DE436600C - Verfahren und Vorrichtung zur elektrischen Steuerung von Werkzeugmaschinen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur elektrischen Steuerung von WerkzeugmaschinenInfo
- Publication number
- DE436600C DE436600C DED50302D DED0050302D DE436600C DE 436600 C DE436600 C DE 436600C DE D50302 D DED50302 D DE D50302D DE D0050302 D DED0050302 D DE D0050302D DE 436600 C DE436600 C DE 436600C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- button
- movement
- slide
- gear
- spindle
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B23—MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B23Q—DETAILS, COMPONENTS, OR ACCESSORIES FOR MACHINE TOOLS, e.g. ARRANGEMENTS FOR COPYING OR CONTROLLING; MACHINE TOOLS IN GENERAL CHARACTERISED BY THE CONSTRUCTION OF PARTICULAR DETAILS OR COMPONENTS; COMBINATIONS OR ASSOCIATIONS OF METAL-WORKING MACHINES, NOT DIRECTED TO A PARTICULAR RESULT
- B23Q35/00—Control systems or devices for copying directly from a pattern or a master model; Devices for use in copying manually
- B23Q35/04—Control systems or devices for copying directly from a pattern or a master model; Devices for use in copying manually using a feeler or the like travelling along the outline of the pattern, model or drawing; Feelers, patterns, or models therefor
- B23Q35/08—Means for transforming movement of the feeler or the like into feed movement of tool or work
- B23Q35/12—Means for transforming movement of the feeler or the like into feed movement of tool or work involving electrical means
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B23—MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B23Q—DETAILS, COMPONENTS, OR ACCESSORIES FOR MACHINE TOOLS, e.g. ARRANGEMENTS FOR COPYING OR CONTROLLING; MACHINE TOOLS IN GENERAL CHARACTERISED BY THE CONSTRUCTION OF PARTICULAR DETAILS OR COMPONENTS; COMBINATIONS OR ASSOCIATIONS OF METAL-WORKING MACHINES, NOT DIRECTED TO A PARTICULAR RESULT
- B23Q2735/00—Control systems or devices for copying from a pattern or master model
- B23Q2735/02—Means for transforming movement of the feeler into feed movement of tool or work
- B23Q2735/06—Means for transforming movement of the feeler into feed movement of tool or work involving electrical means
- B23Q2735/062—Means for transforming movement of the feeler into feed movement of tool or work involving electrical means in a lathe
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Automation & Control Theory (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Transmission Devices (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
5. NOVEMBER 1926
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
- M 436600 KLASSE 49 a GRUPPE
(D 50302 l\49a)
Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. April 1926 ab.
Es sind Werkzeugmaschinen zur Herstellung von Profilkörpern bekannt, bei denen ein
am Support gelagerter Fühlerhebel an einer ortsfest gelagerten Lehre entlanggeführt wird,
deren Randlinien dem Profil des Werkstückes entsprechen. Der Fühlerhebel erfährt
dabei Ausschläge, die durch Hebelsysteme auf Kontakte eines elektrischen Leitungssystems
übertragen werden. Durch das öffnen und Schließen der Kontakte werden mechanische
Kupplungen der Getriebe für die Längs- und Querbewegung des Werkzeuges oder Werkstückes
oder beider aus- oder eingerückt. Die Arbeitsbewegungen zwischen Werkzeug und Werkstück entsprechen also den recht\vink!igen
Koordinaten der Lehre. Derartige Maschinen erfordern aber für die verschiedenen Arbeitsvorgänge des Schruppens, Schlichtens,
Bohrens, Abstechens usw. je eine besondere Lehre. Die Maschine muß bei Beendigung
jedes Arbeitsvorganges stillgesetzt und die Lehre ausgewechselt werden. Ebenso muß die Geschwindigkeit dem Arbeitsvorgang
