DE4412762A1 - Verfahren und Einrichtung zur Prüfung der Wasserdichtigkeit von Gehäusen - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Prüfung der Wasserdichtigkeit von GehäusenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Prüfung der Wasser
dichtigkeit von Gehäusen, indem die Gehäuse einem Druck ausgesetzt werden
und die Deformation und deren Rückbildung während der Meßzeit gemessen
und analysiert wird, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Sie betrifft
außerdem noch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 5.
Gemäß der DE-A-33 12 963 ist es bekannt die Dichtheit von Uhrengehäusen
dadurch zu prüfen, daß der Prüfling einem erhöhten Druck ausgesetzt wird
und dann die Verformung des Bodens und des Glases gemessen wird. Bei
gegebener Leckrate darf die durch die Leckage bewirkte Rückbildung der
Verformung nach einer vorbestimmten Zeitdauer einen für die Bezeichnung
"dicht" repräsentativen Wert nicht überschreiten. Bei erhöhtem Druck werden
aber beispielsweise das Glas und der Boden gegen die Dichtungsmaßnahmen
gepreßt, so daß sich Leckstellen schließen können.
Im Gegensatz dazu wird gemäß der US-A-3 837 215 vorgeschlagen, das ver
schlossene zu prüfende Gehäuse in einen Behälter einzubringen und dann
wird im Behälter entweder ein Unterdruck oder ein Überdruck erzeugt und es
wird die Deformation infolge Kompression oder Dehnung mittels einer Rei
henmessung gemessen und die Größe und die Geschwindigkeit der Deforma
tion nach Korrektur der Fehlerrate mittels eines Rechners ermittelt und die
Gehäuse nach diesen errechneten Resultaten ausgeschieden oder verwendet.
Es ist vorgesehen gleichzeitig mehrere Gehäuse mit mehreren Sensoren zu
vermessen, weil der Rechner die einzelnen Angaben reihenmäßig erfaßt.
Einer solchen Anordnung haftet derselbe Nachteil an, daß nämlich bei der
Messung der Deformation mit Druck oder bei Messung unter Vakuum die
Uhr als dicht erkannt werden könnte und unter diesen einzeln betrachteten
Druckverhältnissen Leckstellen nicht erkennbar sein könnten.
Undichtigkeiten bei Uhrgehäusen können auf drei Fehlerquellen zurückge
führt werden:
- a) Undichtigkeiten bedingt durch Bearbeitungsfehler der Dichtflächen,
- b) Undichtigkeiten bedingt durch die Deformation der an der Dichtung betei ligten Komponenten bei Druckbeanspruchung,
- c) Undichtigkeiten bedingt durch ungenügenden Anpreßdruck der Gehäuse- Komponenten gegen die Dichtelemente.
Undichtigkeiten der Arten a) und b) werden bei einer Prüfung mittels Druck
festgestellt, hingegen können Undichtigkeiten der Art c) mittels einer Prüfung
mit Druck nicht festgestellt werden, da der Druck die Komponenten gegen
die Dichtungen preßt. Unter Vakuum lassen sich nun Undichtigkeiten der
Arten a) und c) feststellen, nicht aber Undichtigkeiten der Art b).
Es ist dementsprechend eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Prü
fung der Wasserdichtigkeit anzugeben, bei dem in rascher Folge Gehäuse
geprüft werden können ohne die übrigen Nachteile der bekannten Prüfme
thoden zu haben.
Erfindungsgemäß wird dies mit einem Verfahren erreicht, das gemäß dem
kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 dadurch gekennzeichnet ist, daß jedes
Gehäuse in einen Deformationssensor eingesetzt wird, daß es in einer ver
schließbaren Kammer zuerst einer ersten Prüfung in Unterdruck ausgesetzt
und die Deformation und deren Rückbildung während der Meßzeit gemessen
und analysiert wird, und das Meßresultat mit vorgegebenen Toleranzwerten
verglichen wird, daß dann das Gehäuse in derselben Kammer einer zweiten
Prüfung einem Überdruck ausgesetzt wird, die Deformation und deren Rück
bildung während der Meßzeit gemessen und analysiert, und das Meßresultat
mit vorgegebenen Toleranzgrenzen verglichen wird, und daß die Meßresulta
te angezeigt werden.
