DE4343906A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Bespannung von Trägerplatten mit Raffleder - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Bespannung von Trägerplatten mit RafflederInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 und einer Vorrichtung nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 7.
Es gehört in letzter Zeit zur üblichen Praxis, Lederbe
spannungen oder Lederbezüge in der sehr elegant und
gleichzeitig dezent wirkenden Raffledertechnik aus zu
führen, so daß sich, beispielsweise und insbesondere
bei Seitenpaneelen von üblicherweise hochwertigen
Personenkraftwagen, aber auch an anderer Stelle, eine
Lederbezugsstruktur ergibt, die dem Charakter des
Wagens entgegenkommt, dabei individuell auf die Käufer
wünsche abgestimmt ist und vor allen Dingen bei den
verwendeten softigen und hochwertigen Ledermaterialien
den stets unterschiedlichen, da individuellen Verlauf
der Faltenstruktur gut zur Geltung bringt.
Problematisch ist bei der Herstellung solcher Raffleder-
Verkleidungen allerdings, daß man mit hier mit üblichen
Spann- und Bezugstechniken nicht weiterkommt, wobei
auch der Versuch, mindestens Zwischenschritte beim Be
ziehen zu automatisieren, nur sehr unvollkommen gelingt
und jedenfalls dann gänzlich ausgeschlossen geblieben
ist, wenn jedem der paneele,Seitenteile oder zu be
ziehenden Trägerplatten eine individuelle, also jeweils
unterschiedliche Struktur in Faltenbildung und Verlauf
gegeben werden soll.
Obwohl die Erfindung auch die Möglichkeit einschließt,
identische Rafflederstrukturen auf Trägerplatten her zu
stellen, wird dennoch den individuellen und daher stets
einen jedenfalls beim Herstellen des Faltenwurfs
manuellen Eingriff erforderlich machenden Techniken der
Vorzug gegeben, so daß die nachfolgende Erläuterung
speziell auf diese Rafflederherstellung bezogen ist.
Bisher ist hierzu so vorgegangen worden, daß ein ent
sprechend großzügig bemessener Lederzuschnitt - um die
Faltenstruktur des Raffleders zu ermöglichen - auf eine
Trägerplatte oder ein Grundpaneel aufgelegt wird, an
schließend versucht die Bedienungsperson, den Lederbe
zug in einem Bereich zur Erzielung des "Raffleder-Looks"
zusammenzuschieben, jedenfalls einen bestimmten Falten
wurf an dieser Stelle zu erzeugen, woraufhin die Träger
platte umgedreht und die so gebildete Falte, die bis zu
diesem Zeitpunkt manuell festgehalten werden mußte,
beispielsweise durch Verkleben oder das Eintreiben von
Tacker-Fixiermitteln befestigt wird.
Daraufhin kann die Bedienungsperson eine zweite, sich
daran anschließende Falte legen und sofort, bis
schließlich das gesamte Paneel hoffentlich den gewünsch
ten Faltenwurf aufweist; haben sich hier Fehleinschät
zungen ergeben, dann müssen u. U. Nacharbeiten vorge
nommen werden, z. B. müssen bestimmte Falten wieder
aufgetrennt und anders gelegt werden, so daß die Her
stellung eines Raffleder-Grundpaneels etwa in der
Automobiltechnik zur Verkleidung von Türen oder dergl.
außerordentlich zeit- und insofern auch kostenaufwendig
ist.
Es ist hier zwar schon bekannt, solche Rafflederstruk
turen durch eine Teilautomatisierung herzustellen, in
dem der gewünschte Faltenwurf durch Ziehen in einem
Vakuum auf einer Kunststoffunterlage hergestellt wird
und anschließend die randseitige Befestigung des
fertigen Rafflederbezugs nicht durch Tackern, sondern
nach einer Kaschierungstechnik erfolgt. Auf
diese Weise gelingt es jedoch nicht, einen gewünschten
unregelmäßigen Faltenwurf zu erzielen, so daß solche
Rafflederstrukturen nicht hinreichend individuell
unterschiedlich hergestellt werden können. Außerdem
kann es wegen den angewendeten Kaschiertechniken zu
höherem Lederverbrauch kommen, weil die umgeschlagenen
Lederränder auf der Trägerplattenrückseite um so besser
haften, je größer die Flächen für den Kaschiervorgang
sind.