entsprechend mit jeder Lehre anders eingestellt werden.. Eine fortlaufende Bearbeitung
des Werkstückes aus dem Rohstück bis zur Fertigstellung ist also nicht möglich. Hier setzt nun die Erfindung ein. Nach
dieser sollen die Werkzeugmaschinen elektrisch in der Weise gesteuert werden, daß das
Werkstück aus dem Rohstück in einem ununterbrochenen Arbeitsgang fertiggestellt
wird. Das Arbeitsverfahren ist in großen Zügen folgendes:
Auf Grund der Werkzeichnungen werden sämtliche zur Fertigstellung des Werkstückes
erforderlichen Arbeitsbewegungen zwischen Werkstück und Werkzeug nach rechtwinkligen
Koordinaten zerlegt und die Komponenten als Ordinaten einer nach der gewünschten
Vorschubgeschwindigkeit frei gewählten Abszisse aufgezeichnet. Alsdann werden die so
erhaltenen Kurven als Randkurven eines Bandes an je einem Taster vorbeibewegt. Die
Schwingungen der beiden Taster werden elektrisch zur Steuerung der Arbeitsbewegung
ausgewertet. Zweckmäßig benutzt man hierzu elektromagnetische Kupplungen, die in das
Bewegungsgetriebe eingeschaltet sind. Die Verwendung elektromagnetischer Kupplungen
zur Regelung der Längs- und Querverschiebungen der Schlitten einer Werkzeugmaschine
ist an sich bekannt. Die Steuerung erfolgt aber auch hier mit Hilfe einer ortsfest
gelagerten flachen oder umlaufenden Schaltschiene, die aus einzelnen leitenden und nichtleitenden
Lamellen zusammengesetzt ist und von einem Kontaktfinger bestrichen wird. Die Bewegung des Kontaktfingers erfolgt dabei
durch eine vom Spindelstock angetriebene Schraubenspindel. Die Bearbeitung des Werkstückes
aus dem Rohstück bis zum Fertigfabrikat ist auch in diesem Falle nicht möglich.
Das Verfahren gemäß der Erfindung läßt sich bei allen Werkzeugmaschinen anwenden.
Es soll im nachstehenden an einer einfachen Spitzendrehbank mit Leitspindel, Längs- und
Quersupport erläutert werden. Abb. ι ist ein Grundriß der Drehbank mit
der elektrischen Steuervorrichtung und dem Schaltungsschema.
Abb. 2 ist eine Aufsicht die Steuervorrichtung,
Abb. 3 die Seitenansicht zu Abb. 2. Abb. 4 zeigt in größerem Maßstab die Ausbildung
des Tasters und der Schalter.
Abb. 5 ist der zu Abb. 4 gehörige Grundriß.
Vorweg sei bemerkt, daß die Be-wegung des
Längssupportes in Richtung auf das Werkstück als Vorwärtsbewegung, die umgekehrte
Bewegung als Rückwärtsbewegung, die Bewegung des Quersupportes von der Drehachse
nach der Leitspindel als Vorwärtsbewegungi
die umgekehrte Bewegung als Rückwärtsbewegung
bezeichnet ist. .Die Vorwärtsbewegung ist mit V, die Rückwärtsbewegung mit·
if bezeichnet. Die Steuerorgane- dieser Bewegungen
sind durch die gleichen· Indices unterschieden, desgleichen die die Vorwärts-
und Rückwärtsbewegungen regelnde Stellung des Tasters.
Die Beziehungen auf den Längssupport sind durch Index L1 auf den Quersupport
durch Index Q kenntlich gemacht.
Die Drehspindel 1 wird durch Stufenscheiben 2 angetrieben und überträgt ihre
Bewegung durch zwei Zahnrädersätze 3, 4 und zwei elektromagnetische Kupplungen $VL und
S^L auf die Leitspindeln 6, an die der Längssupport
7 angeschlossen ist. Sind beide Kupplungen ausgerückt, so laufen die auf der Leitspindel
sitzenden Zahnräder 3', 4' leer, und die Leitspindel bleibt in Ruhe. Ist die Kupplung
SVL eingerückt, so wird das Zahnrad 3'
mit dem festen Teil der Kupplung gekuppelt j und die Leitspindel in dem Sinne angetrieben,
daß der Längssupport sich vorwärts bewegt. Die Bewegung ist durch einen Pfeil V wiedergegeben.
Ist dagegen die elektromagnetische Kupplung Srl eingeschaltet, so ist das Zahnrad
4' mit dem festen Teil der Kupplung gekuppelt, und die Leitspindel 6 läuft im umgekehrten
Sinne, so daß der Support 7 sich rückwärts in der Richtung des Pfeiles R bewegt.
