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Scheibengasbehälter. Die sogenannten trockenen Gasbehälter, bei welchen
die Gasaufspeicherung-in e#inem nach oben offen-en Behälter durch die Diclitung
einer glatten Scheibe an einer Behälterwand vermittels radialen Druckes unter Zuhilfenahme
von Holz, Stoffeinlagen, Walzen usw. erreicht wird, bilden nicht nur für den Betrieb,
sondern auch für die Umgebung eine große Gefahr. Bei Deformationen des Behälters
durch einseitige Senkung, Erdbew-egung, Temperatur, starkem Winddruck usw. treten
einseitig verstärkte Reibungsmomente auf. Dadurch wird einerseits die' Scheibe nicht
festgeklemmt und andererseits die Dichtung gefährdet. Auch bei einseitiger
Belastung oder einseitigem Festhängen-der 2D ZD Scheibe wird infolge verschiedener
Temperaturen am Umfange des Gasbehälters, die durch Sonne, Wind und Niederschläge
verursacht sind, verschiedene Zähigkeit des der Innenwand anhaftenden Teeres hervorgerufen
und die gleichmäßige Bewegung sowie die Dichtung der radial dichtenden Scheibe gefährdet.
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Die radiale Dichtung ist daher nicht nur eine Verlustquelle, sondern
auch eine Gefahrenquelle.
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Vorliegende Erfindung betrifft einen Gasbehälter, bei welchem die
dichtende Reibun 'g
nicht durch radialen Druck des Scheibenrandes an die Behälterwand
erfolgt, sondern durch tangentiale Bewegung der Dichtungsorgane an einem an der
inneren Behälterwand von unten bis oben verlaufenden Ge-
winde.
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Spiralenartige Gewinde sind an Gasbehältern zwar schon bekannt, doch
dienten sie bisher lediglich zur Führung der Glocken.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsformen dargestellt.
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Abb. i zeigt einen Behälter mit einem über die innere Behälterwand
verlaufenden rinnenförtnigen Gewinde a und eine Scheibe b rn ' it
nach unten gebogenem Rand c, dessen untere Kante dichtend auf dem Rinnenboden aufliegt
bzw. in die mit Flüssigkeit berieselte Rinne eintaucht.
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Abb. 2 zeigt eine Scheibe f, welche am Rande einen rinnenförmigen
Schraubengang d trägt, in welchem ein über die ganze Behälterinnenwand verlaufendes
Gewinde e von Hakenform dichtend abschließt.
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Abb. 3 zeigt Dichtungs- und Führungsteile dazu.
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Abb. 4 und 5 zeigen mechanische Dichtungsorgane und solche
für breiartige Massen.
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Das an der inneren Behälterwand liegende Gewinde a, e oder
t ist gasdicht mit dem BciLMtermantel verbunden. Die Scheibe b
(Abb. i), deren
äußerer Rand dem Gewinde durch radialen Schlitz, Aufbiegen der Kanten des Schlitzes
undeine Wandg zwischen diesen Kanten angepaßt ist, liegt mit der unteren Kante des
Mantelringes c auf dem Boden des -berieselten rinnenförmigen Gewindes a, und zwar
etwa auf die Länge eines Gewindeganges. Sie erhält dadurch die Form eines Schneckenganges.
Zwischen dem äußeren Rande der Wand g und der Behälterwand befindet sich
bei i eine kurze, reibende oder rollende Dichtung, falls eine Flüssigkeitsdichtung
nicht angewendet wird. Diese kurze Dichtung bei i wird durch eine an der Scheibeb
diametral gegenüberliegende Rollenführungx an die Behälterwand gedrückt.
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In der Ausführungsform nach Abb.:2 hat der Querschnitt des Gewindes
an der Behälterwand die Form des Hakens, der in die an der Scheibe f liegende
Rinne d dichtend eingreift. Die senkrechte Abschlußwand g liegt zwischen
Scheibenrand und Behälterwand.