Vergleichbares gilt für die bisherige mauelle Verar
beitung von Rafflederbezügen - auch hier müssen relativ
breite Randbereiche zum Umschlagen auf die Rückseite der
Trägerplatte vorgehalten werden, damit die Bedienungs
person den Rand mit ihren Fingern erfassen und diese auch
hinreichend weit von dem Befestigungsgerät, üblicher
weise einem Nagler oder sogenannten Tacker fernhalten
kann, wobei die Nagelung durch den Tacker ohnehin einen
vorgegebenen Abstand vom Rand einhalten muß, um Aus
reißungen zu vermeiden. Der zusätzliche Bedarf an
Leder bei den bisherigen Verarbeitungstechniken kann
sich daher auf ca. 10% und mehr belaufen, was zu einer
ungünstigen Kostenstruktur zusätzlich beiträgt.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde,
bei einem Verfahren und einer Vorrichtung für die Raff
lederverarbeitung dafür zu sorgen, daß bei schneller
und einwandfreier Verarbeitung, Ermöglichung vollstän
diger individueller Gestaltung der Rafflederstruktur
besonders geringe Zuschnittkosten entstehen, so daß
sich ein einwandfreies elegantes Erscheinungsbild mit
besonders kostengünstigen Herstellungsmöglichkeiten
verbindet.
Die Erfindung löst die genannte Aufgabe mit den Merk
malen des- Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 7 und hat den
Vorteil, daß unter Verzicht auf zwischenzeitliche
Nagelung oder Befestigung von im Faltenwurf fertig be
arbeiteter Teile zunächst die gesamte Trägerplatte oder
das gesamte Paneel durchlaufend in die Faltenstruktur
des Raffleders gebracht werden kann und anschließend in
einem Durchgang die Befestigung erfolgt.
Dabei ist ferner die durch das erfindungsgemäße Ver
fahren sichergestellte Materialeinsparung von besonderer
Bedeutung, da aufgrund des sicheren Halts des in der
Rafflederstruktur vor fixierten Lederzuschnitts bei einer
ersten sich daran anschließenden Verarbeitungsmöglich
keit ein sicheres manuelles Ergreifen der Randbereiche
und anschließendes Fixieren, bevorzugt durch Nagelung
mit einem Tacker möglich ist, ohne daß wie bisher not
wendig, sehr breite Randbereiche zur Verfügung gestellt
werden müßten, die aufeinander folgend, je nach Fort
schritt der Raffung befestigt oder angenagelt werden.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung, auf
die an dieser Stelle gleich eingegangen werden kann,
lassen sich hier auch noch zusätzliche Materialerspar
nisse beim Zuschnitt des Leders erzielen, indem auch
beim nachfolgenden randseitigen Befestigen auf einen
manuellen Eingriff vollständig verzichtet werden kann
und der überstehende Lederrand mit Hilfe eines Ab
streiferrahmens so über die Randkante des Trägerpaneels
hochgeklappt (und umgelegt) wird, daß die anschließende
Befestigung auf der Paneelrückseite ausschließlich noch
im automatischen Naglerdurchlauf erfolgt, ohne daß es
notwendig ist, daß die Bedienungsperson die Lederrand
kante noch mit den Fingern ergreift und spannt, wozu
verständlicherweise zusätzliche Randstreifenbereiche
mit erheblichen Zusatzkosten ansonsten notwendig wären.
Von allgemeinem Vorteil ist ferner die einwandfreie
gleichzeitige Vorfixierung des in die Rafflederstruktur
gebrachten umlaufenden Lederrandes durch einen Nieder
halter- oder Spannrahmen, der bevorzugt so ausgelegt
ist, daß mit einem ersten Vorfixier-Teildruck der Leder
rand bei der Raffung so gehalten wird, daß ein Arbeiten
an der jeweiligen Stelle auch unterhalb des Rahmens zur
Erzielung des Lederfaltenwurfs möglich ist, wobei dann
anschließend aus dem Vorfixier-Arbeitsteildruck heraus
auf den Niederhalterrahmen der volle Druck beispiels
weise mittels entsprechend angeordneter Druckzylinder
aufgebracht wird, so daß diese Raffung durch die rand
seitige Faltenpressung des Niederhalterrahmens end
gültig wird, das soweit fertig bearbeitete Paneel umge
dreht werden kann und auf die beiden soeben genannten
möglichen Arten das umseitige Anschießen des Randes
oder ein sonstiges beliebiges Befestigen - bei gleich
zeitiger Spannung bzw. Aufrechterhaltung der vorge
gebenen Spannung des Lederbezuges erfolgen kann.