Die Hinundherbewegung des Quersupportes 8 erfolgt durch eine Spindel 9. Ihr Antrieb
wird von der Drehspindel 1 durch einen Zahnradsatz 10 und eine Welle 11 abgenommen,
auf der ein Kegelrad 12 befestigt ist, das mit zwei losen Kegelrädern 13,14 der Welle 9
in Eingriff steht. Jedes der losen Kegelräder kann durch eine elektromagnetische Kupplung
ISy0 oder 15^0 mit der Spindel 9 verriegelt
werden. Sind beide Kupplungen ausgerückt, so laufen die Zahnräder 13, 14 leer,
und die Spindel 9 bleibt in Ruhe. Ist die Kupplung i5Vq eingerückt, so ist Kegelrad 13
mit der Welle 9 gekuppelt, und der Querschlitten bewegt sich vorwärts in der Richtung
des Pfeiles V. Ist Kupplung 15^0 eingerückt,
so ist Kegelrad 14 fest mit der Welle 9 verbunden, und der Quersupport bewegt sich
rückwärts in der Richtung des Pfeiles R.
Die Ein- und Ausschaltung der elektromagnetischen Kupplungen erfolgt mit Hilfe
eines Kurvenbandes 16 aus festem Papier oder
Metallfolie mit zwei Randkurven iyQ und 17 L.
An jeder Kurve liegt ein Taster 18 (Abb. 4) an, dessen Schwingungen zum Öffnen und
Sehließen elektrischer Kontakte dienen. Die Kurve IJq steuert den Quersupport, die
Kurve 17,L den Längssupport. Das Band und
die zugehörigen Taster sind in einem besonderen, neben der Bank aufgestellten Gehäuse
ία. untergebracht. Das Band wird durch z.wei Rotlenpaare bewegt. Das eine Rollenpaar
enthält die lugroUen 20, die durch- eine· bieg;-same
Welle 21· von? der Drehspindei aus angetrieben
werden; das andere RoHenpaar ent-
hält nur Führungsrollen ZZ zum Straffhalten des Bandes. Der Antrieb kann aber auch gesondert
erfolgen. Um eine geradlinige Bewegung zu erzwingen, ist das Band gelocht und je eine Rolle der beiden Rollenpaare mit einem
Stiftrad 23 versehen, dessen Stifte in die Löcher 24 des Bandes eintreten. Die Gegenrollen
haben eine entsprechende Ausdrehung 25.
Jeder Taster iS ist mit einem Schieber z6q
bzw. zbL schwingbar aufgehängt. Der Schieber zug gehört zu dem Taster, der an der
Kurve IJq zur .Steuerung des Quer Supportes
anliegt, und der Schieber z6L zu dem Taster,
der au der Längskurve i?L anliegt. Beide
Schieber sind nebeneinander im Gehäuse 19 geführt. Der Schieber 2.6% steht unter der
Wirkung einer Druckfeder 27, der Schieber 26L
unter der. Wirkung einer Zugfeder 28. Beide Federn wirken also auf die Schieber in dem
Sinne ein, daß die Taster an die Kurven IJq
und iyL angenähert werden. Der Federdruck
wird aber nicht durch das Kurvenband aufgenommen, sondern durch besondere Leitschienen
290, 29^, an denen die Schieber gleiten.
Diese Leitschienen sitzen an den Supporten und verlaufen senkrecht zur Bewegungsrichtung
der betreffenden Supporte. Die Leitschiene 29^ des Längssupportes kann mit
der Leitschiene 29^ des Quersupportes vereinigt
werden, da der Quersupport an der Bewegung des Längssupportes teilnimmt. Der Schieber 2O0 liegt unmittelbar an der Leitschiene
290 au, während zwischen dem Schie-
ber 26 L und der zugehörigen Leitschiene 29^
ein Wiukelhebel 30 eingeschaltet ist, der im Gehäuse 19 um Zapfen 31 drehbar gelagert ist.
Die Einschaltung eines Winkelhebels ergibt sich aus der Vereinigung beider Steuerkurven
in einem Bande und der dadurch bedingten Lage der Schieber nebeneinander. Würde für Längs- und Quersupport je ein
besonderes Band in einer besonderen Steuervorrichtung verwendet, so könnte natürlich
der Schieber des Längssupportes ebenfalls unter die Wirkung einer Druckfeder gesetzt
werden und unmittelbar an der zugehörigen Leitschiene anliegen.
