DE102018010329B4 - Bügelscharnier - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Bügelscharnier (1) zur Verbindung einer Heckklappe mit einer Fahrzeugkarosserie, wobei das Bügelscharnier (1) ein U-Profil (2) mit einer Rinne (5) ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Bügelscharnier nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und dem Verfahren zur Herstellung eines U-Profils nach Anspruch 6.
- Derartige Bügelscharniere und Verfahren sind bereits in vielfältiger Form und Ausgestaltung bekannt und gebräuchlich. So wird beispielsweise in der
DE 10 2008 045 900 A1 ein Rohr als Bügelscharnier eingesetzt. - Weiter ist auch ein Bügelscharnier aus Kunststoff aus der
DE 10 2014 217 484 A1 bekannt. Allerdings ist die Herstellung des dort gezeigten Bügelscharniers sehr kostenintensiv, nicht zuletzt aufgrund der vielen Hinterschneidungen des Bauteils und des kostenintensiven Werkzeugs. - In gleicher Weise ist auch in der
EP 1 672 160 A2 ein Rohrelement als Bügel eingesetzt. - Durch den Einsatz eines Rohres oder eines Rohrelements als Bügelscharnier bedarf es im Nachgang zusätzlicher Arbeiten. So müssen beispielsweise die Kabel, welche über die einzige durchgehende Verbindungsstelle der Karosserie mit der Heckklappe geführt werden müssen, um die Stromversorgung der Beleuchtung oder auch etwaiger anderer Stromabnehmer sicherzustellen, über das Bügelscharnier verlaufen. Dabei wurden in der Vergangenheit die Kabel beispielsweise durch Kabelbinder auf der Oberfläche der Rohre befestigt. Eine andere Lösung bestand darin, dass die Oberfläche der Rohre aufwändig angebohrt werden musste, um in den Bohrungen wiederum Kabelhalteclips zu befestigen.
- Ein Verlegen der Kabel im Rohr wurde nicht durchgeführt, da dieses Vorgehen sehr arbeitsaufwändig und im Falle eines notwendigen Austausches kostentreibend für den Endkunden.
- Weiterhin ist im Zusammenhang mit vorliegender Erfindung die
DE 10 2004 028 009 A1 zu nennen. Dort wird ein Scharnierbügel offenbart, über welchen eine Klappe oder Heckklappe schwenkbar mit einem Fahrzeug verbunden ist. - Schließlich ist auch noch die
DE 10 2008 029 452 A1 anzuführen. Dort wird ein Scharnierbügel zur gelenkigen Verbindung zweier Kraftfahrzeugteile offenbart, wobei ein Aufnahmekanal für eine Verbindungsleitung seitlich umfasst ist. - Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile aus dem Stand der Technik zu überwinden. Insbesondere soll ein Bügelscharnier und ein Verfahren zur Herstellung eines U-Profils zur Verfügung gestellt werden, bei dem die Kabelführung einfacher, günstiger und auch ansehnlicher möglich ist. Außerdem soll hier eine Gewichtsersparnis beim Bügelscharnier erreicht werden.
- Zur Lösung der Aufgabe führen ein Bügelscharnier mit den Merkmalen nach Anspruch 1 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen nach Anspruch 6. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
- Ein erfindungsgemäßes Bügelscharnier dient zur Verbindung einer Heckklappe mit einer Fahrzeugkarosserie. Dabei soll das Bügelscharnier durch seine gebogene Form gerade bei Limousinen der Heckklappe eine ausreichende Beweglichkeit gewährleisten.
- Dabei ist das Bügelscharnier erfindungsgemäß ein U-Profil. Das U-Profil weist naturgemäß eine Rinne auf. In dieser Rinne können dann entsprechende Kabel geführt werden.
- Die Gewichtsersparnis wird unter anderem dadurch erreicht, dass das Bügelscharnier als Stanzteil ausgeführt ist. Dies führt auch zu einer Kostenersparnis als Folgeverbundteil oder ein Teil, das durch Transferwerkzeuge hergestellt wurde.
- Hier kommt aufgrund der wirkenden Kräfte erfindungsgemäß ein metallener Werkstoff in Betracht. Dies ist im Stand der Technik und auch in der Erfindung Stahl oder zumindest ein metallener Werkstoff. Allerdings bietet das erfindungsgemäße Bügelscharnier die Möglichkeit einer größeren Materialauswahl, da insgesamt weniger Material gebraucht wird und daher auch ein höherwertiges Material eingesetzt werden kann. Insgesamt wird hier eine Gewichtsreduktion erreicht.