Von Vorteil ist ferner, daß das erfindungsgemäße Vor
gehen sowohl eine individuelle Gestaltung der Raffung
einfach dadurch ermöglicht, daß die jeweilige Be
dienungsperson manuell die Raffung des Leders durch
Faltenbildung vornimmt, so daß sich notwendigerweise
ein jeweils hergestelltes Teil von einem anderen unter
scheiden muß oder daß längs entgegengesetzter Randver
läufe, beispielsweise der Trägerplatte oder des Basis
paneels im vorgegebenen Muster Grifflächen in Form von Mulden,
Absenkungen, Vertiefungen oder dergl. vorgesehen sind,
die der Bedienungsperson vorgeben, an welcher Stelle
eine Raffung des Leders durch Faltenbildung vozunehmen
ist. Man kann so individuell gestaltete, sich jeweils
unterscheidende Rafflederbezüge oder auch ein gleich
mäßiges, also reguläres Aussehen aufweisende Raffleder
bezüge je nach Wunsch herstellen.
Der Erfindung gelingt es daher, durch die Ausübung
eines feinregulierbaren Vorfixier-Arbeitsdruck der
Bedienungsperson die Möglichkeit zu geben, das Leder
über das Paneel so zu ziehen und in eine Faltenform zu
bringen, daß sich die gewünschte Raffung des Leders
über das ganze Paneel ergibt, wobei der Niederhalter-
Rahmen die gerafften Lederteile festhält und einen ent
sprechend feinen Restschlupf ermöglicht, welcher die
Bewegung des Leders in die gewünschte Endform der Raffung
zuläßt. Stimmt dann das gewünschte Faltenbild, dann
kann ein erhöhter voller Druck auf den Niederhalter-
Rahmen ausgeübt werden, wobei in einer Ausgestaltung
der Erfindung das insofern vorfixierte geraffte Leder
paneel einschließlich des Niederhalter-Rahmens als
Wechselform aus einer Bearbeitungsmachine entnommen und
an eine andere Bearbeitungsstation überführt werden kann,
wo die rückseitige Nagelung oder Befestigung des umge
legten Lederrandstreifens erfolgt. Es ist aber auch
möglich, die Arbeitsstation, an welcher die Raffung
durchgeführt wird, gleichzeitig so auszulegen, daß an
schließend der Naglerrmlauf zur Randbefestigung erfolgt, bevorzugt
nachdem ein Abstreiferrahmen die Lederrandbereiche
hochgestellt hat.
Weitere Ausgestaltungen und Verbesserungen der Er
findung sind ebenfalls in den Unteransprüchen nieder
gelegt und können diesen entnommen werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeich
nung dargestellt und wird in der nachfolgenden Be
schreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in einer Seitenansicht eine mögliche Ausführungs
form einer Maschine zur Herstellung von Raffleder
bezügen (Raffpolsterbank), wobei die
Fig. 2 die Maschine der Fig. 1 in einer Ansicht von
vorn zeigt, während die
Fig. 3 in größerer Darstellung als Ausschnitt das Grund
prinzip der Raffung mit nachfolgender Nagelung
angibt, ferner zeigt die
Fig. 4 eine bevorzugte Ausführungsform der Kombination
von Niederhalter mit Abstreiferrahmen, während die
Fig. 5 und 6 ein weiter vereinfachtes Ausführungsbeispiel
einer solchen Kombination angeben.
Der Grundgedanke vorliegender Erfindung besteht darin,
ein auf eine Trägerplatte, ein Grund- oder Basispaneel
aufgelegtes Lederstück randseitig so vorzufixieren, daß
es möglich ist, diesem Lederstück individuell manuell durch
entsprechendes Ziehen an den Rändern und Einlegen von
Falten zu raffen, d. h., in eine geeignete gewünschte
gefällige Raffstruktur zu überführen, wobei die Be
dienungsperson sich von einer Seite des Paneels sozu
sagen zu der anderen Seite vorarbeitet und jeweils
geraffte Teilbereiche durch die Vorfixierung in dieser
Form festgehalten werden, bis die gesamte gewünschte
Raffung des Leders schnell, einwandfrei und ohne
Komplikationen durchgeführt ist, woraufhin dann durch
entsprechendes Umlegen von randseitigen Lederbereichen
die Fixierung des Leders auf dem Paneel oder der Träger
platte unter Beibehaltung der so gewonnenen Raff
struktur erfolgt.