Bei einer' Hinundherbewegung des Längs-Supportes
7 wird der Schieber 2O0 auf der
Schiene 2% entlanggleiten, ohne daß der
Schieber eine Bewegung, erhält. Dagegen wird der an der Leitschiene 29^ anliegende
Winkelhebel 30 des Schiebers zbL je nach der
Bewegungsrichtung des Längssupportes nach der einen oder anderen Richtung ausschlagen
und den Schieber 26L hin und her bewegen.
Umgekehrt wird bei einer Hinundherbewegung des Quersupportes 8 der Winkelhebe] 30
des Schiebers 26^ an der Leitschiene 2O.£ entlanggleiten,
ohne daß er dabei Ausschläge erfährt, während der Schieber 26q durch die
Leitschiene 290 eine Hinundherbewegung erhält.
Eine gleichzeitige Bewegung der beiden Supporte wird daher auch eine gleichzeitige
Bewegung der zugehörigen Schieber z60 und
" z6L und der daran hängenden Taster zur Folge haben.
Jeder Taster ist in einem Schlitz 32 des Schiebers 26 gelagert (Abb. 4 und 5) und
steuert durch eine sehr starke Hebelübersetzung 33 einen elektrischen Kontakt. Im
Ausführungsbeispiel ist ein Quecksilberkontakt angenommen. Zwei Glasröhrchen 34,/
und 34-R mit eingeschmolzenen Kontakten 35
und 36 und teihveiser Quecksilberfüllung sind
um 90r gegeneinander versetzt in der Schiene
26 gelagert. Zwischen den Kontakten sitzt auf der Drehachse 37 ein Zahnrädchen 38, das
mit einem Zahnsegment 39 in Eingriff steht.
Γη der in Abb. 4 dargestellten Lage nimmt der Taster 18 eine senkrechte Stellung ein, die
Kontakte beider Röhrchen liegen oberhalb des Ouecksilberspiegels und sind daher geöffnet.
Das Hehelsystem ist nun derart ausgeglichen, daß die Taster sich mit ganz geringer Kraft
einwärts zu bewegen suchen, d. h. in der Richtung des Pfeiles V. Führt der Taster diese
Bewegung aus. so werden die Quecksilberröhrchen 34y im Sinne des Uhrzeigers gedreht,
d. h. das Röhrchen 34V kommt in eine
Lage, bei der die Kontakte 35, 36 überflutet und geschlossen werden. Dieser Kontakt
schaltet also die Vorwärtsbewegung ein. Schwingt der Taster aus der neutralen Mittellage
nach auswärts in Richtung des Pfeiles R, so führen die Quecksilberröhrchen eine
Schwingung entgegengesetzt der Uhrzeigerbewegung aus. Es werden jetzt die Kontakte
des Ouecksilberröhrchens 34^ geschlossen,
während die Kontakte des Ouecksilberröhrchens
geöffnet bleiben.
An Stelle der Qtiecksilberkontakte können auch einfache Kontakte verwendet werden,
zwischen denen das Schlußglied der Hebelübersetzung 33 pendelt. Das Segment fällt
dann fort. Diese Anordnung empfiehlt sich, wo durch Stöße oder aus anderen Gründen
ein Pendeln des Quecksilbers zu befürchten ist, das zur Unzeit Strornschluß herbeiführt, no
Die OuecksüberkontaJkte werden dann in
einem Nebenraum als Zwischenrelais untergebracht, das durch die Hebelkontakte gesteuert
wird.
Das Schaltungsschema ist aus Abb. 1 zu
erkennen. Die Stromläufe sind durch Pfeile angedeutet und ohne weitere. Erklärung verständlich.
Die Quecksilberkontakte zum Ein- und Ausschalten des Längssupportes für Vorwärts-
und Rückwärtsgang sind, durch die Zeichen 34vl und, 34Ä£» die entsprechenden
Kontakte zur Steuerung des Quersupportes
durch die Zeichen 34V0 und 34^0 angedeutet.
