DE4403609A1 - Dekompressionsventil für einen von Hand zu startenden Verbrennungsmotor eines handgeführten Arbeitsgerätes - Google Patents
Dekompressionsventil für einen von Hand zu startenden Verbrennungsmotor eines handgeführten ArbeitsgerätesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Dekompressionsventil für einen
von Hand zu startenden Verbrennungsmotor eines handgeführten
Arbeitsgerätes mit einem selbsttätig arbeitenden Ventilglied
entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Aus der DE-AS 19 49 541 ist ein Dekompressionsventil der
gattungsbildenden Art bekannt, das mit Hilfe eines im Brenn
raum angeordneten Membranventils den Startvorgang durch De
kompression des Brennraumes erleichtern soll. Im Membran
ventil ist ein Ventilkörper mit kopfbildendem Ventilteller
angeordnet, wobei der Ventilkörper in Ruhestellung des Mo
tors und während des Startvorganges mit Hilfe einer Druck
feder in Öffnungsstellung gehalten ist. Der in den Brennraum
einragende Ventilteller wird nach Zünden des Motors durch
die erhöhte Kompression im Brennraum auf seinen Ventilsitz
gedrückt, so daß der Brennraum nach außen geschlossen ist.
Um auch während des Ansaugtaktes das Ventil in Schließstel
lung zu halten, ist die Rückseite des Membranventiles über
einen Schlauch mit dem Ansaugkanal verbunden, wodurch die
Vakuumkammer des Membranventiles mit Unterdruck beaufschlagt
wird.
Dieses Dekompressionsventil hat den Nachteil, daß während
des Startvorganges bei geöffnetem Ventil das im Brennraum
vorhandene Luft/Kraftstoff-Gemisch durch die Aufwärtsbe
wegung des Kolbens durch das Ventil nach außen geleitet
wird, was zu einer erheblichen Umweltbelastung führt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsge
mäßes Dekompressionsventil derart weiterzubilden, daß mit
geringem Aufwand eine auch gegen Vibrationen sichere
Schließstellung des Ventils gewährleistet und in Öff
nungsstellung ein Ableiten der Brennraumgase in die Umwelt
vermieden ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Dekompressionsventil nach Gat
tungsbegriff erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspru
ches 1 gelöst.
Da der Abströmkanal in die Verbindungsleitung mündet, ist
sichergestellt, daß das abgeleitete Kraftstoff/Luft-Gemisch
in eine Unterdruckquelle des Motors abgeführt ist. Durch
diesen geschlossenen Kreislauf ist die Umwelt unbelastet.
Die Entlastung des Brennraumes vom Kompressionsdruck über
nur eine einzige Verbindungsleitung erlaubt eine technisch
einfache und störungssichere Ausbildung des Dekompressions
ventils, zu dessen Konstruktion nur wenige Bauteile verwen
det werden müssen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die
Verbindungsleitung in den Innenraum des Kurbelgehäuses ge
führt, der die Unterdruckquelle für die auf der Rückseite
des Ventilgliedes wirkende Schließkraft des Ventilgliedes
darstellt. Die Verbindungsleitung mündet insbesondere in
einen den Innenraum des Kurbelgehäuses und den Brennraum
verbindenden Überströmkanal, so daß das während des Start
vorganges aus dem Brennraum abgeleitete Gemisch direkt dem
Innenraum des Kurbelgehäuses zugeführt ist und im folgenden
Ansaugtakt wieder in den Brennraum einströmt.
Die Verbindungsleitung kann alternativ in einen Ansaugkanal,
insbesondere den Einlaßkanal des Kurbelgehäuses, münden.
Das Ventilglied des Dekompressionsventils ist vorzugsweise
als ein in Richtung Brennraum öffnendes Kugelventil aus
gebildet, das an dem dem Brennraum zugewandten Ende des Ab
strömkanals angeordnet ist. Die Gewichtskraft der Ventil
kugel beaufschlagt das Ventilglied in Öffnungsstellung, so
daß das Ventilglied bei Stillstand des Motors geöffnet ist.
