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Vorrichtung zur Gewinnung von Kautschuk aus Kautschukmilch. Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Gewinnung von Kautschuk aus Kautschukmilch
nach Patent 437 559, bei der die zerstäubte Kautschukmilch in eine von einem
Trockenmittel durchströmte Trockenkammer geschleudert wird und der gewonnene Kautschuk
sich auf einer erweiterten Sammelfläche sammelt.
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Gemäß der Erfindung ist die Einrichtung so getroffen, daß die erweiterte
Sammelfläche als eine durch die Trockenkammer hindurch bewegbare Sammelplatte ausgebildet
ist. Letztere besteht hierbei zweckmäßig aus einzelnen Abschnitten,- die abnehmbar
miteinander verbunden sind.
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Die Trockenkammer weist zwei gegenüberliegende Durchgänge für das
Trockenmittel und die Sammelfläche auf, von denen jeder mit einem beweglichen, den
aus der Trockenkammer hervorragenden Abschnitt der Sammelfläche umgebenden Gehäuse
in Verbindung steht, in welchem eine bewegliche Platte vorgesehen ist, die sich
bei gehobenem Gehäuse auf den auf der Sammelfläche befindlichen Kautschuk stützt
und hierdurch das Entweichen des Trockenmittels nach außen verhindert. Hierdurch
wird bei kontinuierlichem Betriebe ein leichtes und bequemes Wegschaffen des getrockneten
Kautschuks erreicht, wobei der Arbeiter gegen die Einwirkung der zum Trocknen des
Kautschuks dienenden heißen Gase geschützt ist.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform der Erfindung,
und zwar zeigt Abb. i eine teilweise geschnittene Draufsicht der Vorrichtung, Abb.2
eine teilweise geschnittene Seitenansicht, wobei einige Teile zur bessern Klarstellung
weggelassen sind, Abb. 3 einen Schnitt durch einen Einzelteil in größerem Maßstabe
und Abb. q. in einer schematischen Ansicht die Bauart der beweglichen Sammelplatte
sowie eine Ausführungsform der Vorrichtung zu ihrer Bewegung.
Die
Trockenkammer i hat nach der Decke 3 zu sich verjüngende Seitenwände 2, die ebenso
wie die Decke beispielsweise aus armiertem Beton hergestellt sind. Der obere Teil
der Kammer ist zweckmäßig mit einer wärmeisolierenden Schicht .I versehen, die mit
einer Lage 5 aus Hohlziegeln und einem Außenüberzug 6 aus Zement bedeckt wird. An
dem Boden ist die Trockenkammer im dargestellten Falle rechteckig ausgebildet, während
die Decke eine polygonale Form hat, etwa achteckig ist. Auf der Decke steht ein
Gehäuse 7, das durch eine Treppe 8 zugänglich ist. An einer Stelle, ungefähr in
der Mitte der Decke, befindet sich eine Vertiefung 9 in Form eines Kegelstumpfes,
deren Boden eine Öffnung io hat, in der ein leicht entfernbarer Zentrifagalzerstäuber
r i angeordnet «:erden kann. Der Zerstäuber ist zweckmäßig als eine Einheit mit
dem Motor zum Antrieb seiner Scheibe 12 ausgebildet. Auf der Decke 3 ist innerhalb
des Raumes 7 ein Behälter i3 für die Kautschukmilch vorgesehen, der mit dein Zerstäuber
i i durch schnell abnehmbare Leitungen verbunden ist.
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Ferner befindet sich dort ein Ofen 14 mit einem Brenner 15, dem Brennstoff
durch das Rohr 16 vom Behälter 17 und Luft durch das Rohr 18 von einem der doppelt
ausgebildeten -Gebläse i9 zugeführt werden. Aus der Mischkammer 2o, die einen Lufteinlaß
22 hat, werden die Verbrennungsprodukte und die Luft durch einen Exhaustor 26 abgesaugt
und dann durch die Rohre 27, 28 und 29 in die Trockenkammer geblasen.
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Diese hat nahe ihrem Boden gegenüberliegende Auslaßöffnungen 63 (Abb.
