-
Maschine zur Bearbeitung von Häuten und Leder, insbesondere zum Entfleischen.
Die Erfindung bezieht sich auf Maschinen zum Bearbeiten von Häuten, Fellen, Leder
u. dgl., insbesondere auf ')Taschinen, die das Entfleischen oder Enthaaren von Häuten
vornehmen.
-
Das Werkstück wird zwischen drei Walzen eingespannt, von denen die
eine, welche angetrieben wird und als Vorschubwalze bezeichnet werden kann, und
eine zweite Walze finit der bearbeiteten Seite der Haut in Berührung treten und
zusammen mit der dritten das '%Verkstück tragenden Klemmwalze das Werkstück zwischen
der Messerwalze und einer Gegendruckwalze hindurchziehen.
-
Gemäß der Erfindung sind die Tragklemmwalzen und die zweite Klemmwalze
gegenüber der Vorschubwalze zwangläufig beweglich, um das Werkstück einlegen zu
können und es dann fest zu ergreifen, wobei die zweite Klemmwalze um die Achse der
Vorschubwalze schwingbar angeordnet ist. Die Bewegung der Walzen in die Arbeitsstellung
und aus dieser heraus erfolgt zwangläufig, beispielsweise
durch
die bekannte Anstellkurbel, und mit diesem Kurbelgetriebe ist auch die andere Klemmwalze
derart verbunden, daß die Teile gleichzeitig in die Arbeitsstellung gelangen, und
zwar ist die Vorrichtung so angeordnet, daß die Walzen in der Arbeitsstellung gesperrt
sind, aber entsprechend Veränderungen der Werkstückdicke nachgeben können. Zu diesem
Zweck sind sie samt ihren Antriebsteilen in einem im Maschinengestell nachgiebig
befestigten Träger angebracht, der durch eine Feder gegen die Arbeitswalze hin gedrückt
wird. In diesem Träger ist auch die das Werkstück gegen die Messerwalze andrückende
nachgiebige Walze gelagert, gegebenenfalls unter Anwendung besonderer Federn, die
bei zunehmender Werkstückdicke nachgeben können. Man erreicht dadurch ein gutes
Festhalten des Werkstückes bei einer geringen Einspannlänge, so daß auch kleinere
Werkstücke leicht eingelegt werden können, und einen sicheren Durchzug des Werkstückes
bei ununterbrochener Bewegung.
-
In der beiliegenden Zeichnung sind beispielsweise mehrere Ausführungsformen
dargestellt. Abb. i ist eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt nach Linie a-a
der Abb. 3 ; Abb. 2 ist eine ähnliche Darstellung bei anderer Stellung der Klemmwalzen
und der Gegendruckwalze ; Abb. 3 ist eine Vorderansicht von der rechten Seite der
Abb. i gesehen unter Weglassung des Antriebes; Abb. q. bis 6 erläutern abgeänderte
Ausführungsformen; Abb. 7 und 8 zeigen schematisch die beiden Endstellungen einer
vereinfachten Form.
-
Die Vorschubwalze i und die Klemmwalze 2, welche konzentrisch zur
Vorschubwalze beweglich ist, liegen über der damit zusammenwirkenden tragenden alte
3 und ziehen das Werkstück an der Messerwalze 4. vorüber. Die Vorschubwalze i ist
in Lagern 5 drehbar, welche durch feste Arme 6 getragen werden. Diese bilden ein
Stück mit einem Auflager 7, welches an Führungen 8 des Maschinengestelles verschiebbar
ist.
-
Die Klemmwalze 2 wird durch Arme io getragen, die auf der Achse der
Vorschubwalze i drehbar sind, so daß sie relativ zu der letzteren und zu der tragenden
Klemmwalze 3 geschwenkt werden kann. Die Tragklemmwalze 3 ist in Lagern am oberen
Teil eines Schlittens ii drehbar, welcher an den schiebbaren Auflagern 7 radial
zu der Messerwalze :4 verschoben werden kann. Zu diesem Zwecke besitzen die schiebbaren
Auflager Schwalbenschwanzführungen i2, welche in entsprechende Nuten 13 des Schlittens
eingreifen. Am hinteren Teile des Schlittens ist in geeigneter Weise ein Luftschlauch
oder eine Gegendruchwalze 1q. angebracht, welche das Werkstück gegen die Messerwalze
drückt, wenn sich der Schlitten in wirksamer Lage befindet. Die Messerwalze wird
von einer Welle 15
getragen, welche in festen Lagern am Maschinengestell läuft
und mit hoher Geschwindigkeit in bekannter Weise angetrieben wird.