Während des Startvorganges strömt das Luft/Kraftstoff-
Gemisch im Brennraum durch das geöffnete Ventilglied und
hält dadurch die von der Bedienungsperson auf zubringende
Kraft zum Starten des Motors durch Dekompression des Brenn
raumes so gering wie möglich.
Die Ventilkugel ist vorteilhaft unverlierbar in einem Auf
nahmeraum in der Zylinderwand gehalten, wobei die Ventil
kugel mit der seitlichen Begrenzungswand des Aufnahmeraumes
einen ringförmigen Spalt bildet. Die Größe des Spaltes be
stimmt den Schaltdruck, der zur Überführung der Ventilkugel
aus der Öffnungs- in die Schließstellung benötigt ist. In
einer vorteilhaften Ausführungsform ist der die Ventilkugel
fassende Aufnahmeraum als Teil des Abströmkanals ausgebil
det.
Stromab des Ventilgliedes ist zweckmäßig in einem Ventilraum
der Verbindungsleitung ein Druckventil angeordnet, das bei
einem Überdruck im Ventil schließt, so daß der Abströmkanal
von der Druckquelle getrennt ist. Ein zum Beispiel im Kur
belgehäuseinnenraum anstehender Unterdruck wird durch das
geöffnete Druckventil über die Verbindungsleitung und den
Abströmkanal auf die Rückseite der Ventilkugel geleitet, die
dadurch sicher auf ihrem Ventilsitz gehalten ist; ein Über
druck wird hingegen durch Schließen des Druckventils von der
Ventilkugel fern gehalten.
Weitere Merkmale des Dekompressionsventils ergeben sich aus
den weiteren Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung so
wie den Zeichnungen, in denen ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt ist. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch einen Verbrennungsmotor mit
erfindungsgemäßem Dekompressionsventil,
Fig. 2 in vergrößerter Darstellung ein in einem Abström
kanal angeordnetes Ventilglied,
Fig. 3 eine Ansicht eines Druckventils,
Fig. 4 einen Schnitt durch eine Zylinderwand mit einem
Dekompressionsventil in einer Sacklochbohrung.
Der in Fig. 1 im Schnitt gezeigte Verbrennungsmotor ist ein
einzylindriger Zweitaktmotor, wie er bevorzugt in handge
führten Arbeitsgeräten, beispielsweise einer Motorketten
säge, einem Trennschleifer, einem Freischneidegerät oder
dgl., eingesetzt ist. Der Verbrennungsmotor besteht im we
sentlichen aus einem Kurbelgehäuse 7, in dem eine Kurbel
welle 18 liegt. Die Kurbelwelle 18 weist einen Kurbelzapfen
19 auf, der über eine Pleuelstange 16 mit einem im Zylinder
20 geführten Kolben 24 verbunden ist. Im Fußbereich des Zy
linders 20 ist ein Einlaßkanal 12 vorgesehen, der bei oberer
Totpunktlage des Kolbens 24 geöffnet ist. In der oberen Tot
punktlage des Kolbens strömt über den Einlaßkanal 12 das zum
Betrieb des Zweitaktmotors aufbereitete Kraftstoff/Luft-
Gemisch in den Innenraum 17 des Kurbelgehäuses 7 ein. Bei
abwärts fahrendem Kolben wird dieses eingeströmte Kraft
stoff/Luft-Gemisch verdichtet, so daß es in Pfeilrichtung 21
durch einen Überströmkanal 8 vom Kurbelgehäuseinnenraum 17
in den Brennraum 6 des Zylinders 20 überströmt, sobald der
Kolben 24 den Überströmkanal 8 freigibt. Das in den Brenn
raum 6 eingeströmte Kraftstoff/Luft-Gemisch wird bei dem
folgenden Aufwärtshub des Kolbens 24 im Brennraum 6 ver
dichtet und - im Bereich des oberen Totpunkts - durch einen
Zündfunken der Zündkerze 9 gezündet, wodurch die Verbrennung
eingeleitet wird. Bei dem Aufwärtshub des Kolbens wird der
Einlaßkanal 12 wiederum geöffnet, so daß aufgrund des im
Kurbelgehäuseinnenraum 17 anstehenden Unterdrucks neues
Kraftstoff/Luft-Gemisch in den Innenraum 17 des Kurbelge
häuses 7 nachströmt.