3) für das Trockenmittel, und einstellbare Klappen 63' dienen zur Veränderung der
Größe der Durchgänge. Durch diese üffnungen 63 tritt eine bewegbare Sammelplatte
64 für den getrockneten Kautschuk hindurch, die aus einer Reihe von Abschnitten
65 besteht, die verhältnismäßig schmal und im wesentlichen so lang sind, wie der
Boden der Trockenkammer breit ist (Abb. 3 und 4). Jeder Abschnitt ist mit einem
herabhängenden biegsamen Streifen 65' aus Leinwand o. dgl. versehen, der auf dem
Boden der Kammer schleift. Es wird eine solche Anzahl von Abschnitten 65 benutzt,
daß die Sammelfläche sich durch die Trockenkammer hindurch und in die an jedem Ende
vorgesehenen Austrittsöffnungen hineinerstreckt. Die Abschnitte sind durch eine
schnell lösbare Verbindung miteinander verbunden, beispielsweise durch Gelenkglieder
66, welche in benachbarte Öffnungen 67 der Abschnitte 65 eingreifen. Jeder Abschnitt
hat eine Anzahl von Laufrädchen 68, die die Abschnitte tragen, und an den
Enden Laufrädchen 69 (Abb. i), die sich gegen die Seitenwände der Trockenkammer
abstützen und ein Verbiegen verhindern. Zum Bewegen der Abschnitte durch die Trokkenkammer
hindurch kann ein Paar durch ein Druckmittel verschobene Kolben benutzt werden,
die sich in Zylindern 70 (Abb. 4) an dem Einlaßende der Kammer bewegen und mit Druckstangen
71 auf die Abschnitte wirken. Anstatt dessen kann ein ähnliches Paar von Zylindern
72 an dem Auslaßende der Trockenkammer vorgesehen sein, deren Kolben 73 mit dem
vorderen Abschnitt durch Halsen verbunden sind und die Abschnitte durch die Kammer
hindurchziehen. Es können aber auch beide Vorkehrungen gleichzeitig verwendet werden.
Die Zylinder können auch (Abb. i) ausschwenkbar angeordnet sein, so daß sie zur
Seite geschwungen werden können.
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Damit das austretende Trockenmittel solange als möglich in Berührung
mit den Abschnitten der Sammelplatte gehalten wird, und um zu verhindern, daß eine
bemerkenswerte Menge von getrocknetem Kautschuk mit den Trockengasen weggeführt
wird, ist an einem Tragarm 76, der an der Wand 2 oberhalb der Auslaßöffnung 63 befestigt
ist, um Achse 75 eine Deckelplatte 74 drehbar angeordnet, mit der eine Endplatte
77 drehbar verbunden ist, die sich auf den Boden der Kammer stützt. Am Tragarm 76
sitzt um Achse 79 drehbar eine Ablenkplatte 78, die bis kurz vor die Endplatte 77
reicht und mit der Platte 74 durch Lenkstangen 8o drehbar verbunden ist. Seitenwände
8o', die Verlängerungen der Wände 2 der Trockenkammer darstellen, bilden mit den
Platten 74 und 77 einen geschlossenen Raum, der unter der Platte 78 mit der Auslaßöffnung
63 in Verbindung steht. Mit der Platte 74 sind Seite 81 verbunden, die über Rollen
82 auf der Welle 83 laufen und Gegengewichte 84 tragen. Infolge dieser Anordnung
kann die Auslaßeinrichtung aufwärts geschwungen werden (vgl. strichpunktierte Darstellung
in Abb. 3). Die Rollen 82 können lose auf der Welle 83 sitzen, so daß die Auslaßeinrichtung
unmittelbar von Hand gehoben werden kann, oder die Rollen können mit der Welle fest
verbunden sein, die von einer Kraftquelle aus gedreht werden kann, um die Auslaßeinrichtung
zu heben. An den Lagerarmen 76 ist eine Wand 85 befestigt, die in einem Abstand
von der Wand 2 der Trockenkammer liegt, um einen Auslaßkanal 86 zu bilden, der an
seinem unteren Ende mit dem Raum unter der Platte 74 und an seinem oberen Ende mit
den Auslaßöffnungen 87 in Verbindung steht, die in die freie Luft münden und Klappen
87' haben. Die beschriebene Auslaßvorrichtung ist ebenfalls an der gegenüberliegenden
Auslaßöffnung 63 der Trockenkammer vorgesehen.
