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Verfahren zur Beheizung der Sengkörper von Zylindersengmaschinen.
Beim Sengen von Textilstoffen mittels Zylindersengmaschiren wird die Außenfläche
der Sengkörper bisher meist durch Verbrennen von gasförmigen Brennstoffen, insbesondere
von Leuchtgas, beheizt. Durch die vom Gasluftgemisch an den glühenden Sengkörper
herangeführten großen Luftmengen findet eine starke Oxydation der Außenfläche der
Sengkörper statt, wodurch an diesem Zunderkrusten sich bilden. Durch das Abschälen
der Krusten erhält die Oberfläche des Sengkörpers eine unregelmäßige Gestaltung,
beispielstveise bilden sich darin Vertiefungen. Die Folge davon ist, @laß (las über
den Sengkörper geleitete Senggut ungleichmäßig gesengt wird, und zwar werden an
denjenigen Teilen des Gutes, welche über Zunderstellen laufen, die Fasern nur unvollkommen
abgesengt. Diese weniger gut gesengten Stellen machen sich später in der gefärbten
Ware durch dunkle Streifen und Flecken bemerkbar. Zur Erzielung eines ausreichenden
Sengeffektes war man daher gezwungen, den Stoff mehrere Male über den Sengkörper
zu führen.
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Um diese Mängel zti beseitigen, werden gemäß der Erfindung die Sengkörper
mit einem Brennstoff beheizt, der einen gewissen OI-gehalt besitzt, und die FlammenW:se
werden dabei unmittelbar an den zum Sengen dienenden, glühenden Metalloberflächen
entlanggeleitet. Bei dieser Beheizung, welche beispielsweise niit gereinigtem Petroleum
oder mit Schwerölen, wie Rohpetroleum, Teerölen oder anderen Rohölen, oder auch
mit Schweröle enthaltenden Gemischen erfolgen kann, wird der Sengkörper, wie Versuche
ergeben haben, wahrscheinlich mit einem sehr feinen Ölhauch überzogen, der eine
Oxydation der Oberfläche des Sengkörpers mit Sicherheit verhindert. Andererseits
ist es auch nicht ausgeschlossen, daß die Schutzwirkung durch eine Graphitbildung
entsteht, ähnlich wie sie bei der Herstellung von Olgas stattfindet.
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Der in der Regel aus Kupfer bestehende Sengkörper bleibt infolgedessen
auch iin glühenden Zustand vollständig blank und zunder frei, wodurch eine überall
gleichmäßige und vollkommene Sengw irkung gewährleistet ist. Eine schädliche Beeinflussung
des Senggutes durch die schwachölige Oberfläche des Sengkörpers findet hierbei nicht
statt.
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Es ist zwar an sich bekannt, Sengkörper für Gewebe mit flüssigen ölhaltigen
Brennstoffen zu beheizen. Diese Beheizung der Sengkörper war bei Sengzylindern jedoch
bisher stets in der Weise ausgeführt, daß das Innere des rohrförmigen Zylinders
beheizt wurde, während die als Sengfläche dienende Außenfläche des Zylinders überhaupt
nicht mit den Flammengasen in Berührung kam. Demgegenüber besteht das Wesentliche
der Erfindung darin, daß die als Sengfläche benutzte Oberfläche mit ölhaltigen flüssigen
Brennstoffen -unmittelbar beheizt wird.
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In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Ausübung des neuen Verfahrens
in einem Ausführungsbeispiel, und zwar in einem in
wesentlichen
Strichen gezeichneten Querschnitt des Brenners, dargestellt.
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Es ist i der an sich bekannte, über die ganze Gewebebreite sich erstreckende
Brenner, der von dem Gehäuse 2 umgeben ist. Der Brenner enthält zwei Längskanäle
3, 4., die zur Zuführung des beispielsweise aus ölhaltigen Dämpfen und atmosphärischer
Luft bestehenden Brennstoffgemisches dienen. Dieses Gemisch tritt nach Durchströmen
der Längskanäle 3, d in den mittleren Längskanal 5 ein, der auf seiner ganzen Länge
oben init einem schmalen Schlitz 6 versehen ist, aus dem die Flamme 7 brennt. Oberhalb
der Flamme 7 ist der an sich bekannte und in nicht dargestellten Lagern zu beiden
Seiten der Sengvorrichtung drehbar gehaltene Sengzylinder 8 angeordnet, der von,
unten her auf einem gewissen Teil seines Mantels von der Flamme 7 umspült wird.
