DE4415635A1 - Sicherheitsgurtanordnung mit einem sich zum Fahrzeugdach erstreckenden Schultergurt - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsgurtanordnung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Bei einer aus der US-PS 3 534 979, B60R 21/10, bekannten gattungsgemäßen Sicherheitsgurtanord­ nung sind - außer einem Beckengurt - zwei den Hals des Fahrzeug­ insassen zwischen sich einschließende, auf jeweils einer Brust­ seite desselben zu jeweils einem Ende des Beckengurts verlaufen­ de Schultergurte vorhanden, die hinter dem Kopf des Fahrzeugin­ sassen zu einem einzigen Gurt zusammengefaßt sind, der sich zu einem hinter dem Kopf des Fahrzeuginsassen am Dach befestigten Aufrollautomaten erstreckt. Der Aufrollautomat verringert trotz einer flachbauenden Sonderbauweise die Nutzhöhe des Fahrzeugin­ nenraums in nachteiliger Weise. Dies bedeutet nicht nur einen Komfortverlust, sondern kann auch Anlaß zu Verletzungen beim Ein- und Aussteigen oder bei Unfällen geben.

Während in der zitierten Patentschrift diese Stelle der Festle­ gung des Aufrollautomaten am Dach durch die spezielle Ausbildung der Sicherheitsgurtanordnung mit zwei gleichsam spiegelbildlich zur Wirbelsäule des Fahrzeuginsassen verlaufenden Schultergurten erforderlich ist, wird eine entsprechende Lage dieser Stelle auch bei moderneren Sicherheitsgurtanordnungen mit einem ein­ zigen, sich gleichsam diagonal über den Brustkorb des Fahrzeug­ insassen erstreckenden Schultergurt dann erforderlich, wenn die Sicherheitsgurtanordnung einem auf einem mittleren Sitz des Fahrzeugs (also entfernt von einer Seitenwand) sitzenden Fahr­ zeuginsassen zugeordnet ist.

Mithin besteht Bedarf an einer gattungsgemäßen Sicherheitsgurt­ anordnung, die ohne Beeinträchtigung ihrer Sicherheitsfunktion durch einfache Maßnahmen eine Verringerung der Nutzhöhe des Fahrzeuginnenraums mit den angegebenen Nachteilen vermeidet.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in einer Sicherheitsgurtanordnung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs, vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung be­ schreiben die Unteransprüche.

Ein Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß infolge Fest­ legung des Aufrollautomaten an einem für die Nutzhöhe des Fahr­ zeuginnenraums unkritischen Ort der Aufrollautomat praktisch allein im Hinblick auf seine eigentliche Funktion ausgelegt werden kann, also der Gesichtspunkt einer gedrängten Bauweise in den Hintergrund tritt.

Für die Führung des Schultergurts zwischen der definierten Stel­ le am Dach und dem Ort des zugehörigen Aufrollautomaten wird der ohnehin vorhandene geringe Abstand zwischen dem eigentlichen Dach (Dachaußenblech) und einem Dachhimmel ausgenutzt. Die Um­ lenkung des Schultergurts erfolgt an der definierten Stelle so­ wie ggf. zwischen dieser und dem Ort der Festlegung des Aufroll­ automaten in an sich bekannter Weise durch am Fahrzeug festge­ legte Ösen oder dergleichen.

Die Erfindung gestattet auch die Anwendung der aus der US-PS 3 754 775, B60R 21/10, bekannten Gurtanordnung mit einem beider­ seits des Fahrzeuginsassen durch Schlösser arretierbaren Becken­ gurt und einem von einem dieser Schlösser ausgehenden, den Brustkorb des Fahrzeuginsassen diagonal überdeckenden Schulter­ gurt für einen Fahrzeuginsassen, der sich auf einem mittleren Fahrzeugsitz befindet. Dies kann ein mittlerer Sitz auf einer hinteren Sitzbank eines Personenkraftwagens oder aber ein mitt­ lerer Sitz in einem Kleinbus sein.

Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnung erläutert, deren Fig. 1 und 2 perspekti­ visch von vorn und von der Seite hier interessierende Bereiche des Innenraums eines Kleinbusses wiedergeben, während Fig. 3 ebenfalls perspektivisch die Anordnung der verschiedenen Fahr­ zeuginsassen zugeordneten Aufrollautomaten erkennen läßt. Fig. 4 schließlich zeigt, ebenfalls perspektivisch, vom Innenraum her gesehen eine andere Führung des Schultergurts.