Die im folgenden, anhand der Darstellung der Figuren
bis 3 erläuterte Grundstruktur einer eine solche
Bearbeitung von Rafflederbezügen ermöglichende Maschine,
die auch als Raffpolsterbank bezeichnet werden kann,
ist lediglich ein denkbares mögliches Ausführungsbei
spiel und kann durch eine Vielzahl von Varianten er
setzt werden, die beliebige andere Formen und Antriebs
mittel umfassen können. Insofern dient die Darstellung
in den Fig. 1 bis 3 lediglich zur Verdeutlichung des
Grundprinzips der durch die Erfindung gewährleisteten
Herstellung eines Rafflederbezugs und beschränkt die
Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbei
spiel.
Zunächst wird anhand der Darstellung der Fig. 3 genauer
auf das durch die Erfindung ermöglichte Raffleder-Her
stellungsverfahren eingegangen, wobei die Fig. 3 die
Halte- und Lagermittel für die Bearbeitung in einer
um 180° verdrehten Position darstellt, in welcher, dann
von der Bedienungsperson aus gesehen, von oben das Be
festigen, bevorzugt also das Anschießen von umgelegten
Randlederbereichen erfolgen kann.
Die Trägerplatte oder ein eine geeignete, auch durchaus
sehr irreguläre Grundform aufweisendes Basispaneel 10
ist auf geeignete Weise auf einer Halteplatte oder
einem Gegendruckteller 11 lagefixiert, beispielsweise
dadurch, daß vom Gegendruckteller 11 Stifte oder Vor
sprünge 12 in entsprechende Ausnehmungen auf der Rück
seite der Trägerplatte 10 eingreifen. Die Außenab
messungen des Gegendrucktellers 11 sind dabei so ge
troffen, daß diese mindestens gegenüber den Randbe
reichen der Trägerplatte 10 zurücktreten, so daß über
die Ränder der Trägerplatte umgelegte Lederrandbereiche
auf der Rückseite der Trägerplatte befestigt werden
können, ohne daß der Gegendruckteller 11 hier stört.
Es versteht sich, daß der Gegendruckteller auch durch
aus sehr klein in seinen Abmessungen sein kann, ins
besondere dann, wenn die Trägerplatte selbst über eine
stabile feste Grundstruktur verfügt.
Auf die Trägerplatte 10 ist der Lederbezug 13 aufgelegt,
der einen solchen Zuschnitt aufweist, daß unter Einbe
ziehung der gewünschten Raffung und nachdem diese durch
geführt worden ist, dieser Lederzuschnitt randseitig
noch vorzugsweise umlaufend über die Trägerplatte 10
herausragt.
Anfänglich wird daher der Lederzuschnitt mindestens an
zwei gegenüberliegenden Bereichen sehr weit über die
Trägerplatte 10 hinausragen, bevor durch die Raffung
das Leder entsprechend in sich gefaltet ist und dann
nur noch einen solchen umlaufenden, die Trägerplatte 10
überstehenden Rand aufweist, daß, vorzugsweise auf der
anderen Fläche der Trägerplatte, die Lederrandbe
festigung erfolgen kann.
Dabei ist ein sogenannter Niederhalter-Rahmen 14 vor
gesehen, der umlaufend randseitig der (üblicherweise
irregulären) Trägerplattenstruktur folgend, bei der
Bearbeitung von oben, in der Darstellung der Fig. 3
von unten gegen die Trägerplatte gepreßt werden kann,
so daß der sich zwischen der Trägerplatte 10 und auf
dieser und dem Niederhalter-Rahmen 14 befindliche Leder
zuschnitt auf die Trägerplatte 10 gepreßt und festge
halten wird.
In der Darstellung der Fig. 3 befindet sich der Leder
zuschnitt 13 schon in seiner gerafften Form, denn tat
sächlich erfolgt die Bearbeitung des Lederzuschnitts,
um diesen in die Raffstruktur zu bringen, von oben,
also aus der Position, in welcher sich der Niederhalter-
Rahmen 14 beispielsweise in den Fig. 1 und 2 befindet.
Man erkennt, daß der Niederhalterrahmen 14 von bei dem
in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Druck
quellen, üblicherweise pneumatischen oder hydraulischen
Druckzylindern 15a, 15b gelagert und (in dieser Posi
tion) nach unten auf die auf dem Gegendruckteller 11
aufgesetzte Trägerplatte 12 gedrückt werden kann, wo
bei sich der Lederzuschnitt, wie schon in Fig. 3 ge
zeigte zwischen der Trägerplatte und dem Niederhalter-
Rahmen befindet.
Es ist natürlich auch möglich, hier nur mit einem
Druckzylinder oder auch gänzlich mit anderen Druck
mitteln zu arbeiten; die Fig. 3 zeigt, daß der Nieder
halter-Rahmen 14 auch mittels eines geeigneten Gelenks
16 an einer Stange 17 gelagert ist, die beispielsweise
die Kolbenstange eines einzigen, dann gemeinsamen
Druckzylinders wäre.