Über dem oberen Mantelteil des Sengzyl:inders 8 ist die Stoffbahn 9 hinweggeführt,
die ihre Führung durch je eine seitlich des Brenners angeordnete Leitrolle to, i
i erhält.
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Zu beiden Seiten des Zylinders 8 ist auf dem Brennergehäuse 2 je eine
aus Schamottesteinen o. dgl. gebildete Führungswand 12, 13
vorgesehen, die
einerseits zur Führung der Flamme 7 dienen, anderseits zur Vorheizung des Brenners
- wie weiter unten beschrieben - wichtig sind.
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Neben dem eigentlichen mittleren Brenner i ist, wie ebenfalls an sich
beka'mit, je eine zur Aufnahme der Sekundärluft dienende Kammer 14 angeordnet, die
in der oberen Wandung eine Mehrzahl von Öffnungen 15 besitzt, durch die die Luft
nach oben heraustreten kann.
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Zur Ausführung des Verfahrens wird der flüssige ölhaltige Brennstoff
entweder nur mit atmosphärischer Luft gemischt oder aber mit irgendeinem brennbaren
Gase in einem gewissen Prozentsatz karburiert und in bekann. ter Weise zur Verdampfung
gebracht. Dieses Brennstoffgemisch, welches aus ölhaltigen Dämpfen und atmosphärischer
Luft oder aber aus ölhaltigen Dämpfen mit atmosphärischer Luft und einem brennbaren
Gas besteht, wird gegen die zu beheizende Oberfläche des Sengkörpers 8 geblasen,
und zwar gegen diejenige Oberfläche des Sengkörpers, die als Sengfläche benutzt
wird, nachdem der Sengkörper 8 und die denselben umgebenden Führungswände 12, 13
für die Flamme 7 vorher durch 'leichtflüchtige, flüssige oder gasförmige Brennstoffe
auf Rotglut angeheizt sind. Wenn der Rotglutzustand bei Beginn der Beheizung mit
ölhaltigem Brennstoff vorhanden ist, wird dieses den ölhaltigen Brennstoff enthaltende
Gemisch gegen die glühende Oberfläche des Sengkörpers 8 geblasen und überzieht dieselbe
mit einem sehr feinen Ölhauch. Diese Wirkung kommt wahrscheinlich in der Weise zustande,
daß die aus dem Brennerschlitz 6 austretenden, mit atmosphärischer Luft gemischten
Öldämpfe infolge der hohen Temperatur des vorgeheizten glühenden Zylinders 8 und
der diesen umgebenden glühenden Schamottesteine i2, 13 in reine Gase zerfallen.
Erst dann findet die Verbrennung statt. Diese Verbrennung wird in der Weise herbeigeführt,
daß das Mischungsverhältnis zwischen Öldämpfen und atmosphärischer Luft sich innerhalb
derjenigen Grenzen bewegt, in denen ein explosionsfähiges Gemisch noch nicht vorhanden
ist, d. h. also, die zerfallenen Öldämpfe sind mit atmosphärischer Luft noch so
schwach gemischt, daß dieses Gemisch unterhalb der Explosionsgrenzen liegen würde.
Diese Flamme, deren Gemisch unterhalb der Explosionsgrenzen liegt, berührt nur die
Oberfläche des zu beheizenden Sengzylinders 8 und ist nicht rußend.
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Damit nun darüber hinaus auch eine vollständige Verbrennung des Gemisches
stattfindet, wird zweckmäßig zu beiden Seiten der sich am- Zylinder 8 anlegenden
Flamme durch den den eigentlichen Brenner 5 umgebenden Mantelbrenner 14 Sekundärluft
durch die in der oberen Gehäusewand angeordneten Schlitzöffnungen 15 zugeführt,
deren oxydierende Wirkung jedoch nur an den außenliegenden Schamottesteinen zur
Wirkung kommen kann, weil der Zylinder 8 durch die nicht oxydierende Flamme eingehüllt
ist.