Bei einem handzustartenden Verbrennungsmotor wird die Kur
belwelle 18 manuell gedreht, wobei zur Zündung des Ver
brennungsmotors die notwendige Verdichtungsarbeit des Kol
bens 24 manuell über die Kurbelwelle 18 aufzubringen ist. Um
den Kraftaufwand zum Starten des Verbrennungsmotors 1 zu
senken, ist ein Dekompressionsventil 2 vorgesehen, welches
- bevorzugt in der Nähe der Zündkerze 9 - im Kopf des Zy
linders 20 angeordnet ist. Das Dekompressionsventil 2 öffnet
bzw. schließt einen Abströmkanal 11, über den der Kompres
sionsdruck im Brennraum 6 abgebaut werden kann.
Wie aus der vergrößerten Darstellung gemäß Fig. 2 ersicht
lich, weist das Dekompressionsventil 2 ein Ventilglied 13
auf, das im dargestellten Ausführungsbeispiel eine Ventil
kugel 3 ist. Diese Ventilkugel 3 ist an dem dem Brennraum 6
zugewandten Ende des Abströmkanals 11 angeordnet, wobei das
Ende 11a des Abströmkanals kegelstumpfförmig erweitert ist,
wodurch ein Ventilsitz 22 für die Ventilkugel 3 gebildet
ist. An den Ventilsitz 22 schließt ein Aufnahmeraum 23 für
die Ventilkugel 3 an, die unter Ausbildung eines ringför
migen Spaltes 25 im zylindrischen Aufnahmeraum 23 liegt. Der
Aufnahmeraum 23 ist auf seiner dem Brennraum 6 zugewandten
Seite durch eine Verschlußplatte 26 verschlossen, wodurch
die Kugel 3 im Aufnahmeraum 23 unverlierbar gehalten ist. In
der Verschlußplatte 26 ist eine Einströmöffnung 10 vorgese
hen, die kreisrund ausgebildet ist, wobei ihr Durchmesser
kleiner als der Durchmesser der Kugel 3 ist. Es kann zweck
mäßig sein, die Einströmöffnung 10 in einer anderen Quer
schnittsform, zum Beispiel mehreckig oder dgl., auszubilden,
so daß in der gezeigten Öffnungsstellung 13a der Ventilkugel
3 eine offene Strömungsverbindung vom Brennraum 6 zum Auf
nahmeraum 23 besteht.
Der Aufnahmeraum 23 kann gemäß Fig. 4 auch durch eine von
außen in die Wand des Zylinders 20 eingebrachte Sackloch
bohrung 40 gebildet sein, in deren Bohrgrund die Einström
öffnung 10 den Aufnahmeraum 23 mit dem Brennraum 6 verbin
det. Der Durchmesser der Einströmöffnung 10 ist wiederum
kleiner als der Durchmesser der Kugel 3; mit der Einström
öffnung 10, dem Aufnahmeraum 23 und dem Abströmkanal 11 ist
eine durchgängige Verbindung zur Entlastung des Brennraum
innendruckes geschaffen.
Gemäß Fig. 1 ist in den Abströmkanal 11 eine Verbindungs
leitung 4 eingesteckt, die das Dekompressionsventil mit
einer Unterdruckquelle verbindet. Die Verbindungsleitung 4
kann als Rohr ausgebildet sein, das auf ein zylindrisches,
in den Abströmkanal 11 eingestecktes Verbindungsglied 29
aufgesetzt ist.
Das Gehäuse des Dekompressionsventils 2 kann in einer
anderen Ausführungsform gemäß Fig. 2 auch einen Anschluß
stutzen 27 aufweisen, in dem der Abströmkanal 11 ausgebildet
ist. Der Anschlußstutzen 27 hat eine äußere, tannenbaum
artige Profilierung, so daß nach Aufschieben der Verbin
dungsleitung 4, die auch als elastischer Schlauch ausge
bildet sein kann, diese unverlierbar auf dem Anschlußstutzen
27 gehalten ist.
