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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung in Verbindung
mit einem Webautomaten, in dem Kettfäden von Kettbäumen über Schaftrahmen
zu Ablaufrollen verlaufen und in dem die Schaftrahmen zur Schaffung
und Veränderung
offener und geschlossener Webfächer
steuerbar sind, um die Einführung
von Schußfäden mittels
Webschützen
zu ermöglichen.
Ein weiterer Bestandteil des Webautomaten ist ein Riet, das so angebracht ist,
daß es
sich auf eine Webkante zu- und von ihr wegbewegen kann, die den
Rand des fertiggestellten Gewebes darstellt und sich in einiger
Entfernung vor den Ablaufrollen befindet.
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Webautomaten
in Form derartiger Schaftmaschinen üblichen Typs sind bereits gut
bekannt. In diesen Maschinen werden die Schaftrahmen einzeln oder
koordiniert in Positionen für
offene oder geschlossene Webfächer
gebracht. Bei laufendem Webvorgang stellen Kett- und Schußfäden ein schwingendes
System dar, wobei es darauf ankommt, daß die Fadenspannungen kontrolliert
und in bestimmten vorgeschriebenen Bereichen gehalten werden können, so
daß das
gewebte Endprodukt mit den gewünschten
Qualitäten
und Merkmalen hergestellt werden kann. Verschiedene, mehr oder weniger erfolgreiche
Versuche wurden unternommen, um die nötige Steuerung der verschiedenen
Bau- und funktionellen Teile des Webautomaten und die verschiedenen
Qualitäten
und Merkmale der Kett- und Schußfäden zu erreichen.
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Die
moderne Entwicklung stellt jedoch höhere Anforderungen als bisher
an Fertigprodukte. Gleichermaßen
stehen die Webautomatenhersteller vor höheren Anforderungen hinsichtlich
der Webautomatenfunktionen, die mit größerer Zuverlässigkeit
ausgeführt
werden, einfachere Arbeits- und Behandlungsverfahren bieten, höhere Webgeschwindigkeiten
ermöglichen,
eine längere
Lebensdauer besitzen, lange Wartungsabstände aufweisen müssen usw. Hinzu
kommt der sich auf die eigentliche Maschinenkonstruktion auswirkende
Preisdruck auf Produktentwicklung, Produktion usw. Der Webautomat
muß u.a. in
der Lage sein, mit geringen Betriebsunterbrechungen und Stillstandszeiten
zu arbeiten.
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Das
oben Gesagte bedeutet u.a., daß über verbesserte
Steuerfunktionen funktionaler Teile des Webautomaten nachgedacht
werden muß.
Die Steuerung und die Funktionen der Schaftrahmen – unter anderem – besitzen
entscheidenden Einfluß auf
die Steuerung der schwingenden Masse, die die Fadenanordnung im
Automaten darstellt.
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Produktionsunterschiede
können
im Webautomaten und seiner Arbeitsweise wie auch im Kett- und Schußfadenmaterial
auftreten, das ebenfalls von unterschiedlicher Qualität sein kann.
Verschleiß und Veränderungen
des inneren und äußeren Zustandes des
Webautomaten und des Fadenmaterials können ebenfalls ständig auftreten.
Dies führt
jedoch in unerwünschter
Weise zu Unregelmäßigkeiten
im Gewebe.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung bereitzustellen,
bei der die Schützenbahnen
in den offenen Webfächern
trotz Unterschieden in der Qualität des Fadenmaterials, Produktionsunterschieden
im Automaten usw. eindeutig angeordnet werden können. Dies bedeutet wiederum,
daß es
möglich
sein muß,
bei den verschiedenen Webvorgängen
und -funktionen gleichartige Webfachbilder herzustellen. Steuersysteme
für die
Schaftrahmen sind von ausschlaggebender Bedeutung für die Kontrolle
der Fadenspannungen.