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In beiden Fällen erfolgt die Dichtung genau wie beim bekannten Teleskopgasbehälter
zwischen Glocke unä Teleskop, aber mit dein Unterschiede, daß die Tasse der Glocke
zu einer gewindeförmigen Rinne ausgebildet ist und der Haken in derselben Gewindeform
in dieser Rinne tauchend abschließt. 11
Die Ausführungsform nach Abb. 4 stellt
eine mechanische Dichtung durch Reibung zweier glatter bearbeiteter Flächen aufeinander-
dar. Der äußerste Rand der Scheibe s kann einen nach oben gerichteten Schenkel r
erhalten, wodurch das zwischen ihm und Behälterwand eingeführte Schmiermittel auch
als Dichtungsmittel dient.
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Die Ausführungsform nach Abb. 5 ist be-
sonders für breiartige
Dichtungsmittel gedacht. Die gezeigte Rinne o hat einen nur
niedrigen
nach oben stehenden Rand, während ein ebensolcher Rand in der Scheibe nach unten
gerichtet ist. Während der Rand der Rinne o im gleichen Abstand von der Behälterwand
verläuft, wird der Rand in der Scheibe so gestaltet, daß der Zwischenraum zwischen
ihm und der Behälterwand sich auf die ganze Länge des Schraubenganges gleichmäßig
vergrößert. Dadurch wird breiige Dichtungsmasse in der Rinne o beim Aufwärtsgang
der Scheibe nicht nur zwischen den Rändern der Rinne o und der Scheibe m festgeklemmt,
sondern die Masse wird auch zwischen Scheibe und Rinnenrand hindurch, dem Gasdruck
entgegen, nach dein Behälterinnern gepreßt. Beim Abwärtsgang der Scheibe wird die
Dichtungsmasse durch die Verjüngung zwischen Scheibenrand und Be.-hälterwand zwischen
beiden zusammengepreßt, so daß Sicherheit der Dichtung in beiden Bewegungen gegeben
ist.
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Andere Hilfsmittel zur Flüssigkeitsdichtun-* sind in Abb.
3 gezeigt. Um die zur Dichtung notwendige Flüssigkeit in der gleneigten Rinne
festzuhalten und so den Verbrauch einzuschränken, wird die Rinne durch Zwischenwändev
und w, die sowohl in der Rinne oder an dem senkrechten Scheibenrand oder an den
Haken c bzw. e befestigt sind, in Kammern eingeteilt. Diese Zwischenwändev bzw.
zu sind biegsam oder beweglich so eingerichtet, daß die Flüssigkeit nur von
Kamm er zu Kammer überläuft. Um diesen einfachen Tauchabschluß sicherer zu gestalten,
ist in Abb. 3 ein doppelter Tauchabsebluß mit Reibungsdichtung gezeigt. Das
Hilfsmittel dazu ist eine auf dem Boden der festen Rinnea aufschleifende Rinnen
von hohem, schmalem Ouerschnitt, in welcher sich der Scheibenrani c auf- und abwärts
bewegen kann, die jedoch entsprechend dieser Bewegung am Scheibenrande befestigt
ist und über die ganze Länge desselben reicht. Diese Rinne ii, ist, wie die feste
Rinne a, durch Zwischenwände v, w in Kammern ein--er "eteilt.. so daß nur eine ganz
1., inge Flüssigkeitsinenge zur Berieselung dieser Rinne n notwendig wird. Bei dieser
Ausführungsform kann auch die feste Rinnea mit dickflüssigen 'Massen, wie Teer,
Brei usw., beschickt werden.
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Sobald Druck- unter die Scheibe b, f oder s
tritt,
wird dieselbe gehoben. Durch Führungsrollen h, die an dem Gewinde a, e oder t
abrollen,
werden die Dichtungsflächen so leicht aufeinander geführt, daß weder ein
Z,
Abheben voneinander noch ein zu starkes Aufdrücken aufeinander eintreten
kann. Die Rollen h sind durch Gestelle it mit der Scheibe verbunden.
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Bei einem Gewinde von sehr kleiner Steigung wäre ein großer Druck
unter der Scheibe notwendig, um dieselbe auf der schrägen Ebene des Gewindes zum
Abrollen zu bringen. In solchem Falle wird die Scheibe mit einer selbsttätigen Drehvorrichtung
versehen, welche bei Gberschreitung eines bestimmten Druckes die Scheibe aufwärts
und bei Unterschreitung nach abwärts bewegt. Die Ausführung kann auf sehr verschiedene
Art erfolgen.