DE434760C - Vorrichtung zum Erzeugen und Vergleichen von Farbtoenen - Google Patents

Description

• Vorrichtung zum- Erzeugen und Vergleichen von Farbtönen. Der Gegenstand derErfindung hat den Zweck, durch Mischung farbiger Lichter, welche durch einzelne, im ganzen fünf, farbige Flüssigkeiten aus dem reflektierten weißen-Licht durch Absorption, also subtraktiv, erzeugt werden, jeden nur denkbaren Farbton zu erhalten. Derselbe wird mit farbigen Flüssigkeiten oder mit Färbungen von Textilien oder sonstiger Materialien verglichen. Da die Schichtdicke in den Absorptionsgefäßen an sich bekannter Konstruktion meßbar sind, ergeben die Kombinationen bestimmter Schichtdicken der Vergleichsflüssigkeiten, die auf einen bestimmten Farbstoffgehalt eingestellt sind, stets die gleichen Werte und können als Maß der Vergleichsfarben ver-,vandt werden.
• Alle bisher auf den gleichen Gedanken fußenden Apparaturen hatten den Mangel, daß im allgemeinen nur drei Vergleichsflüssigkeiten verwandt wurden. Nach den neuesten Forschungen in der subtraktiven Farbenmischlehre reichen die Dur chlaßgebiete nur dreier lichtdurchlassender Farbstoffe nicht aus, um sämtliche vorkommenden Farbtöne zu erzeugen. Beim Tintometer von L o v i -b o n d sind eine große Zahl farbiger Glasblättchen vorgesehen, und es ist auf diese Weise den Forderungen der Farbentheorie, wie sie von Wilhelm Ostwald aufgestellt wurde, Rechnung getragen.
• Der neue Apparat verringert nun die Ausgangsfarben auf fünf. Die zur Mischung nötigen Abstufungen werden durch die wechselnden Schichtdicken erzeugt. Die spektralen Durchlaßgebiete der fünf Farbenflüssigkeiten werden für die Farbpunkte i, 7, to, 13 und 17 der Ostwaldschen Farbtonbezeichnung, und zwar auf ihr Optimum der reinen Farbe, also in größtmöglicher Annäherung auf Vollfarbe, eingestellt. Man kommt der idealen Forderung ziemlich nahe und hat da-. mit die Möglichkeit, durch Mischung von je zwei Farben in wechselnden Schichtdicken alle zwischen ihren Farbpunkten liegenden hellklaren Farbtöne in der Durchsicht zu ermischen in hoher Vollkommenheit, Die fünf Absorptionsgefäße sind, um alle Kombinationsmöglichkeiten erreichen zu können, auf besonderen Haltern angeordnet, welche sowohl in einem rechten Winkel zu ihrer Längsachse als auch in der Höhe beliebig an der tragenden Säule sich verschieben lassen. Es können also sowohl durch Ein- oder Ausschlagen der Gefäße Al, A2, A3, A4, A5 die Farbflüssigkeiten zu zwei, drei, vier oder alle fünf zusammenwirken. Da außerdem die Reinheit der Farben mit herabgeminderter Schichtdicke sinkt, ergeben sich '.Möglichkeiten der Zusammenstellung in fast unbegrenzter Zahl.
• Die Betrachtung der Farben geschieht in bekannter Weise mit Hilfe eines Photometerkopfes P durch die Absorptionsgefäße im allgemeinen über Normalweiß (1iar vtw-eiß) B nach W. O s t w a 1 d. An Stelle des Photoineterkopfes kann jede andere photometrische Einrichtung treten, die den Vergleich des in der Durchsicht der Absorptionsgefäße erzeugten Farbtons erlaubt. Der Prüfling, dessen Farbe verglichen werden soll, liegt auf dem ebenfalls in der Höhe verstellbaren Tisch T bei 0. Bei durchsichtigen Objekten ist es zuweilen nötig, um die erforderliche Helligkeit zu erzielen, über einen Spiegel S, der auf zwei Stützen der Bodenplatte drehbar eingehängt werden kann, zu beobachten. Es kann auch für diesen Fäll auf .die Fußplatte ein zweites Blatt Normalweiß gelegt werden. An die Stelle des Normialweiß kann unter die Absorptionsgefäße auch eine eingemessene, abgestufte Grauleiter durchgeführt werden. :Ulan erhält dann die Trübungen der durch zwei im Farbton benachbarter Farbflüssigkeiten erzielten Hellklaren durch die Grauleiter. An Stelle der Grauleiter kann auch eine meßbare Verdunkelung des Normalweiß treten, wie sie z. B. das Stufenphotometer von C a r 1 P u 1 f r i c h ermöglicht. Auch durch Zusammenstellungen von drei bis fünf Absorptionsgefäßen lassen sich in beliebiger Weise Trübungen der Farben bis zu Schwarz erzeugen.
• Will man wissen, welche Farbe man auf eine gegebene Farbe auffärben muß, um eine vorgeschriebene Farbe zu erhalten, so legt man die gegebene Farbe auf die Fußplatte an Stelle des Normalweiß und die vorgeschriebene Farbe auf den Tisch. Man kann nun durch Einschlagen von ein bis zwei Absorptionsgefäßen und Verstellen ihrer Schichtdicken die gegebene Farbe leicht mit der vorgeschriebenen Farbe in Übereinstimmung bringen und erhält einen genauen Anhalt über den Farbton, der der gegebenen Farbe aufzufärben ist. Man legt hierzu an Stelle der gegebenen Farbe Normalweiß unter die Absorptionsgefäße, betrachtet den gefundenen Farbton für sich und mißt ihre Schichtdicken.

Claims (1)

1. PATENT-ANsPRUcH: Vorrichtung zum Erzeugen und Vergleichen von Farbtönen, bestehend aus mehreren über- oder nebeneinander angeordneten Absorptionsgefäßen mit veränderlicher Dicke der Flüssigkeitsschicht, dadurch gekennzeichnet, daß für die einzelnen Absorptionsgefäße besondere Halter vorgesehen sind, die sich unabhängin voneinander sowohl in der Höhe als auch rechtwinklig zu ihrer Längsachse an einer in bekannter Weise einen Photometerkopf tragenden und mit 'einem -Fuß versehenen Säule einstellen lassen,