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Vorrichtung zur gemeinsamen Zugregelung an Papiermaschinen Im Patent
5oo 589, Klasse 55 d, ist eine Einrichtung beschrieben, die das gegenseitige
Geschwindigkeitsverhältnis mehrerer in keinem starren Zusammenhang stehender Motoren
entweder durch mechanische oder elektrische Mittel derart einstellt, daß es wahlweise
entweder nur zwischen zwei benachbarten Motoren oder zwischen allen in der Arbeitsrichtung
oder allen zurückliegenden Teilantrieben gleichzeitig und in demselben Maße geändert
wird. Die Anwendung dieser Einrichtung ist in allen Fällen möglich, wo zur selbsttätigen
Aufrechterhaltung des vorgeschriebenen gegenseitigen Geschwindigkeitsverhältnisses
der Teilantriebe Differenzregelvorrichtungen mechanischer oder elektrischer Art
dienen, mit denen die Geschwindigkeit jedes Teilantriebes mit einer Leitgeschwindigkeit
verglichen und etwaige Geschwindigkeitsunterschiede durch Änderung der Erregung
der zugehörigen Teilmotoren ausgeglichen werden.
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Zur Änderung des gegenseitigen Geschwindigkeitsverhältnisses ist hierbei
zwischen eine Hälfte der Differentialregelvorrichtung und ihren Antrieb eine veränderliche
Übersetzung, z. B. ein Kegelscheibenriementrieb oder eine ähnlich wirkende Übertragung,
geschaltet. Wird zum Zwecke der Einstellung des gegenseitigen Geschwindigkeitsverhältnisses
der Teilantriebe eine elektrische Fernsteuerung durch Verstellmotoren verwendet,
so müssen diese bei der gleichzeitigen Einstellung mehrerer Teilantriebe genau synchron
laufen. Es muß außerdem das Nachlaufen der Verstellinotoren vermieden werden.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Einstellung des
gegenseitigen Geschwindigkeitsverhältnisses mehrerer Feldantriebe, die durch gegenseitige
Verbindung der den einzelnen Teilantrieben zugeordneten Verstellorgane und durch
einen gemeinsamen Antrieb für diese ihren genauen Synchrongang gewährleistet und
bei der die Genauigkeit der Einstellung durch Nachlauf des Antriebes nicht gestört
werden kann.
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Gemäß der Erfindung werden die Zugeinstellvorrichtungen der Teilmotoren
an diesen gemeinsamen Antrieb, welcher dauernd in der gleichen Drehrichtung umläuft,
wahlweise einzeln oder gemeinsam angeschlossen. Zu dein Anschließen werden in an
sich bekannter Weise elektromagnetisch gesteuerte Kupplungen verwendet.
In
der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele dargestellt.
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In Abb. i sind M, -M4 Teilantriebsmotoren, deren Geschwindigkeit durch
mechanische Differentialgetriebe D,-D4 überwacht wird. Letztere werden einerseits
von den Teilmotoren unter Zwischenschaltung der Kegelscheibenriementriebe KI, KI'-K4,
K4', andererseits in nicht dargestellter Weise durch einen gemeinsamen Leitmotor
oder durch einzelne Leitmotoren direkt angetrieben. Die Zugregelung erfolgt durch
Verschieben des Riemens auf den Kegelscheibenpaaren.
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Zum Antrieb der Riemenverstelleinrichtungen kann einer der Teilmotoren
M1-M4 mitbenutzt oder, wie in Abb. i dargestellt, ein besonderer kleiner Motor in
verwendet werden, der mit einer durchgehenden Welle b verbunden ist. Diese könnte
dauernd in Umlauf gehalten werden, doch ist es zur Vermeidung unnötiger Abnutzung
vorteilhafter, den Verstellmotor in nur im Bedarfsfalle einzuschalten. Durch' Kegelräderpaare
c-d wird die Drehung der Welle b auf je zwei auf einer gemeinsamen Welle
sitzende Schnecken e und f übertragen, deren eine Linksgang und deren andere Rechtsgang
hat. Die Achsen der mit den genannten Schnecken in Eingriff stehenden Schneckenräder
g und h sind miteinander starr verbunden.
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Die Schneckenräder erhalten an sich bekannte Sperrvorrichtungen, z.
B. Klinken von Sperrädern, Klemmbolzen von Kupplungen, die beispielsweise elektromagnetisch
gesteuert werden. Abb. a zeigt die Anwendung von Klemmbolzenkupplungen. Der feststehende
äußere Teil o der Kupplung hat eine Aussparung p, in der ein Klemmbolzen q geführt
ist. Wenn Magnets oder t seinen Bolzen anhebt, klemmt sich dieser in der Aussparung
p zwischen dem feststehenden Teil o und dem Umfange des mit dem Schneckenrad verbundenen
Teiles za fest, wodurch das Schneckenrad an der Drehbewegung gehindert wird. Solange
die Schneckenräder nicht gehemmt werden, drehen sie sich bei Drehung der Schnecken
in entgegengesetztem Sinne mit räumlich feststehender Achse. Wird jedoch z. B. Schneckenrad
g gehemmt, so führt es eine Bewegung längs der Schnecke e aus, wobei Schneckenrad
1a dieser Bewegung folgt und sich auf der Schnecke f abwälzt. Der umgekehrte Vorgang
tritt ein, wenn das Schneckenrad lt gehemmt wird. Auf jeden Fall darf jeweils
nur eines der beiden Schneckenräder g und h gehemmt werden. Die Längsbewegung der
Schneckenräder bewirkt durch die Verbindung mit der Riemenführung i die Verschiebung
des Riemens auf den Kegelscheiben.
