sein. Es kann auch an einem gegenüber dem
Spannhebel im Winkel versetzten Hebelarm angebracht
sein.
Das Ausführungsbeispiel der Fig. 3 bis 5 entspricht
weitgehend demjenigen der Fig. 1 und 2. Für identische
Teile werden daher auch dieselben Bezugszeichen verwen
det.
Unterschiedlich ist im wesentlichen, daß statt der Rei
bungsbremse mit dem Bremsband 5 eine elektromagnetische
Bremse verwendet wird. Zu diesem Zweck ist der Spann
hebel 8 drehfest mit einem Hebelarm 26 verbunden, der
an seinem freien Ende ein Magnetsystem 27 trägt. Dieses
übergreift eine an der Bremstrommel 4 angebrachte
Bremsscheibe 28 aus elektrisch leitendem Material, ins
besondere aus Aluminium. Beim Verschwenken des Spann
hebels 8 wird die Bremsscheibe 28 mehr oder weniger vom
Bremssystem 27 überdeckt (Pfeil 29). Das Magnetsystem
weist einen U-förmigen Träger 30 mit zwei Schenkeln 31
und 32 auf, von denen der Schenkel 32 einen Dauermagne
ten 33 trägt. Der Hebelarm 26 ist in zwei Stellungen
veranschaulicht. In der vollausgezogenen Stellung übt
er eine stärkere Bremskraft aus, in der gestrichelt ge
zeichneten Stellung eine schwächere Bremskraft.
Das Magnetsystem erzeugt in der Bremsscheibe 28 Wirbel
ströme. Je stärker die Überdeckung, umso größer der
Bremseffekt. Auch bei dieser Konstruktion kann durch
Betätigen der Belastungsvorrichtungen aller Bremsvor
richtungen die Fadenspannung insgesamt geändert werden
und durch Andrücken der Bremsschuhe 17 an die
Bremstrommel 4 ein schnelles Abbremsen erreicht werden.
Claims (10)
1. Einrichtung zum Regeln der Fadenspannung bei einem
Spulengatter, bei der jeder Spulenhalter mit einem
Bremsrotor versehen ist, mit dem ein durch einen
Spannhebel verstellbares Bremselement zusammen
wirkt, und bei der der Spannhebel eine vom ablau
fenden Faden belastete Rolle trägt und eine von
Fadenspannung und Eigengewicht abhängige Winkel
stellung einnimmt, dadurch gekennzeichnet, daß bei
jedem Spulenhalter (1) zusätzlich eine mit Fluid
druck arbeitende Belastungsvorrichtung (13) vorge
sehen ist, die am Spannhebel (8) angreift, und daß
der Fluiddruck für alle Belastungsvorrichtungen
gemeinsam verstellbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Belastungsvorrichtungen (13) durch
pneumatische Kolben-Zylinder-Einheiten (14, 15) ge
bildet sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Spannhebel (8) im gesamten Ar
beitsbereich mit der Horizontalebene einen Winkel α
von mehr als 45° bildet und die Wirkungsrichtung
der am Spannhebel (8) angreifenden Belastungsvor
richtung (13) mit dem Spannhebel einen Winkel β von
weniger als 45° bildet.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß der Winkel α im Bereich von 60 bis 80° und
der Winkel β im Bereich von 30 bis 40° liegt.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Belastungsvorrichtung
(13) außerdem auf einen Bremsschuh (17) wirkt, der
einer weiteren rotierenden Bremsfläche zugeordnet
ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Bremsschuh (17) vom Spannhebel
(8) gehalten ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, ge
kennzeichnet durch einen Arbeitsdruck aufweisenden
ersten Druckspeicher (18), einen Bremsdruck aufwei
senden zweiten Druckspeicher (19), ein gemeinsames
zu allen Belastungsvorrichtungen (13) führendes
Leitungssystem (21) und eine Ventilanordnung (20),
die wahlweise den ersten oder den zweiten Druck
speicher mit dem Leitungssystem verbindet.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß der Bremsrotor eine Brem
strommel (4) und das Bremselement ein daran anleg
bares, vom Spannhebel (8) spannbares Bremsband (5)
ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß der Bremsrotor eine
Bremsscheibe (28) aus elektrisch leitendem Material
und das Bremselement ein Magnetsystem (27) ist, das
vom Spannhebel (8) in eine die Bremsscheibe (28)
mehr oder weniger überdeckende Stellung verlagerbar
ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß das Magnetsystem (27) einen Dauermagneten
(33) und zwei die Bremsscheibe übergreifende Schen
kel (31, 32) aufweist.
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