In die am Netz liegenden Leitungen ist ein Hauptschalter 40 eingeschaltet. Ein zweiter
Hauptschalter 41 und Sicherungen 42 liegen im Schaltbrett 43; 44 bezeichnet einen Sicherheitskontakt
zur Außerbetriebssetzung der gesamten Anlage bei Störungen. Ein derartiger Sicherheitskontakt ist auch in den Antrieb für
die eine Zugwalze des Kurvenbandes eingeschaltet. Da nämlich die Zugwalzen durch
eine biegsame Welle von der Drehspindel angetrieben werden, so muß dafür gesorgt werden,
daß sie zur Ruhe kommt, wenn die Stromzuführung zu den Magnetkupplungen gestört ist. Zu diesem Zweck ist in die Welle
eine Kupplung eingeschaltet, die durch einen Hebel 45 mit Hilfe eines Elektromagneten 46
in der Kuppelstellung gehalten wird. Bei Unterbrechung der Stromzuführung zu den
Magnetkupplungen wird auch der Elektromagnet stromlos. Der Hebel 45 wird frei und schaltet unter der Wirkung einer Feder
o. dgl. die Kupplung aus.
Es war bereits erwähnt, daß die Supporte ihre Vorwärtsbewegung nur so lange aufrechterhalten,
als die zugehörigen Taster die Einwärtsneigung haben, und ihre Rückwärtsbewegung
nur so lange, als die zugehörigen Taster ihre Auswärtsneigung haben. Die Einwärtsneigung nehmen die Taster unter der
Wirkung ihres Eigengewichtes an, die Auswärtsneigung wird ihnen durch die Kurve aufgedrückt. Der zum Ausschwingen erforderliche
Druck ist aber sehr klein, da das Gewicht des Hebelsystems fast vollständig ausgeglichen ist.
Bei einer Vorwärtsbewegung des Längssupportes entfernt sich die Schiene 29^ von j
dem Winkelhebel 30. Dieser folgt unter der , Wirkung der Zugfeder 28. Der Schieber 26t ;
führt den zugehörigen Taster gegen das Band hin. Soll die Vorwärtsbewegung aufrecht- \
erhalten bleiben, so muß die Randkurve 17 L \
des Bandes so verlaufen, daß der Taster die : Einwärtsneigung beibehält, also abnehmende j
Ordinaten erhalten. Bei Rückwärtsbewegung j des Längssupportes drückt die Schiene 2y£ j
gegen den Winkelhebel 30, der unter Spannung der Zugfeder 28 den Schieber 26^, so bewegt,
daß der Taster sich von dem Bund ent- j fernt. Damit nun unter der Wirkung des j
Eigengewichtes des am Taster angreifenden Hebelsystems der Taster nicht in die Einwärtslage
schwingt, muß die Randkurve 17 L so verlaufen, daß die Auswärtsneigung erhalten
bleibt, also zunehmende Ordinaten erhalten. Für den Quersupport gilt genau das gleiche. Bei Vorwärtsbewegung des Quersupportes
entfernt sich die Schiene 2o,0 von dem Schieber 260, die Druckfeder 27 schiebt
den Schieber mit dem Taster nach, so daß der Taster sich dem Band nähert. Soll die Vorwärtsbewegung
erhalten bleiben, so muß also die Randkurve 170 abnehmende Ordinaten erhalten.
Für die Rückwärtsbewegung des Quersupportes gilt das Umgekehrte.
Da der Ausschlag des Tasters aus der neutralen Mittelstellung mit Rücksicht auf die
große Hebelübersetzung nur sehr klein ist, j bewirkt die fortgesetzte Annäherung des
! Tasters an die Kurve bei Vorwärtsbewegung der Supporte und die fortgesetzte Entfernung
des Tasters von der Kurve bei Rückwärts- : bewegung der Supporte, daß die Taster zwisehen
der geneigten Stellung und der Mittellage hin und her pendeln. Die Zahl der Peudelungen
wird um so kleiner sein, je steiler die Kurve ist. Die Supportbewegung wird also um so öfter unterbrochen werden, je
flacher die Kurve ist. Man kann also durch entsprechende Neigung der Kurve die Geschwindigkeit
der Supporte ohne Änderung der Zahnräderübersetzung regeln. Das ist von sehr großer Bedeutung, da die günstigste
Vorschubgeschwindigkeit von der Linienführung des Werkstückes und von der Art der
Bearbeitung, wie Schruppen oder Schlichten, abhängt. Trotz der Unterbrechungen der
Supportbewegungen verlaufen diese praktisch gleichförmig, da die Unterbrechungen sehr
kurz sind und sich sehr rasch folgen. Die magnetischen Kupplungen lassen ohne Schwierigkeit
bis 3000 Unterbrechungen in der Minute zu.