Wie Fig. 1 zeigt, verbindet die Verbindungsleitung 4 den Ab
strömkanal 11 mit dem Kurbelgehäuseinnenraum 17, wobei die
Verbindungsleitung 4 in den Überströmkanal 8 mündet. Dabei
mündet die kurbelgehäuseseitige Ende 4b der Verbindungs
leitung 4 in einem Ventilraum 35, der über einen Verbin
dungskanal 28 mit dem Überströmkanal 8 kommuniziert. Im
Ventilraum 35 ist zweckmäßig ein Druckventil 5 angeordnet,
welches in Abhängigkeit vom Druck im Kurbelgehäuseinnenraum
17 öffnet und schließt. Steht im Kurbelgehäuseinnenraum 17
und damit im Ventilraum 35 Unterdruck an, ist das Ventil 5
geöffnet, so daß der Unterdruck über die Verbindungsleitung
4 auch im Abströmkanal 11 wirkt. Steht im Kurbelgehäuse
innenraum 17 Überdruck an, ist das Ventil 5 geschlossen, so
daß der Abströmkanal 11 vom Kurbelgehäuseinnenraum 17 im
wesentlichen druckdicht getrennt ist.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Ventil 5 durch
einen elastischen Ventilschnabel 36 gebildet, der zum Bei
spiel konisch ausgebildet sein kann. Der Ventilschnabel 36
liegt mit allseitigem Abstand zu den Wänden des Ventilraums
35 bevorzugt zentral im Ventilraum. Insbesondere ist der
Ventilschnabel 36 nach Art eines Entenschnabels ausgebildet,
wodurch sich eine schlitzförmige Ventilöffnung 37 ergibt,
welche bei äußerem Druck auf die Wände 38, 39 des Ventil
schnabels 36 geschlossen wird. Der Ventilschnabel besteht
aus einem elastischen Material wie Kunststoff, insbesondere
aus einem Gummi bzw. einer Gummimischung.
Zum Anwerfen des Verbrennungsmotors hat das Arbeitsgerät
eine Lage, bei der der Zylinder im wesentlichen aufrecht
steht. So wird das Arbeitsgerät zum Anwerfen auf eine feste
Unterlage abgestellt; daher wirkt in Richtung des Pfeils 30
(Fig. 1, 2) auf die Ventilkugel 3 die Gravitationskraft,
welche als Öffnungskraft die Ventilkugel 3 in der in Fig. 2
gezeigten Öffnungsstellung 13a hält. Es kann auch sinnvoll
sein, die Öffnungskraft durch die Kraft einer hier nicht
dargestellten Feder zu unterstützen bzw. hervorzurufen, die
die Ventilkugel 3 in Öffnungsstellung beaufschlagt; der
Start des Arbeitsgerätes kann dann unabhängig von seiner
Lage erfolgen.
Der Brennraum 6 ist über das Dekompressionsventil 2 und den
Abströmkanal 11 sowie das Druckventil 5 mit dem Kurbelge
häuseinnenraum 17 verbunden. Bei einem manuellen Drehen der
Kurbelwelle wird beim Aufwärtshub des Kolbens 24 ein Teil
des sich im Brennraum 6 aufbauenden Kompressionsdruckes über
das Dekompressionsventil 2 zum Kurbelgehäuseinnenraum 17
abgeleitet. Die zum Durchdrehen der Kurbelwelle notwendige
Kraft, zum Beispiel an einem Seilzugstarter, ist daher ge
senkt.
Zündet das Kraftstoff-/Luft-Gemisch im Brennraum 6 und läuft
die Brennkraftmaschine an, so führt der durch den Verbren
nungsdruck bewirkte Druckanstieg im Brennraum 6 zu einer
verstärkten Strömung durch das Dekompressionsventil 2. Die
Strömung ist bestimmt durch den ringförmigen Spalt 25 im
Aufnahmeraum 23, der durch den Durchmesser der Kugel 3 und
den Innendurchmesser des zylindrischen Aufnahmeraums 23
bestimmt ist. Der Spalt 25 ist ideal ringförmig, wenn die
Kugel 3 genau mittig im Aufnahmeraum 23 liegt; aber auch bei
außermittiger Lage ist ein Spalt 25 gegeben, durch den die
Strömung geleitet ist. Aufgrund dieses Drosselspaltes 25
wirken auf die Kugel 3 entgegen der Pfeilrichtung 30 ge
richtete Schließkräfte, die ab einem bestimmten Druckniveau
im Brennraum 6 dazu führen, daß das Ventilglied 13 bzw. die
Ventilkugel 3 auf dem Ventilsitz 22 dichtend zur Anlage
kommt. Der Abströmkanal 11 ist verschlossen; eine Dekompres
sion ist nicht mehr möglich.