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Eine weitere Ausführungsform, bei der die Kegelscheibentriebe durch
Reibräder ersetzt sind, ist in Abb. 3 dargestellt. Die Scheibe S wird von dem Leitmotor
L angetrieben und treibt Reibrollen r,-r, an, deren Achsen mit je einer Hälfte elektrischer
Differenzgetriebe, z. B. einer umlaufenden Kontaktvorrichtung Ki-Ks, verbunden sind,
an deren Stelle auch mechanische Getriebe treten können. Die anderen Hälften der
Differenzgetriebe werden in an sich bekannter Weise von den Teilmotoren aus angetrieben.
Die Zugregelung erfolgt hier durch Änderung der Übersetzung zwischen der Leitgeschwindigkeit
und der zugehörigen Hälfte des Differenzgetriebes, indem die Reibrollen r, -r3 radial
zur Scheibe S verschoben werden. Diese Verschiebung wird durch die oben beschriebenen
Schnecken e und f und die Schneckenräder g und h bewirkt. Statt der durchgehenden
Welle b, die nach Abb. i zum Antrieb der Schnecken dient, ist in Abb. 3 das auf
der senkrechten Welle W der Scheibe S lose drehbar sitzende Kegelrad c vorgesehen,
das mit den Kegelrädern di-d3 der verschiedenen Schneckenwellen e-f in Eingriff
ist und normalerweise stillsteht. Der Verstellmotor m kann so angeordnet sein, daß
er das Kegelrad c direkt oder, wie in der Abbildung dargestellt, über eine der Schneckenwellen
antreibt.
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Der wesentliche Vorzug der geschilderten Einrichtung besteht darin,
daß zur Zugregelung sämtlicher Teilantriebe ein einziger Motor genügt und daß durch
den Antrieb der Einstellvorrichtungen mittels einer gemeinsamen Welle oder eines
gemeinsamen Zahnrades eine genau gleichmäßige und gleichzeitige Bewegung aller Einstellvorrichtungen,
d. h. der Schnecken und Schneckenräder, erzielt wird. Außerdem wird die Genauigkeit
der Einstellung nicht mehr durch das Nachlaufen des Verstellmotors nach dessen Abschaltung
beeinträchtigt.
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Zur Steuerung der Zugregelung werden an der Führerseite der Papiermaschine
Schalter angeordnet, die je zwei kleine Schaltwalzen enthalten. Eine dieser Walzen
(z. B. die unten gezeichnete) dient zur Schaltung der Zugregelung an einem einzelnen
Teilantrieb (Einzelschalter), während durch die andere (obere) Walze die Zugregelung
sowohl an dem zugehörigen als auch gleichzeitig an allen in der Arbeitsrichtung
der Papiermaschine folgenden Teilantrieben bewirkt wird (Gruppenschalter). Die Schaltung
ist in Abb. ¢ dargestellt. Hierin bedeuten s und t die Magnete zur Hemmung der Schneckenräder,
in den Verstellmotor zum Antrieb der gemeinsamen Welle (Abb. i) oder des großen
Zahnrades c (Abb. 3). Der Magnet t dient zur Vergrößerung, der Magnet s zur Verringerung
der Geschwindigkeit der Teilantriebe. jede
Schaltwalze besitzt dementsprechend
zwei Schaltstellungen »Schneller« und »Langsamer«, in denen entweder Magnet t oder
Magnet s und außerdem der Verstellmotor m eingeschaltet sind. Beim Loslassen der
Schaltwalzen werden sie durch Federkraft selbsttätig in die gezeichnete Mittellage
zurückgebracht.
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Wird nach Schließen des rechts unten dargestellten Hauptschalters
ein Einzelschalter in der Richtung »Schneller« bewegt, so wird der Motor in über
die Kontakte 17, 13 an die Gleichstromquelle P N angelegt. Gleichzeitig erhält
der zugehörige Magnet t über die festen Kontakte F, 2 Strom. Wird der Einzelschalter
in der Richtung »Langsamer« (nach oben) bewegt, so erhält der Magnet s über die
Kontakte q., 5 Strom. Wird einer der darüber gezeichneten Gruppenschalter, beispielsweise
der untersten Schaltstelle, in die Stellung »Schneller« übergeführt, so erhalten
der zugehörige Magnet t und sämtliche Magnete t
der übrigen Verstellvorrichtungen
Strom, und zwar von der Netzleitung P über den Kontakt 7, das bewegliche untere
Segment und den festen Kontakt 8 des eingeschalteten Gruppenschalters und die Kontakte
9, die unteren Segmente und die festen Kontakte 8 der folgenden Gruppenschalter.
Von jedem festen Kontakt 8 verläuft der Strom über den zugehörigen festen Kontakt
3, das Walzensegment und den festen Kontakt 2, durch die zugehörige Spule
t zurück zur Netzleitung N.
Durch Sperrkontakte 3, 6, 9, 12, die geöffnet
sind, wenn irgendein Schalter in dem einen oder anderen Sinne eingelegt ist, wird
dafür gesorgt, daß bei Einzel- oder Gruppenschaltung unter keinen Umständen beide
Magnete s und t einer Regeleinrichtung gleichzeitig eingeschaltet werden können
und die Schneckenräder gegeneinander arbeiten.