DE4408845A1 - Fertigungsanlage für Mauerelemente - Google Patents
Fertigungsanlage für MauerelementeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Fertigungsanlage für Mauerelemente aus Beton
oder dergleichen mit den im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen
Merkmalen.
Bei den erwähnten Mauerelementen kann es sich beispielsweise um mehr
oder weniger großformatige Mauersteine, um industriell vorgefertigte Mau
ersegmente oder ganze Mauerplatten handeln, die vorzugsweise aus in
Formen eingefülltem und verdichtetem Beton, aber auch aus entsprechenden
Baustoffen - also z. B. auf der Basis von Calcium-Silikat-Hydrat - gefer
tigt werden.
Bekannte Fertigungsanlagen weisen einen oben offenen Formkasten mit ei
nem Boden und vertikalen Seitenwänden auf, der das Format des zu ferti
genden Mauerelementes vorgibt. Mittels einer Füllvorrichtung, die in der
Regel aus einem unten offenen Füllkasten besteht, wird der Formkasten
mit üblich angerichtetem Betonmaterial (oder einem entsprechenden Bauma
terial) gefüllt, das durch einen von oben in den Formkasten absenkbaren
Preßstempel verdichtet wird.
Diese bekannte Fertigungsanlage weist dahingehend Nachteile auf, daß mit
ein und demselben Formkasten und dem darauf formatmäßig abgestimmten
Preßstempel immer nur Mauerelemente eines einzigen Formates hergestellt
werden können. Bei einem Formatwechsel muß die Fertigungsanlage umge
baut werden, indem andersformatige Formkästen und Preßstempel eingesetzt
werden. Dies beschränkt in unerwünschter Weise die Kapazität einer sol
chen Fertigungsanlage. Darüber hinaus müssen für die Herstellung ver
schiedenformatiger Mauerelemente entsprechend verschiedene Formate von
Formkästen und Preßstempeln hergestellt und auf Lager gehalten werden,
was einen erheblichen Investititons- und Lageraufwand bedeutet.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Ferti
gungsanlage der gattungsgemäßen Art so weiterzubilden, daß mit ein und
demselben Formkasten und Preßstempel verschiedenformatige Mauerelemente
hergestellt werden können.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 an
gegebenen Merkmale gelöst. Demnach ist mindestens eine Seitenwand des
Formkastens mit variablem Abstand zu dessen gegenüberliegender Seiten
wand positionierbar. Damit wird die aufgabengemäß vorgesehene Format
variabilität erreicht, da mindestens eine Dimension des Formkastens ver
änderlich eingestellt werden kann. Um bei unterschiedlichen Formkasten
größen nun ein und denselben Preßstempel verwenden zu können, muß
mindestens eine Seitenwand des Formkastens unter Beaufschlagung durch
den Preßstempel beim Absenken in den Formkasten nachgeben können, also
höhenverschiebbar sein, wie dies als weiteres erfindungswesentliches
Merkmal im Anspruch 1 angegeben ist. Zusammenfassend werden also bei
der erfindungsgemäßen Fertigungsanlage die zum Stand der Technik ge
nannten Nachteile gänzlich vermieden.
Grundsätzlich ist es möglich, daß die positionierbare Seitenwand manuell
im Formkasten versetzbar ist. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn
die positionierbare Seitenwand zwischen den sie flankierenden feststehen
den Seitenwänden des Formkastens mittels eines Antriebes verschiebbar
ist, der vorzugsweise hydraulisch arbeitet (Anspruch 2).