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Als
Hauptmerkmal einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann unter anderem angesehen werden, daß die Schaftrahmen einzeln
durch Einheiten gesteuert werden, die die Steuerung durchführen und bei
der Einstellung des jeweiligen Schaftrahmens in einer oder mehreren
Positionen jeweils mit einer oder mehreren Rückkopplungsfunktionen) arbeiten,
die dem jeweiligen Schaftrahmen während des Webvorgangs bestimmte
Positionen zuweisen, und daß die Rückkopplungsfunktion
einen oder mehrere Parameter, z. B. Kraft, Masse usw., in Mechanismen,
z. B. einer Meßdose,
umfaßt,
die die Funktionen der Schaftrahmen erkennen. Ein weiteres Merkmal
besteht darin, daß das
Steuersystem für
eine bestimmte der besagten Einheiten einzeln und/oder in koordinierter Weise
so angebracht ist, daß beispielsweise
während
des laufenden Webvorgangs die Webkante des gewebten Materials im
wesentlichen die gleiche Höhe/Position
unabhängig
davon beibehält,
welche jeweils obere oder untere Position die Schaftrahmen im Falle
offener Webfächer
einnehmen, wobei klar definierte Schützenbahnen im Webverlauf eingerichtet werden.
Andererseits ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die Kettfadenspannungen
an die Umwicklungen oder Bindungen der Schußfäden um die Kettfäden angepaßt werden
können.
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Derart
können
die Kettfadenspannungen auch an die Spannungen der Schußfäden und/oder deren
Wicklung um die Kettfäden
oder an die verschiedenen Bindungsformen zwischen Schuß- und Kettfäden angepaßt werden.
Hierbei können
in Abhängigkeit
von Musterveränderungen
Unterschiede auftreten. Die Kettfadenspannungen können einzeln für die Kettfäden in den
oberen und unteren Fächern hergestellt
werden. Es ist möglich,
eine gleichmäßige Qualität in dem
Gewebe/der Decke aufrechtzuerhalten, unabhängig davon, ob die Schußfäden im Zickzack
um jeden zweiten Kettfaden laufen oder über zwei oder mehr Kettfäden gelegt
werden, bevor sie durch den folgenden Kettfaden gebunden werden, usw.
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Erfindungsgemäß können eine
oder mehrere präzise
arbeitende Rückkopplungsfunktionen
für jeden
Schaftrahmen eingerichtet werden und die Steuerfunktion ist für letztere
trotzdem individuell und/oder in Koordinierung mit einem oder mehreren anderen
Schaftrahmen einstellbar.
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Erfindungsgemäß wird es
für die
Steuerungssysteme der Schaftrahmen möglich, Wechselstrom-Stellmotoren
eines bekannten Typs sowie Zylinder (z. B. Hydraulikzylinder) einzusetzen,
die mit einer Rückkopplungsfunktion
arbeiten. Die besagten Steuermechanismen sind in eine Hilfsfunktion
integriert, die die oben spezifizierten Anforderungen an den Webautomaten,
das Webprodukt usw. erfüllt.
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Im
Falle von Webvorgängen,
bei denen sich eine große
Anzahl von Schaftrahmen in der gleichen Richtung (auf- oder abwärts) bewegt,
müssen
Maßnahmen
ergriffen werden, um die Schützenbahnen im
wesentlichen in der gleichen Stellung zu halten. Die Steuersystemefür die Größen der
Webfachöffnungen
in verschiedenen Webphasen müssen
ebenfalls so eingerichtet sein, daß optimale Stellungen der Webfachöffnungen
erreicht werden. Hierfür
ist das erfindungsgemäße System
in der Lage, beispielsweise mit oberen und unteren Webfächern unterschiedlicher
Größe zu arbeiten.
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Dabei
ist das vorgeschlagene Steuersystem für die Schaftrahmen in der Lage,
mit anderen Bestandteilen des Webautomaten, die auf die Fadenspannungen
einwirken, z. B. Kettbäume,
Ablaufrollen usw., koordiniert zu werden.
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Mit
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist es auch möglich,
die Maschinenkonstruktion leichter an die Kundenwünsche anpassen
zu können,
z. B. sind Schaftrahmenautomaten mit der vom Kunden gewünschten
Anzahl von Schaftrahmen lieferbar. Die Antriebsanordnung ist in
diesem Fall an die vorhandene Anzahl von Schaftrahmen angepaßt.