-
Um den Schlitten ii in oder außer Arbeitsstellung zu bringen, ist
an jeder Seite desselben ein Gestänge vorgesehen, bestehend aus einem Arm 16, der
an einem Ende mit dem Schlitten und am anderen Ende mit einem Arme 17 verzapft ist.
Das entgegengesetzte Ende des letzteren ist an dem entsprechenden schiebbaren Auflager
7 verzapft, so daß ein Kniegelenk entsteht. Am Mittelgelenk oder- in der Nähe desselben
sind die Kniehebelarme mit Stangen 18 verbunden, welche an Kurbeln i9 (Abb. 3) einer
Welle 2o angreifen, die von der Messerwalze 15
durch ein Geschwindigkeitsminderungsgetriebe
in Drehung versetzt wird. Dieses Geschwindigkeitsminderungsgetriebe umfaßt ein Kettenrad
21 auf der Messerwelle, eine Treibkette 22, ein Kettenrad 23 auf einer Zwischenwelle
2q., welche durch Trieb 25 und Zahnrad 26 eine zweite Welle 27 dreht. Letztere treibt
durch Trieb 28 und Zahnrad 29 die Kurbelwelle 2o. Bei der wirksamen Stellung des
Schlittens sind die Arme jedes Kniehebelpaares gestreckt und eine Drehung der Kurbelwelle
knickt und streckt die Kniegelenke, so daß der Schlitten in und außer Arbeitsstellung
gelangt. Die Kurbelwelle kann ununterbrochen umlaufen, solange die Maschine arbeitet,
aber zweckmäßiger ist eine nicht dargestellte Kupplung angewandt, die in bekannter
Weise durch eine Steuervorrichtung bewegt wird und die Drehung der Kurbelwelle zu
unterbrechen gestattet.
-
Um das Werkstück einzulegen (Abb. 8), wird die zweite Klemmwalze 2
aufwärts geschwungen, von der Tragklemmwalze 3 weg, und der Schlitten ii in unwirksame
Stellung gebracht, d. h. von der Vorschubwalze und dem Messer entfernt. Nach dem
Einlegen des Werkstückes werden die Teile zurückgeführt, so daß dasWerkstück zwischen
Klemm- und Vorschubwalze erfaßt wird, wobei die Klemmwalzen i und 2 mit der Seite
des Werkstückes in Berührung treten, welche vom Messer q. bearbeitet werden soll.
Die Bewegung der Schwingarme io, welche die zweite Klemmwalze 2 tragen, erfolgt
gleichzeitig mit der Bewegung des Schlittens, und zu diesem Zweck sind die Arme
mit dem den Schlitten bewegenden Gestänge verbunden.
-
Zweckmäßig erfolgt diese Verbindung durch Lenkstangen 30, die an den
Kniehebelarmen 7 in solcher Weise angreifen, daß beim Strecken oder Einknicken der
Kniehebel die Klemmwalze abwärts oder aufwärts geführt wird. Um sich ungleichmäßigen
Dicken des Werkstückes anzupassen, können die Lager 5 der Vorschubwalze sich verschieben
und werden durch Druckfedern 31 belastet, deren Spannung in geeigneter
Weise
verändert werden kann, beispielsweise mittels Platten 32, Muttern 33 und Schrauben
34, während die die Klemmwalze z tragenden Arme mit den Gelenkstangen 3o nachgiebig
verbunden sind. Zu diesem Zweck sind die oberen Enden der Lenkstange mit Schraubengewinde
versehen und durch die Arme io hindurchgeführt. Die Arme besitzen drehbare Buchsen
35, die sich auf Muttern 36 an den Gelenkstangen stützen. Die Buchsen 35 werden
durch Druckfedern 37 gegen diese Muttern gedrückt, welche durch Scheiben 38 und
Muttern 39 eine regelbare Vorspannung erhalten.
