Die Erfindung betrifft einen Hobel zum Hereingewinnen von minera
lischen Rohstoffen, insbesondere einen Kohlenhobel, mit einem auf
einer Hobelführung verfahrbaren Hobelgrundkörper und einem um
eine vertikale Schwenkachse gegen die Abbaufront schwenkbaren
Werkzeugträger, wobei in einer Lagerausnehmung des Hobelgrund
körpers ein Steuerhebel schwenkbar gelagert ist und der Steuer
hebel mit seinem einen Hebelende an das Zugtrum einer Hobelkette
angeschlossen ist und mit seinem anderen Hebelende in eine Mit
nehmerausnehmung des Werkzeugträgers eingreift und den Werk
zeugträger bei einem Laufrichtungswechsel des Kohlenhobels ver
schwenkt.
Es sind derartige Hobel bzw. Kohlenhobel bekannt, bei denen der
Steuerhebel zwar kraftschlüssig, jedoch nicht formschlüssig in der
Lagerausnehmung des Hobelgrundkörpers bzw. seines Mittelteils
gelagert ist. Eine solche Lagerung ist unbefriedigend, weil
zwischen dem Steuerhebel und dem Hobelgrundkörper erhebliche
Reibungskräfte auftreten, die zu alsbaldigem Verschleiß führen.
Darüber hinaus sind auch Beschädigungen des Steuerhebels und
insbesondere der Lagerausnehmung in dem Hobelgrundkörper nicht
ausgeschlossen, insbesondere weil hohe Belastungsspitzen auftreten.
Daraus resultierende Reparaturarbeiten am Hobelgrundkörper sind
ebenso aufwendig wie das Auswechseln des Steuerhebels.
Im übrigen kennt man Kohlenhobel, bei denen der Steuerhebel mit
keilförmigen Schultern in einem Lagergehäuse des Hobelgrund
körpers gelagert ist und mit seinem einen Hebelende zwischen zwei
Anschlagklauen am Meißelträger arbeitet (vgl. DE-Zeitschrift
"Glückauf" 125 (1989) Nr. 15/16).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Hobel und
insbesondere einen Kohlenhobel der eingangs beschriebenen Aus
führungsform zu schaffen, bei welchem der Steuerhebel nicht nur
kraftschlüssig, sondern auch formschlüssig und leichtgängig derart
in der Lagerausnehmung des Hobelgrundkörpers gelagert ist, daß
Verschleiß und Beschädigungen erheblich reduziert werden und sich
der Steuerhebel überdies schnell und einfach auswechseln läßt.
Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Hobel
dadurch, daß der Steuerhebel mittels eines Kugelschalengelenkes in
der Lagerausnehmung des Hobelgrundkörpers gelagert ist. - Diese
Maßnahmen der Erfindung haben zunächst einmal zur Folge, daß
für den Steuerhebel eine kraft- und formschlüssige Lagerung in
dem Hobelgrundkörper verwirklicht wird. Das Kugelschalengelenk
bildet gleichsam eine wohldefinierte kardanische Lagerung für den
Steuerhebel, die einerseits leichtgängig und andererseits extrem
verschleißarm ist. Selbst bei angreifenden Belastungsspitzen sind
Beschädigungen der Lagerausnehmung bzw. des Hobelgrundkörpers
und auch des Steuerhebels selbst nicht länger zu befürchten.
Aufgrund der einwandfreien Lagerung des Steuerhebels sieht die
Erfindung nach einem weiteren Vorschlag mit selbständiger
Bedeutung vor, daß der Kohlenhobel ausschließlich mittels des
Steuerhebels an das Zugtrum der Hobelkette angeschlossen ist, also
der Kohlenhobel über lediglich die Steuerhebelverbindung von der
Hobelkette gezogen wird, so daß der Einsatz von sonst üblichen
Kettenkrallen zur zusätzlichen Befestigung der Hobelkette an dem
Kohlenhobel nicht länger erforderlich ist. Dadurch läßt sich der
Kohlenhobel im Strebendbereich
um etwa ein Drittel der Hobellänge weiter vorfahren, wodurch das
Hereingewinnen von Kohle selbst im Strebendbereich optimiert wird.
Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind im folgenden
aufgeführt. So schlägt die Erfindung vor, und diesem Vorschlag
kommt ebenfalls selbständige Bedeutung zu, daß die Lageraus
nehmung als Gleitwände ausgebildete Seitenwände aufweist und das
Kugelschalengelenk unter Verwirklichung eines Gleitsitzes mit in
Tiefe und Höhe der Lagerausnehmung vorgegebenem Bewegungsspiel
kraft- und formschlüssig zwischen den Seitenwänden eingesetzt ist.
Auf diese Weise wird nicht nur eine kardanische Lagerung für den
Steuerhebel selbst verwirklicht, sondern eine gleichsam schwim
mende Lagerung für das gesamte Kugelschalengelenk. Daraus resul
tiert ein räumliches Bewegungsspiel derart, daß das Kugelschalen
gelenk unschwer solchen Bewegungsabläufen folgen kann, die dann
zwangsläufig auftreten, wenn der Kohlenhobel Mulden und Sättel
durchfährt. - Weiter empfiehlt die Erfindung, daß das Kugelscha
lengelenk kalottenartige Lagerschalen mit den glatten Gleit- bzw.
Seitenwänden der Lagerausnehmungen zugeordneten glatten Außen
wänden aufweist, und daß der Steuerhebel ein zwischen den beiden
Lagerschalen gelagertes scheibenförmiges Kugelsegment bzw. einen
scheibenförmigen Kugelausschnitt aufweist. Eine derartige Ausfüh
rungsform des Kugelschalengelenkes ermöglicht nicht nur eine
leichtgängige gleichsam räumliche Aufhängung des Steuerhebels,
sondern gewährleistet darüber hinaus insbesondere insoweit eine
verschleißarme Lagerung, als der aus den Bewegungen des Steuer
hebels resultierende Verschleiß auf einerseits die Gleitflächen des
Kugelschalengelenkes und andererseits die Kalotten- bzw. Kugel
flächen des Steuerhebels verteilt wird. Dabei können der Steuer-
und das scheibenförmige Kugelsegment einteilig ausgebildet sein.
Die Lagerausnehmung selbst weist vorzugsweise einen
kastenförmigen Querschnitt auf und bildet dadurch praktisch einen
Käfig für das Kugelschalengelenk, jedoch sind außerdem die beiden
Lagerschalen vorzugsweise mittels einer boden- oder deckel
bildenden Platte miteinander verbunden, so daß für den Steuer
hebel selbst gleichsam ein Käfig zwischen den beiden Lagerschalen
und der bzw. den Platten gebildet wird. Die Platte kann mittels
Schraubenbolzen und gegebenenfalls Zentrierstiften mit den beiden
Lagerschalen verbunden sein, um eben ein schnelles und leichtes
Auswechseln des Steuerhebels zu gewährleisten.
Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist vorgesehen, daß
der Steuerhebel mit einem verstärkten Hebelende in ein verlängertes
und verdicktes Vertikalglied der Hobelkette eingreift und für die
sich an das Vertikalglied anschließenden Horizontalglieder bzw.
deren Gliedbögen seitliche Eingriffsrillen aufweist, damit das für
die Gliedbögen der Horizontalglieder erforderliche Bewegungsspiel
gewährleistet ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es
zeigen
Fig. 1 ausschnittsweise einen erfindungsgemäßen Hobel in
schematischer Frontansicht,
Fig. 2 einen teilweisen Vertikalschnitt durch den Gegenstand nach
Fig. 1 in Seitenansicht,
Fig. 3 einen teilweisen Horizontalschnitt durch den Gegenstand
nach Fig. 1 im Bereich des Steuerhebels und seiner
Lagerung,
Fig. 4 einen Vertikalschnitt AB durch den Gegenstand nach Fig. 3
und
Fig. 5 den Gegenstand nach Fig. 3 in Seitenansicht und
teilweisem Vertikalschnitt.
