DE4410599A1 - Vorrichtung zum Entfernen von Restanoden und/oder Gußhülsen - Google Patents
Vorrichtung zum Entfernen von Restanoden und/oder GußhülsenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entfernen von Rest
anoden und/oder Gußhülsen von endseitig an Anodenstangen ange
ordneten Anodennippeln.
Die bei der Gewinnung von Aluminium für elektrolytische Alumi
nium-Schmelzbäder verwendeten Kohleanoden verbrauchen sich in
ihrem Einsatz und es ist in bestimmten Intervallen erforderlich,
die Restanoden von den Anodennippeln der Anodenstangen zu ent
fernen. Dies geschieht üblicherweise mittels einer Abstreifvor
richtung, die einen Abstreifkopf od. dgl. aufweist, mit dem die
Restanode von den Anodennippeln abgestreift wird. Die abge
streiften Anodenreste werden in einem Brecher aufgebrochen und
anschließend für die Herstellung neuer Kohleanoden verwendet.
Die von der Restanode befreite Anodenstange wird im allgemeinen
einer weiteren Vorrichtung zugeführt, mit deren Hilfe die nach
dem Abstreifen der Restanoden noch an der Anodenstange verblie
bene(n) Gußhülse(n) von dem bzw. den Anodennippel(n) abgestreift
werden.
Eine Einrichtung zum Abstreifen der Restanoden ist z. B. aus der
DE 41 28 522 bekannt. Bei dieser bekannten Einrichtung wird ein
einem Abstreifer zugeordnetes Abstreifwiderlager zusammen mit
dem Abstreifer in einen Zwischenraum zwischen Restanode und ein
mehrere Nippel tragendes Anodenjoch oder Anodengeweih einge
führt. Beim Abstreifen der Restanoden stützt sich das Abstreif
widerlager am Anodengeweih ab, wodurch die eigentliche Anoden
stange den hohen Abstreifkräften nicht ausgesetzt ist.
Mit dieser bekannten Einrichtung können nur die Restanoden,
nicht auch die Gußhülsen von den Anodennippeln abgestreift wer
den. Darüber hinaus ist diese bekannte Einrichtung nur bei
Anoden mit Anodenjoch verwendbar, da das Anodenjoch für die Ab
stützung des Widerlagers erforderlich ist. Ferner ergibt sich
bei dieser bekannten Einrichtung der Nachteil, daß die Restan
oden im wesentlichen in ganzen Stücken, zumindest in großen
Bruchstücken, von den Nippeln abgestreift werden, wodurch deren
abschließende Zerkleinerung im Brecher relativ aufwendig ist.
Aufgabe der Erfindung ist es vor allem, eine Vorrichtung zum
Entfernen von Restanoden und/oder Gußhülsen so auszugestalten,
daß die Restanode und/oder Gußhülse in besonders einfacher Weise
von der Anodenstange bzw. den Anodennippeln entfernt wird, ohne
daß die dabei wirksamen, hohen Abstreifkräfte auf die
Anodenstange übertragen werden. Die Vorrichtung soll dabei auch
für Restanoden und/oder Gußhülsen geeignet sein, die
unmittelbar, d. h. ohne Anodengeweih, an der Anodenstange
angeordnet sind.
Weiterhin soll mit der Erfindung ein Verfahren angegeben werden,
mit dem Gußhülsen und/oder Restanoden besonders einfach von
Anodenstangen entfernt werden können, ohne daß die Abstreifkräf
te von der Anodenstange aufgenommen werden müssen.
Diese Aufgabe wird mit der Erfindung durch eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art gelöst, die ein den Anodennippel wenig
stens teilweise mit Spielfreiheit umgreifendes Abstreifwiderla
ger und einen gegen die Restanode bzw. den Anodennippel anstell
baren Abstreifdorn aufweist, wobei das Abstreifwiderlager und
der Abstreifdorn beide relativ zum Anodennippel beweglich und
mittels einer Antriebsvorrichtung gegeneinander anstellbar sind.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Anodennippel in
der Nähe der Gußhülse bzw. der Restanode von einem Abstreifwi
derlager mit Spielfreiheit wenigstens teilweise umfaßt und
anschließend ein Abstreifdorn relativ zum Abstreifwiderlager
gegen den Anodennippel bzw. die Restanode bewegt, wobei das
Abstreifwiderlager und der Abstreifdorn beide relativ zum
Anodennippel beweglich und mittels einer Antriebsvorrichtung
gegeneinander anstellbar sind.
