DE4408941A1 - Vorratskathode - Google Patents
VorratskathodeInfo
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- H01J1/02—Main electrodes
- H01J1/13—Solid thermionic cathodes
- H01J1/20—Cathodes heated indirectly by an electric current; Cathodes heated by electron or ion bombardment
- H01J1/28—Dispenser-type cathodes, e.g. L-cathode
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorratskathode
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Vorratskathoden werden auch als Matrix-Kathoden oder Dis
penser-Kathoden bezeichnet. Sie bestehen im allgemeinen
aus einem Vorratskörper, der aus einem Metallpulver ge
preßt oder gesintert ist und der mit dem eigentlichen
Emissionsmaterial imprägniert ist. Als Metallpulver für
den Vorratskörper kommen Metalle wie Wolfram und Molybdän
in Frage. Es ist auch bekannt, Mischungen solcher Metall
pulver zu verwenden. Aus der DE-OS 20 48 224 ist es be
kannt, den Vorratskörper in eine Höhlung einer Kathoden
hülse einzupressen. Aus der DE-OS 41 14 856 ist es
z. B. bekannt, den Vorratskörper schichtförmig aufzubauen.
Die Imprägnierung des porösen Matrix-Körpers mit einem
Emissionsmaterial, das z. B. aus BaO-CaO-Al₂O₃ besteht,
kann durch Tränken, Einschmelzen oder dergleichen erfol
gen.
Allgemein hat sich gezeigt, daß sogenannte Mischmetall-Ka
thoden (MM-Kathoden), d. h. also Kathoden, deren
Vorratskörper aus einem Metallpulvergemisch gepreßt und
gesintert sind, verbesserte Emissionseigenschaften und
eine bessere Stromstabilität aufweisen. Die Vorratskörper
von Mischmetall-Kathoden bestehen im allgemeinen aus Me
tallen einer ersten Gruppe wie Wolfram oder Molybdän und
Metallen einer zweiten Gruppe, wie Eisen (Fe), Kobalt
(Co), Nickel (Ni), Ruthenium (Ru), Rhodium (Rh), Palladium
(Pd), Rhenium (Re), Osmium (Os), Iridium (Ir), Platin
(Pt).
Aus der DE-PS 30 17 429 ist weiterhin bekannt, Wolfram
oder Wolframoxid dem Emissionsmaterial zuzusetzen.
Weiter ist bekannt, daß durch Zusatz von Scandium-Verbin
dungen im Kathodenkörper oder im Emissionsmaterial die
Emissionsfähigkeit der Kathoden verbessert werden kann.
Allerdings sind die Langzeit-Eigenschaften dieser soge
nannten "Scandat-Kathoden" bisher noch nicht befriedigend.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu
grunde, eine Vorratskathode der eingangs genannten Art
insbesondere hinsichtlich der Elektronenemission (hoher
Stromdichte) bei langer Lebensdauer zu verbessern.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Pa
tentanspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Bei Versuchen mit verschiedenen Zusätzen hat sich gezeigt,
daß mit einer Beimischung von Cr₂O₃-Pulver insbesondere
zum Mischmetall-Pulver Kathoden mit merklich verbesserten
Emissionseigenschaften erhalten werden können. Insbeson
dere bei Vorratskathoden mit einem Vorratskörper in
Schichtaufbau wie z. B. in der DE 41 14 856 A1 beschrieben,
konnten bei gleicher Kathodentemperatur eine gegenüber ei
ner Kathode ohne chromhaltigen Zusatz etwa doppelt so
große Stromdichten erreicht werden, die sich auch nach
längerer Betriebszeit kaum änderten. Entsprechend ist die
Austrittsarbeit (für 1000°C) bei Kathoden mit z. B. 10%
Cr₂O₃-Zusatz zu einem W/Os-Pulver um etwa 0,1 eV niedriger
als bei den Kathoden ohne Zusatz.
Anhand der Figuren wird die Erfindung nachfolgend näher
erklärt.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Querschnitt durch eine
Vorratskathode dessen Kathodenkörper auch aus zwei
oder drei übereinanderliegenden Schichten bestehen
kann,
Fig. 2 zeigt eine Kurve der Austrittsarbeit in Abhängig
keit von der Kathodentemperatur für eine Mischme
tallkathode (W/Os) mit und ohne chromhaltigen Zu
satz (vor Lebensdauer-Betrieb),
Fig. 3 zeigt eine Kurve der Austrittsarbeit bei 1000°C in
Abhängigkeit von der Betriebszeit bei erhöhter Ka
thodentemperatur (1100°C) für Mischmetallkathoden
(W/Os) mit und ohne chromhaltigen Zusatz,
Fig. 4 zeigt eine Kurve des Sättigungsstroms für 35 kV/cm
in Abhängigkeit von der Betriebszeit für Mischme
tallkathoden (W/Os) mit und ohne chromhaltigen Zu
satz.