Die Kurven können ferner dazu benutzt werden, ein anderes Werkzeug einzuschalten.
Im Ausführungsbeispiel ist auf dem' Ouersupport 8 ein Revolverkopf 47 vorgesehen, in
den die verschiedenen Werkzeuge eingespannt sind. Die Umschaltung des Revolvers erfolgt
bekanntlich bei der Vorwärtsbewegung des Quersupportes in die äußerste Stellung. Man
braucht daher die Kurve zur Steuerung des Ouersupportes nur entsprechend zu gestalten,
um die Umschaltung der Werkzeuge zu erreichen.
Die Kurve ist - demnach ein Mittel, um sämtliche Arbeitsbewegungen zwischen Werkstück
und Werkzeug nach Länge und Geschwindigkeit zu regeln. Sie wird gefunden, indem man auf Grund der Werkzeichnung
sämtliche zur Fertigstellung des Werkstückes erforderlichen Arbeitsbewegungen nach recht- ■■
winkligen Koordinaten zerlegt und die Komponenten als Ordinaten einer nach der gewünschten
Schnittgeschwindigkeit frei gewählten Abszisse aufzeichnet.
Man kann für jede Kurve ein besonderes Band verwenden, muß dann aber für genaue
Phasengleichheit in der Bewegung der beiden Bänder sorgen. Diese Schwierigkeit entfällt,
wenn man die beiden Bänder zu einem1 ein-
zigen Band vereinigt, wie das beim Ausführungsbeispiel
vorgesehen ist. Die Kurven werden dann als entgegengesetzt gerichtete Ordinaten auf das gleiche Band übertragen.
Durch Verbindung der beiden Bandenden erhält man ein endloses Band für fließende
Serienarbeit. Die Gesamtlänge des Bandes ist einzig und allein abhängig von dem Übersetzungsverhältnis
zwischen Spindel welle und
ίο dem Antrieb der Zugrollen. Je größer die
Übersetzung, desto kleiner das Band, und umgekehrt. Bei einer Änderung der Serie genügt
ein Auswechseln des Kurvenbandes und Auswechseln der Werkzeuge.
Wird das Band nicht unmittelbar durch eine biegsame Welle von der Drehspindel angetrieben,
sondern durch ein Uhrwerk o. dgl., so wird die Geschwindigkeit der Bewegung des Kurvenbandes unabhängig von der Geschwin-
ao digkeit der Drehspindeln. In diesem Falle kann man bei entsprechender Wahl der Bandgeschwindigkeit
die Kurvenbänder sehr kurz halten.
Claims (9)
1. Verfahren zur elektrischen Steuerung von Werkzeugmaschinen, dadurch gekennzeichnet,
daß
a) sämtliche zur Fertigstellung eines beliebigen Werkstückes erforderlichen Arheitsbewegungen
zwischen Werkstück und Werkzeug nach rechtwinkligen Koordinaten zerlegt und die Komponenten als Ordinaten
einer nach der gewünschten Vor-Schubgeschwindigkeit frei gewählten Abszisse aufgezeichnet werden,
b) die so erhaltenen Linienzüge als Randkurven eines Bandes an je einem
Taster vorbeibewegt werden,
c) die Schwingungen der beiden Taster elektrisch zur Steuerung der Arbeitsbewegung
ausgewertet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,, daß die Komponenten als
entgegengesetzt gerichtete Ordinaten auf das gleiche Band übertragen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingungen
des Tasters zur Ein- und Ausschaltung elektromagnetischer Kupplungen im Bewegungsgetriebe verwendet werden.