Nach der Erfindung sind also ein Abstreifwiderlager und ein
Abstreifdorn vorgesehen, wobei der Abstreifdorn gegen die freie
Seite der Restanode bzw. gegen die Stirnseite des Anodennippels
und das Abstreifwiderlager gegen die entgegengesetzte Seite der
Anode bzw. des Nippels anstellbar sind und so die Restanode zan
genartig zwischen sich einklemmen und aufbrechen bzw. die Guß
hülse aufgrund der Relativbewegung zwischen Abstreifwiderlager
und Dorn vom Nippel abgestreift wird. Da sowohl Abstreifwiderla
ger als auch Dorn relativ zum Nippel beweglich sind, sind die
Abstreifkräfte lediglich zwischen diesen Bauteilen als innere
Kräfte wirksam und können nicht auf die Anodenstange und/oder
ein Maschinengestell übertragen werden. Die Restanode und die
Gußhülse können in bevorzugter Ausgestaltung des erfindungsgemä
ßen Verfahrens in einem Arbeitsgang abgestreift werden, indem
der Abstreifdorn gegen die freie Seite der Restanode angestellt
und die Restanode anschließend zwischen dem sich aufeinander zu
bewegenden Abstreifdorn und dem Abstreifwiderlager aufgebrochen
und vom Anodennippel abgestreift wird und anschließend der
Abstreifdorn gegen die Stirnseite des Anodennippels angestellt
wird und beim weiteren Aufeinanderzubewegen vom Abstreifdorn und
Abstreifwiderlager die Gußhülse vom Anodennippel abgestreift
wird. Dies hat den besonderen Vorteil, daß zum Abstreifen von
Restanode und Gußhülse lediglich eine einzige Vorrichtung benö
tigt wird.
Das Abstreifwiderlager und der Abstreifdorn können an relativ
zueinander beweglichen Werkzeugträgern angeordnet sein. Beson
ders vorteilhaft ist es, wenn die Werkzeugträger im wesentlichen
aus Auslegerarmen bestehen, die an einem Maschinengestell um
eine gemeinsame Schwenkachse gegenläufig schwenkbar angeordnet
sind. Eine derartige Ausgestaltung ist baulich besonders einfach
und außerordentlich robust.
Die Antriebsvorrichtung weist zweckmäßig einen hydraulischen
Zylinderantrieb auf, der einerseits an dem einen Auslegerarm und
andererseits an dem anderen Auslegerarm, vorzugsweise unter Zwi
schenschaltung eines Zugorgans, angreift. Mit Hilfe des hydrau
lischen Zylinderantriebs ist es leicht möglich, die erforderli
chen Abstreifkräfte zwischen Abstreifwiderlager und Abstreifdorn
aufzubringen und gleichzeitig ein hohes Maß an Zuverlässigkeit
und Sicherheit der Vorrichtung sicherzustellen.
Die Anodenstangen können der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit
tels eines Hängeförderers senkrecht hängend zugeführt werden. Das
Abstreifwiderlager ist dann bei senkrecht angeordneter Anoden
stange gegen die Kopfseite und der Abstreifdorn gegen die Unter
seite der Restanode bzw. des Anodennippels anstellbar.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn mindestens einer der Ausle
gerarme mit einem Gegengewicht versehen ist, so daß das Eigenge
wicht der Arme beim Abstreifen nicht von der Restanode oder der
Gußhülse bzw. der diese tragenden Anodenstange aufgenommen wer
den muß. Das Gegengewicht kann über ein Zugseil od. dgl. am Auf
legerarm angreifen, das von einer Umlenkrolle am Maschinenge
stell umgelenkt ist.