Fig. 1 zeigt schematisch den Aufbau einer Vorratskathode
mit einer Emissionsfläche 6. Der Kathodenkörper 1 der auch
aus zwei oder drei Schichten bestehen kann, wird z. B.
durch Pressen einer Pulvermischung (z. B. W + Os + Cr₂O₃)
in den Kathodenhalter 2 (z. B. aus Molybdän) hergestellt.
Nach dem Sintern erfolgt das Füllen mit dem Emissionsmate
rial (z. B. BaO + CaO + Al₂O₃) z. B. durch Tränken.
Der Heizer 3 wird z. B. mit Al₂O₃ 4 in einen Topf 5 aus Mo
lybdän eingebettet, der an dem Kathodenhalter 2 befestigt
ist.
Fig. 2 zeigt die Elektronen-Austrittsarbeit (eΦ/eV), de
ren Wert aus (bei 1000°C gemessenen) Strom-Spannungs-
Kennlinien nach bekannten Verfahren ermittelt wurde, in
Abhängigkeit von der Kathoden-Temperatur (T in °C).
Bei neu hergestellten Kathoden (sehr kurze Betriebszeit)
ist die Austrittsarbeit für Kathoden mit Cr₂O₃-Zusatz bei
tiefen Temperaturen etwa 0,1 eV niedriger als für Kathoden
ohne Zusatz, bei hohen Temperaturen noch etwa 0,05 eV.
Fig. 3 zeigt die Änderung der Austrittsarbeit (eΦ/eV)
(für 1000°C) während des Betriebs mit (zur Beschleunigung
der Alterung) erhöhter Temperatur (1100°C) über der
Betriebszeit in Stunden (h). Die Austrittsarbeit für Ka
thoden mit Cr₂O₃-Zusatz fällt am Anfang des Betriebs noch
etwas ab und bleibt während der Beobachtungszeit (fast 10 000
Stunden) praktisch konstant. Die Austrittsarbeit für
Kathoden ohne Zusatz steigt an, so daß nach 1000 Stunden
ihr Wert etwa 0,1 eV höher liegt als bei Kathoden mit
Cr₂O₃.
Fig. 4 zeigt als Beispiel für die Größe des erreichbaren
Stroms die zeitliche Änderung des Sättigungsstroms (Strom
dichte j in A/cm²) bei einer Feldstärke von 35 kV/cm über
der Betriebszeit t(h). Entsprechend zur Austrittsarbeit
(Fig. 3) verhält sich der Sättigungsstrom; er ändert sich
für Kathoden mit Cr₂O₃-Zusatz weniger als für solche ohne
Zusatz. Nach längerer Betriebszeit (im Beispiel fast 10 000
Stunden bei 1100°C) ist der Sättigungs-Strom für Kathoden
mit Cr₂O₃-Zusatz noch etwa doppelt so groß wie der Strom
bei Kathoden ohne Zusatz. (Bei tiefer Temperatur zeigen
beide Typen praktisch keinen Abfall).
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird der Chrom
bzw. der Chromoxidzusatz dem Sinterkörper des Kathodenkör
pers zugesetzt. Dies geschieht zweckmäßig in der Weise,
daß dem oder den Pulvern der Metalle der ersten Gruppe und
der zweiten Gruppe pulverförmiges Chromoxid (Cr₂O₃) zuge
mischt wird, diese Mischung dann gepreßt und dann zu einem
porösen Sinterkörper gesintert wird. Der Chromoxidanteil
der Pulvermischung beträgt 1-20 Gew.-%, vorzugsweise 7-14
Gew.-%, insbesondere etwa 10 Gew.-%. Bevorzugt bestehen die
anderen Pulveranteile aus Wolfram und Osmium, wobei der
Wolframanteil zweckmäßig nicht kleiner sein soll, als der
Osmiumanteil. Gegebenenfalls kann auf das Metall der zwei
ten Gruppe, also z. B. Osmium, ganz verzichtet werden.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel wird das Chrom bzw.
das Chromoxyd nicht dem Pulvergemisch für den Sinterkörper
zugemischt, sondern dem ebenfalls als Pulvermischung auf
bereiteten Emissionsmaterial, mit dem dann der poröse Sin
terkörper getränkt wird, beigemischt. Der Sinterkörper muß
in diesem Falle kein Chrom- oder Chromoxyd enthalten. Dem
Emissionsmaterial kann metallisches Chrom oder Chromoxyd
zugesetzt werden. Chrom wird zweckmäßig in Anteilen von 1-12
Gew.-% vorzugsweise 4-10 Gew.-% insbesondere 6-8 Gew.-%
zugesetzt. Chromoxid wird zweckmäßig in Anteilen von 2-18
Gew.-%, vorzugsweise 5-15 Gew.-%, insbesondere 8-12 Gew.-%
zugesetzt.
Sollte der Sinterkörper bereits schon einen gewissen
Chromoxidanteil aufweisen, so ist die Chromhaltigkeit des
Emissionsmaterials geringer zu wählen. Die Grundmatrix,
das ist der Sinterkörper, besteht zweckmäßig aus einem
Wolfram-Osmiumgemisch mit ggf. sehr niedrigem Osmiumge
halt.