Beim Arbeiten wird
der Zerstäuber i i in die öffnung io eingesetzt und mit dem Kautschukmilchbehälter
13 verbunden und dann der Ofen 14 in Betrieb gesetzt. Nachdem der Ofen heiß geworden
ist, werden die Verbrennungsprodukte und die Luft durch den Exhaustor 26 aus der
Mischkammer 2o abgesaugt und durch die Rohre 27, 28 und 29 in die Trockenkammer
geführt. Die zerstäubte Kautschukmilch wird in dem sich nach unten bewegenden Strom
des Trockenmittels geführt, so daß die Kautschukteilchen auf die Plattenabschnitte
65 fallen und die austretenden Trockengase durch die üffnungen 63 in die Auslaß-
und Sammeleinrichtung gelangen. Die einstellbaren, drehbaren Klappen 63' bewirken,
daß die austretenden Gase unmittelbar über. die Sammelplatte 6.4 streichen. Die
Gase strömen dann um die Enden der Platten 78 und zwischen diesen und den Platten
74 hindurch und gelangen schließlich durch die Kanäle 86 zu den Auslaßöffnungen
87. Nachdem der Trockenvorgang so lange fortgesetzt ist, bis die gewünschte Menge
getrockneten Kautschuks sich auf den Plattenabschnitten 65 angesammelt hat, wird
die Auslaßvorrichtung in die in Abb. 3 in strichpunktierten Linien angegebene Lage
aufwärts geschwungen, uni den vorderen Endabschnitt 65 freizulegen. In dieser Lage
erstreckt sich das hintere Ende der Platte 78 nach unten in Berührung mit der Oberfläche
des getrockneten Kautschuks 88, so daß die Strömung der Abgase nach außen zu dem
vorderen Abschnitt 65 hin verhindert wird, die Gase vielmehr unmittelbar in den
Kanal 86 gelangen. Infolgedessen können die Arbeiter den vorderen Plattenabschnitt
65 abkuppeln, ohne irgendwie unter der Hitze zu leiden, und den getrockneten Kautschuk
von diesem Abschnitt entfernen, während der .leere Abschnitt dann auf die gegenüberliegende
Seite der Trockenkammer zurückgebracht werden kann. Die Auslaßvorrichtung wird dann
in die in Abb. 3 in vollen Linien angegebene Lage gesenkt, und die Abgase striinien
wieder auf ihrem ersten Weg nach denn Atislaß hin. Sodann wird die Auslaßvorrichtung
auf der gegenüberliegenden Seite der Trockenkammer angehoben, ein leerer Plattenabschnitt
65 an die vorhergehenden angefügt und die Druckstangen 71 verschoben, so daß die
-ganze Sammelplatte 6,.1 um eine bestimmte Strecke durch die Trokkenkammer hindurchbewegt
wird, zweckmäßig um die Breite eines einzelnen Plattenabschnitts. Anstatt in dieser
Weise zu arbeiten, kann auch das untere Ende der Platte 77 an der Einlaßseite für
die Abschnitte 65 so weit weggeschnitten werden, daß der Eintritt eines Abschnitts
möglich ist. Jeder eingeführte Abschnitt kann dann so weit vorgedruckt werden, daß
er einen Verschluß für die Öffnung bildet. Wird in dieser Weise verfahren, so wird
es unnötig, die Auslaßvorrichtung an dieser Seite des Trockners während der Arbeit
zu bewegen. Der Trockner wird dann, wie vorher beschrieben, weiter benutzt und ein
voller Plattenabschnitt in bestimmten Zeitabständen an einem Ende entfernt, während
ein leerer Abschnitt an dem anderen Ende wieder zugefügt ird.