Durch manuelle, an den Druckzylindern 15a, 15b (Fig. 1)
angeordnete Einstellmittel 18 läßt sich von der Be
dienungsperson der auf den Lederzuschnitt vom Nieder
halter-Rahmen 14 ausgeübte Druck so feinfühlig ein
stellen, daß es rnöglich ist, den Lederbezug zu ver
schieben und zu raffen. Hierzu werden die Druckmittel,
also die Arbeitszylinder 15a, 15b in ihrem Preßdruck
zunächst von der Bedienungsperson, nachdem die Träger
platte 10 mit aufgelegtem Lederzuschnitt 13 auf den
Gegendruckteller 11 aufgelegt ist, so nach unten ver
fahren, daß der Niederhalter-Rahmen 14 den Lederzu
schnitt 13 randseitig erfaßt. Der von den Druckquellen
über den Niederhalter-Rahmen 14 auf den Lederrandbe
reich ausgeübte Druck wird dabei so eingestellt, daß
sich ein Vorfixier-Arbeitsdruck ergibt, der ein Ver
schieben der Lederrandbereiche zwischen Niederhalter-
Rahmen 14 und der Trägerplatte 10 zuläßt - im mittleren
Bereich läßt sich das Leder, da auf der Trägerplatte 10
frei aufliegend, ohnehin beliebig handhaben, ver
schieben, in Falten legen und hierdurch raffen -
andererseits aber so fest ist, daß unter Einbeziehung
der jeweiligen Reibungsverhältnisse und des Schlupfes
ein Festhalten einmal geraffter Lederbereiche möglich
ist.
Aus diesem Vorfixier-Arbeitsdruck wird, nachdem die
Raffung des Lederzuschnitts vollständig durchgeführt
worden ist, durch entsprechendes Einstellen an den
Betätigungsmitteln 18 ein Arbeitsenddruck eingestellt, der so stark
ist, daß der Niederhalter-Rahmen den insgesamt ge
rafften Lederzuschnitt unverrückbar auf seiner Träger
platte 10 festhält.
Die Bedienungsperson kann jetzt von der anderen Seite
der Trägerplatte 10 zu arbeiten beginnen, indem sie den
überstehenden Lederrand mit ihren Fingern erfaßt, wie
dies bei 19 in Fig. 3 angedeutet ist, und über die Rand
kante der Trägerplatte 10 in die Position 19′ umschlägt.
Anschließend kann ein ebenfalls nur sehr schematisch
angedeuteter Nagler 20, beispielsweise von der anderen
Hand der Bedienungsperson gehalten, angesetzt werden,
der den Lederrand auf der Rückseite der Trägerplatte
10 festschießt.
Es ist eingangs schon darauf hingewiesen worden, daß
die Erfindung hier ein besonders sparsames und daher
auch kostengünstiges Arbeiten ermöglicht, da durch die
vollständige Vorfixierung des gerafften Lederzuschnitts
nur ein sehr schmaler Lederrandbereich benötigt wird,
um das Leder durch Umlegen und Annageln zu befestigen,
vor allem auch deshalb, weil keine zwischenzeitlichen
Nagelungen erforderlich sind und die Bedienungsperson
durch den vom Niederhalter-Rahmen ausgeübten, flexiblen
Vorfixier-Arbeitsdruck am Zuschnitt herumrücken und so
beidseitig bzw. umlaufend einen hinreichend breiten
Lederrand vorsehen kann, ohne daß sich der Lederzu
schnitt durch Verziehen schräg legt und evtl., wie
bei früheren Herstellungsverfahren, schon durchgeführte
Nagelungen wieder entfernt werden müssen.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte maschinelle Vor
richtung in Form einer Raffpolsterbank ermöglicht eine
rationelle und vereinfachte Durchführung der bisher
geschilderten Arbeiten, indem an einem L-förmigen,
stabilen Ständerfuß 20 ein drehbarer C-förmiger Lager
rahmen 21 mit seinem Basisschenkel 22a angeordnet ist,
von welchem oben und unten waagrechte Querschenkel
22b, 22c ausgehen, an deren Enden sich aufeinander zu
gerichtete Lagerstrukturen befinden, die den Gegendruck
teller 11 mit Trägerplatte 10 und auf dieser aufge
legtem Lederzuschnitt 13 einerseits und den Niederhalter-
Rahmen mit seinen Druckquellen andererseits lagern.