-
Um das ganze System der Walzenvorrichtung nachgiebig zu machen, ist
jedes der schiebbaren Auflager 7 mit einer Buchse 40 versehen, welche auf einer
Führungsstange 41 verschiebbar ist, die am Ende des Maschinengestells vorspringt.
Jede Stange 41 ist mit Gewinde versehen und trägt eine Druckfeder 42, die zwischen
der Buchse und einer Handradmutter 43 auf dem Ende der Stange eingefügt ist. Durch
Drehung der Handräder kann die Vorspannung der Federn 41 geregelt werden. Wenn der
Schlitten sich in wirksamer Stellung befindet und die Kniehebel gestreckt sind,
bilden diese eine feste Verbindung zwischen dem Schlitten und den schiebbaren Auflagern
7, so daß die Teile sich als Ganzes gegen die Wirkung der Druckfeder 42 verschieben
können. Muttern 44 öder ähnliche Anschläge sind an den Führungsstangen 41 vorgesehen,
um die Bewegungen des schiebbaren Auflagers gegen die Messerwalze zu begrenzen.
-
Die Vorschubwalze i wird von der Zwischenwelle 27 angetrieben, und
zwar durch eine Kette 45, die um ein Kettenrad 46 auf einer Spindel 47 läuft, die
einstellbar in einer Konsole 48 o. dgl. geführt ist, derart, daß die Spannung der
Kette geregelt werden kann. Die Kette treibt das Kettenrad 49 auf einem der Zapfen
5o der Vorschubwalze. Von der Vorschubwalze wird die Drehung auf die tragende Klemmwalze
3 und von dieser auf die andere Klemmwalze 2 mittels Zahnradgetriebe 51, 52, 53
übertragen.
-
Vermöge dieser Anordnung dreht sich die V orschubwalze, solange die
Maschine in Tätigkeit ist, ununterbrochen, während die Klemmwalzen nur umlaufen,
wenn sie sich in wirksamer Lage befinden.
-
Die Lage der Gegendruckwalze 14 gegenüber dem Messer 4. kann durch
Schrauben 56 o. dgl. geregelt werden, die in das hintere Ende des Schlittens eingesetzt
und gegen die Lager 57 der :Messerwalze .4 oder einen anderen geeigneten Teil des
Maschinengestelles treffen.
-
Bei der Ausführungsform nach Abb. 4. und 5 wird die Tragklemmwalze
3 an jedem Ende von einem Schwingarm 58 getragen, der an einer Achse 59 im Maschinengestell
schwingbar angebracht ist. Jeder Schwingarm 58 wird von einer umlaufenden
Kurbelwelle 2o, die in oben beschriebener Weise angetrieben wird, durch ein Gestänge
gegenüber der Messerwalze bewegt, welches die Kniegelenke 16, 17, die Verbindungsstangen
18 und die Kurbeln ig einschließt. Die Vorschubwalze i ist an jedem Ende in einem
Arm 6 gelagert und die die Klemmwalze 2 tragenden Schwingarme io sind auf der Achse
der Vorschubwalze aufgesteckt und mit dem Mittelgelenk des Kniegelenkes verbunden,
so daß sie in ähnlicher Weise bewegt werden, wie bei der beschriebenen Ausführungsform.
-
Bei der Ausführungsform nach Abb. .4 jedoch bildet jeder der Arme
6 einen Teil eines Rahmens 6o, der ebenfalls auf die Achse 59 aufgesteckt ist und
mit den Armen 17 des zugehörigen Kniegelenkes verzapft ist. Auf jeden der Rahmen
6o wirkt eine Druckfeder 61, deren Vorspannung durch bekannte Hilfsmittel geregelt
wird und die mit einer Augenstange 62 zusammen wirkt, welche am Rahmen verzapft
ist und in einer Konsole des Maschinengestelles geführt ist. Eine Schraube 63 ist
in einen Ansatz des Rahmens 6o eingesetzt und trifft gegen das Lager 57 der Messerwelle,
um die Bewegung gegen das Messer hin zu begrenzen. Die Gegendruckwalze 14 wird von
einem Bock 64 getragen, der zwischen den Armen 58 angebracht ist, so daß diese Walze
gemeinschaftlich mit der Walze 3 schwingt. Die Stellung der Gegendruckwalze gegenüber
dem Messer 4 wird durch eine Schraube 65 geregelt, welche gegen das Lager 57 trifft.