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In
einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist das Steuersystem für
die besagten Einheiten so eingerichtet, daß im wesentlichen gleichartige
und/oder symmetrische Webfachbilder für unterschiedliche Webvorgänge – gemeint sind
Webvorgänge
für unterschiedliche
Kett- und Schußfäden – erzeugt
werden. Das Steuersystem ist so eingerichtet, daß im wesentlichen gleichartige und/oder
symmetrische Webfachbilder auch unabhängig von Unterschieden in Produktion
und/oder Verschleiß des
Webautomaten erzeugt werden. Das Steuersystem kann durch eine sogenannte
neurale Funktion dargestellt oder ergänzt werden, in der vorhandene
oder auftretende Besonderheiten gelehrt und gelernt werden können. Die
Besonderheiten können
je nach Konstruktion des Webautomaten, seines Verschleißes, der
Fadeneigenschaften und -qualität
usw. variieren. Das Gelernte kann als Information zum Steuersystem
der Einheiten übertragen werden.
Die jeweilige Information kann aktuell durch erfahrungs- oder wissensbezogene
Informationen über
Produktionsunterschiede und Verschleißmerkmale des Webautomaten
und der Fadenmerkmale ergänzt
werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
werden Wechselstrom-Stellmotoren oder rückgekoppelte hydraulische Zylinder
verwendet, die jeweils auf die Schaftrahmen über deren jeweilige Meßdose wirken, über die
Signale zu den Wechselstrom-Stellmotoren oder Zylindern für die Schaftrahmen
zurückgeführt werden
können,
d.h. Last, Kraft, Masse usw.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
beruht das einzelne Steuersystem für die Schaftrahmen darauf,
daß im
wesentlich die gleiche Kettfadenspannung während des fortlaufenden Webens
in allen Fällen
vorbestimmter Teile des Webvorgangs herrschen sollte. In einer gemeinsamen
Funktion des Webautomaten arbeitet das oben spezifizierte Schaftrahmensteuersystem
auf der Grundlage, daß die
Kettbäume beweglich
angeordnet und mit einer oder mehreren Rückkopplungsbetätigungsfunktion(en)
ausgestattet sind, wobei diese Funktionen) helfen, sicherzustellen,
daß eine
konstante Kettfadenspannung zumindest während einiger Teile des voranschreitenden Webens
herrscht. In einer Ausführungsform
können die
Ablaufrollen mit Gummibeschichtungen versehen sein, um ein vorbestimmtes
Klemmverhalten um das gewebte Material herum zu schaffen. Die Kettbäume auch
mit Wechselstrom-Stellmotorsteuerung versehen sein, um optimierte
Streichbaumbewegungen zu erreichen. Ein weiteres Merkmal besteht
darin, daß die
Anpassung einzeln für
jeden Schaftrahmen vorgenommen wird. Die Antriebsanordnung ist außerdem modular
gestaltet, so daß sie
an eine unterschiedliche Anzahl von Schaftrahmen angepaßt werden
kann.
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Mit
der oben vorgeschlagenen Vorrichtung werden die gewünschten
Funktionen im Webautomaten erzielt. Die Schaftrahmen können einzeln
gesteuert werden, so daß sie
mit vorbestimmter Kraft zur auf den Kettfaden einwirkenden Aktion
beim Öffnen
des jeweiligen Webfaches beitragen. Ein bestimmter Schaftrahmen
kann demnach keine größere Kraft
auf den Kettfaden ausüben
als andere Schaftrahmen, was von ausschlaggebender Bedeutung ist
für die Schaffung
klar definierter, symmetrischer Webfächer, die in jedem unterschiedlichen
Augenblick des Webens praktisch identisch sind. Im Ergebnis der
oben vorgeschlagenen Anordnungen verschiedener Bestandteile des
Webautomaten kann die Webkante an einer vorbestimmten Position gehalten
werden, an der den Webschützen
ihre klar definierten Schützenbahnen
zugeordnet werden können.
Unerwünschte und
unterschiedliche Reibungen zwischen den Webschützen und den Schuß- und Kettfäden werden
dadurch verhindert. Die Geschwindigkeiten der Webschützen können erhöht und die
Betätigungsfunktionen
für die
Schützen
auf geringere als die früheren Werte
eingestellt werden, da die Wegdrückkräfte nicht
mehr so groß zu
sein brauchen, daß sie
dem ungünstigsten
Fall angemessen sind. Eine einheitliche Gewebe- oder Deckenqualität kann auch
dadurch erreicht werden, daß die
Kettfadenspannungen an die Wicklung oder Bindung der Schußfäden um die
Kettfäden
angepaßt
werden können.