- Das Bügelscharnier weist vorzugsweise einenends eine Karosseriebefestigung auf. Die Karosseriebefestigung besteht aus einem Bauteil, das die Verbindung des Bügelscharniers mit einer Hutablage ermöglicht. Dazu sind die üblichen Bohrungen oder dergleichen in der Karosseriebefestigung vorgesehen.
- Das Bügelscharnier weist andernends vorteilhafterweise eine Heckklappenbefestigung auf. Die Heckklappenbefestigung besteht aus einem Bauteil, das die Verbindung des Bügelscharniers mit einer Heckklappe ermöglicht. Dazu sind die üblichen Bohrungen oder dergleichen in der Karosseriebefestigung vorgesehen.
- Weiter ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass in der Rinne des U-Profils ein U-Profil-Kunststoffeinsatz vorhanden ist. Dieser U-Profil-Kunststoffeinsatz weist im Wesentlichen die gleiche Biegung wie das U-Profil auf und ist erfindungsgemäß aufgrund seiner Maße in der Rinne klemmend oder clipsend platziert.
- Außerdem weist der U-Profil-Kunststoffeinsatz erfindungsgemäß ein Kabelführungselement auf. Dieses Kabelführungselement kann beispielsweise in Form von Kabelklemmen, einem Kabelkanal, einer Kabelspirale etc. ausgeführt sein.
- Zur Abdeckung der Rinne kann ein Kunststoff-Abdeckelement oder ein Abdeck- Gummistreifen vorhanden sein. Diese Teile bilden einen ansprechenden Abschluss des U-Profils und dienen dem zusätzlichen Schutz der verlegten Kabel.
- Weiter wird gesondert Schutz für Teile eines Verfahrens zur Herstellung eines U-Profils mit folgenden Schritten beansprucht:
- Ein flaches Blech wird herausgestanzt, anschließend wird das Blech in ein Gesenk gezogen und dadurch die U-Form erreicht. Anschließend kann ggf. ein Locharbeitsgang vorgesehen werden. Zur Verstärkung können beispielsweise Stempel oder Rippen im Gesenk vorgesehen werden, die später dann zu verstärkenden Sicken beim fertigen U-Profil führen. Dies ist gerade dort von Vorteil, wo hohe Spannungsspitzen an den Bauteilen festgestellt werden.
- Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
-
1 eine perspektivische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Bügelscharniers; -
2 eine direkte Seitenansicht des Bügelscharniers nach1 ; -
3 die Ausgangslage eines Herstellungsverfahrens des erfindungsgemäßen U-Profils; -
4 die Zwischenlage des Herstellungsverfahren nach3 ; -
5 das erfindungsgemäße U-Profil als Endprodukt des Herstellungsverfahrens nach den3 und4 . - In
1 ist ein Bügelscharnier1 dargestellt. Das Bügelscharnier1 weist dabei eine typisch gebogene Form auf. - Durch die typisch gebogene Form wird bei Limousinen und anderen Fahrzeugen einer hochschwenkenden Heckklappe ausreichend Bewegungsspielraum gewährt.
- Das Bügelscharnier
1 besteht dabei aus dem U-Profil2 , das zwischen einer Karosseriebefestigung3 und einer Heckklappenbefestigung4 angeordnet ist. - Außerdem weist das U-Profil
2 eine Rinne5 auf. In der Rinne5 ist ein Kabel14 angeordnet. Im Stand der Technik kommt anstatt des U-Profils2 ein gebogenes Rohr zum Einsatz. - Dieses Rohr musste dann umfangreich gebohrt werden, um dann wiederum in den Bohrungen Kabelhalteclips vorzusehen. Mit den Kabelhalteclips wiederum wurden die Kabel aussen an dem Rohr entlang geführt.
