DE4415879C2

DE4415879C2 - Kraftfahrzeug mit wenigstens einer aus Panzerglas bestehenden Fensterscheibe

Info

Publication number: DE4415879C2
Application number: DE4415879A
Authority: DE
Inventors: Manfred Wuehr; Walter Bauer
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 1994-05-05
Filing date: 1994-05-05
Publication date: 1996-08-14
Anticipated expiration: 2014-05-06
Also published as: DE4415879A1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Kraftfahrzeug der im Oberbegriff des Patentan spruchs 1 genannten und aus der DE 41 42 416 A1 hervorgehenden Art.

Der aus dieser Druckschrift bekannte Sicherheits-Personenkraftwagen hat eine aus Panzerglas bestehende Frontscheibe, an deren Randbereich ein Panzerele ment mit L-förmigem Querschnittsprofil befestigt ist. Hierbei erstreckt sich dessen langer Winkelabschnitt über eine an der Fensterscheibe vorgesehene Randstufe, während der kurze Winkelabschnitt des Panzerelements an der Scheibeninnen seite an liegt. Nachdem jedoch hierbei zwischen dem Außenumfang der Fenster scheibe bzw. zwischen der Außenseite des Panzerelements und dem zuge wandten, fahrzeugaufbaufesten Aufnahmerahmen eine verhältnismäßig breite Fuge vorhanden ist, kann über diese ein Geschoß, Splitter oder dergleichen bei Durchschlagung des aus dünnem Blech bestehenden Aufnahmerahmens in den Fahrzeuginnenraum gelangen.

Ferner ist in der DE 32 43 136 C2 ein insbesondere am Sehschlitz eines Panzers angebrachter Verbundglasblock offenbart, der aus mehreren Glasblöcken besteht, zwischen denen jeweils ein gasgefüllter Zwischenraum vorgesehen ist. Dabei ist wenigstens eine Glasplatte eines Glasblocks gegenüber den benachbarten Glasplatten an den Umfangsrändern zurückgesetzt, wobei in die dadurch gebildete Nut eine rahmenartige Stahlblende eingesetzt ist. Der bekannte Verbundglasblock ist jedoch sehr schwer und wird daher hauptsächlich für die vorgesehene Zweck bestimmung verwendet.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, bei einer gemäß dem Oberbegriff des Patent anspruchs 1 in ein Kraftfahrzeug eingesetzten Fensterscheibe ein Panzerelement derart an der Randstufe der Fensterscheibe anzuordnen, daß ein Durchschlagen des Randbereichs der Fensterscheibe und des an diese angrenzenden Randes des Aufnahmerahmens durch ein Geschoß, Splitter oder dergleichen verhindert wird.

Zur Lösung der Aufgabe sind die im Patentanspruch 1 dargelegten Merkmale vor gesehen.

Da das Panzerelement erfindungsgemäß mit seinem Winkelbereich in der Rand stufe der Fensterscheibe angeordnet ist und sich ein Winkelabschnitt mit dem vom Fahrzeugaufbau abstehenden und etwa parallel zum Winkelabschnitt verlaufenden Stahlelement überdeckt, wird ein Durchschlagen des Randbereichs der Fenster scheibe sowie ein Durchschlagen von deren näherem Umfangsbereich durch ein Geschoß oder dergleichen verhindert. Dabei kann das Panzerelement in einfacher und kostengünstiger Weise angeordnet werden.

Zweckmäßigerweise hat die Fensterscheibe in einem Randquerschnitt zwei ne beneinanderliegende Randstufen, die zur Scheibeninnenseite hin verlaufen. Dabei ist auf der der Scheibeninnenseite zugewandten Randstufe ein im Querschnitt L- förmig gestaltetes Panzerelement aufgeklebt, dessen kurzer Winkelabschnitt etwa parallel zu einer Fensterebene verläuft und in einem Abstand zu dem am Tür fensterrahmen angebrachten Stahlelement mit rechteckförmigem Querschnittsprofil vorgesehen ist. In Schließlage der höhenverlagerbaren Fensterscheibe überdeckt der freie Endbereich des kurzen Winkelabschnitts des Panzerelements das am Türfensterrahmen angebrachte Stahlelement. Dieses erstreckt sich bis nahe - nämlich lediglich unter Bildung einer Fuge - zum langen Winkelabschnitt des L- förmigen Panzerelements, so daß ein Durchschlagen des Randbereichs der Fen sterscheibe durch ein Geschoß absolut verhindert wird. Dabei kann sowohl das Stahlelement als auch das Panzerelement - die eine Zugfestigkeit von etwa 60 kp/mm² haben - kostengünstig hergestellt und in einfacher Weise am Türfenster rahmen durch Schweißen und an der Fensterscheibe durch Kleben oder derglei chen befestigt werden (Merkmale der Patentansprüche 2 bis 4).