Die Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist gemäß dem kennzeich
nenden Teil des Anspruches 5 dadurch gekennzeichnet, daß einer Meßkam
mer zur Aufnahme einer Uhr in einem Deformationssensor an einem Einlaß
von einem Kompressor Druckluft über ein erstes Steuerventil und eine Drossel
zuführbar ist, daß ein Auslaß aus der Kammer über ein zweites Sperr
ventil mit dem Vakuumanschluß eines Vakuumerzeugers verbunden ist, und
daß zum Betrieb des Vakuumerzeugers diesem Druckluft aus dem Kompres
sor über ein drittes Sperrventil zuführbar ist.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand der beilie
genden Zeichnung, in der schematisch eine Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt ist, erläutert.
In einer dichten Meßkammer 3 befindet sich eine Auflage, auf die eine zu
prüfende Uhr 1 aufgelegt wird, sowie ein elektronischer Deformationssensor 2
zur Messung der Dickenänderung der zu prüfenden Uhr. Dieser Deformations
sensor ist an sich bekannt und nicht Teil der Erfindung. Er braucht deshalb
nicht weiter beschrieben zu werden. Ein elektronischer Drucksensor 4 ist mit
der Meßkammer verbunden. Der Einlaß 3a in die Kammer 3 ist über eine
Drossel 7 zur Reduktion der Durchflußmenge und über ein elektrisch betä
tigbares Sperrventil 6 mit einem Kompressor 5 zur Erzeugung der Druckluft
verbunden. Über diesen Pfad wird die Kammer bei einer Messung mit Druck
mit Druckluft gefüllt.
Der Auslaß 3b der Kammer 3 ist über ein weiteres elektrisch betätigbares
Sperrventil 8 mit dem Vakuumanschluß eines Vakuumerzeugers 10 nach dem
Venturiprinzip verbunden, um bei einer Messung unter Vakuum die Kammer
3 über diesen Pfad zu evakuieren. Der Vakuumerzeuger 10 wird über ein
elektrisch betätigbares Sperrventil 9 mit Druckluft gespeist und saugt damit
Luft aus der Kammer 3 über den genannten Auslaß 3b ab. Wenn nur Druck
luft aus der Kammer 3 abgelassen wird, dient der Vakuumerzeuger 10 nur als
Auslaß.
Die Signale aus dem Deformationssensor 2 und aus dem Drucksensor 4 wer
den einem nicht dargestellten Rechner zugeführt und dort verarbeitet. Mit
diesem Rechner können auch die Sperrventile 6,8 und 9 sowie eine ebenfalls
nicht dargestellte alphanumerische Anzeige gesteuert werden.
Der Ablauf erfolgt entweder nach einem vom Anwender festgelegten Prüfprogramm
oder kann nach einem gespeicherten Programm. Die nachfolgende
Beschreibung bezieht sich auf ein standartisiertes Programm mit einer Prü
fung im Vakuum bei -0,5 bar und einer Prüfung unter Druck mit 2 bar.
Die Betriebsweise der oben beschriebenen Vorrichtung ist die folgende:
Nach dem Einlegen der Uhr 1 in den Deformationssensor 2 wird die Meß
kammer 3 automatisch verriegelt. Das Ventil 9 im zweiten Ast einerseits und
das Ventil 8 im Auslaß 3b der Meßkammer 3 andererseits wird geöffnet. Da
nun die Auslaßleitung in den Vakuumerzeuger 10 einmündet, wird durch die
Druckluft aus dem Kompreßor 5 Luft aus der Meßkammer 3 angesaugt und
es entsteht dort ein Unterdruck. Mit dem Drucksensor 4, der mit dem Innen
raum der Meßkammer 3 in Verbindung ist, wird der Innendruck in der Meß
kammer laufend überwacht und mit nichtdargestellten Steuerleitungen bewirkt
dieser Drucksensor 4 daß die beiden Ventile 8,9 geschlossen werden. In der
Meßkammer 3 herrscht nun der gewünschte Druck von -0,5 bar.
Sobald sich die Deformation des Gehäuses 1 stabilisiert hat, wird mit der
eigentlichen Messung begonnen. In einem nicht dargestellten Rechner wird
nun die Prüfzeit berechnet. Nach dieser Zeit wird das Resultat der Prüfung
im Vakuum berechnet und mit den Toleranzgrenzen verglichen und auf einem
Bildschirm angezeigt oder einem Drucker zugeleitet.