Das Abstreifwiderlager besteht zweckmäßig im wesentlichen aus
einer Abstreiferplatte mit einer an die Nippelform angepaßten
Nippelaufnahme. Durch die an die Anodenstange bzw. den Anoden
nippel angepaßte Nippelaufnahme erhält die Stange in der Ab
streiferplatte beim Abstreifen der Restanode bzw. der Gußhülse
eine Führung und wird auch bei großen Abstreifkräften zwischen
Abstreifwiderlager und Abstreifdorn sicher in ihrer gewünschten
Lage gehalten.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Abstreiferplatte an ihrer
der Restanode bzw. der Gußhülse zugewandten Seite mit einer die
Nippelaufnahme umgebenden, die Gußhülse übergreifenden Ausspa
rung versehen ist. Bei dieser Ausgestaltung legt sich die Rest
anode beim Abstreifen mit ihrer Kopfseite an die Abstreiferplat
te im Bereich um die Aussparung herum an, wobei die Gußhülse
erst dann in Kontakt mit der Abstreiferplatte gelangt, wenn die
Restanode weitgehend vollständig vom Nippel entfernt ist und die
Gußhülse in die Aussparung eingreifen kann. Dadurch ist sicher
gestellt, daß das Abstreifen der Kohle und das Entfernen der
Gußhülse zeitlich nacheinander erfolgen und die Gußhülse nicht
gemeinsam mit noch daran anhaftender Kohle vom Nippel abgezogen
wird.
Das Abstreifwiderlager kann etwa gabelförmig ausgebildet sein
wodurch es leicht von der Seite her an die Anodenstange bzw. den
Anodennippel heranführbar ist und diesen etwa dreiseitig umgibt.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn das Abstreifwiderlager mehr
teilig ausgebildet ist und die Anodenstange bzw. den Anodennip
pel allseitig umschließt. Die Anodenstange bzw. der Nippel wird
dann besonders fest gehalten und kann beim Abstreifen der Kohle
oder der Gußhülse in keine Richtung ausbrechen bzw. -schwenken.
Insbesondere erhält die Gußhülse bei dieser Ausgestaltung eine
gleichmäßige Widerlagerfläche an ihrer oberen Stirnseite und
kann sich beim Abziehen vom Nippel nicht verkanten.
Das mehrteilige Abstreifwiderlager besteht vorzugsweise im
wesentlichen aus einer fest mit dem einen Werkzeugträger verbun
denen, ersten Abstreiferbacke und mindestens einer hieran mit
tels einer Schwenkvorrichtung schwenkbaren, zweiten Abstreifer
backe. Dabei ist die Anordnung zweckmäßig so getroffen, daß die
schwenkbare Abstreiferbacke um eine parallel zur Anodenstange
verlaufende, an der feststehenden Abstreiferbacke angeordnete
Schwenkachse schwenkbar ist. Der Abstreifer kann dann mit geöff
neter, schwenkbarer Abstreiferbacke an die Anodenstange bzw. den
Anodennippel herangeführt werden, wonach die schwenkbare Backe
in ihre geschlossene Stellung verschwenkt wird und dadurch die
Stange bzw. der Nippel allseitig umschlossen ist.
Der Abstreifdorn hat vorzugsweise einen Durchmesser, der etwa
zwei Drittel des Innendurchmessers der Gußhülse beträgt. Dadurch
ist sichergestellt, daß die Gußhülse den Abstreifdorn beim Ab
streifen vom Anodennippel nicht berührt und von diesem verkantet
wird.
Das Maschinengestell kann an einem in Richtung auf die Anoden
stange bzw. den Anodennippel beweglichen Schlitten od. dgl. ange
ordnet sein. Die einzelnen Anodenstangen mit daran befindlichen
Restanoden können dann z. B. mittels des Hängeförderers od. dgl.
taktweise in rascher Taktfolge der Vorrichtung zugeführt werden,
wobei der Schlitten bei Erreichen der Abstreifstellung einer
Anodenstange an diese vorzugsweise senkrecht zur Förderrichtung
des Hängeförderers herangeführt und nach dem Abstreifen der
Restanode bzw. der Gußhülse wieder von dieser zurückverfahren
wird.