In den Ansprüchen 3 bzw. 9 sind zwei unterschiedliche Konstruktionskon
zepte für den erfindungsgemäßen Formkasten enthalten. So ist bei der
Ausgestaltung nach Anspruch 3 die Funktion sowohl der Positionierbarkeit
als auch Höhenverschiebbarkeit in einer einzigen Seitenwand des Formka
stens integriert. Dies hat den Vorteil, daß der verbleibende Teil des
Formkastens mit drei jeweils rechtwinklig zueinander stehenden Seitenwän
den konstruktiv einfach aufgebaut und diese Kasteneinheit in der Ferti
gungsanlage von einem entsprechenden Antrieb zum Entschalen des Mauer
elementes durch Abziehen des Formkastens nach oben einfach handhabbar
ist.
In den Ansprüchen 4 bis 8 sind vorteilhafte Weiterbildungen des Form
kastens gemäß Anspruch 3 angegeben. Nähere Erläuterungen hierzu sind
dem entsprechenden Ausführungsbeispiel entnehmbar.
Bei dem bereits erwähnten alternativen Konzept gemäß Anspruch 9 ist die
Funktion der Positionierbarkeit einer Seitenwand und der Höhenverstell
barkeit einer Seitenwand des Formkastens in zwei unterschiedliche Seiten
wände integriert. Auch dies bietet konstruktive Vorteile, da z. B. die
Führung der höhenverstellbaren Seitenwand stationär ausgebildet sein
kann. Auch kann die positionierbare Seitenwand aus einem einfachen,
verschiebbaren Schild bestehen, das relativ zum Formkasten nicht höhen
verstellbar sein muß.
In den Ansprüchen 10 bis 13 sind wiederum vorteilhafte Weiterbildungen
der im Anspruch 9 angegebenen Konzeption enthalten. Auch diese werden
anhand des entsprechenden Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Im übrigen ergeben sich weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der
Erfindung aus der nachfolgenden Beschreibung, in der Ausführungsbei
spiele des Erfindungsgegenstandes anhand der beigefügten Zeichnungen
näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Ferti
gungsanlage in einer ersten Ausführungsform,
Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf die Fertigungsanlage gemäß
Fig. 1 aus Pfeilrichtung II nach Fig. 1,
Fig. 3 bis 9 schematische Seitenansichten der Fertigungsanlage gemäß
Fig. 1 in verschiedenen Betriebsstellungen der Anlagenkomponen
ten,
Fig. 10 eine schematische Perspektivdarstellung einer erfindungsgemäßen
Fertigungsanlage in einer zweiten Ausführungsform und
Fig. 11 bis 17 schematische Seitenansichten der Fertigungsanlage gemäß
Fig. 10 in verschiedenen Betriebsstellungen der Anlagenkomponen
te.
Anhand der Fig. 1 und 2 wird der grundsätzliche Aufbau einer ersten
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fertigungsanlage näher erläu
tert. Sie weist einen oben offenen Formkasten 1 auf, der aus einem Un
terlagsblech 2 und vier vertikalen Seitenwänden 3, 4, 5, 6 zusammengesetzt
ist. Die Seitenwände 3, 4, 5 sind starr miteinander verbunden und ruhen
auf dem Unterlagsblech 2 ohne mit diesem starr gekoppelt zu sein. Die
drei jeweils rechtwinklig zueinander stehenden Seitenwände 3, 4, 5 bilden
also eine Kasteneinheit 7, die unten, oben und auf der der Seitenwand 4
gegenüberliegenden Seite offen ist. Über nicht näher dargestellte Antriebe
ist die Kasteneinheit 7 in vertikaler Richtung vom Unterlagsblech 2 nach
oben abzuheben.
In die seitliche, der Seitenwand 4 gegenüberliegende Öffnung der Kasten
einheit 7 kann die an einem Rollwagen 8 ausgebildete verschiebbare Sei
tenwand 6 mittels eines hydraulischen Antriebes 9 eingefahren und mit
variablem Abstand a zur Seitenwand 4 positioniert werden.