Die Anpassung an eine variable Anzahl von Schaftrahmen bietet die
Möglichkeit
eines Kundendienstes, der dem Kunden technische und finanzielle
Vorteile bietet.
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Eine
gegenwärtig
vorgeschlagene Ausführungsform
eines Webautomaten, der die erfindungsgemäßen Merkmale aufweist, wird
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
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1 in
grundlegender schematischer Form einen Webautomaten, der die erfindungsgemäßen Bauteile
aufweist;
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2 in
grundlegender schematischer Form das Steuersystem für Schaftrahmen,
mittels derer die Steuerung der Kettfadenspannung erkannt und bestimmt
wird;
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3 in
grundlegender schematischer Form die Positionen einer Streichbaumanordnung,
die in Abhängigkeit
von den Kettfadenspannungen bestimmt wurde; und
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4 in
grundlegender schematischer Form die Positionierung des Schaftrahmens
in einem dargestellten Funktionsfall.
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In 1 ist
ein Kettfadenmagazin mit 1 und der aus dem Magazin austretende
Kettfaden mit 2 bezeichnet. Eine Streichbaumanordnung ist
mit 3 bezeichnet. Die Kett- oder Streichbäume 4, 5 sind
mit Gummibeschichtungen 4a bzw. 5a versehen. Die Streichbaumanordnung 3 wird
von einem Wechselstrom-Stellmotor angetrieben, und die Anordnung
arbeitet darüberhinaus
mit einer Meßdose 6,
die Teil einer Rückkopplungsfunktion
mit dem Wechselstrom-Stellmotor ist. Die Bäume 4, 5 sind
beweglich in bekannter Weise angeordnet, und die Meßdose 6 ist
so eingebaut, daß vorbestimmte
maximale Fadenspannungen in den Kettfäden 2a ermöglicht werden, die
aus der Streichbaumanordnung austreten.
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Diese
austretenden Kettfäden 2a werden dann
durch eine Schaftrahmenanordnung 7 geführt, die eine Anzahl einzeln
arbeitender Schaftrahmen 8, 9, 10, 11, 12 und 13 aufweist.
Die Funktion der Schaftrahmen besteht darin, offene und geschlossene
Kettfadenwebfächer
zu schaffen. Ein erstes Bündel
von Kettfäden 2a' wurde von den
Rahmen 9, 11 und 13 aufwärts gezogen,
während
ein zweites Bündel
von Kettfäden 2a'' von den Rahmen 8, 10 und 12 nach
unten gezogen wurde. Dadurch entsteht in dem in
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1 dargestellten
Fall ein offenes Webfach 6. In einem folgenden funktionellen
Stadium im Webautomaten verlagern die Rahmen ihre Position vertikal
und erzeugen dadurch eine andere Schaftrahmenkonstellation, usw.
Die Positionen 2a''' der Kettfäden zeigen
die neutrale Position der Kettfäden,
d.h. die Position, in der sich die Schaftrahmen von einer neutralen
Position zu der einen oder anderen ihrer beiden Öffnungspositionen bewegen,
an denen sie beteiligt sind. Die Gewebekante ist mit C bezeichnet, und
der Webautomat arbeitet mit einem Riet 14, das sich in
bekannter Weise auf die Kante C zu- und von ihr wegbewegt. Diese
Kante befindet sich in einer Entfernung A von einer Mittellinie 15 – in diesem
Fall eine vertikale Linie – durch
eine Ablaufrollenanordnung 16, die die Rollen 17 und 18 aufweist.
Das austretende Gewebe 19 wird über diese Rollen, die mit Gummibeschichtungen 17a bzw. 18a versehen
sind, herausgezogen. Die Rollen drücken mit einem vorbestimmten
Druck gegeneinander, wodurch der zweckentsprechende Ausstoß des Gewebes
ermöglicht werden
sollte, während
gleichzeitig zu einer zweckdienlichen Kettfadenspannung beigetragen
wird.