Die bei geöffnetem Dekompressionsventil 2 abströmenden Gase
werden über die Verbindungsleitung 4 und das geöffnete
Druckventil 5 in den Kurbelgehäuseinnenraum 17 abgeleitet.
Nachdem das Ventilglied in der Schließstellung 13b liegt,
ist die Verbindung zum Kurbelgehäuseinnenraum 17 druckdicht
verschlossen.
Beim Abwärtshub des Kolbens wird der Kurbelgehäusedruck im
Innenraum 17 ansteigen, wobei der Kurbelgehäuseüberdruck
auch im Ventilraum 35 ansteht und auf die äußeren Wandungen
38 und 39 des Ventilschnabels 36 des Druckventils 5 wirkt.
Das elastische Druckventil 5 wird verformt, wodurch sich die
Ventilöffnung 37 schließt und der Abströmkanal 11 druckdicht
vom Ventilraum 35 getrennt ist. Der im Kurbelgehäuseinnen
raum 17 anstehende Überdruck wirkt somit nicht im Abström
kanal 11. Hingegen wird beim Aufwärtshub des Kolbens 24 der
im Kurbelgehäuseinnenraum 17 sich ausbildende Unterdruck da
zu führen, daß sich der Ventilschnabel 36 in seine ursprüng
liche Form zurückbilden kann, in der die Ventilöffnung 37
geöffnet ist. Daher wird der Kurbelgehäuseunterdruck über
den Verbindungskanal 28, den Ventilraum 35 und die Ventil
öffnung 37 auch in der Verbindungsleitung 4 und somit im
Abströmkanal 11 wirken. Dieser im Abströmkanal 11 wirkende
Unterdruck steht auch an der Kugelteilschale 3′ an, die in
nerhalb des Ventilsitzes 22 liegt. Die so auf die Ventil
kugel 3 aufgebrachten Unterdruckkräfte reichen aus, die
Ventilkugel 3 in ihrer Schließstellung 13b zu halten. Diese
Haltekraft wird bei jedem Verbrennungsvorgang durch den auf
die andere Teilfläche des Kugelmantels wirkenden Verbren
nungsdruck unterstützt, so daß das Dekompressionsventil bei
laufendem Verbrennungsmotor sicher geschlossen ist. Auch bei
Erschütterungen kann ein Abfallen des Ventilgliedes 13 vom
Ventilsitz 22 mit hoher Sicherheit ausgeschlossen werden.
Die Ausbildung des Druckventils 5 hat ferner zur Folge, daß
nach dem Schließen des Dekompressionsventils 2 ein sich im
Anströmkanal 11 ausgebildeter Unterdruck auch dann bestehen
bleibt, wenn im Kurbelgehäuse 7 inzwischen ein Überdruck an
steht. Dies ist deshalb möglich, weil bei geschlossenem De
kompressionsventil 2 im Abströmkanal 11 keine Strömungen
auftreten und bei sich aufbauendem Überdruck im Kurbelge
häuseinnenraum 17 das Druckventil 5 schließt, so daß der im
Abströmkanal 11 anstehende Unterdruck über die Überdruck
phase im Kurbelgehäuseinnenraum 17 hinaus gehalten werden
kann.
Der Abströmkanal 11 einschließlich dem das Ventilglied 13
aufnehmenden Gehäuse, die Verbindungsleitung 4 und das
Druckventil 5 können zweckmäßig als einteiliges Bauteil
ausgebildet sein, das vorzugsweise aus elastischem Material
wie Kunststoff oder Gummi gefertigt ist. Dies reduziert die
Anzahl der verwendeten Einzelteile und erleichtert den Ein
bau des Dekompressionsventils.