Zum Befüllen des Formkastens 1 mit Betonmaterial ist eine Füllvorrichtung
10 vorgesehen, die bezüglich der in Fig. 1 gezeigten Ausgangsstellung
des Formkastens 1 seitlich oberhalb desselben angeordnet ist. Sie weist
ein festes Bodenblech 11 und einen unten offenen, trichterförmig ausge
stalteten Füllkasten 12 auf, der von oben durch eine nicht dargestellte
Fördereinrichtung mit Betonmaterial befüllt werden kann. Das Betonmate
rial wird auf einer üblichen Betonmischanlage angerichtet. Zum Einbrin
gen des Betonmaterials in den Formkasten 1 ist der Füllkasten 12 in ho
rizontaler Richtung über dem Formkasten 1 hin- und herbewegbar, wo
durch das Betonmaterial durch die untere Füllöffnung 13 gleichmäßig ver
teilt in den Formkasten 1 fällt. Die Breite der Füllöffnung 13 entspricht
dabei der Breite b des Formkastens 1, das Ausmaß der Hin- und Herbewe
gung richtet sich nach dem eingestellten Abstand a.
Oberhalb des Formkastens 1 und der Füllvorrichtung 10 ist ein Preßstem
pel 14 angeordnet, der mittels eines weiteren hydraulischen Antriebes 15
heb- und senkbar ist. Die horizontale Grundfläche des Preßstempels 14
entspricht dabei in Länge und Breite im wesentlichen der von der Kasten
einheit umschlossenen lichten Fläche, so daß der Preßstempel 14 in den
Formkasten 1 zum Verdichten des Betonmaterials eintauschen kann. Ist die
am Rollwagen 8 ausgebildete Seitenwand 6 also z. B. in die in Fig. 2
dargestellte Position in die Kasteneinheit 7 eingeschoben, so wird der
Rollwagen 8 beim Absenken des Preßstempels 14 in den Formkasten 1 von
oben beaufschlagt. Der Rollwagen 8 muß also in vertikaler Richtung in
entsprechender Weise "nachgiebig" sein, was durch die im folgenden er
läuterte Konstruktion des Rollwagens 8 realisiert wird:
Auf einem auf Rollen 16 gelagerten Untergestell 17 stützt sich eine ka stenförmige Abdeckung 18 über einen Satz von Schraubendruckfedern 19 ab. Die Abdeckung 18 weist eine Oberwand 20, eine vordere Schürze 21 und eine hintere Schürze 22 auf. Durch die gegenseitige Zuordnung der Schürzen 21, 22 zum Untergestell 17 ist die Abdeckung 18 höhenverschieb bar am Untergestell 17 geführt. Die vordere Schürze 21 endet in der in Fig. 1 gezeigten Stellung in einem vertikalen Abstand oberhalb der Roll bahn 23 bzw. des Unterlagsbleches 2, der dem maximal gewünschten Ver schiebeweg der vertikalen Seitenwand 6 entspricht.
Auf einem auf Rollen 16 gelagerten Untergestell 17 stützt sich eine ka stenförmige Abdeckung 18 über einen Satz von Schraubendruckfedern 19 ab. Die Abdeckung 18 weist eine Oberwand 20, eine vordere Schürze 21 und eine hintere Schürze 22 auf. Durch die gegenseitige Zuordnung der Schürzen 21, 22 zum Untergestell 17 ist die Abdeckung 18 höhenverschieb bar am Untergestell 17 geführt. Die vordere Schürze 21 endet in der in Fig. 1 gezeigten Stellung in einem vertikalen Abstand oberhalb der Roll bahn 23 bzw. des Unterlagsbleches 2, der dem maximal gewünschten Ver schiebeweg der vertikalen Seitenwand 6 entspricht.
Die teilweise aus der vorderen, obenliegenden Schürze 21 gebildete Sei
tenwand 6 wird durch das sich nach unten fortsetzende Endblech 24 kom
plettiert, das beispielsweise mittels eines Permanent- oder Elektromagneten
im Rollwagen 8 lösbar mit der Schürze 21 verbunden ist. Das Endblech 24
weist eine Höhe auf, die dem entsprechenden Endmaß des im Formkasten 1
hergestellten Mauerelementes entspricht. Seine Breite - wie auch die Breite
der Schürze 21 - entspricht im wesentlichen der lichten Breite b der Ka
steneinheit 7.
