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Staubschutzschlauch für stehende hydraulische Paketierpressen. Bei
hydraulischen Pressen zum Paketieren von losem Material, wie `Volle, Tabak, Metallspäne
und Schrott, treten häufig Störungen dadurch auf, daß sich feine Teile des Preßguts
absondern und zum Teil an den Kolbenstangen haftenbleiben. Dies ist der Fall r.
bei Pressen mit von oben nach unten arbeitenden Preßkolben, 2. in verstärktem Maße
bei liegenden Pressen mit seitlich arbeitenden Preßkolben, 3. im höchsten Maße bei
von unten nach oben arbeitenden Preßkolben.
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Im ersteren Fall setzen sich die im Preßraum durch das Pressen herumfliegenden
feinen schädlichen Teilchen an der mit Fett hehafteten und nassen Kolbenstange fest.
lm zweiten-Fall, bei liegenden Pressen, fällt
außerdem heim Einfüllen
leicht Material auf die Kolbenstange, -xvährend im dritten Fall naturgemäß alle
Teilchen in erster Linie den Weg nach unten nehmen. Beim Zurückgehen der Kolbenstange
in den Zylinder geraten die schädlichen Teilchen in die Stopfbüchse, wodurch diese
samt den Manschetten und der Kolbenstange selbst sehr bald zerfressen wird. Es wandern
solche Teilchen dann auch weiter his in die Pumpe, wo sie die gleichen Zerstörungen
anrichten.
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Bei Wolle, Tabak, Hanf, Flachs u. dgl. machen sich diese Nachteile
in geringem Maße bemerkbar; dagegen treten erhebliche Zerstörungen beim Pressen
von Dreh- oder Metallspänen, mit Rost behafteten Eisenteilen, emaillierten Waren
u. dgl. auf. Bei derartigem Preßgut sondern sich außerordentlich kleine Teilchen
ah, die in Verbindung mit 01 und Wasser teilweise so hart und scharf sind,
daß sie wie Schmirgel wirken. Wenn sich derartige Teilchen in der Stopfbüchse festgesetzt
haben, wird nicht nur die Stopfbüchse, sondern auch die- Kolbenstange derartig zerfressen,
daß sich nach kurzer Zeit tiefe Riefen in derselben bilden, durch die dann wieder
größere Mengen der feinen Teilchen in den Zylinder gelangen. Die Presse sowohl wie
auch die angeschlossene Pumpe \verden hierdurch in kurzer Zeit so beschädigt, claß
mit dauernden Betriebsstörungen zu rechnen ist.
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Manchmal sondert das Preßgut auch beim Zusammenpressen scharfe Säuren
u. dgl. ab, die ebenfalls die Stopfbüchse und die darin enthaltenen Messingteile
oder auch die Ledermanschette zerfressen.
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Um derartige schädliche Verunreinigungen von den empfindlichen Teilen
der Presse fernzuhalten, hat man diese, beispielsweise bei Spin<ielpressen, mit
einem Schutzschlauch umgeben. Bei den bisher bekannt gewordenen Schutzvorrichtungen
dieser Art hatte der Schlauch an beiden Enden die gleiche Weite. Eine derartige
Ausgestaltung des Schutzschlauches würde bei Paketierpressen, deren Preßstempel
senkrecht von unten nach oben wirkt, den Nachteil haben, daß die schädlichen Teilchen,
die am Rande der Preßplatte vorbei nach unten fallen, sich auf dem Schlauch festsetzen
und diesen bald zerstören. Insbesondere die beim Pressen von altem Emailgeschirr
absplitternden Emailteilchen führen eine schnelle Zerstörung des Schlauches herbei,
wenn sie Gelegenheit haben, sich auf ihm abzulagern. Um dieses nach Möglichkeit
zu verhindern, ist nach der Erfindung der Schutzschlauch am oberen Ende weiter als
am unteren ausgestaltet. An den schräg verlaufenden Wänden eines solchen Schlauches
fallen die meisten der von oben kommenden schädlichen Teilchen vorbei, und diejenigen,
die an ihnen hängenbleiben, werden leichter abgeschüttelt als bei einem zylindrischen
Schlauch.
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In der Zeichnung ist die Vorrichtung in Verbindung mit einer hydraulischen
Paketierpresse, wie sie insbesondere zum Paketieren von Schrott verwendet wird,
dargestellt. Mit r ist der Preßkasten, mit 2 der Deckel, der nach dem Schließen
bei 3 durch eine Verschlußvorrichtung verriegelt wird, mit d. der hydraulische Zylinder,
mit 5 der Tauchkolben, mit 6 die Preßplatte und mit 7 die Stopfbüchse bezeichnet.
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Als Schutz für die Stopfbüchse verwendet man nun einen zwischen dieser
und einem Flansch an der Unterseite der Preßplatte ausgespannten Schlauch zo aus
einem mÖglichstwasserdichten, starken Stoff. Um nach Möglichkeit zu verhindern,
daß die zerstörend wirkenden Staubteilchen sich auf dem Schlauch festsetzen, ist
dieser am oberen Ende weiter als am unteren ausgestaltet. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist hierzu an der Unterseite der Preßplatte 6 ein kegelförmiges Blech 12- und an
der Stopfbüchse 7 ein ähnliches Blech 13 angebracht. Das obere Ende des Schlauches
To ist am Rande des Bleches 12 und das verjüngte untere Ende in der aus der Zeichnung
ersichtlichen Weise auf der Fläche des Bleches 13
befestigt. Die schädlichen
Teilchen fallen zum größten Teil zunächst auf das Blech 12, diejenigen Teilchen,
die weiter den Weg nach unten suchen, fallen zum größten Teil unmittelbar auf das
Blech 13. An dem Schlauch z o bleibt nur eine geringe Menge der Teilchen haften,
so daß ein solcher Schlauch eine größere Lebensdauer besitzt als ein zylindrischer
Schlauch, der dem Angriff der Teilchen in stärkerem Maße ausgesetzt ist.