Der erfindungsgemäße Chromzusatz ist ebenso vorteilhaft
bei einer Vorratskathode anzuwenden, deren Vorratskörper
aus mehreren übereinanderliegenden und zusammengesinterten
Sinterschichten besteht, wie sie z. B. in der
DE-OS 41 14 856 A1 beschrieben ist. Der dort beschriebene
Schichtsinterling besteht mindestens aus zwei Schichten,
die aus im wesentlichen gleichen Materialien bestehen. Der
gewichtsprozentuale Anteil der Materialien ist jedoch in
wenigstens zwei aneinandergrenzenden Schichten unter
schiedlich und zwar in der Weise, daß in der einen Schicht
der Anteil des Metalles der ersten Gruppe größer ist als
der Anteil des Metalles der zweiten Gruppe und in der an
deren Schicht der Anteil des Metalles der zweiten Gruppe
größer ist als der Anteil des Metalles der ersten Gruppe.
Auch bei einem solchen Kathodenkörper mit geschichtetem
Sinterling soll zweckmäßig in jeder, zumindest aber in der
die Emissionsoberfläche 6 aufweisenden Schicht Chrom- bzw.
Chromoxid vorhanden sein, wobei das Chromoxid bzw. Chrom
entweder im Sinterling enthalten sein kann oder ggf. auch
erst mit dem Emissionsmaterial die Schichten eingebracht
werden kann.
Claims (15)
1. Vorratskathode mit einem Vorratskörper, der einen po
rösen Sinterkörper aufweist, der mindestens ein Metall ei
ner ersten Gruppe wie W, No und/oder einer zweiten Gruppe
wie Fe, Co, Ni, Ru, Rh, Pd, Re, Os, Ir, Pt enthält und der
mit einem Emissionsmaterial imprägniert ist, das minde
stens zwei Erdalkalimetalloxide wie CaO, BaO und minde
stens ein Oxid eines Metalls der Gruppe IIIa oder IIIb des
periodischen Systems wie z. B. Al₂O₃ enthält, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Vorratskörper Chrom oder eine Chrom
verbindung enthält.
2. Vorratskathode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Chrom oder die Chromverbindung dem Vorrats
körper als Bestandteil des porösen Sinterkörpers zugesetzt
ist.
3. Vorratskathode nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, da
durch gekennzeichnet, daß der Sinterkörper im wesentlichen
aus einer gesinterten Metallpulverinischung aus Wolfram,
Osmium und Chrom bzw. der Chromverbindung besteht.
4. Vorratskathode nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß der Wolframanteil gleich oder größer ist als der
Osmiumanteil.
5. Vorratskathode nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Chromverbindung Chromoxid (Cr₂O₃) zuge
setzt ist.
6. Vorratskathode nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß 1-20 Gew.-%, vorzugsweise 7-14 Gew.-%, insbesondere
etwa 10 Gew.-% Chromoxid zugesetzt sind.
7. Vorratskathode nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß der Sinterkörper aus wenigstens
zwei übereinanderliegenden zusammengesinterten Schichten
besteht, die aus gleichen Materialien bestehen jedoch be
züglich der gewichtsprozentualen Zusammensetzung unter
schiedlich sind.
8. Vorratskathode nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß der Anteil des Metalls der ersten Gruppe, insbe
sondere des Wolframs in zumindest einer weiteren Schicht
kleiner ist als der Anteil des Metalls der zweiten Gruppe,
insbesondere des Osmiums.
9. Vorratskathode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Chrom oder die Chromverbindung dem Emissions
material zugesetzt ist.
10. Vorratskathode nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß dem Emissionsmaterial 1-12 Gew.-%, vorzugsweise 4-
10 Gew.-%, insbesondere 6-8 Gew.-% Chrom (Cr) zugesetzt ist.
11. Vorratskathode nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß dem Emissionsmaterial 2-18 Gew.-%, vorzugsweise 5-
15 Gew.-%, insbesondere 8-12 Gew.-% Chromoxid (Cr₂O₃) zuge
setzt ist.
12. Vorratskathode nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß der Sinterkörper aus einem ge
sinterten Metallpulvergemisch im wesentlichen der Metalle
Wolfram und Osmium besteht.
13. Vorratskathode nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, daß gewichtsprozentual der Wolframanteil gleich oder
größer ist als der Osmiumanteil.
14. Vorratskathode nach einem der Ansprüche 9 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß der Sinterkörper aus wenigstens
zwei übereinanderliegende, miteinander versinterten
Schichten gleicher Materialien besteht, wobei jedoch die
gewichtsprozentuale Zusammensetzung der Materialien zumin
dest zweier Schichten unterschiedlich ist.
15. Vorratskathode nach Anspruch 14, dadurch gekennzeich
net, daß zumindest in einer weiteren Schicht gewichtspro
zentual der Anteil des Metalls der ersten Gruppe, insbe
sondere des Wolframs gleich oder kleiner ist als der An
teil des Metalls der zweiten Gruppe, insbesondere des Os
miums.
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