DE4403980C2 - Schutzrohr für Gurtstraffer - Google Patents
Schutzrohr für GurtstrafferInfo
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- B60R22/1952—Transmission of tensioning power by cable; Return motion locking means therefor
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schutzrohr für Gurtstraffer zur Aufnahme des
Verstellmechanismus mit einem offenen und einem bis auf eine
Zentrieröffnung verschlossenen Ende.
Gurtstraffer dienen bekanntlich der Straffung, d. h. Verkürzung von
Sicherheitsgurten im Crashfalle. Sie wirken z. B. auf das Gurtschloß,
welches am Fahrzeugsitz befestigt ist. Sie verkürzen also im Bedarfsfalle
speziell einen Befestigungsabschnitt und damit natürlich den Sicherheitsgurt
auch insgesamt. Die Verkürzung erfolgt mittels eines Seilzuges, der z. B. mit
dem Gurtschloß und andererseits mit einem ebenfalls am Sitz montierten
Verstellmechanismus verbunden ist. Der Verstellmechanismus ist dabei von
einem Schutzrohr umgeben, welches üblicherweise aus Metall besteht.
Seiner Wirkung nach könnte man den Verstellmechanismus als eine Art
Kraftspeicher bezeichnen. Er ist beispielsweise wie folgt aufgebaut. Auf ein
zentral im Schutzrohr angeordnetes Führungsrohr ist eine Druckfeder
gesteckt. Durch das Führungsrohr ist der Seilzug, ggf. unter
Zwischenschaltung einer Zugstange o. ä., geleitet und mit dem beweglichen
Ende der Druckfeder verbunden. Im Normalfall ist die Druckfeder (mit etwa
200 kg) vorgespannt. Sie kann im Crashfalle über einen Sensor gelöst
werden; dabei wird das Seil tiefer in das Führungsrohr hineingezogen und
wirkt so verkürzend auf den Sicherheitsgurt. Um ein Herausschnellen der
Druckfeder aus dem Schutzrohr zu vermeiden, ist deren freie Wegfänge
durch Anschläge innerhalb des Schutzrohres begrenzt. Eine ähnliche
Wirkung läßt sich erzielen, wenn statt mechanischer Mittel (wie Druckfedern)
pyrotechnische Mittel u. ä. eingesetzt werden.
Entsprechend seiner vielfältigen Funktion ist für Schutzrohre der genannten
Art insbesondere folgende Ausführungsform (Herstellungsweise) bekannt.
Der Grundkörper ist ein geschweißtes Präzisions-Stahlrohr mit
ausreichendem Innendurchmesser (z. B. ca. 32 mm) und einer als
zweckmäßig erachteten Wandstärke (z. B. 0,8 mm) mit einer geschabten
Innennaht. Davon werden Abschnitte entsprechend dem gewünschten
Schutzrohr abgelängt. Danach werden die Enden entgratet, und zwar meist
mittels Bürsten. Anschließend erhalten die Abschnitte eine (schwarze)
Lackierung. Sodann werden Anschläge als Federbegrenzung an dem
teilweise zu verschließenden Ende der Abschnitte angebracht, nämlich
sechs über den Umfang verteilte, nach innen eingedrückte (eingestanzte)
Nasen.
Ferner ist eine Verschlußkappe (ein Verschlußstopfen o. ä.) aus Kunststoff
zum Eindrücken in den röhrenförmigen Abschnitt vorgesehen. Die
Verschlußkappe besitzt eine in Längsrichtung verlaufende Zentrieröffnung
und weist an ihrem Umfang eine umlaufende Nut auf. In letztere lassen sich
partielle Vorsprünge (Nasen, Sicken o. ä.) von außen aus der Rohrwand
pressen, um die Verschlußkappe unverlierbar mit dem Schutzrohr zu
verbinden. Schließlich dienen die bekannten Schutzrohre auch als Träger für
Montage- und Bedienungsanleitungen, weshalb ihnen auch noch bedruckte
Etiketten aufgeklebt werden. Damit erweist sich ein bekanntes Schutzrohr
als sehr arbeits- und kostenaufwendig in seiner Herstellung.