Durch eine am Türfensterrahmen angebrachte und längs des oberen Randes und der seitlichen Ränder der Fensterscheibe verlaufende Kunststoffblende ist das Stahlelement und das Panzerelement kaum sichtbar (Merkmal des Patentan spruchs 5).

An einem Türfensterrahmen ist das Stahlelement an seinen beiden seitlichen und am oberen Rahmenteil angebracht, während das Panzerelement an den beiden seitlichen und am oberen Umfangsabschnitt der Fensterscheibe befestigt ist. Zum Abdichten der Fensterscheibe ist hierfür am Türfensterrahmen ein Dichtungsprofil mit U-förmigem Querschnittsprofil angebracht (Merkmale der Patentansprüche 6 und 7).

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeich nung dargestellt und wird im folgenden erläutert. Diese zeigt einen Schnitt am Dachrand eines Sicherheits-Perso nenkraftwagens mit einer in einem Türfensterrahmen vorge sehenen Fensterscheibe aus Panzerglas.

Ein Sicherheits-Personenkraftwagen hat mehrere, nicht dargestellte Fahrzeugtüren, die jeweils einen etwa U-för migen Türfensterrahmen 1 aufweisen. In diesem ist eine aus Panzerglas bestehende Fensterscheibe 2 in den Rich tungen des Doppelpfeils a höhenverlagerbar geführt. Die Fensterscheibe 2 besteht dabei aus mehreren miteinander verklebten Einzelscheiben, so daß das Panzerglas gebildet ist. Wie in der Zeichnung ersichtlich, grenzt in Schließ lage der Fahrzeugtür der obere, etwa waagrecht verlau fende Rahmenteil 1′ an einen Dachrahmen 3 an.

In der Zeichnung ist ferner zu ersehen, daß am oberen, dem Rahmenteil 1′ zugewandten Umfangsabschnitt sowie an den beiden gegenüberliegenden, seitlichen Umfangsab schnitten der Fensterscheibe 2 jeweils eine erste Rand stufe 2′ und eine zweite Randstufe 2′′ ausgebildet sind, die in einem Randquerschnitt von der Scheibenaußenseite 5 zur Scheibeninnenseite 6 verläuft. Dabei ist auf die zweite Randstufe 2′′ sowie auf den dieser entsprechenden, sich an den beiden gegenüberliegenden, seitlichen Um fangsabschnitten befindlichen Randstufen der Fenster scheibe 2 jeweils ein im Querschnitt L-förmig gestalte tes, beschußfestes Panzerelement 7 aufgeklebt, dessen kurzer Winkelabschnitt 7′ etwa parallel zu einer Fenster ebene verläuft und sich bis zur ersten Randstufe 2′ er streckt. Der lange Abschnitt 7′′ des Panzerelements 7 ver läuft dabei bis nahe zur Scheibeninnenseite 6.

Ferner ist auf den innenliegenden, etwa parallel zu einer Fensterebene verlaufenden Schenkel 1′′ des Türfensterrah mens 1 ein beschußfestes Stahlelement 8 mit rechteckför migem Querschnittsprofil aufgeschweißt, das in Schließ lage der Fahrzeugtür sich in einem Abstand b zum kurzen Abschnitt 7′ des Panzerelements 7 befindet. Dabei er streckt sich das Stahlelement 8 bis nahe zum langen Winkelabschnitt 7′′ des Panzerelements 7, so daß dessen kur zer Winkelabschnitt 7′ - etwa senkrecht auf die Fenster scheibe 2 gesehen - den freien Endabschnitt des Stahlele ments 8 überdeckt. Dieses verläuft längs dem oberen Rah menteil 1′ sowie längs den beiden seitlichen Rahmenteilen des Türfensterrahmens 1. Auf den oberen Abschnitt und die beiden seitlichen Abschnitte des Stahlelements 8 ist eine aus Kunststoff bestehende und in einem Abstand zur Schei beninnenseite 6 verlaufende Abdeckblende 9 aufgeklebt, deren freier Endabschnitt das auf der Fensterscheibe 2 angebrachte Panzerelement 7 überdeckt, so daß dieses in Schließlage der Fahrzeugtür kaum sichtbar ist.

