DE434990C

DE434990C - Schutzeinrichtung fuer elektrische Bahnwagen, die je nach der Bahnstrecke verschiedene Spannung erhalten

Info

Publication number: DE434990C
Application number: DEV20805D
Authority: DE
Inventors: August Rauch; Friedrich Schoof
Original assignee: Voigt and Haeffner AG
Current assignee: Voigt and Haeffner AG
Priority date: 1925-12-15
Filing date: 1925-12-15
Publication date: 1926-10-05

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 5. OKTOBER 1926

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 201 GRUPPE

(V20805 IllaoV

Voigt & Haeffner Akt-Ges. in Frankfurt a. M.*).

Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. Dezember 1925 ab.

Bei der Verwendung von elektrischen Bahnwagen im Grenzverkehr mit anderen Ländern kann es vorkommen, daß die Betriebsspannung wechselt, z. B. 'daß ein Übergang von iooo Volt Gleichstrom auf 1500 Volt Wechselstrom erfolgt. Wird von dem Bedienungspersonal versäumt, die hierfür notwendige Umschaltvorrichtung rechtzeitig zu bedienen, so können die elektrischen Einrichtungen, wie Motoren, Lampen, Heizwiderstände u. dgl., zerstört werden. Um sich vor solchen Schäden zu sichern, könnte man durch Überstrom- und Überspannungsautomaten eine Abschaltung bewirken. Diese Einrichtungen haben sich aber für den Bahnbetrieb als unzweckmäßig und zu teuer erwiesen. Vorliegende Neuerung zeigt nun eine Schutzanordnung für elektrische Bahnwagen, bei denen die elektrischen Einrichtungen dadurch vor einer plötzlich auftretenden zu hohen Betriebsspannung geschützt werden, daß die ao vorhandene Stromsicherung zum Abschmelzen gebracht wird. Durch Ansprechen eines von dem Ansteigen des Stromes bzw. der Spannung abhängigen Auslösers wird die Verklinkung eines Schalters gelöst, der die Stromsicherung an Erde legt und sie dadurch zum Abschmelzen bringt. Zweckmäßigerweise wird dieser Kurzschlußschalter mit Freiauslösung versehen, damit nicht durch Feststellen des Handhebels eine Auslösung verhindert werden kann. Diese Schutzeinrichtung darf nicht in einem Stromkreis liegen, der zeitweise durch die Fahrgäste abschaltbar ist, sondern muß stets in einer im Betrieb befindlichen Leitung liegen, z. B. in dem Stromkreis für die Heizwiderstände von Klosetten. Durch Ver-

*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:

August Rauch in München und· Friedrich Schoofin Eppstein i. Taunus.

v.endung von polarisierten Relais oder durch Verschaltung von Kondensatoren ist es möglich, in bekannter Weise das Arbeiten des Kurzschlußschalters auch von der Stromart abhängig zu machen, so daß z. B, ein Auslösen nur bei Übergang auf Wechselstrom oder Gleichstrom eintreten kann.

Eine der möglichen Ausführungsformen zeigt die Abbildung, und zwar liegt hier das

ίο die Abschaltung bewirkende Relais in einem Nebenstromkreis, in dem der Heizwiderstand des Klosetts liegt, α ist die Stromsicherung, b der Heizwiderstand des Klosetts, C das Relais mit seinem Anker d. Der Kurzschlußschalter besteht aus dem Handhebel e und dem Kontakthebel/, der lose in der Hebelachse gelagert ist und unter der Einwirkung der Zugfederg steht. An dem Kontakthebel/ ist eine feste Klinke h angebracht, die in der Ausschaltstellung mit der Klinke k des Auslösehebels i in Eingriff steht. I ist ein Klinkhebel, der den Handhebeln in der Ausschaltstellung festhält.

Tritt plötzlich eine zu hohe Spannung auf, so spricht das Relais c an und löst durch Anziehen seines Ankers d die Verklinkung des Auslösehebels i mit dem Kontakthebel/. Letzterer legt durch die Kraft der Feder g in' seiner Endstellung die Sicherung« direkt an Erde, so daß sie durchschmilzt, der Heizwiderstand abgeschaltet, ein Schaden also verhütet ist. Durch Drehen des Handhebels e im Einschaltsinne gelangen die Klinkend und h wieder in Eingriff, so daß durch Zurückbewegen des Handhebels e die Auslöseklinke / mitgenommen wird und so die Erdverbindung unterbrochen

Claims

Patent-An Sprüche:

1. Schutzeinrichtung für elektrische Bahnwagen, die, je nach der Bahnstrecke, verschiedene Spannung erhalten, dadurch gekennzeichnet, daß als Schutz der elektrischen Einrichtung vor einer plötzlich auftretenden zu hohen Spannung ein elektromagnetisch ausgelöster, selbsttätiger Kurzschlußschalter die Stromsicherung direkt an Erde legt und so ihr Abschalten bewirkt.

2. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Schließen des Kurzschlußschalters durch ein auf Strombzw. Sp annungs erhöhung ansprechender Auslöser bewirkt wird, der mit seinem einen Spulenende an Erde liegt.

3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslöser in einem ständig in Betrieb befindlichen Nebenstromkreis, z. B. in den Heizstromkreis des Klosetts, eingeschaltet ist.

4. Anordnung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslöser in bekannter Weise nur auf Gleichstrom oder nur auf Wechselstrom anspricht.