DE43990C - Vorrichtung zur selbstthätigen Druckregulirung an Glockengasometern - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Neuerung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur automatischen Regulirung des Druckes bei Glockengasometern, wie beispielsweise in Fig. ι bis 4 der beiliegenden Zeichnung dargestellt ist.

Bei den Gasometern wird gewöhnlich die Glocke durch ein gleich schweres Gewicht gehalten. Daher ist dieselbe nur in ihrer höchsten Stellung, wenn sie ganz aufserhalb der Absperrungsflüssigkeit sich befindet, equilibrirt. Vom Moment des Eintauchens verliert sie dagegen so viel an Gewicht, als dasjenige der hierdurch verdrängten Absperrungsflüssigkeit beträgt.

Nach der gegenwärtigen Neuerung wird nun, um diesen steigenden Gewichtsverlust auszugleichen, noch ein zweites stabförmiges Gewicht (Nebengewicht) angebracht, welches gleichzeitig mit dem Hauptgewicht steigt und sinkt, jedoch in dieselbe Absperrungsflüssigkeit taucht wie die Glocke und ebenso viele Volumeneinheiten hat wie die von der Glocke bei tiefstem Stande verdrängte Flüssigkeit, während sein Gewicht nur um ein Minimum gröfser ist als das Gewicht der verdrängten Flüssigkeit, damit es dann noch in dieser sinken kann.

Dieses Nebengewicht mufs aber so angeordnet sein, dafs es in gleichem Sinne mit der Gasglocke wirkt, jedoch mit dem Hauptgewicht sinkt und steigt.

Diese Construction ist in Fig. 1 dargestellt.

A ist der Gasometer, B die Glocke desselben; CC sind hohle Ständer, welche die Traverse D tragen, auf der ein Rollensystem angebracht ist, das in Fig. 2 und 3 in vergröfsertem Mafsstabe in Auf- und Grundrifs veranschaulicht ist. α ist das Einlafsrohr, b das Gasausströmungsrohr.

Auf die Traverse D sind zwei Lager c und d aufgeschraubt, in denen die Rollen e und f gelagert sind, welche durch Zahngetriebe , Fig. 3, oder durch einen gekreuzten Riementrieb oder auf andere passende Weise in Verbindung stehen. Ueber die Rolle e ist eine Kette oder ein Band g geführt, an welches die Glocke B gehängt ist und an dessen über eine Leitrolle h geführten anderem Ende das Hauptgewicht E hängt; um die Rolle y ist ein Band i gewickelt, welches das stabförmige Nebengewicht F trägt, das in dem hohlen Ständer, der am Gasometer A angebracht ist, sich auf- und abbewegen und in die Flüssigkeit tauchen kann.

Man kann die Zusammenstellung aber auch so treffen, dafs man das Hauptgewicht E gleich dem Gewicht der Gasglocke B minus ihrem Gewichtsverlust beim Eintauchen macht; dann mufs das Neben- oder Ausgleichungsgewicht F zwar wieder an Gewichts- und Volumeneinheiten gleich dem Gewichtsverlust der Glocke im Wasser gemacht werden, gleichzeitig aber mit der Glocke steigen und sinken,

jedoch dem Gewicht derselben entgegenwirken, wie dies durch die Anordnung in Fig. 4 veranschaulicht wird.

Es können statt eines Hauptgewichtes deren zwei (wie in beiliegender Zeichnung) oder mehrere angewendet werden, deren Summe gleich ist dem Hauptgewicht E, und ebenso können auch statt eines Nebengewichtes F deren zwei oder mehrere angeordnet werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Bei Glockengasometern die derartige Anbringung eines Ausgleichungsgewichtes oder mehrerer sich zu demselben summirender Theilgewichte, dafs dieselben durch Eintauchen in die Absperrungsflüssigkeit den Gewichtsverlust der Gasglocke automatisch ausgleichen und hierdurch den Druck des ausströmenden Gases reguliren.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.