Betrachtet man zunächst die Fig. 1 und 2, so befinden sich auf mittleren Sitzen des Fahrzeugs zwei Fahrzeuginsassen 1 und 2, denen Sicherheitsgurtanordnungen mit Schultergurten 3 und 4 zugeordnet sind. Wie für den Fahrzeuginsassen 1 insbesondere aus Fig. 1 ersichtlich, enthält die Sicherheitsgurtanordnung außer dem Schultergurt den Beckengurt 5, der an seinen beiden Seiten mit Hilfe von Steckschlössern 6 und 7 arretierbar bzw. lösbar ist. Von dem Steckschloß 6 geht der Schultergurt 3 zu einer Stelle 8 des Fahrzeugdachs 9 ab, die auf der dem Schloß 6 gegen­ überliegenden Seite des Fahrzeuginsassen 1 und im Bereich der Nutzhöhe des Innenraums liegt. Damit durch die Unterbringung des zugehörigen Aufrollautomaten 10 - der Aufrollautomat für den an­ deren Schultergurt 4 ist mit 11 bezeichnet - die Nutzhöhe des Fahrzeuginnenraums nicht verringert und eine Verletzungsgefahr vermieden ist, liegt der Aufrollautomat 10 - ebenso wie der Auf­ rollautomat 11 - im Bereich der hinteren Dachkante 12 an einem Ort, der für die Nutzhöhe des Fahrzeuginnenraums unwichtig ist. Zwischen der Stelle 8 und dem Ort 10 ist demgemäß der Schulter­ gurt 3, wie bei 3′ angedeutet, abgedeckt durch den Dachhimmel 13 unter Verwendung einer Umlenkung zumindest an der Stelle 6 ge­ führt, so daß der optische Eindruck des Fahrzeuginnenraums nicht beeinträchtigt ist.

Wie Fig. 3 zeigt, können die Aufrollautomaten 30, 31, 32 und 33 für verschiedenen Fahrzeugsitzen zugeordnete Schultergurte ne­ beneinander im Bereich der hinteren Dachkante 34 angeordnet sein. Auch ist es zweckmäßig, an den Stellen 8, zu denen sich der jeweilige Schultergurt 3 erstreckt, Aufnahmelaschen für die mit dem jeweiligen Schultergurt 3 verbundene Zunge des Steck­ schlosses 6 vorzusehen,. Den Aufnahmelaschen kann eine schieber­ artige Abdeckung zugeordnet sein. In Fig. 3 ist eine derartige Aufnahme bei 35 angedeutet, in Fig. 4 erkennt man eine Aufnahme 40 an dem im Bereich der hinteren Dachkante festgelegten Auf­ rollautomaten 41 sowie die Aufnahme 42 an der Umlenkstelle 43 des Schultergurts 44, der zwischen äußerem Dachblech und Dach­ himmel mit seinem Bereich 45 über die weitere Umlenkung 46 und unter einer Säulenverkleidung zu dem zugeordneten Aufrollauto­ maten 47 geführt ist, dessen Befestigungsort am Fahrzeugaufbau hier an der C-Säule 48 und damit wiederum außerhalb der Nutzhöhe des Fahrzeuginnenraums gewählt ist.

Mit der Erfindung ist demgemäß eine gattungsgemäße Sicherheits­ gurtanordnung geschaffen, die trotz sicherheitsoptimaler Ausbil­ dung die Nutzhöhe des Fahrzeuginnenraums nicht beeinträchtigt.

Claims (6)

1. Sicherheitsgurtanordnung für einen Fahrzeuginsassen mit einem Sicherheitsgurt, der sich mit einem in Zugverbindung mit einem Aufrollautomaten, stehenden Schultergurt zu einer für den Gurtverlauf optimalen Stelle des Fahrzeugdachs erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufrollautomat (10) an einem von der Stelle (8) des Fahrzeugdachs (9) entfernten, außer­ halb der Nutzhöhe des Fahrzeuginnenraums befindlichen Ort festgelegt und der Schultergurt (3), abgedeckt durch einen Dachhimmel (13), durch Umlenkungen von der Stelle (8) zu dem Ort geführt ist.

2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufrollautomat (47) an einer Säule (48) des Fahrzeugaufbaus festgelegt ist.

3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufrollautomat (10) im Bereich einer Hinterkante (12) des Dachs (9) festgelegt ist.

4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Auf­ rollautomaten (30, 31, 32, 33) für verschiedenen Fahrzeugin­ sassen zugeordnete Schultergurte nebeneinander angeordnet sind.

5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß sie für einen auf einem mittleren Fahrzeugsitz befindlichen Fahrzeuginsassen (1) einen beiderseits des Fahr­ zeuginsassen (1) über Schlösser (6, 7) arretierbaren Becken­ gurt (5) und einen von einem der Schlösser (6) abgehenden Brustgurt (3) enthält, der sich zu einer Stelle (8) des Fahr­ zeugdachs (9) auf der dem einen Schloß (6) abgekehrten Seite des Fahrzeuginsassen (1) erstreckt.

6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß an der Stelle eine Laschenhalterung (42) für einen Beschlag, insbesondere einen Schloßbestandteil, an dem dem Aufrollautomaten (47) abgekehrten Ende des Schultergurts (44) vorgesehen ist.