Das Abstreifwiderlager und/oder der Abstreifdorn sind vorzugs
weise auswechselbar an dem jeweiligen Werkzeugträger befestigt
und können so bei Verschleiß leicht und schnell ausgetauscht
werden.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung, worin eine bevor
zugte Ausführungsform der Erfindung an einem Beispiel näher
erläutert ist. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen
Abstreifvorrichtung mit Anodenstange und daran ange
ordneter Restanode, in einer Seitenansicht;
Fig. 2 den Abstreifer der erfindungsgemäßen Vorrichtung in
einer Draufsicht in Richtung II nach Fig. 1; und
Fig. 3 den Gegenstand der Fig. 1 in einer anderen Arbeits
stellung, wobei die Restanode bereits abgestreift
ist, ebenfalls in einer Seitenansicht.
In der Zeichnung bezeichnet 10 eine Vorrichtung zum Entfernen
von Restanoden und/oder Gußhülsen von Anodenstangen für Alumi
nium-Schmelzbäder.
Die Vorrichtung 10 weist einen Schlittenwagen 11 auf, der mit
tels Laufrollen 12 an einer Laufbahn 13 od. dgl. seitlich ver
schieblich ist. Am Schlittenwagen 11 ist ein Rahmengestell 14
befestigt und mit etwa dreieckförmigen Versteifungen 15 ver
steift.
Am Rahmengestell 14 sind ein oberer Auslegerarm 16 und ein unte
rer Auslegerarm 17 an einer gemeinsamen Schwenkachse 18 gelenkig
gelagert. Am oberen Auslegerarm 16 ist ein hydraulischer Hubzy
linder 19 mit nach oben ausfahrbarem Hubkolben 20 angeordnet,
der über ein langgestrecktes Zugorgan 21 mit dem unteren Ausle
gerarm 17 gelenkig verbunden ist. Am oberen Auslegerarm greift
ein Zugseil 40 an, das über eine Umlenkrolle 41 am Rahmengestell
14 umgelenkt ist und an seinem anderen Ende ein Ausgleichsge
wicht 42 für das Eigengewicht der Auslegerarme 16, 17 und des
Zylinderantriebs 19, 20, 21 trägt.
An der dreieckförmigen Versteifung 15 ist ein vorspringendes
Abstützelement 22 angeordnet, an das sich der untere Auslegerarm
17 anlegen kann und wodurch die Schwenkbewegung des unteren Aus
legerarmes 17 und des damit über das Zugorgan 21 und die Hubzy
linderanordnung 19, 20 verbundenen oberen Auslegerarms 16 nach
unten in Richtung auf die Laufbahn 13 begrenzt ist.
Der obere Auslegerarm 16 bildet einen Werkzeugträger für ein
Abstreifwiderlager 23 am vorderen, freien Ende des Arms. Das
Abstreifwiderlager 23 besteht im wesentlichen aus einer Abstrei
ferplatte 24 mit einer ersten, fest mit dem Werkzeugträger 16
verbundenen Abstreiferbacke 25 und einer mit dieser gelenkig
verbundenen, um eine etwa senkrechte Achse ª schwenkbaren zwei
ten Abstreiferbacke 26. In der gezeigten, geschlossenen Stellung
der verschwenkbaren Abstreiferbacke 26 bilden die beiden Backen
25, 26 eine Nippelaufnahme 27 für einen die Gußhülse 30 und die
Restanode 31 tragenden Anodennippel 28 bzw. eine Anodenstange
29. Dabei ist die Anordnung so getroffen, daß sich die Nippel
aufnahme 27 mit geringem Spiel längs der Anodenstange 29 bzw.
des Nippels 28 verschieben kann.
Die Abstreiferplatte 24 ist an ihrer Unterseite 32 mit einer
Aussparung 33 versehen, die die Nippelaufnahme 27 umgibt und die
so bemessen ist, daß die Gußhülse 30 hierin eingreifen kann.