Hier setzt nun die Erfindung an. Sie will ein Schutzrohr der genannten Art
vorschlagen, welches bei unverminderter Funktionstüchtigkeit einfacher und
preiswerter herzustellen ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
Wie ersichtlich, greift die Erfindung auf noch geringer vorgeformte
Grundkörper zurück als bisher üblich. Überraschenderweise ermöglicht aber
gerade dieser Rückgriff rationellere Fertigungsschritte. So lassen sich die
Halbschalen insbesondere in der Weise gewinnen, daß Blechbänder, welche
im wesentichen so breit sind, wie die Schutzrohre lang sein sollen,
abschnittweise in Folgewerkzeugen oder Stufenpressen in die Form der
vorgeschlagenen Halbschalen überführt werden. Jeweils zwei Halbschalen
lassen sich sodann recht einfach zu einem röhrenförmigen Gehäuse
dauerhaft zusammenfügen. Dazu sind die Halbschalen mit unterschiedlich
breiten Auflagerändern versehen, wobei jeweils ein breiter Auflagerand um
einen schmäleren Auflagerand herumgeführt ist.
Im übrigen genügt bereits eine unlösbare Verbindung an einzelnen Punkten
der Auflageränder, was insbesondere durch elektrische Schweißung oder
aber durch extreme Materialverformung oder -verpressung (wie Verclinchen,
Preßschweißen) erreicht werden kann. Dabei kann auf die bekannten
Verbindungsmethoden bei der Blechverarbeitung zurückgegriffen werden.
So besteht auch die Möglichkeit, zu einer durchgängigen Verbindung durch
einfaches Umbördeln oder Umfalzen zu gelangen.
Aus dem Stand der Technik sind lediglich Hinweise auf einzelne Merkmale
bekannt, welche jedoch nicht zu dem erfindungsgemäßen Zweck
vorgeschlagen werden und deshalb weder einzeln noch in Kombination die
Erfindung nahelegen. So offenbart die DE 41 19 223 A1 zwar eine
sogenannte "Rückstrammervorrichtung zum Straffen eines Sicherheitsgurtes
in einem Kraftfahrzeug", schlägt dafür aber ein geschlossenes (vermutlich
nach DIN-Norm gefertigtes) Rundrohr vor, was jedenfalls nicht aus zwei
Halbschalen hervorgeht. Die DE-Z "BLECH Rohre-Profile"; Band 20;
September 1973; Seite 379 erläutert allgemein die Technik des Falzens und
die DE 42 10 691 C1 gibt eine spezielle "Vorrichtung zum Ummanteln von
Abgasrohren mit Halbschalen" an. Dabei dienen die Halbschalen der
Sicherung von Isoliermaterial, welches tragende Abgasrohre umhüllt.
Als besonders vorteilhaft ist anzusehen, wenn das Schutzrohr einen
trichterförmigen Endabschnitt aufweist. Dieser läßt sich durch entsprechende
Ausformung jeweils eines Endes der Halbschalen leicht (einstückig)
realisieren. Der trichterförmige Endabschnitt übernimmt dann für die Praxis
sowohl die Aufgabe einer Federwegbegrenzung als auch die Aufgabe einer
Zentrierung des inneren Führungsrohres. Für letzteres dient der zentrale
röhren- oder kragenförmige Auslaß, für ersteres der konisch verlaufende
Wandabschnitt zwischen Auslaß und Hauptabschnitt. Dadurch lassen sich
gleich mehrere Teile bzw. Arbeitsgänge gegenüber dem Stand der Technik
einsparen (wie getrennt gefertigte Verschlußkappen, Verbindungsnasen und
Federanschläge).
Nach einem weiteren Vorschlag ist das Schutzrohr aus verzinktem Bandstahl
gebildet. Dieses Material ist haltbar, leicht zu verarbeiten und eignet sich
überdies auch für eine direkte Beschriftung, insbesondere mittels eines
Tintenstrahldruckers. Auf ein besonderes Trägermaterial und die damit
verbundenen Kosten kann also verzichtet werden; auch entfällt der
besondere Arbeitsgang des Aufklebens. Das Aufbringen von Montage- und
Betriebsanleitungen kann ohne weiteres im Fertigungsablauf (innerhalb von
ca. 2 Sekunden) und damit wesentlich einfacher und schneller, im Ergebnis
also preiswerter erfolgen. Demgegenüber schlagen separate Etiketten mit
nennenswerten Stückkosten zu Buche.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung für zwei bevorzugte
Ausführungsbeispiele näher beschrieben. Darin zeigen:
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Schutzrohr in Seitenansicht,
Fig. 2 eine andere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Schutzrohres in Seitenansicht,
Fig. 3 den Gegenstand von Fig. 2 in Rückansicht,
Fig. 4 einen Schnitt durch den Gegenstand von Fig. 2 entlang der
Linie A-A und
Fig. 5 einen Schnitt durch den Gegenstand von Fig. 2 entlang der
Linie B-B.