Im übrigen ist anzumerken, daß das Unterlagsblech 2 auf einer nicht nä
her dargestellten Vibrationseinrichtung gelagert ist, mit deren Hilfe durch
Rüttelschwingungen die Verdichtung des Betonmaterials im Formkasten beim
Verpressen mit Hilfe des Preßstempels 14 unterstützt wird.
Im folgenden wird anhand der Fig. 3 bis 9 die Betriebsweise der Ferti
gungsanlage gemäß den Fig. 1 und 2 näher erläutert:
Im Fertigungsschritt gemäß Fig. 3 ruht die leere Kasteneinheit 7 auf dem Unterlagsblech 2. Der Rollwagen 8 steht in seiner Parkposition außerhalb der Kasteneinheit 7. Der Preßstempel 14 ist hochgefahren und die Füllvor richtung 10 steht bereit zum Befüllen mit Betonmaterial.
Im Fertigungsschritt gemäß Fig. 3 ruht die leere Kasteneinheit 7 auf dem Unterlagsblech 2. Der Rollwagen 8 steht in seiner Parkposition außerhalb der Kasteneinheit 7. Der Preßstempel 14 ist hochgefahren und die Füllvor richtung 10 steht bereit zum Befüllen mit Betonmaterial.
Es wird anschließend der Rollwagen 8 mit der verschiebbaren Seitenwand
6 aus Schürze 21 und Endblech 24 in die Kasteneinheit 7 mit Hilfe des
hydraulischen Antriebes 9 eingefahren, bis die Seitenwand 6 den ge
wünschten Abstand a zur gegenüberliegenden Seitenwand 4 einnimmt.
Gleichzeitig wird der Füllkasten 12 mit Betonmaterial befüllt (Fig. 4).
Der Füllkasten 12 wird mittels eines nicht dargestellten Antriebes an
schließend über dem Formkasten 1 hin- und herbewegt (Pfeil 25), wodurch
das darin befindliche Betonmaterial 26 durch die Füllöffnung 13 in den
Formkasten 1 fällt. Hierbei wird gleichzeitig das Unterlagsblech 2 mit
Formkasten 1 und Kasteninhalt mittels der Vibrationseinrichtung gerüttelt,
um eine gleichmäßige Verteilung des Betonmaterials zu gewährleisten
(Fig. 5).
Nach dem Befüllen des Formkastens 1 fährt der Füllkasten 12 mit Rest
beton 26′ wieder seitlich in seine Ruheposition (Fig. 6) hinaus.
Anschließend wird der Preßstempel 14 mittels seines hydraulischen Antrie
bes 15 abgesenkt und fährt von oben in die Kasteneinheit 7 ein, um das
Betonmaterial 26 unter gleichzeitigem Rütteln zu verdichten. Da der Preß
stempel 14 die Gesamtlänge der Kasteneinheit 7 überdeckt, wird gleichzei
tig die Abdeckung 18 des Rollwagens 8 von oben beaufschlagt und gegen
die Wirkung der Schraubendruckfedern 19 nach unten verschoben. Hierbei
findet eine Relativverschiebung des Endbleches 24 gegenüber der Schürze
21 statt. Bei der in Fig. 7 gezeigten Verdichtung des Betonmaterials 26
auf die gewünschte Elementhöhe schließt die nach unten weisende Preßflä
che des Preßstempels 14 bündig mit der Oberkante des Endbleches 24 ab,
die wiederum bündig mit der Oberwand 20 der Abdeckung 18 ist.