Der untere Auslegerarm 17 bildet einen Werkzeugträger für einen
am vorderen freien Ende des Arms 17 angeordneten, in Richtung
auf die Nippelaufnahme 27 weisenden Abstreifdorn 34 mit einer
etwa kalottenförmigen Andruckfläche 35. Der Durchmesser d des
Abstreifdorns 34 beträgt etwa zwei Drittel des Durchmessers D
des Anodennippels.
Der Abstreifdorn 34 ist durch Verschwenken der Auslegerarme 16,
17 relativ zueinander in Richtung auf den Nippel 28 anstellbar.
Die beschriebene Vorrichtung funktioniert wie folgt:
Die Anodenstange 29 mit daran befindlicher Restanode 31 gelangt
mittels einer nicht dargestellten Fördervorrichtung in die
gezeigte Abstreifposition, wonach der Schlittenwagen aus einer
Ruhestellung in Richtung auf die Anode in die gezeigte Arbeits
stellung verfahren wird. Dabei befindet sich die schwenkbare
Abstreifbacke 26 in ihrer Offenstellung, so daß die Anodenstange
29 sich in den halbkreisförmigen Teil der Nippelaufnahme 27 an
der feststehenden Abstreifbacke 25 anlegen kann. Anschließend
wird die schwenkbare Abstreifbacke 26 in ihre gezeigte Schließ
stellung verschwenkt, so daß die Anodenstange 29 nunmehr all
seitig von der Abstreifbacke 24 umgeben ist.
Durch Ausfahren des Hubkolbens 20 aus dem Zylinder 19 werden die
Auslegerarme 16, 17 zangenbackenartig aufeinander zubewegt,
wobei der Abstreifdorn 34 mit seiner Andruckfläche 35 an der
Unterseite 36 der Restanode 31 und die Abstreifplatte 24 an
deren Kopfseite 37 angreift. Bei weiterer Druckbeaufschlagung
des Kolbens wird die spröde, leicht zerbrechliche Kohleanode
durch die großen, zwischen Abstreifwiderlager und Abstreifdorn
wirkenden Kräfte in viele Einzelteile aufgebrochen und dadurch
vom Nippel 28 bzw. der Gußhülse 30 entfernt. Die abgebrochenen
Anodenbruchstücke fallen auf eine nicht dargestellte Fördervor
richtung, z. B. einen Bandförderer, und werden einer nachgeschal
teten Aufbereitungsanlage zugeführt. Beim weiteren Ausfahren des
Kolbens 20 gelangt die Widerlagerfläche 39 in der Aussparung 33
an die Stirnfläche 38 der Gußhülse, so daß die Gußhülse beim
weiteren Schließen der sich zangenartig aufeinander zu bewegen
den Auslegerarme 16, 17 von dem Anodennippel abgezogen wird. Die
Gußhülse fällt dann auf den Abstreifdorn hinunter und kann von
diesem abgenommen und ihrer weiteren Verwertung zugeführt wer
den.
Anschließend wird der Kolben des Hubzylinders wieder eingefah
ren, wodurch der untere Auslegerarm 17 wieder nach unten bis in
Anlage mit dem Abstützelement in seiner Ruheposition verschwenkt
wird. Anschließend wird die schwenkbare Abstreiferbacke in ihre
Offenstellung aufgeschwenkt und die Vorrichtung von der Anoden
stange wegverfahren.
Beim Abstreifen von Restanode und Gußhülse sind die hohen Ab
streifkräfte innere Kräfte, die lediglich zwischen den Ausleger
armen wirksam sind. Die Anodenstange und das Maschinengestell
selbst werden von diesen Kräften nicht beaufschlagt. Die Anoden
stange wird daher auch nicht aus ihrer gezeigten Lage nach oben
angehoben, so daß es nicht erforderlich ist, die Anodenstange am
Hängeförderer mit einer Kettenaufhängung od. dgl. "schwimmend"
aufzuhängen, um einen Ausgleich für eine solche Hebebewegung der
Stange zu schaffen. Die Erfindung ist nicht auf das gezeigte und
beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern es ergeben
sich eine Vielzahl von Änderungen, ohne den Rahmen der Erfindung
zu verlassen. So kann beispielsweise an der Widerlagerfläche 39
in der Aussparung 33 ein Elektromagnethalter od. dgl. angeordnet
sein, der die Gußhülse auch nach ihrem Abstreifen noch am Ab
streifer hält, so daß diese nicht auf den Abstreifdorn fallen
kann. Der Elektromagnet eines solchen Halters wird zweckmäßig
erst dann abgeschaltet, wenn der untere Auflegerarm in seine
untere Ruhestellung zurückverschwenkt ist. Nach Abschalten des
Elektromagnets fällt die Gußhülse dann auf dieselbe Förderein
richtung, auf der zuvor auch die abgestreifte Restanode abtrans
portiert würde und kann dann z. B. mit einem Überbandmagnet vom
Förderer entnommen und ihrer Wiederverwertung zugeführt werden.