Die Verbindungsleitung 4 kann auch mit einem Unterdruckab
schnitt 12 des Ansaugkanals des Verbrennungsmotors verbunden
sein, wobei bevorzugt in gleicher Weise wie im Ausführungs
beispiel nach Fig. 1 ein Druckventil 5 angeordnet sein kann.
Claims (12)
1. Dekompressionsventil für einen von Hand zu startenden
Verbrennungsmotor eines handgeführten Arbeitsgerätes,
wobei das Dekompressionsventil (2) ein Ventilglied (13)
aufweist, welches in einem Abströmkanal (11) angeordnet
ist, der mit einem Brennraum (6) im Zylinder (20) des
Verbrennungsmotors (1) verbunden ist, wobei das Ventil
glied (13) mit einer in Richtung auf den Brennraum (6)
wirkenden Öffnungskraft beaufschlagt ist, die die Öff
nungsstellung (13a) des Ventilgliedes (13) bestimmt, und
der im Brennraum anwachsende Verbrennungsdruck das Ven
tilglied (13) in eine Schließstellung (13b) kraftbeauf
schlagt, wobei in der Schließstellung (13b) eine ent
gegen der Öffnungskraft auf das Ventilglied (13) wir
kende Unterdruckkraft aufgebracht ist, die über eine
Verbindungsleitung (4) von einer im Betrieb des Motors
arbeitenden Unterdruckquelle herangeführt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abströmkanal (11) in die
Verbindungsleitung (4) mündet.
2. Dekompressionsventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Unterdruckquelle der
Innenraum (17) des Kurbelgehäuses (7) ist.
3. Dekompressionsventil nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsleitung (4)
in einen Überströmkanal (8) des Kurbelgehäuses (7) mün
det.
4. Dekompressionsventil nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsleitung (4)
in einen Ansaugkanal, insbesondere den Einlaßkanal (12)
des Kurbelgehäuses (7), mündet.
5. Dekompressionsventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilglied (13) eine
Ventilkugel (3) ist, die an dem dem Brennraum (6) zuge
wandten Ende des Abströmkanals (11) angeordnet ist, wo
bei die Gewichtskraft der Ventilkugel (3) das Ventil
glied (13) in Öffnungsstellung (13a) beaufschlagt.
6. Dekompressionsventil nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilkugel (3) in einem
Aufnahmeraum (23) unverlierbar gehalten ist, wobei die
Ventilkugel (3) mit der seitlichen Begrenzungswand des
Aufnahmeraumes (23) einen ringförmigen Spalt (25) bil
det.
7. Dekompressionsventil nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmeraum (23) im
Abströmkanal (11) ausgebildet ist.
8. Dekompressionsventil nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmeraum (23) zum
Brennraum (6) von einer Verschlußplatte (26) verschlos
sen ist, in der eine Einströmöffnung (10) vorgesehen
ist, deren Durchmesser kleiner als der Durchmesser der
Ventilkugel (3) ist.
9. Dekompressionsventil nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmeraum (23) durch
eine von außen in die Wand des Zylinders (20) einge
brachte Sacklochbohrung (40) gebildet ist, in der zum
Brennraum (6) hin eine Einströmöffnung (10) vorgesehen
ist, deren Durchmesser kleiner als der Durchmesser der
Ventilkugel (3) ist.
10. Dekompressionsventil nach einem der Ansprüche 2 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß in einem Ventilraum (35) der
Verbindungsleitung (4) ein Druckventil (5) angeordnet
ist, das bei einem im Ventilraum anstehenden Überdruck
geschlossen ist.
11. Dekompressionsventil nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilraum (35) über
einen Verbindungskanal (28) mit dem Innenraum (17) des
Kurbelgehäuses (7) verbunden ist.
12. Dekompressionsventil nach einem der Ansprüche 10 oder
11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abströmkanal (11), die
Verbindungsleitung (4) und das Druckventil (5) ein ein
teiliges Bauteil bilden, das vorzugsweise aus
elastischem Material, insbesondere aus Kunststoff, ge
fertigt ist.
Priority Applications (3)
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Family Applications (1)
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Legal Events
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8130 | Withdrawal |