Im nächsten Fertigungsschritt gemäß Fig. 8 wird die Kasteneinheit 7 nach
oben abgezogen, wobei der Preßstempel 14 in seiner abgesenkten Position
verriegelt verbleibt. Damit wird der Entschalvorgang eingeleitet, der
durch das Anheben des Preßstempels in seine Ausgangsposition (Fig. 9)
komplettiert wird. Dabei wird die Abdeckung 18 frei und kann sich be
dingt durch die Schraubendruckfedern 19 wieder nach oben in ihre Aus
gangsstellung bewegen. Dabei findet wiederum eine Relativverschiebung
zwischen Schürze 21 und Endblech 24 statt. Nun kann ferner der Rollwa
gen 8 wieder in seine Parkposition (strichliert dargestellt in Fig. 9) zu
rückverfahren werden, wobei sich Endblech 24 und Schürze 21 voneinander
lösen. Falls das Endblech 24 eben ist, kann es nun sofort entfernt wer
den. Bei der in den Fig. 1 bis 9 dargestellten Formgebungsendbleches 24
mit einer horizontalen Auswölbung 27 zur Bildung einer Mörtelnut im Be
tonelement 28 bleibt dieses Endblech am Betonelement 28 haften, bis dieses
erhärtet ist.
Das Betonelement 28 kann nach dem Entschalen mit dem Unterlagsblech 2
über eine nicht dargestellte Förderbahn zum Aushärten abtransportiert,
ein neues Unterlagsblech eingefahren und die Kasteneinheit wieder abge
senkt werden, wodurch die Fertigungsanlage die in den Fig. 1 bzw. 3
dargestellte Konfiguration einnimmt und die Fertigung des nächsten Mau
erelementes in der erörterten Weise neu beginnen kann. Hierzu muß ein
neues Endblech 24 entweder vor oder nach dem Einfahren des Rollwagens
8 in die Kasteneinheit 7 an der Schürze 21 befestigt werden.
Wie aus der vorstehenden Erläuterung klar wird, können durch eine ver
änderte Positionierung des Rollwagens 8 innerhalb der Kasteneinheit 7
ohne Umbaumaßnahmen der Fertigungsanlage Betonelemente mit variablen
Länge hergestellt werden.
Im folgenden wird die zweite Ausführungsform der Fertigungsanlage gemäß
Fig. 10 näher erläutert. Diese weist wiederum einen Formkasten 1′ auf,
der aus einem Unterlagsblech 2′ und vertikalen Seitenwänden 3′, 4′, 5′ und
6′ besteht. Die Seitenwände 3′, 4′, 5′ sind fest miteinander verbunden und
bilden wiederum eine Kasteneinheit 7′, die über nicht dargestellte Hebe
antriebe vom Unterlagsblech 2′ nach oben abhebbar ist. Das Unterlags
blech 2′ ist auf einer nicht näher dargestellten Vibrationseinrichtung ge
lagert und über eine Förderbahn in die Fertigungsanlage einfahrbar und
wieder aus dieser herausfahrbar.
Die mit der Kasteneinheit 7′ und dem Unterlagsblech 2′ stirnseitig ab
schließende Seitenwand 6′ ist unabhängig von diesen beiden Anlagenteilen
durch eine nicht näher dargestellte Führungsvorrichtung höhenverschieb
bar gelagert, was durch einen entsprechenden Doppelpfeil angedeutet ist.
Zusätzlich ist die Seitenwand 6′ nach oben in nicht näher dargestellter
Weise federbeaufschlagt, so daß sie ohne angreifende Kräfte von außen in
der in Fig. 10 gezeigten Ruheposition verharrt. Ferner ist in der Kasten
einheit 7′ ein vertikales Schild 29 nach Art nach einer Kolbenanordnung
zwischen den flankierenden, feststehenden Seitenwänden 3′, 5′ der Kasten
einheit 7′ in horizontaler Richtung verschiebbar gelagert. Dieses Schild
29 stellt die verschiebbare Seitenwand des Formkastens 1′ dar, die in
einem gewünschten Abstand a von der gegenüberliegenden, höhenver
schiebbaren Seitenwand 6′ positioniert werden kann. Der Abstand a be
stimmt also die variable Länge des in dem Formkasten 1′ zu fertigenden
Betonelements.