Es ist auch möglich, am Abstreifdorn eine Abwurfeinrichtung für
die Gußhülse anzuordnen, die z. B. aus einem Hydraulikzylinder
bestehen kann. Die Gußhülse, die nach ihrem Abstreifen vom Nip
pel auf den Dorn fällt, kann dann nach Zurückschwenken bzw.
Auseinander fahren der Auslegerarme durch Ausfahren des Kolbens
des Hydraulikzylinders vom Dorn abgeworfen werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist selbstverständlich nicht
nur für Anodenstangen mit nur einem Anodennippel verwendbar,
sondern kann in einfacher Weise auch für Anodenstangen mit
mehreren Nippel eingesetzt werden. In diesem Falle ist in
vorteilhafter Weise jedem einzelnen die Restanode tragenden
Nippel ein eigener Abstreifdorn und eine eigene Abstreiferplatte
zugeordnet. Die Abstreiferplatte kann jedoch auch eine
gemeinsame Platte für alle Nippel sein.
Es ist auch denkbar, das Abstreiferwiderlager und den Abstreif
dorn anstatt an schwenkbaren Auslegerarmen direkt an einen
hydraulischen Abstreifzylinder anzuordnen. Dabei ist die Ausfüh
rung zweckmäßig so getroffen, daß der Abstreifdorn unmittelbar
am ausfahrenden Hubkolben angeordnet bzw. von diesem gebildet
ist, während der Abstreifer eine fest mit dem Zylinder verbun
dene, in Abstand von dessen kolbenseitigem Ende angeordnete,
gabelartig um den Nippel greifende Klaue ist. Der Abstreifzylin
der kann dann bei eingefahrener Kolbenstange koaxial zum Nippel
und aufgebrochen wird und beim weiteren Ausfahren des Kolbens
auch die Gußhülse in der beschriebenen Art und Weise abgestreift
wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann sowohl zum Abstreifen von
Restanoden und Gußhülse in einem Arbeitsgang als auch zum Ent
fernen nur der Gußhülse oder der Restanode verwendet werden.
Claims (17)
1. Vorrichtung zum Entfernen von Restanoden (31) und/oder
Gußhülsen (30) von endseitig an Anodenstangen (29) ange
ordneten Anodennippeln (28), gekennzeichnet durch
ein den Anodennippel (28) wenigstens teilweise mit Spiel
freiheit umgreifendes Abstreifwiderlager (23) und durch einen
gegen die Restanode (31) bzw. den Anodennippel (28) anstell
baren Abstreifdorn (34), wobei das Abstreifwiderlager (23)
und der Abstreifdorn (34) beide relativ zum Anodennippel (28)
beweglich und mittels einer Antriebsvorrichtung (19, 20, 21)
gegeneinander anstellbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Abstreifwiderlager (23) und der Ab
streifdorn (34) an relativ zueinander beweglichen Werkzeug
trägern (17, 16) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Werkzeugträger im wesentlichen
aus Auslegerarmen (16, 17) bestehen, die an einem Maschinen
gestell (14) um eine gemeinsame Schwenkachse (18) gegenläufig
schwenkbar angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Antriebsvorrichtung einen
hydraulischen Zylinderantrieb (19, 20) aufweist, der einer
seits an dem einen Auslegerarm (16) und andererseits an dem
anderen Auslegerarm (17), vorzugsweise unter Zwischenschal
tung eines Zugorgans (21), angreift.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Abstreifwiderlager (23) bei
senkrecht angeordneter Anodenstange (29) gegen die Kopfseite
(37) und der Abstreifdorn (34) gegen die Unterseite (36) der
Restanode (31) bzw. des Anodennippels (28) anstellbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens einer der Ausleger
arme (16, 17) mit einem Gegengewicht (42) versehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß das Gegengewicht (42)
über ein Zugseil (40) o. dgl. am Auslegerarm (16) angreift,
das von einer Umlenkrolle (41) am Maschinengestell umgelenkt