In den Fig 1 und 2 ist der um seine horizontale
Achse entsprechend dem Doppelpfeil A in zwei Vertikal
positionen verdrehbare C-Lagerrahmen 21 in der ersten
Arbeitsposition dargestellt, in welcher der Niederhalter-
Rahmen 14 von oben - von der Bedienungsperson aus ge
sehen - auf den auf der Trägerplatte 10 (nicht erkenn
bar) aufgelegten Lederzuschnitt 13 gepreßt ist.
Da der Niederhalter-Rahmen 14 lediglich eine peripher
umlaufende, falls gewünscht, auch teilweise offene oder
geschlossene reguläre bzw. üblicherweise irreguläre
Ringstruktur aufweist, ist es für die Bedienungsperson
problemlos möglich, innerhalb des Niederhalter-Rahmens
14 bzw-. auch von außen auf den Lederzuschnitt zuzu
greifen und die gewünschten Falten zu legen, wobei von
oben auf den Lederzuschnitt blickend in entsprechend
entspannter stehender oder auch sitzender Position vor
dem Ständer 20 gearbeitet werden kann.
Zur individuellen Einstellung der gewünschten Höhe der
durch die Trägerplatte mit aufgelegtem Lederzuschnitt 13
vorgegebenen Arbeitshöhe für die Bedienungsperson ist
es möglich, den L-förmigen Ständer 20 aus zueinander
teleskopierbaren Teilrohren 20a, 20b auszubilden, die
sich zur Höhenverstellung ineinanderschieben und mittels
eines Stellers 21 (Fig. 2) feststellen lassen.
Hat in der Ausgangsposition der Fig. 1 die Bedienungs
person den gesamten Lederzuschnitt in die gewünschte
Rafflederstruktur-Faltenform gebracht, dann wird, be
vorzugt motorisch - dies kann allerdings zur Verein
fachung auch manuell geschehen - der gesamte C-Lager
rahmen um seine horizontale Lagerachse im Ständer 20
um 180° gedreht - hierzu kann auch eine Fußschaltung
Verwendung finden, die auf einen antreibenden Elektro
motor 22 einwirkt, der die Drehbewegung motorisch
durchführt.
Hierdurch gelangt der Arbeitsbereich in die in Fig. 3
gezeigte zweite Bearbeitungsposition - es befindet
sich nunmehr der Gegendruckteller 11, der vom Quer
schenkel 22c über entsprechende Lagerstrukturen ge
tragen ist, oben und der Bedienungsperson ist es nun
mehr ein leichtes, den überstehenden, üblicherweise
umlaufenden Randbereich 13a des Lederzuschnitts in
der weiter vorn schon geschilderten Weise umzulegen
und rückseitig der Trägerplatte 10 zu befestigen, was
durch jeden bekannten Arbeitsvorgang erfolgen kann,
beispielweise Kleben, Nageln, Klemmen, gegebenenfalls
auch Kaschieren. Bevorzugt erfolgt die Befestigung mit
Hilfe des schon erwähnten Naglers oder Tackers 20
(Fig. 3), mit welchem der umgelegte Lederrand in
kurzen Abständen angeschossen wird.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht
schließlich noch darin, den Nagelvorgang einschließlich
des Umlegens des Lederrandes nach Raffung vollständig
zu automatisieren, indem zunächst mit Hilfe eines vor
zugsweise vollständig umlaufenden Abstreifer-Rahmens
23 (Fig. 3), der den Außenrand der Trägerplatte 10 in
nur geringem Abstand umgebend von geeigneten Transport-
oder Lagermitteln gehalten ist, der Lederrand hochgeklappt wird, so
wie dies gestrichelt auf der rechten Seite der Fig. 3
dargestellt ist.
Der Abstreifer-Rahmen 23 kann, von ähnlichen bzw. zu
sätzlichen Lagerstrukturen wie der Niederhalter-Rahmen
14 - und auf dessen Seite angeordnet - beispielsweise
von zwei oder mehr Druckzylindern 24a, 24b außen am
Niederhalter-Rahmen 14 gehalten sein und wird zum an
fänglichen Umschlagen, was im Grunde lediglich zunächst
ein Senkrechtstellen des Lederrandes in die Position
13a′ der Fig. 3 bedeutet, nach oben Verfahren in eine
Position, in welcher seine Oberkante im wesentlichen
bündig mit der Rückseite der Trägerplatte 10 abschließt.
Hierdurch wird der überstehende Lederrand 13a zwischen
der Außenkante der Trägerplatte 10 und dem inneren
Rand des Abstreifer-Rahmens erfaßt, im Grund einge
klemmt und in dieser nach oben verfahrenen Position
des Abstreifer-Rahmens senkrecht hochgehalten.