- Diese Rinne
5 kann beispielsweise dazu dienen, dass Kabel, welche im Stand der Technik außen am Rohr entlanggeführt wurden, nun wie das Kabel14 in der Rinne5 geführt werden können. - Ergänzend ist erfindungsgemäß auch vorgesehen, dass, an die Bemaßung der Rinne
5 angepasst, ein U-Profil-Kunststoffeinsatz vorhanden ist, welcher hier nicht näher gezeigt ist. Dieser U-Profil-Kunststoffeinsatz weist wiederum ein Kabelführungselement auf, welches das innen geführte Kabel14 zusätzlich vor Verschleiss durch Abrieb schützt. Zusätzlich kann vorzugsweise auch ein Kunststoff-Abdeckelement vorhanden sein. - Dieses Kunststoff-Abdeckelement kann die Rinne
5 nach Einlegen des Kabels14 verschließen, indem es beispielsweise in den U-Profil-Kunststoff-Einsatz oder direkt in die Rinne5 eingeclipst werden kann. Alternativ kann auch ein Abdeck-Gummistreifen vorhanden sein, welcher hier aber ebenfalls nicht gezeigt ist. - Die
3 und4 zeigen vereinfacht das Verfahren zur Herstellung eines U-Profils2 . - Dabei wird zunächst ein Materialstreifen
6 aus einem anderen Metallstreifen abgetrennt, herausgestanzt oder feingeschnitten und in einem weiteren Schritt in ein U-förmiges Gesenk10 gedrückt. Dies geschieht durch Ansetzen eines Stempels13 an einem Mittelteil9 des Materialstreifens6 . - Anschließend wird der Stempel
13 in Richtung des Pfeils15 gedrückt, sodass der Materialstreifen6 formnehmend in das U-förmige Gesenk10 gedrückt wird. - Weiter kann in dem Gesenk
10 , wie in der3 gezeigt, eine Rippe11 vorgesehen werden. - Es kann in einem anderen Ausführungsbeispiel auch vorgesehen werden, dass der Stempel
13 statisch ist und das Gesenk10 in Richtung des Stempels13 gedrückt wird. - In der
3 ist eine Zwischenlage an einem anderen Querschnitt gezeigt. Dort ist keine Rippe11 zu erkennen. Dabei ist der Materialstreifen6 in das Gesenk10 gedrückt worden, sodass das U-Profil2 in die Rinnenform gedrückt wurde und das Mittelteil9 in dem Gesenk10 zum Liegen kommt. - In der
5 ist das U-Profil2 ohne Gesenk10 gezeigt. Dabei ist eine durch die Rippe11 entstandene Sicke12 gezeigt. In der5 sieht man das fertige U-Profil2 , welches aus dem ursprünglichen Materialstreifen6 geformt wurde. Es besteht aus dem Mittelteil9 , einer ersten Randseite7 und einer zweiten Randseite8 . - Die zweite Randseite
8 ragt in einem Winkel, von im Wesentlichen 90° von dem Mittelteil9 des Materialstreifens6 ab. In gleicher Weise ragt die erste Randseite7 in einem Winkel von im Wesentlichen 90° ab, wobei die erste Randseite7 im gezeigten Querschnitt zunächst in die Sicke12 übergeht und anschließend in das Mitteilteil9 weiter verläuft. Dadurch entsteht die Rinne5 . - In einem weiteren Arbeitsschritt können dann noch notwendige Zusatzarbeiten, wie beispielsweise das Bohren von Löchern durchgeführt werden.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Bügelscharnier
- 2
- U-Profil
- 3
- Karosseriebefestigung
- 4
- Heckklappenbefestigung
- 5
- Rinne
- 6
- Materialstreifen
- 7
- Erste Randseite
- 8
- Zweite Randseite
- 9
- Mittelteil
- 10
- Gesenk
- 11
- Rippe
- 12
- Sicke
- 13
- Stempel
- 14
- Kabel
- 15
- Pfeil
Claims (7)
- Bügelscharnier (1) zur Verbindung einer Heckklappe mit einer Fahrzeugkarosserie, dadurch gekennzeichnet, dass das Bügelscharnier (1) ein gedrücktes oder gezogenes Stanzteil ist und aus einem metallischen Werkstoff besteht, welches als U-Profil (2) mit einer Sicke (12) eine Rinne (5) ausbildet, wobei in der Rinne (5) ein U-Profil- Kunststoffeinsatz mit einem Kabelführungselement klemmend oder clipsend platziert ist, wobei das Kabelführungselement als Kabelklemmen, als Kabelkanal oder in Form einer Kabelspirale vorliegt.
- Bügelscharnier (1) nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass eine Karosseriebefestigung (3) vorhanden ist. - Bügelscharnier (1) nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass eine Heckklappenbefestigung (4) vorhanden ist. - Bügelscharnier (1) nach
Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass ein Kunststoff-Abdeckelement vorhanden ist. - Bügelscharnier (1) nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass ein Abdeck-Gummistreifen vorhanden ist. - Verfahren zur Herstellung eines U-Profils (2) nach den
Ansprüchen 1 bis5 gekennzeichnet durch folgende Schritte: - aus einem Metallstreifen wird ein Materialstreifen (6) abgetrennt oder herausgetrennt; - der Materialstreifen (6) wird in ein Gesenk (10) durch einen Stempel (13) gedrückt oder gezogen. - Verfahren nach
Anspruch 6 , dadurch gekennzeichnet, dass durch eine Rippe (11) in dem Gesenk (10) eine Sicke (12) in den Materialstreifen (6) eingeformt wird.
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