Danach wird das Einlaßventil 6 zwischen dem Kompressor 5 und der Meßkammer
3 geöffnet und der mit der Drossel 7 konstant und auf tieferem
Druck als dem durch den Kompressor erzeugten Druck gehaltene Arbeits
druck in die Meßkammer 3 geleitet. Indem das Ventil 8 geschlossen ist, baut
sich in der Meßkammer 3 der programmierte und mittels des Sensors 4 gemessene
Druck, von beispielsweise 2 bar auf.
Das Gehäuse 1 der zu prüfenden Uhr deformiert sich nun unter dem Über
druck. Sobald sich die Deformation stabilisiert hat, was mittels des Deforma
tionssensors 2 feststellen läßt, beginnt wiederum die eigentliche Messung,
wobei die benötigte Meßzeit automatisch mit dem Rechner ermittelt wird.
Nach Abschluß der Meßzeit wird das Deformationsresultat der Prüfung unter
Druck berechnet, mit den programmierten Toleranzwerten verglichen und
parallel zum vorher ermittelten Resultat der Prüfung unter Vakuum darge
stellt. Das Auslaßventil 8 wird geöffnet und der Druck über die Venturidüse
10 und über den Auspuff ins Freie abgelassen. Nach dem Abbau des Druckes
wird die Meßkammer 3 entriegelt und der Prüfling kann herausgenommen
werden.
Die Vorteile einer derartigen Vorrichtung sind einerseits daß nur ein Prüfge
rät benötigt wird, und daß keine Luftpumpe zur Erzeugung des Unterdruckes
benötigt wird. Die Meßzeiten werden stark verkürzt weil der Ablauf automa
tisiert ist und die Prüfresultate mit der Entscheidung gut - schlecht unter
Berücksichtigung beider Meßresultate ausgewertet werden.
Während hier ein Ausführungsbeispiel für eine direkte Meßung beschrieben
wurde, kann dasselbe Meßprinzip auch für Meßungen nach dem Differenz-
Druckverfahren angewendet werden, bei dem die Druck-Differenzwerte zwi
schen einer zu prüfenden Uhr mit den Werten einer gleichzeitig derselben
Prüfung unterworfenen Referenzuhr verglichen werden.
Claims (7)
1. Verfahren zur Prüfung der Wasserdichtigkeit von Gehäu
sen, indem die Gehäuse einem Druck ausgesetzt werden und
die Deformation und deren Rückbildung während der Meß
zeit gemessen und analysiert wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß jedes Gehäuse in einen Deformationssensor
eingesetzt wird, daß es in einer verschließbaren Kammer
zuerst einer ersten Prüfung in Unterdruck ausgesetzt und die
Deformation und deren Rückbildung während der Meßzeit
gemessen und analysiert wird, und das Meßresultat mit
vorgegebenen Toleranzwerten verglichen wird, daß dann das
Gehäuse in derselben Kammer einer zweiten Prüfung einem
Überdruck ausgesetzt wird, die Deformation und deren
Rückbildung während der Meßzeit gemessen und analysiert
wird, und das Meßresultat mit vorgegebenen Toleranzgren
zen verglichen wird, und daß die Meßresultate angezeigt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einwirkzeiten von Unter- und Überdruck nach einstell
baren Programmwerten eingestellt werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die zur Messung benötigte Zeit auf
Grund der Angaben aus dem Deformationssensor berechnet
und in einem Steuergerät gespeichert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die gemessenen Resultate einem Rechner zur Auswertung
zugeführt werden.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einer Meßkammer
(3) zur Aufnahme einer Uhr (1) in einem Deformations
sensor (2) an einem Einlaß (3a) von einem Kompressor (5)
Druckluft über ein erstes Steuerventil (6) und eine Drossel
(7) zuführbar ist, daß ein Auslaß (3b) aus der Kammer (3)
über ein zweites Sperrventil (8) mit dem Vakuumanschluß
eines Vakuumerzeugers (10) verbunden ist, und daß zum
Betrieb des Vakuumerzeugers (10) diesem Druckluft aus
dem Kompressor (5) über ein drittes Sperrventil (9) zuführ
bar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Vakuumerzeuger (10) ein Venturirohr ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß
mit der Kammer (3) ein elektrischer Drucksensor (4) verbunden ist.
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