Hier können noch zusätzliche Techniken Eingang finden,
beispielsweise können die jeweiligen Reibverhältnisse
zwischen der Innenfläche des Abstreifer-Rahmens und dem
Lederrand Beachtung finden, indem durch diese Bewegung
gleichzeitig auch noch ein Spannen des Lederzuschnitts
erfolgt, wobei es sich versteht, daß diese Spann- bzw.
Ziehbewegung, die durch das Verfahren des Abstreifer-
Rahmens auf den Lederzuschnitt ausgeübt wird, nicht die
Raffalten wieder aufdrückt, sondern in Richtung der
Raffalten verläuft und diese zusätzlich spannt und in
sofern auch in ein gefälligeres Aussehen bringt, als
dies durch eine rein manuelle Ziehtechnik möglich wäre.
Ist durch den hochgefahrenen Abstreifer-Rahmen der
Lederrand umgefaltet und hochgestellt, dann lassen
sich automatische Nageltechniken einsetzen, indem ein
entweder selbst umlaufend gelagerter Nagler 20 um die
Ringform von Trägerplatte 10 mit Lederbespannung um
läuft, durch seine den Schußkanal bildende Nase den
hochstehenden Lederrand dabei gleichzeitig in die
Horizontale drückt und anschießt oder indem bei fest
stehendem Nagler die ganze Arbeitsplatten-Struktur aus
zwischen dem Gegendruckteller 11 und dem Niederhalter-
Rahmen 14 eingespannter Trägerplatte mit Lederraff
polster eine Drehbewegung entsprechend dem Doppelpfeil
B bei entsprechender Ausbildung der Lagerstrukturen
ausführt, auf diese Weise den Randbereich am Nagler
vorbeiführt und dieser entsprechend der Relativbe
wegung die Lederrandkante anschießt.
Zum festen Einziehen und weiteren horizontalen Umlegen
der Lederrandkante können hier noch gegebenenfalls
auch schräg gestellte Vorläufer-Rädchen Verwendung
finden (in der Zeichnung nicht dargestellt), die in
der Drehbewegung vor dem Tacker auf den Lederrand ein
wirken, diesen umlegen, gleichzeitig zusätzlich spannen
und so dem Tacker eine umgelegte Lederrandkante bieten,
in welche der Tacker seine Schüsse leicht setzen kann.
Entsprechende Antriebe hierfür liegen innerhalb des
Beliebens und der Erfahrung des Fachmanns, so daß
weitere Erläuterungen hierzu überflüssig sind.
Es versteht sich aber, daß die Lagerstrukturen, die von
den Querschenkeln 22b, 22c in vertikaler Richtung auf
einander zugerichtet der Lagerung einerseits des Gegen
drucktellers 11 und andererseits des Niederhalter-
Rahmens, gegebenenfalls mit parallelem Abstreifer-
Rahmen dienen, entsprechende Drehgelenke und
Schwenkgelenke aufweisen und gegebenenfalls auch moto
risch durch entsprechend angreifende Antriebe die über
Basisschenkel 22a und die Querschenkel 22b, 22c ange
trieben sind.
Hier sind eine Vielzahl von Lösungen möglich, auf die
im einzelnen nicht eingegangen zu werden braucht; so
geht von dem in Fig. 1 unteren Querschenkel 22c eine
Lagerstange 25 aus, die, gegebenenfalls schwenkbar, den
Gegendruckteller 11 lagert, während von in diesem Fall
oberen Querschenkel 22b eine vertikale Lagerstange 26
ausgeht, die, nach einem Drehlager, wie auch bei der
unteren Lagerstange 25, einen Querträger 27 lagert, der
beidseitig die beiden Arbeitszylinder 15a, 15b für den
Niederhalter-Rahmen 14 trägt. Parallel zu dem Quer
träger 27, der als starrer U-förmiger 0uerträger 27′
in Fig. 3 auftritt, können weitere Querrohre 28 ange
ordnet sein, die die Arbeitszylinder 24a, 24b für den
Abstreifer-Rahmen 23 lagern.
Zur Fixierung der Drehbewegung des in seiner Drehbe
wegung vom Elektromotor 22 angetriebenen Lagerrahmens
21 kann eine beidseitig oben und unten über Ritzel 28
laufende Kette 29 vorgesehen sein, auf die im unteren
Fußbereich Feststell- bzw. Bremselemente (nicht dar
gestellt) einwirken, die in den jeweiligen Vertikal
positionen den großen Lagerrahmen 21 starr fixieren,
damit zunächst die manuelle Raffung in der einen Dreh
position und anschließend das bevorzugt automatische
Annageln in der anderen Drehposition entsprechend
Fig. 3 durchgeführt werden kann.