Die Verschiebung des Schildes 29 erfolgt über ein Gestänge 30, dessen
Horizontalstange 31 die feste Seitenwand 4′ der Kasteneinheit 7′ über eine
Öffnung 32 durchgreift. Das Gestänge 30 kann über einen nicht darge
stellten Antrieb betätigt werden, um das Schild 29 zu positionieren. Wei
terhin ist das Gestänge 30 mit dem Hebeantrieb der Kasteneinheit 7′ ge
koppelt, so daß es mit dem Schild 29 zusammen mit der Kasteneinheit 7′
nach oben abgehoben werden kann.
Zum Befüllen des Formkastens 1′ ist wiederum eine Füllvorrichtung 10′
vorgesehen, die aus einem Bodenblech 11′ und einem Füllkasten 12′ be
steht. Dies Füllvorrichtung 10′ ist in Höhe der Oberkante der Kastenein
heit 7′ mit seitlichem Abstand zur Seitenwand 6′ angeordnet und als gan
zes horizontal oder vertikal verschiebbar, um ihr Bodenblech 11′ etwa
bündig mit der Oberkante der höhenverschiebbaren Seitenwand 6′ anordnen
zu können.
Oberhalb des Formkastens 1′ ist ein Preßstempel 14′ angeordnet, der mit
tels eines durch Doppelpfeile angedeuteten Antriebes 15′ in den Formka
sten 1′ absenkbar ist. Gleichzeitig ist der Preßstempel 14′ parallel zur
Verschieberichtung des Schildes 29 verschiebbar, wozu er über Streben 33
in einer Laufschiene 34 verschiebbar gelagert ist. Dabei ist er mit dem
Gestänge 30 des Schildes 29 so bewegungsgekoppelt, daß seine dem Schild
29 benachbarte Seitenkante 35 mit dem Schild 29 in vertikaler Richtung
fluchtet. Dies wird durch eine Traverse 36 gewährleistet, die an der ei
nen Strebe 33 befestigt und auf einer vertikalen Stange 37 des Gestänges
30 verschiebbar geführt ist. Im übrigen entspricht die Preßfläche des
Preßstempels 14′ der lichten Grundfläche des Formkastens 1′ zwischen den
Seitenwänden 3′, 4′, 5′ und 6′.
Im folgenden wird die Betriebsweise der Fertigungsanlage gemäß Fig. 10
anhand der Fig. 11 bis 17 näher erläutert.
In der in Fig. 11 gezeigten Ausgangsstellung ruht die Kasteneinheit 7′
auf dem Unterlagsblech 2′, wobei sich das Schild 29 in seiner Ausgangs
stellung befindet. Der Preßstempel 14′ ist angehoben. Die Füllvorrichtung
10′ befindet sich ebenfalls in ihrer Ausgangsposition.
Anschließend wird das Schild 29 durch eine Betätigung des Gestänges 30
in die gewünschte Position im Abstand a zur höhenverschiebbaren Seiten
wand 6′ gefahren, wobei gleichzeitig der Preßstempel 14′ über seine
Kopplung an die Vertikalstange 37 des Gestänges 30 verschoben wird. Es
fährt die Füllvorrichtung 10′ seitlich an die höhenverschiebbare Seiten
wand 6′ heran, bis das Bodenblech 11′ mit deren Oberkante abschließt.
Der zwischenzeitlich mit Betonmaterial 26′ gefüllte Füllkasten 12′ wird
oberhalb des Formkastens 1′ hin- und herverfahren, so daß das Betonma
terial 26′ in den Formkasten 1′ eingefüllt wird. Der Einfüllvorgang wird
durch ein Rütteln des Formkastens 1′ unterstützt (Fig. 12).