Nachdem der kurze Winkelabschnitt 7′ des Panzerelements 7 das Stahlelement 8 überdeckt, wird das Eindringen von Ge schossen oder Splittern in den Fahrzeuginnenraum c auch dann vermieden, wenn diese schräg von oben oder unten auf den Randbereich der Fensterscheibe 2 auftreffen. Der Tür fensterrahmen 1 ist an seinem oberen Rahmenteil 1′ und an den beiden seitlichen Rahmenteilen mit einem gummielasti schen Dichtungsprofil 10 versehen, das ein U-förmiges Querschnittsprofil aufweist. Dabei wirkt der außenlie gende Schenkel 10′ des Dichtungsprofils 10 mit der Außen seite 5 der Fensterscheibe 2 und der innenliegende Schen kel 10′′ mit dem Winkelbereich des Panzerelements 7 zusam men, während eine vom Steg des Dichtungsprofils 10 abste hende Dichtlippe 10′′′ der ersten Randstufe 2′ der Fen sterscheibe 2 zugeordnet ist. Diese ist im Bereich der ersten Randstufe 2′ mit einer Versiegelung versehen, die auch an der Außenseite des Panzerelements 7 vorgesehen ist.

Claims

1. Kraftfahrzeug mit wenigstens einer aus Panzerglas bestehenden Fenster scheibe, die am Randbereich mindestens eine, im Querschnitt von der Scheibenaußenseite zur Scheibeninnenseite verlaufende Randstufe auf weist, welche einem ortsfesten Stahlelement zugewandt ist, wobei auf der Randstufe ein dem Stahlelement zugekehrtes sowie ein winkelförmiges Querschnittsprofil aufweisendes Panzerelement vorgesehen ist, von dem ein Winkelabschnitt etwa parallel zur einer Fensterebene verläuft, dadurch ge kennzeichnet, daß das Panzerelement (7) mit seinem Winkelbereich in der Randstufe (zweite Randstufe 2′′) der Fensterscheibe (2) angebracht ist, wo bei der parallel zur Fensterebene verlaufende Winkelabschnitt (7′) des Pan zerelements das Stahlelement (8) überdeckt.

2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fenster scheibe (2) in einem Randquerschnitt zwei nebeneinanderliegende, zur Scheibeninnenseite (6) hin verlaufende Randstufen (erste und zweite Rand stufe 2′ und 2′′) aufweist, wobei auf der zweiten, der Scheibeninnenseite (6) zugewandten Randstufe (2′′) das im Querschnitt L-förmig gestaltete Panzer element (7) angebracht ist, dessen kurzer, etwa parallel zur Fensterebene verlaufender Winkelabschnitt (7′) in einem Abstand (b) zu dem am Türfenster rahmen (1) angebrachten Stahlelement (8) vorgesehen ist.

3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in Schließlage der höhenverlagerbar in einem Türfensterrahmen (1) geführten Fenster scheibe (2) der freie Endbereich des kurzen Winkelabschnitts (7′) des Pan zerelements (7) das am Türfensterrahmen angebrachte Stahlelement (8) - etwa senkrecht auf die Fensterscheibe gesehen - überdeckt.

4. Kraftfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das ein recht eckförmiges Querschnittsprofil aufweisende Stahlelement (8) sich bis nahe zum langen Winkelabschnitt (7′′) des Panzerelements (7) erstreckt und über dessen ganze Längserstreckung verläuft.

5. Kraftfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Tür fensterrahmen (1) eine aus Kunststoff bestehende und in einem Abstand zur Scheibeninnenseiten (6) verlaufende Abdeckblende (9) aufweist, die das Panzerelement (7) überdeckt.

6. Kraftfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Tür fensterrahmen (1) im Bereich des Panzerelements (7) ein gummielastisches Dichtungsprofil (10) mit etwa U-förmigem Querschnittsprofil aufweist, dessen beide Schenkel (10′, 10′′) mit der Scheibenaußenseite (5) der Fensterscheibe (2) und dem Winkelbereich des Panzerelements (7) zusammenwirken, während eine vom Steg des Dichtungsprofils abstehende Dichtlippe (10′′′) der ersten Randstufe (2′) der Fensterscheibe zugeordnet ist.

7. Kraftfahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Stahl element (8) an den beiden seitlichen sowie am oberen Rahmenteil (1′) des Türfensterrahmens (1) und das Panzerelement (7) an den beiden seitlichen sowie am oberen Umfangsabschnitt der Fensterscheibe (2) angebracht ist.