4. Vorrichtung zur elektrischen Steuerung von Werkzeugmaschinen nach Anspruch
ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Taster (18) mit dem von ihm
gesteuerten Bewegungsorgan (z. B. Support 7, 8) in kraftschlüssiger Verbindung steht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Bewegungsorgan
(7,8) eine feste, senkrecht zu seiner Bewegungsrichtung verlaufende
Schiene (29^ 2α.ρ) angeordnet ist und
jeder Taster (18) in einem Schieber (26^,
2O0) schwingbar aufgehängt ist, der durch
eine Feder in Berührung mit der Schiene des von dem Taster gesteuerten Organs
gehalten wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Band (16)
mit beiderseitigen Randkurven (i7L, i7q)
zwischen zwei Zug- und Führungswalzen (20, 22) läuft und zwischen den Walzenpaaren
die Tasterschieber (26^, 260) nebeneinander
im Gehäuse (19) der Walzen angeordnet sind, wobei der eine Schieber
(2Oq) unter der Wirkung einer Druckfeder
(27), der andere (26 L) unter der Wirkung
einer Zugfeder (28) steht, und daß zwischen dem unter der Wirkung der Zugfeder stehenden Taster und der zugehörigen
Leitschiene (29^) ein Winkelhebel
(30) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in den Antrieb
der Zugwalzen (20) des Kurvenbandes (16) eine elektromagnetische Sicherheitskupplung
(45, 46) eingeschaltet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Taster
(i8) bei Schwingungen über eine neutrale Mittellage je nach der Richtung des Ausschlages
zwei Kontakte für Vorwärts- und Rückwärtsgang (34y, 34^) des bewegten
Organs steuert, wobei der Ausschlag in der Richtung nach dem Kurvenband (16)
durch das Eigengewicht des Tasters (18) und des Gestänges (33) zum Steuern der
Kontakte erfolgt.
9. Revolverdrehbauk nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Leitspindel (6) mit zwei elektromagnetischen Kupplungen ($VL und 5RL) ausgestattet
ist, welche die Spindel (6) mit dem Getriebe für Rechtsgang (3,3') oder
Linksgang (4,4') zu kuppeln gestattet, und daß die Querspindel (9) zwei elektromagnetische
Kupplungen (ΐ5νρ, i5«q) für
Kegelräder (13, 14) besitzt, die mit einem Kegelrad (12) einer von der Drehspindel
(1) angetriebenen Welle (11) in Eingriff
stehen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED50302D DE436600C (de) | 1926-04-27 | 1926-04-27 | Verfahren und Vorrichtung zur elektrischen Steuerung von Werkzeugmaschinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED50302D DE436600C (de) | 1926-04-27 | 1926-04-27 | Verfahren und Vorrichtung zur elektrischen Steuerung von Werkzeugmaschinen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE436600C true DE436600C (de) | 1926-11-05 |
Family
ID=7052547
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DED50302D Expired DE436600C (de) | 1926-04-27 | 1926-04-27 | Verfahren und Vorrichtung zur elektrischen Steuerung von Werkzeugmaschinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE436600C (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE749700C (de) * | 1938-09-24 | 1944-12-01 | Karl Saur Dipl Ing | Einrichtung zur automatischen Steuerung des Weges eines Werkzeuges zum Foerdern oder Einsetzen von Werkstuecken |
US2450096A (en) * | 1947-01-27 | 1948-09-28 | Leblond Mach Tool Co R K | Automatic step turning lathe |
US2585329A (en) * | 1947-04-22 | 1952-02-12 | Bailey Meter Co | Machine tool movement control |
DE1074125B (de) * | 1960-01-28 | Lange Berlin Charlottenburg Friedrich | Zur Fernübertragung von Bewegungen bestimmte elektroma gnetische Vorrichtung mit sternförmig an geordneten Spulen | |
DE1179358B (de) * | 1960-10-20 | 1964-10-08 | Continental Gummi Werke Ag | Einrichtung zum selbsttaetigen Steuern eines Schneidwerkzeuges vor dem Mundstueck einer Strangpresse beim abschnittweisen Beschneiden von Profilstraengen aus Kautschuk |