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Im
dargestellten Fall wird jeder Schaftrahmen einzeln mit Hilfe einer
Wechselstrom-Stellmotoranordnung 20 gesteuert,
die auf den ihr zugeordneten Schaftrahmen über eine Meßdose 21 wirkt, um ihn
in seine spezielle Position zu bringen. Die Anordnung ist so gestaltet,
daß eine
Rückkopplungsfunktion
geschaffen wird, die eine sehr genaue Einstellung der vertikalen
Position des betreffenden Schaftrahmens in seiner jeweiligen Endposition
ermöglicht. Durch
den Einsatz der Meßdose
kann die auf den Schaftrahmen wirkende Kraft mit sehr großer Genauigkeit
bestimmt werden. Durch die gemeinsame Steuerung der Einheiten 20, 21 für die verschiedenen Schaftrahmen
wird das zugehörige
offene Webfach 6 sehr genau festgesetzt. Jeder Schaftrahmen
liefert eine hochgehobene oder heruntergezogene Position für den Kettfaden,
die mit den Hebe- und Herunterziehfunktionen anderer Schaftrahmen
koordiniert wird. Damit wird kein Schaftrahmen in unangemessener
Weise am Kettfaden ziehen oder gegen ihn drücken. Die Schaftrahmen, denen
somit exakte und jeweils unterschiedliche nach oben oder unten gezogene
Positionen zugeordnet werden können,
tragen damit zur Erzeugung eines genauen Webfaches bei, das symmetrisch
sein kann.
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In
einer alternativen Ausführungsform
kann die Wechselstrom-Stellmotoranordnung durch einen Hydraulikzylinder 22 ersetzt
werden, der in gleicher Weise arbeitet und über eine Meßdose 23 auf den ihm
zugeordneten Schaftrahmen einwirkt.
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2 zeigt
ein detaillierteres Beispiel für
ein individuelles Schaftrahmensteuersystem in einer Schaftrahmenanordnung 24 in
einem bekannten Dobby. Jeder Schaftrahmen ist einzeln montiert und kann
vertikal nach oben oder unten in Richtung der Pfeile 25 bzw. 26 verlagert
werden. Jedem Schaftrahmen ist ein Hebelarm 27, der Teil
eines Hebelsystems mit einer Drehverbindung 28 ist, die
in die durch Pfeil 29 dargestellte Richtung gedreht werden
kann, und ein weiterer Hebelarm 30 zugeordnet, mittels dessen
die besagte Drehung durch eine Meßdose 31 bekannten
Typs bewirkt wird. Die Meßdose
kann wiederum durch einen Wechselstrom-Stellmotor betätigt werden.
Das beschriebene Betätigungssystem
wird dem Schaftrahmen 24' in
der Anordnung 24 zugeordnet. Andere Schaftrahmen verfügen über völlig gleichartige
Aktivierungssysteme, wobei für
Rahmen 24" die
Systeme 27, 28', 30', 31' und 32' vorgeschlagen
werden usw.
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Der
Wechselstrom-Stellmotor weist einen Impulsübertrager 33 auf,
der die Anzahl ausgeführter Umdrehungen
des Wechselstrom-Stellmotors anzeigt. Die Meßdose 31 ist, ebenso
wie die Meßdosen 31' usw. der anderen
Schaftrahmen, mit einer Krafterkennungs- oder Kraftanalyseeinheit 34 verbunden, die
die durch die jeweilige Meßdose
auf das zugehörige
Hebelsystem 27, 28, 30 ausgeübte Kraft
erkennt oder analysiert. Ein weiterer Teil der Steueranordnung 35 ist
eine Computereinheit 36, die einen bekannten Computer darstellen
kann und beispielsweise einen Mikrocomputer mit angeschlossener
Speicheranordnung 36' aufweist.
Die von der kraftanalysierenden Einheit 34 von den Meßdosen 31, 31' usw. empfangenen
Signale der durch die Meßdosen
bewirkten Kräfte
F sind mit i1 bezeichnet. Die kraftanalysierende Einheit verarbeitet
die Informationen i1 und sendet abhängig von der Verarbeitung Signale
i2 an den Computer 36, der in Abhängigkeit von den Signalen i2
seinerseits Signale i3 an eine Positioniereinheit 37 schickt.
Letztere Einheit erzeugt in Abhängigkeit
von den Datensignalen i3 Zielwertsignale i4, i4' und schickt sie an die Wechselstrom-Stellmotoren 33,
von wo sie über
ihre Impulsübertrager 33 zur
Positioniereinheit 37 zurückgeführt werden, wobei die Rückkopplungssignale
mit i5, i5' bezeichnet
sind. Die Rückkopplungsfunktion
bewirkt, daß sich
der Wechselstrom-Stellmotor selbst an den vorgegebenen Zielwert
anpaßt.