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Abstreifwiderlager (23) im
wesentlichen aus einer Abstreiferplatte (24) mit einer an die
Nippelform angepaßten Nippelaufnahme (27) besteht.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abstreiferplatte (24) an
ihrer der Restanode (31) bzw. der Gußhülse (30) zugewandten
Seite mit einer die Nippelaufnahme (27) umgebenden, die
Gußhülse (30) übergreifenden Aussparung (33) versehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Abstreifwiderlager (23) etwa
gabelförmig ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Abstreifwiderlager (23)
mehrteilig ausgebildet ist und die Anodenstange (29) bzw. den
Anodennippel (28) allseitig umschließt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das mehrteilige Abstreifwider
lager (23) im wesentlichen aus einer fest mit dem einen
Werkzeugträger (16) verbundenen, ersten Abstreiferbacke (25)
und mindestens einer hieran mittels einer Schwenkvorrichtung
(ª) schwenkbaren, zweiten Abstreiferbacke (26) besteht.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abstreifdorn einen Durch
messer (d) hat, der etwa zwei Drittel des Innendurchmessers
(D) der Gußhülse (30) beträgt.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß das Maschinengestell (14) an
einem in Richtung auf die Anodenstange (29) bzw. den Anoden
nippel (28) beweglichen Schlitten (11) o. dgl. angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß das Abstreifwiderlager
(23) und/oder der Abstreifdorn (34) auswechselbar an dem
jeweiligen Werkzeugträger (16, 17) befestigt sind/ist.
16. Verfahren zum Entfernen von Gußhülsen und/oder Restanoden von
endseitig an Anodenstangen angeordneten Anodennippeln, ins
besondere unter Verwendung einer Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeich
net, daß der Anodennippel (28) in der Nähe der Guß
hülse (30) bzw. der Restanode von einem Abstreifwiderlager
(23) mit Spielfreiheit wenigstens teilweise umfaßt wird und
anschließend ein Abstreifdorn (34) relativ zum Abstreifwider
lager (23) gegen den Anodennippel (28) bzw. die Restanode
(31) bewegt wird, wobei das Abstreifwiderlager (23) und der
Abstreifdorn (34) beide relativ zum Anodennippel (28) beweg
lich und mittels einer Antriebsvorrichtung (19, 20, 21)
gegeneinander anstellbar sind.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Abstreifdorn (34) gegen die
freie Seite (36) der Restanode (31) angestellt und die Rest
anode (31) anschließend zwischen dem sich aufeinander zu be
wegenden Abstreifdorn (34) und dem Abstreifwiderlager (28)
abgestreift wird und anschließend der Abstreifdorn (34) gegen
die Stirnseite des Anodennippels (28) angestellt wird und
beim weiteren Aufeinanderzubewegen von Abstreifdorn (34) und
Abstreifwiderlager (23) die Gußhülse (30) vom Anodennippel
(28) abgestreift wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944410599 DE4410599A1 (de) | 1994-03-26 | 1994-03-26 | Vorrichtung zum Entfernen von Restanoden und/oder Gußhülsen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944410599 DE4410599A1 (de) | 1994-03-26 | 1994-03-26 | Vorrichtung zum Entfernen von Restanoden und/oder Gußhülsen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4410599A1 true DE4410599A1 (de) | 1995-09-28 |
Family
ID=6513972
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944410599 Withdrawn DE4410599A1 (de) | 1994-03-26 | 1994-03-26 | Vorrichtung zum Entfernen von Restanoden und/oder Gußhülsen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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