Anschließend fährt die Füllvorrichtung 10′ in ihre Ausgangsposition zu
rück und die Laufschiene 34 wird zusammen mit dem Preßstempel 14′ nach
unten abgesenkt, so daß letzterer in den Formkasten 1′ zur Verdichtung
des Betonmaterials eintaucht. Dabei findet eine Relativverschiebung der
Traverse 36 gegenüber der Vertikalstange 37 des Gestänges 30 statt.
Gleichzeitig wird beim Eintauchen des Preßstempels 14′ in den Formkasten
1′ die höhenverschiebbare Seitenwand 6′ nach unten beaufschlagt, die
damit in diese Richtung zurückweicht. Das Betonmaterial 26′ wird zum Be
tonelement 28′ verdichtet, was wiederum durch ein Rütteln des Formka
stens 1′ unterstützt wird (Fig. 13).
Anschließend beginnt der Entschalungsvorgang, indem die Kasteneinheit 7′
zusammen mit dem Gestänge 30 und dem Schild 29 vom Unterlagsblech 2′
abgehoben wird (Fig. 14). Danach wird die Laufschiene 34 zusammen mit
dem Preßstempel 14′ in die Ausgangsstellung angehoben, so daß das ver
dichtete Betonelement 28′ komplett entschalt ist. Die höhenverschiebbare
Seitenwand 6′ wird gleichzeitig über einen nicht näher dargestellten An
trieb nach unten verfahren, so daß das Betonelement 28′ seitlich und
oben frei auf dem Unterlagsblech 2′ aufliegt. Letzteres kann über eine
nicht gezeigte Förderbahn abtransportiert werden (strichliert dargestellt
in Fig. 15).
Zur neuerlichen Fertigung eines weiteren Betonelementes werden ein neues
Unterlagsblech 2′′ in die Fertigungsanlage eingefahren (strichliert darge
stellt in Fig. 16), die Kasteneinheit 7′ mit dem Schild 29 und dem Ge
stänge 30 nach unten auf das Unterlagsblech 2′′ aufgesetzt und die hö
henverstellbare Seitenwand 6′ wieder nach oben in ihre Ausgangsstellung
verfahren (Fig. 17). Durch eine entsprechende Positionierung des Schildes
29 kann nun ein Betonelement mit einer anderen Länge hergestellt werden,
ohne daß vorher irgendwelche Umbaumaßnahmen an der Fertigungsanlage
vorgenommen werden mußten.
Claims (14)
1. Fertigungsanlage für Mauerelemente aus Beton oder dergleichen Baustoff
mit
- - einem oben offenen Formkasten (1, 1′) mit einem Boden (Unterlags blech 2, 2′) und vertikalen Seitenwänden (3, 4, 5, 6; 3′, 4′, 5′, 6′),
- - einer Füllvorrichtung (10, 10′) zum Befüllen des Formkastens (1, 1′) mit Betonmaterial (26, 26′), und
- - einem von oben in den Formkasten (1, 1′) absenkbaren Preßstempel (14, 14′) zum Verdichten des eingefüllten Betonmaterials (26, 26′) zu einem Betonelement (28, 28′),
dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine Seitenwand (6′, Schild 29) des Formkastens (1, 1′) mit variablem Abstand (a) zu dessen gegenüberliegender Seitenwand (4, 6′) positionierbar ist und mindestens eine Seitenwand (6, 6′) unter Beauf schlagung durch den Preßstempel (14, 14′) beim Absenken in den Formka sten (1, 1′) höhenverschiebbar ist.
mindestens eine Seitenwand (6′, Schild 29) des Formkastens (1, 1′) mit variablem Abstand (a) zu dessen gegenüberliegender Seitenwand (4, 6′) positionierbar ist und mindestens eine Seitenwand (6, 6′) unter Beauf schlagung durch den Preßstempel (14, 14′) beim Absenken in den Formka sten (1, 1′) höhenverschiebbar ist.
2. Fertigungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
positionierbare Seitenwand (6, Schild 29) zwischen den sie flankierenden
feststehenden Seitenwänden (3, 5, 3′, 5′) des Formkastens (1, 1′) mittels ei
nes vorzugsweise hydraulischen Antriebes (9) verschiebbar ist.
3. Fertigungsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine einzige Seitenwand (6) des Formkastens (1) verstellbar, nämlich
sowohl mit variablem Abstand (a) zur gegenüberliegenden Seitenwand (4)
positionierbar, als auch höhenverschiebbar ist.
4. Fertigungsanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
verstellbare Seitenwand (6) an einem Rollwagen (8) ausgebildet ist, der
mittels des vorzugsweise hydraulischen Antriebes (9) zwischen die fest
stehenden Seitenwände (3, 5) des Formkastens (1) einfahrbar ist.
5. Fertigungsanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
verstellbare Seitenwand (6) Teil einer sich über Federn (Schraubendruck
feder 19) auf dem Rollwagen abstützenden, kastenförmigen Abdeckung (18)
ist.
6. Fertigungsanlage nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die verstellbare Seitenwand (6) zweiteilig aus einem oben
liegenden Führungsteil (Schürze 21) und einem relativ dazu verschiebbar
daran geführten, untenliegenden Endblech (24) ausgebildet ist.
7. Fertigungsanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Endblech (24) flächig durch Magnetkraft am Führungsteil (Schürze 21)
gehalten und davon lösbar ist.
8. Fertigungsanlage nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Endblech (24) eine Auswölbung (27) zur Ausbildung einer Mörtel
nut an dem zu formenden Mauerelement (Betonelement 28) aufweist.
9. Fertigungsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die mit variablem Abstand (a) zur gegenüberliegenden Seitenwand
(6′) im Formkasten (1′) positionierbare Seitenwand (Schild 29) nach Art
einer Kolbenanordnung zwischen den sie flankierenden, feststehenden Sei
tenwänden (3′, 5′) des Formkastens (1′) verschiebbar ist und daß die hö
henverschiebbare Seitenwand (6′) gegenüber der positionierbaren Seiten
wand (Schild 29) den stirnseitigen Abschluß des Formkastens (1′) bildet.
10. Fertigungsanlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Preßstempel (14′) in Verschieberichtung der positionierbaren Seitenwand
(Schild 29) gemeinsam mit dieser derart verschiebbar gelagert ist, daß
die der positionierbaren Seitenwand (Schild 29) benachbarte Seitenkante
(35) des Preßstempels (14′) in jeder Stellung der positionierbaren Sei
tenwand (Schild 29) mit dieser in vertikaler Richtung fluchtet.
11. Fertigungsanlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Preßstempel (14′) in einer Laufschiene (34) horizontal verschiebbar ist,
die mittels eines hydraulischen Antriebes in vertikaler Richtung absenk
bar und anhebbar ist.
12. Fertigungsanlage nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Preßstempel (14′) mit der verschiebbaren Seitenwand (Schild 29)
über eine Gestängeanordnung (Gestänge 30, Traverse 36) bewegungsge
koppelt ist.
13. Fertigungsanlage nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Füllvorrichtung (10′) mit einem unten offenen Füll
kasten (12′) und einem dessen Füllöffnung (13′) verschließenden Boden
(Bodenblech 11′) seitlich an die höhenverschiebbare Seitenwand (6′)
heranfahrbar und wieder wegfahrbar ist, wobei der Boden (Bodenblech
11′) in der herangefahrenen Stellung mit der Oberkante der höhenver
schiebbaren Seitenwand (6′) abschließt.
Priority Applications (3)
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