DE439964C - Elektrische Schweissvorrichtung - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 26. JANUAR 1927

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- JVl 439964 KLASSE 21h GRUPPE

(S 65746 Vllljsih)

Siemens-Schuckertwerke G.m.b.H.in Berlin-Siemensstadt*).

Elektrische Scliweißvonichtung. Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. April 1924 ab.

Bei elektrischen Wechselstromschweißvorrichtungen steigt die Spannung beim Abreißen des Lichtbogens ganz außerordentlich, so daß die nicht benutzteElektrode unter Spannungen von 70, 100 oder noch mehr Volt steht und somit für den Schweißer lebensgefährlich ist. Um diese Gefahr, zu vermeiden, hat man bereits vorgeschlagen, am Halter der Elektrode einen Schalter anzubringen, den der Arbeiter vor Beginn des Schweißvorganges betätigen muß. Durch eine derartige Vorrichtung wird aber die Gefahr der hohen

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Karl Meiler in Berlin-Siemensstadt.

Leerlaufspahnung nicht vollkommen vermieden, da immer noch die Möglichkeit besteht, daß der Arbeiter, mit- der anderen Hand stromführende Teile berührt. Diese Gefahr soll durch die vorliegende Erfindung dadurch vermieden werden, daß in den Stromkreis eine zweite Schaltvorrichtung eingeschaltet wird, die der Arbeiter mit der freien Hand betätigen muß, so daß zum Bedienen der

ίο Schweißvorrichtüng beide Hände erforderlich sind und der Arbeiter stromführende Teile nicht berühren kann.

Die Zeichnung zeigt ein Beispiel der Erfindung. Der Netzstrom tritt bei ι ein und bei 2 aus. Er ist über die Kontaktvorrichtung 3 am Augenschutzschirm 4 und über die Kontaktvorrichtung 5 am Griff 6 der Schweißelektrode 7 durch die Primärwicklung 8 des Stromwandlers geführt. An der Sekundärwicklung 9 dieses Stromwandlers liegt einerseits das Werkstück 10, anderseits über den Griff 6 die Elektrode 7.

DieElektrode 7 ist im Ruhezustand stromlos, da der Primärstrom an der Kontaktvorrichtung 3 so lange unterbrochen ist, bis der Arbeiter den Schutzschirm aufnimmt, was er nur zum Schweißen zu tun pflegt. Außerdem ist im Beispiel der Strom noch an der Kontaktvorrichtung 5 unterbrochen. Die Maßnahme hat den Zweck, zu verhindern, daß die Elektrode beim zufälligen Aufnehmen des Schutzschirmes unter Spannung gesetzt wird. Im Beispiel ist also die Einrichtung so getroffen, daß der Arbeiter mit einer Hand die Elektrode und mit der andern den Schutzschirm halten muß, um die Elektrode unter Spannung zu setzen.

Die Einrichtung nach der Erfindung gewährt eine außerordentlich große Sicherheit gegen Gefährdung des Schweißers und erspart außerdem noch den Leerlaufstrom des Stromwandlers während der Arbeitspause.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   i. Elektrische Schweißvorrichtung, bei der. der Schweißstrom in den Schweißpausen durch einen insbesondere am Halter der Schweißelektrode angebrachten Schalter unterbrochen wird, gekennzeichnet durch eine zweite in den Stromkreis eingeschaltete Kontaktvorrichtung, die mit der freien Hand betätigt werden muß, zu dem Zwecke, den Arbeiter an der Berührung stromführender Teile zu hindern.
2. 2. Schweißvorrichtüng nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Kontaktvorrichtung am Griff des Augenschutzschirmes angebracht ist. ·

   -I