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Die
Computereinheit 36 arbeitet bei jedem Webvorgang mit einem
für diesen
Webvorgang bestimmten Programm und erzeugt mit Hilfe dieses Programms
Steuersignale i3, die an die Positioniereinheit 37 geschickt
werden. Der oder die Wechselstrom-Stellmotoren) wird/werden wiederum
mit den von der Positioniereinheit erzeugten Zielwertsignale i4,
i4' versorgt. Der
oder die Wechselstrom-Stellmotoren) wirkt/wirken über seine/ihre
Meßdose(n)
auf das Hebelsystem mit einem mechanischen Weg, der von den Positioniersignalen
abhängig
ist, wodurch das Hebelsystem veranlaßt wird, so auf die Schaftrahmenanordnung
einzuwirken, daß sich
einige der Schaftrahmen nach oben und anderen nach unten bewegen
(je nach dem Webvorgang). Bei jeder jeweiligen Hebelanordnung wird
dadurch eine Gegenkraft F' erzeugt,
deren Größe vom entsprechenden beeinflußbaren Parameter
im Websystem abhängt, d.
h. in diesem Fall von den Fadenspannungen in den Kettfäden des
entsprechenden Schaftrahmens. Die Kraft F' wird durch die Kraft F ausgeglichen,
die durch die Meßdose
ausgeübt
wird und die in der kraftanalysierenden Einheit 34 anhand
des durch die Kraft F erzeugten Signals i1 erkannt werden kann.
Die kraftanalysierende oder krafterkennende Einheit 34 überträgt daraufhin
das verarbeitete oder erkannte Ergebnis an den Computer, der mittels
seiner Programmierung bestimmt, ob die Zielwerte i4, i4' für irgendeinen oder
einen bestimmten Schaftrahmen in der Schaftrahmenanordnung eändert oder
erneuert werden sollten. Ist dies der Fall, so wird der Wechselstrom-Stellmotor
auf geänderte
oder erneuerte Zielwerte gestellt und die entsprechende Kraft F
erhöht, was
zu einer ebenso großen
Erhöhung
der Kraft F' führt, usw.
Auf diese Weise wird kontinuierlich eine individuelle Prüfung und
Steuerung der Kettfadenspannungen während der verschiedenen im
Webautomaten ablaufenden Webphasen durchgeführt. Die in der kraftanalysierenden
Einheit ausgeführte
Berechnung kann wechselseitig aufeinander bezogene Einstellungen
der verschiedenen Meßdosensignale beinhalten.
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In 3 ist
die Webkante mit 38, ein Teil der Schaftrahmenanordnung
mit 39 und ein Kettbaumsystem mit 40 bezeichnet.
Das Streichbaumsystem wird über
eine Getriebenanordnung 41 angetrieben, die ihrerseits
von einer Wechselstrom-Stellmotoranordnung (vgl. oben) gesteuert
wird, wobei ein Wechselstrom-Stellmotor mit 42 und sein
Impulsübertrager mit 43 bezeichnet
sind.
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Die
Streichbaumanordnung 40 ist vorzugsweise federmontiert,
so daß sie
in der Lage ist, Bewegungen in Richtung der Pfeile 44 und 45 auszuführen, die
hier mit den Längsrichtungen
des Webfaches und der freien Kettfadenteile zusammenfallen.
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Eine
oder mehrere Meßdose(n) 46 sind
in einer oder mehreren Federhalterung(en) für einen oder mehrere Streichbäume 47, 48 und 49 angebracht. Die
Drehgeschwindigkeiten der Streichbäume und die möglicherweise
unterschiedlichen Drehrichtungen 50 und 51 (für Streichbaum 47,
und dementsprechend die Richtung für die Streichbäume 48 und 49) können mittels
des Wechselstrom-Stellmotors 42 bestimmt werden, der in
jeder Festlegungsphase mit Rückkopplungssignalen
arbeitet. Das oder die Zielwertsignal(e) ist/sind hierbei mit i6
und das oder die Rückkopplungssignale(e)
mit i7 bezeichnet. Die jeweilige Anpassung ruft durch die Meßdose(n)
erzeugte Aktuellwertsignale i8 für
die derzeitige Fadenspannung in der Kettfadenanordnung/dem Teil
der Kettfadenanordnung herovr. Diese Aktuellwertsignale i8 variieren
während
der Betriebsphasen des Webautomaten ständig und müssen kontinuierlich durch die
Aktion der Drehungen/Richtungen der Streichbaumanordnung gegengeregelt
werden. Die Steuervorgänge
werden mit einer Computereinheit 52 in bekannter Weise
unter Einsatz herkömmlicher
Software ausgeführt.