Wenn die Kniegelenke gestreckt sind, kann daher das ganze System zu dem angegebenen
Zwecke nachgeben.
-
Bei der Ausführungsform nach Abb. 5 ist der federbelastete Rahmen
6o weggelassen und die Arme 6 sind am Maschinengestell 9 fest. Die Gegendruckwalze
14 kann unabhängig von der Walze 3 gegenüber der Messerwalze 4 nachgeben, sich aber
auch gemeinschaftlich mit dieser Walze bewegen, wenn die Kniegelenke geknickt oder
gestreckt werden. Zu diesem Zweck ist Bock 64 an jedem Ende mit einem Schwingarm
66 versehen, der auf die Achse 59 aufgesteckt ist, neben dem Schwingarm 58. Die
nebeneinanderliegenden Arme 58, 66 sind durch eine Feder miteinander verbunden,
beispielsweise durch eine Druckfeder 67 und eine Stange 68, deren eines Ende in
den Arm 66 eingesetzt ist, während das andere Ende durch eine Muffe 69 hindurchgeführt
ist, die in einen Vorsprung des Armes 58 eingeschraubt ist, und mit einer Mutter
7o zusammenwirkt. Die Vorspannung der Feder kann durch Drehung der Muffe 69 verändert
werden, während die Lage der Gegendruckwalze 14 gegen das Messer durch Schrauben
65 bestimmt wird, die in beschriebener `'leise wirken.
-
Bei der Ausführungsform nach Abb. 6 ist die
Gegendruckwalze
=4 mit der Tragklemmwalze in solcher Weise verbunden, daß sie nicht nur unabhängig
gegenüber der Messerwalze nachgeben, sondern als Ganzes von der Messerwalze entfernt
werden kann, unabhängig sowohl als auch gemeinschaftlich mit der Tragklemmwalze
3. Bei dieser Anordnung ist Bock 64 für die Gegendruckwalze beweglich an Schwingarmen
71 angebracht und wird durch Federn 67 belastet, die mit je einer Stange 68 zusammenwirken,
die in einer Muffe 69 zur Regelung der Vorspannung geführt wird, während
eine Mutter 7o die Bewegung des Bockes unter der Wirkung dieser Federn gegen das
Messer hin begrenzt. Jeder der Schwingarme 71 ist bei 7o, d. h. mehr oder weniger
in der Mitte an den benachbarten Stützarm 58 angelenkt, so daß er sowohl dagegen
schwingen, als zugleich damit als Ganzes sich bewegen kann. Bei gewöhnlicher Stellung
wird das untere Ende des Schwingarmes 71 von einem Exzenter 73 auf der Achse
59 gestützt, welches durch einen Trethebel 74 mit Gegengewicht 75 derart
eingestellt wird, daß die Arbeitsstellung der Tragwalze 3 gegen _die Gegendruckwalze
14 aufrechterhalten wird. Ein Ausschnitt 76 ist am unteren Ende des Schwingarmes
71 angebracht, so daß beim Niederdrücken des Trethebels durch Drehung des
Exzenters 73 das Ende der Arme 71 freigegeben wird und diese sich gegen die Stützarme
58 unter dem Einfluß einer Feder 77 verstellen können, so daß sich die Gegendruckwalze
als Ganzes von dem Messer entfernt. Wird der Trethebel losgelassen, so tritt durch
das Gewicht 75 eine Bewegung in umgekehrter Richtung ein. Der Druck auf das Werkstück
kann während der Einwirkung der Messerwalze aufgehoben werden, wenn sich dies notwendig
oder erwünscht zeigt. Wie bei den vorbeschriebenen Anordnungen kann die Wirkung
der Gegendruckwalze durch Schrauben 65 bestimmt werden.
-
Bei jeder der eben beschriebenen drei Anordnungen der Klemm- und Vorschubwalzen
kann die Messerwalze von dem Antriebe in derselben Weise in Drehung versetzt werden,
wie bei der Abb. i bis 3.
-
Abb. 7 und 8 zeigen die Arbeits- und Einlegestellung einer Form, ähnlich
Abb. 5, bei welcher die Gegendruckwalze 14 am Hebel 58 gelagert ist.