Nach Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßes Schutzrohr 1 aus zwei länglichen
Halbschalen 2 gebildet, welche aus verzinktem Bandstahl bestehen und in
einer Stufenpresse geformt wurden. Sie besitzen Auflageränder 3, welche
nach außen abgebogen und im vorliegenden Ausführungsbeispiel
stellenweise unlösbar miteinander verbunden sind, indem an mehreren
Punkten 4 eine Preßschweißung durchgeführt wurde, was in warzenförmigen
Veränderungen der Oberfläche zum Ausdruck kommt.
Das weitere Ausführungsbeispiel nach den Fig. 2 bis 5 läßt erkennen, daß
die Auflageränder 3 unterschiedlich breit sind. Dabei sind die breiten
Auflageränder 3 um die schmäleren Auflageränder 3 herumgeführt und hier
zu einer durchgängigen, dauerhaften Verbindung fest zusammengepreßt.
In beiden Beispielen verfügt das Schutzrohr 1 über einen trichterförmigen
Endabschnitt 5 (vgl. auch Fig. 5) mit einem konischen Wandabschnitt 6
sowie einem röhren- oder kragenförmigen Auslaß 7. Der konische
Wandabschnitt 6 dient dabei als Anschlag für die hier nicht gezeigte
Druckfeder im Innern des Schutzrohres 1. Auch auf die Darstellung des
übrigen Verstellmechanismus wurde hier aus Gründen der Übersichtlichkeit
verzichtet, zumal sich an dem Verstellmechanismus selbst nichts zu ändern
braucht. Der Auslaß 7 bildet die Zentrieröffnung für das bereits mehrfach
erwähnte innere Führungsrohr des Verstellmechanismus.
Schließlich ist auf der Oberfläche des Schutzrohres 1 gemäß Fig. 1 eine
Beschriftung direkt aufgebracht, und zwar in dem gestrichelt angedeuteten
Feld 8. Dort wurde bislang ein separates bedrucktes Etikett aufgeklebt.
Stattdessen kommt jetzt vor allem ein unmittelbarer Tintenstrahlaufdruck zur
Anwendung.
1
Schutzrohr
2
Halbschale
3
Auflagerand
4
(Verbindungs-) Punkt
5
Endabschnitt
6
konischer Wandabschnitt
7
Auslaß
8
(Beschriftungs-) Feld
Claims (3)
1. Schutzrohr für Gurtstraffer zur Aufnahme des Verstellmechanismus mit
einem offenen und einem bis auf eine Zentrieröffnung verschlossenen
Ende, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) das Schutzrohr (1) aus zwei länglichen Halbschalen (2) mit nach außen abgebogenen Auflagerändern (3) gebildet ist,
- b) die Halbschafen (2) mit unterschiedlich breiten Auflagerändern (3) versehen sind, wobei jeweils ein breiter Auflagerand (3) um einen schmäleren Auflagerand (3) herumgeführt ist und
- c) die Auflageränder (3) der Halbschalen (2) mindestens stellenweise unlösbar miteinander verbunden sind.
2. Schutzrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es einen
trichterförmigen Endabschnitt (5) aufweist.
3. Schutzrohr nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es
aus verzinktem Bandstahl gebildet ist und ggf. eine Beschriftung (8)
aufweist, welche direkt auf die Oberfläche aufgebracht ist.
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1994
- 1994-02-09 DE DE4403980A patent/DE4403980C2/de not_active Expired - Fee Related
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Non-Patent Citations (1)
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: GRIESEMER, ALBERT, 57462 OLPE, DE |
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