Die Computereinheit 52 kann von gleicher Art sein wie die
Computereinheit 37. Alternativ können die beiden besagten Computereinheiten durch
nur eine übliche
Computereinheit ersetzt werden.
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Die
variablen Drehungen und möglicherweise
entgegengesetzten Drehrichtungen 50, 51 im Streichbaumsystem
werden mittels des Computers 52 gleichzeitig mit der Zuführung des
Kettfadens im Verlauf des Webens in einer bestimmten Geschwindigkeit
in Richtung des Pfeiles 53 bestimmt. Die entsprechende
Meßdose
spürt die
auf die Fäden
wirkende Kraft. Wenn sich das Webfach schließt, bewegen sich die Rollen
zurück
und/oder rotieren rückwärts, um
die Fadenspannung konstant zu halten. Der von diesem System ausgeführte Vorschub
ist etwas größer als
der Rückschub,
da die Streichbäume
eine bestimmte Gewebemenge für
jeden Schußfaden
vorwärts
leiten.
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4 zeigt
Situationsbeispiele der Webphasen, in denen eine zweckdienliche
Anpassung der Kettfadenspannungen während des Webvorgangs vorgenommen
werden kann. Die Webschützen
sind mit 54, die Webschützenkastenanordnung
mit 55 bezeichnet. Das austretende Gewebe ist mit 56 bezeichnet,
die äußeren Schaftrahmen
in der Schaftrahmenanordnung mit S1 und S24, d. h. die Gesamtzahl
der Schaftrahmen beträgt 24.
Es könnte
angenommen werden, daß der
Schaftrahmen S24 den Faden zu stark spannt. Um zu verhindern, daß beim Anstoß eine geringere
Spannung als die durch Schaftrahmen S1 erhaltene entsteht, wird
in der kraftanalysierenden Einheit 34 eine Berechnung ausgeführt, um
das Ausmaß zu
bestimmen, in dem das Webfach geschlossen werden sollte. Beispielsweise
kann sich Schaftrahmen 1 in der Mitte befinden, Schaftrahmen 2 sollte
1 % geöffnet
sein usw. bis Schaftrahmen 24, der 23% geöffnet sein
sollte. Diese Informationen werden zum Computer geschickt, der die
an die Positioniereinheit 37 zu übermittelnde Position ermittelt. Wenn
der Webschützen
durch das Fach geschoben und eine Anzahl von Schaftrahmen nach oben
oder unten bewegt werden, verlagert sich die Webkante 57 nach
oben (oder unten), was dazu führt,
daß die Fäden des
unteren Fachs diese Bewegung mitvollziehen. Damit wird der Durchtritt
des Schützen
blockiert. Um dem entgegenzuwirken, wird das obere Fach beispielsweise
nur 80% geöffnet.
Die Position der Webkante 57 kann somit dadurch gesteuert
werden, daß das
System in der Lage ist, mit oberen und unteren Webfächern 6' bzw. 6" von unterschiedlicher Größe zu arbeiten.
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Die
Erfindung kann in Webautomaten für große Gewebebreiten,
z.B. 10 – 30
m, und Webgeschwindigkeiten von bis zu 100 Fadenaufnahmen pro Minute
eingesetzt werden. Die an den Rahmen erzeugten Kräfte F können Werte
bis zu 4500 Newton × 24
(Schaftrahmen) annehmen.
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Das
die besagte Antriebsquelle verwendende Betätigungssystem weist ein Grundmodul 34, 35, 37 und
Ausführmodule 31, 32 auf,
die über
zugeordnete Verbindungssysteme 27, 28, 30 oder ähnliches je
nach der Anzahl der Schaftrahmen, d.h. ein Ausführmodul für jeden Schaftrahmen, gewählt werden.