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Maschine zur Wiedergabe von Mustern, insbesondere zum Schneiden von
Matern, Stempeln o. dgl. Die Erfindung betrifft eine Maschine zur Wiedergabe von
Mustern, insbesondere zum Schneiden von Matern, Stempeln o. dgl., und besteht darin,
daß das Führungsende der in der üblichen Weise stehend angeordneten Cbertragungsvorrichtung
von einem in wagerechter Ebene beweglichen Flachpantographen gesteuert wird, dessen
Führungsstift in dauernd senkrechter Lage an den Musterkanten entlanggeführt wird.
Da hierbei die Stellung des Führungsstiftes unabhängig von der jeweiligen Stellung
der Cbertragungsvorrichtttng ist, läßt sich eine genau gleichmäßige Übertragung
des Musters erreichen.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist auf den Zeichnungen
veranschaulicht, und zwar stellen dar: Abb. i einen Grundriß einer Stempelschneidmaschine
nach der Erfindung, Abb. 2 eine Seitenansicht der Maschine nach Abb. i.
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Auf einer Grundplatte i befinden sich Ständer 2, auf deren Querstück
3 der Stichelhalter 69 gelagert ist. Das übertragene Muster wird in eine Stahlplatte
geschnitten, die sich im Halter 56 befindet. Dieser Halter 56 ist in bekannter Weise
an einem zusammengehörigen Gleitplattenpaar 23, 24 befestigt, das an der senkrecht
dazu verschiebbaren Gleitplatte 22 geführt ist. Diese hat ihre Führung an der feststehenden
Platte 16, die an den Ständern 4. gelagert ist. Die Ständer 4 tragen oben eine Kardaneinrichtung
5, 7, 9, 15, mit deren Gliedern 7, 15 die Gleitplatten 22 bzw. 23, 24 durch einstellbare
Gestängeverbindungen 40, 47 bzw. 40', 47' in Verbindung stehen.
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Der Zwischenring 9 der Kardaneinrichtung hat radiale Ansätze i o,
deren Enden über dem feststehenden Ring 5 hinausragen und konvergierende Stangen
i i tragen, die sich in einem Führungshalter 12 treffen. Die Ansätze io, die Stangen
i i und der Halter 12 bilden die eigentliche Übertragungsvorrichtung der Maschine
und enden in dem eigentlichen Führungsglied 13. Das Führungsglied 13 gleitet nach
der Erfindung nicht unmittelbar an den Kanten des Musters, sondern steht über ein
Kugelgelenk 97 mit einem Flachpantographen in Verbindung.
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Dieser Pantograph besteht aus einem Hebel 98, der am Zapfen 99 eines
an die Grundplatte i angesetzten Armes ioo gelagert ist.
An das
äußere Ende io2 des Hebels 98 ist ein Hebel i o i angelenkt, der an seinem freien
Ende einen Führungsstift 103 trägt. Mit einem Zapfen 104 ist der Hebel ioi an einen
Hebel io5 angelenkt, der durch einen Zapfen io6 mit dem Hebel 107 in Verbindung
steht, der seinerseits am Zapfen i o8 des Hebels 98 angreift. Die Verbindung mit
- dem -Gelenk 97 ist auf den Hebel los verlegt. Diese Verbindung liegt auf einer
geraden Linie, die den Zapfen 99 mit dem Führungsstift io3 verbindet.
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An der Stelle iog ist im Hebel 107 eine Öffnung vorgesehen, der eine
Öffnung in der Grundplatte entspricht. Durch Einführung eines Zapfens in diese Öffnungen
kann der Pantograph an der Grundplatte festgelegt werden, wenn seine Verlegung des
Zapfens 99 zum Punkt iog erwünscht ist. Der Punkt iog liegt ebenfalls in der den
Zapfen 99 mit dem Führungsstift io3 verbindenden geraden Linie.
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Der Führungsstift io3 liegt über einem Tisch i io, der an die Grundplatte
i angesetzt ist. Dieser Tisch weist die üblichen Feststell-und Zentriervorrichtungen
für das zu verkleinernde Muster auf und hat ein bekanntes Ringmagazin i i i zur
Aufnahme der Mittelglieder. Der Führungsstift steht infolge der Vereinigung einer
senkrechten übertragungsvorrichtung mit einem wagerechten Flachpantographen stets
senkrecht, er legt sich also nie in einen Winkel um, wie es bei den. einfachen senkrechten
Pantographenmaschinen der Fall ist. Auf diese Weise läßt sich eine genaue Wiedergabe
des Musters erzielen. Die Arme i o i und 98 sind verschiebbar an einem Ausleger
i 12 gelagert, der entsprechend einem Kreisbogen um den Punkt 99 gebogen ist. Die
an der vorderen Kante der Grundplatte i angebrachte Rolle I 13 trägt ebenfalls zur
Lagerung des Pantographen bei, da sie sich ständig gegen den Arm 105 legt.
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Die Maschine kann infolge der Vereinigung eines senkrechten Pantographen
mit einem wagerechten für weitgehende Verkleinerungen herangezogen werden. Der wagerechte
Pantograph kann auf eine Verkleinerung von 2 : 1 bei Benutzung des Zapfens 99 oder
von 4 : 1 bei Benutzung des Zapfens i og eingestellt werden. Der senkrechte Pantograph
hat praktisch gewöhnlich eine Verkleinerung von 12 : i. Durch die beschriebene Vereinigung
können große Muster zur Herstellung kleiner Zeichen benutzt werden, was die Genauigkeit
der Herstellung wesentlich erhöht. Sie macht ferner den Bau einer Maschine möglich,
die die Vorteile der veränderlichen Einstellung des senkrechten Pantographen mit
der starken Verkleinerung, z. B. 48 : 1, vereinigt, ohne daß hierfür ein hoher,
massiver Maschinenaufbau erforderlich ist, bei dem das Werkzeug und Werkstück so
gelagert werden müssen, daß sie der den Führungsstift bedienende Arbeiter nicht
erreichen kann. Eine senkrechte Maschine mit dieser starken Verkleinerung würde
demnach praktisch nicht zu gebrauchen sein.
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Der Führungsstift läuft bei der beschriebenen Maschine längs der senkrechten
Kante des erhabenen Musters. Da er zu einem flach oder wagerecht liegenden Hebelgetriebe
gehört, folgt er den Musterkanten ohne jede Verzerrung. Derartige Verzerrungen treten
beim senkrechten Pantographen auf, bei dem der Führungsstift 13 über der Grundplatte
hin und her geschwenkt werden muß und demnach verschiedene Einstellwinkel zur Senkrechten
bildet. Ein derartiger schwingender Führungsstift steht nur senkrecht, wenn er unmittelbar
unter der Achse des Universalgelenkes läuft; bewegt @er sich jedoch nach irgendeiner
Seite zu, so nimmt er eine geneigte Lage ein. Der Führungsstift kommt also an manchen
Stellen des Musters mit der oberen Linie der Musterkante und an anderen Stellen
mit der unteren Linie der Kante in Berührung. Dies verursacht eine -Verzerrung im
Muster, die besonders bei Druckzeichen und ähnlichen genauen Arbeiten zu verwerfen
ist, da diese Verzerrungen, wenn sie auch noch so klein sind, die vom Musterzeichner
angestrebte künstlerische Wirkung des- Musters zerstören können. Die beschriebene
Vereinigung der beiden Pantographen, bei der der Schreib- oder Führungsstift ständig-
senkrecht zur Musterebene steht, verursacht, daß der Führungsstift ständig an der
vollen senkrechten Kante des Musters. anliegt, so daß Verzerrungen ausgeschlossen
sind.