DE1186616B (de) * | 1960-04-05 | 1965-02-04 | Dunlop Gummi Cie Ag Deutsche | Verfahren und Folien zum Stapeln und Zufuehren von auf Laenge geschnittenen, unvulkanisierten Laufstreifen zur Aufbautrommel einer Reifenaufbaumaschine |
-
1926
- 1926-04-27 DE DED50302D patent/DE436600C/de not_active Expired
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1074125B (de) * | 1960-01-28 | Lange Berlin Charlottenburg Friedrich | Zur Fernübertragung von Bewegungen bestimmte elektroma gnetische Vorrichtung mit sternförmig an geordneten Spulen | |
DE749700C (de) * | 1938-09-24 | 1944-12-01 | Karl Saur Dipl Ing | Einrichtung zur automatischen Steuerung des Weges eines Werkzeuges zum Foerdern oder Einsetzen von Werkstuecken |
US2450096A (en) * | 1947-01-27 | 1948-09-28 | Leblond Mach Tool Co R K | Automatic step turning lathe |
US2585329A (en) * | 1947-04-22 | 1952-02-12 | Bailey Meter Co | Machine tool movement control |
DE1186616B (de) * | 1960-04-05 | 1965-02-04 | Dunlop Gummi Cie Ag Deutsche | Verfahren und Folien zum Stapeln und Zufuehren von auf Laenge geschnittenen, unvulkanisierten Laufstreifen zur Aufbautrommel einer Reifenaufbaumaschine |
DE1179358B (de) * | 1960-10-20 | 1964-10-08 | Continental Gummi Werke Ag | Einrichtung zum selbsttaetigen Steuern eines Schneidwerkzeuges vor dem Mundstueck einer Strangpresse beim abschnittweisen Beschneiden von Profilstraengen aus Kautschuk |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2142117C3 (de) | Schneidvorrichtung zum Trennen bewegter Bahnen in deren Längsrichtung in mehrere schmälere Bahnen | |
DE2818234B1 (de) | Glasschere | |
DE436600C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur elektrischen Steuerung von Werkzeugmaschinen | |
DE1033485B (de) | Vorrichtung zum selbsttaetigen genauen Einstellen von Schlitten od. dgl., insbesondere an Werkzeugmaschinen | |
DE682781C (de) | Kartenlochmaschine | |
DE531954C (de) | Druckende Tabelliermaschine | |
DE1007093B (de) | Vorrichtung zum Abfuehlen von Aufzeichnungstraegern mit einer Speichereinrichtung | |
DE638782C (de) | Lochmaschine zum Duplizieren von gelochten Musterkarten | |
DE818525C (de) | Fuehlfingersteuerung fuer Kopierwerkzeugmaschinen | |
DE963390C (de) | Vorrichtung zum Schalten von Wechselgetrieben | |
DE517892C (de) | Vorrichtung zur selbsttaetigen Regelung des Gewebeeinlaufes an Dubliermaschinen | |
DD242833A1 (de) | Vorrichtung zur elektronischen steuerung von rundstrickmaschinen, insbesondere flachrundstrickmaschinen | |
DE840985C (de) | Planier- und Streckmaschine fuer Feinbleche | |
DE722879C (de) | Vorrichtung zur selbsttaetigen Aufzeichnung von Arbeitsvorgaengen bei elektrisch angetriebenen Arbeitsmaschinen | |
DE1037231B (de) | Steuervorrichtung fuer automatische Werkzeugmaschinen | |
DE530769C (de) | Verbindung einer Rechenmaschine mit einer Kartenlochmaschine | |
DE603359C (de) | Durch Schablone und Fuehlfinger gesteuerte Fraesmaschine zum Fraesen von Leitkurven | |
DE913480C (de) | Rechenvorrichtung in Verbindung mit Schreibmaschinen zur Verwendung derselben als Saldiermaschine | |
DE123793C (de) | ||
DE857145C (de) | Reibradwechselgetriebe | |
DE689457C (de) | Antriebsvorrichtung fuer die Legemaschinen von flachen Kettenwirkmaschinen | |
DE1171311B (de) | Vorrichtung zum Einschneiden eines Musters in laengliche Werkstuecke, insbesondere in Gewehrschaefte | |
DE567345C (de) | Vorrichtung zur gemeinsamen Zugregelung an Papiermaschinen | |
DE941676C (de) | Automatische Vorschubeinrichtung fuer Punktschweissmaschinen | |
DE756881C (de) | Nachformwerkzeugmaschine |