In den Figuren ist ein Kohlenhobel für Untertagebetriebe zum
Hereingewinnen von mineralischen Rohstoffen dargestellt, der einen
auf einer Hobelführung 1 verfahrbaren dreigelenkigen Hobelgrund
körper 2 und einen um eine vertikale Schwenkachse S gegen die
Abbaufront schwenkbaren Werkzeugträger 3, z. B. Hobelturm,
aufweist, wobei in einer Lagerausnehmung 4 des Hobelgrundkörpers
2 bzw. seines Mittelteils ein Steuerhebel 5 schwenkbar gelagert ist.
Der Steuerhebel 5 ist mit seinem einen Hebelende 6 an das Zugtrum
einer Hobelkette 7 angeschlossen und greift mit seinem anderen
Hebelende 8 in eine Mitnehmerausnehmung 9 des Werkzeugträgers 3
ein, so daß der Werkzeugträger 3 bei einem Laufrichtungswechsel
des Kohlenhobels verschwenkt wird. Die Hobelführung 1 ist an die
Seitenwände der Rinnenschüsse eines Kettenkratzförderers 10
angeschlossen.
Der Steuerhebel 5 ist mittels eines Kugelschalengelenkes 11 in der
Lagerausnehmung 4 des Hobelgrundkörpers 2 bzw. seines Mittelteils
gelagert. Der Kohlenhobel ist ausschließlich mittels des Steuer
hebels 5 an das Zugtrum der Hobelkette 7 angeschlossen und wird
unter Verzicht auf sonst übliche Kettenkrallen allein von dem
Steuerhebel 5 gezogen bzw. mitgenommen.
Die Lagerausnehmung 4 weist als Gleitwände ausgebildete Seiten
wände 12 auf. Das Kugelschalengelenk 11 ist unter Verwirklichung
eines Gleitsitzes mit in Tiefe und Höhe der Lagerausnehmung 4
vorgegebenem Bewegungsspiel kraft- und formschlüssig zwischen den
Seitenwänden 12 eingesetzt, so daß gleichsam eine schwimmende
Lagerung verwirklicht wird. Das Kugelschalengelenk 11 weist
kalottenartige Lagerschalen 13 mit glatten den Gleit- bzw.
Seitenwänden 12 der Lagerausnehmung 4 zugeordneten glatten
Außenwänden 14 auf. Der Steuerhebel 5 besitzt ein zwischen den
beiden Lagerschalen 13 gelagertes scheibenförmiges Kugelsegment
15, bei dem es sich um einen Kugelausschnitt handelt. Der
Steuerhebel 5 und das scheibenförmige Kugelsegment 15 sind
einteilig ausgebildet. Die Lagerausnehmung 4 weist einen kasten
förmigen Querschnitt auf. Die beiden Lagerschalen 13 sind mittels
einer deckelbildenden Platte 16 miteinander verbunden. Die Platte
16 ist mittels Schraubenbolzen 17 und Zentrierstiften 18 mit den
beiden Lagerschalen 13 verbunden.
Der Steuerhebel 5 greift mit einem verstärkten Hebelende 6 in ein
verlängertes und verdicktes Vertikalglied 19 der Hobelkette 7 ein.
Dieses Hebelende 6 weist für die sich an das Vertikalglied 19
anschließenden Horizontalglieder 20 bzw. deren Gliedbögen seitliche
Eingriffsrillen 21 auf. Insoweit sind die Hobelkette 7 mit einem
Spezialglied und der Steuerhebel 5 mit einem darauf abgestimmten
Hebelende 6 ausgebildet.