Eine bevorzugte Ausführungsform im Bereich des Nieder
halter- in Kombination mit dem Abstreifer-Rahmen ist
in Fig. 4 dargestellt; bei dieser Ausführungsform ist
der auch hier randkantenbündige Niederhalter-Rahmen 14′
gegenüber dem Abstreifer-Rahmen 23′ abgefedert, d. h.,
unter der Vorspannung einer - entsprechend peripher
umlaufend wirksamen - Feder 30 vom Abstreifer-Rahmen 23′
gelagert, so daß diese beiden Teile (Niederhalter-
Rahmen 14′ und Abstreifer-Rahmen 23′) insofern eine
gemeinsame Arbeitskomponente bilden, die auch lediglich
einen gemeinsamen Antrieb erforderlich macht, der in
Fig. 4 durch den Pfeil 31 angedeutet ist.
Die Funktion ist dann so, daß der Lederbezug 13 wie
üblich auf das Paneel bzw. die Trägerplatte 10 aufge
legt und ohne Inanspruchnahme der Federvorspannung die
Kombination aus Niederhalter-Rahmen 14′ und Abstreifer-
Rahmen 23′ soweit entsprechend Fig. 4 hochgefahren wird,
daß der Lederbezug randseitig unter die gewünschte Vor
spannung des Niederhalter-Rahmens 14′ gelangt, die
einem leichten Andrücken entspricht, so daß die Falten
manuell gelegt werden können.
Anschließend wird unter entsprechender Druckerhöhung
der Abstreifer-Rahmen 23′ weiter hochgefahren, so daß
der Niederhalter-Rahmen 14′ in die vom Abstreifrand 32
des Abstreifer-Rahmens 23′ gebildete Ausnehmung gegen
die Federkraft weiter eindrückt, der Abstreiferrand
selbst aber, wie weiter vorn schon erläutert, längs
der äußeren Randkante der Trägerplatte 10 nach oben
verfährt und dabei den überstehenden Lederrand ent
sprechend dem Pfeil C wie gewünscht umschlägt, also
hochklappt.
Ausgehend von dieser gemeinsamen Kombinations-Konfiguration
von Niederhalter-Wirkung und Abstreifer-Wirkung ist es
in einer weiteren Vereinfachung, die in den Fig. 5 und
6 dargestellt ist, auch möglich, hier lediglich ein
gemeinsames Teil noch vorzusehen, das im folgenden als
modifizierter Niederhalter-Rahmen 14′′ bezeichnet wird.
In seinen Abmessungen ist dieser modifizierte Nieder
halter-Rahmen 14′′ um einen vorgegebenen Abstand, rund
um der Kontur der Trägerplatte 10 folgend breiter aus
geführt, so daß von einem inneren Niederhalte-Bereich
14a′′ und einem äußeren Abstreifer-Bereich 14b′′ geredet
werden kann.
Auf der gesamten Fläche des modifizierten Niederhalter-
Rahmens ist eine entsprechend dicke elastische Auflage
33 aufgebracht, die vorzugsweise aus Schaumstoff oder
einem ähnlich wirkenden Material bestehen kann.
Die Funktion ist so wie mit Bezug auf die Fig. 4
schon erläutert; zunächst wird mit geringerem Druck
nach Auflegen des Lederbezuges 13 dieser leicht ange
drückt, damit die Falten manuell gelegt werden können;
anschließend wird der Druck entsprechend erhöht, so
daß gleichzeitig mit dem Festlegen der gewünschten und
erzielten Lederraffstruktur durch seitlich außen über
quellendes Material der Auflage 33 so, wie dies die
Darstellung der Fig. 6 bei 33′ zeigt, der überstehende
Lederrand um die Trägerplatte 10 hoch- und teilweise
sogar herumgebogen wird.
Abschließend wird darauf hingewiesen, daß die Ansprüche
und insbesondere der Hauptanspruch Formulierungsver
suche der Erfindung ohne umfassende Kenntnis des Stands
der Technik und daher ohne einschränkende Präjudiz
sind. Daher bleibt es vorbehalten, alle in der Be
schreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung darge
stellten Merkmale sowohl einzeln für sich als auch in
beliebiger Kombination miteinander als erfindungs
wesentlich anzusehen und in den Ansprüchen niederzu
legen.
Claims (15)
1. Verfahren zur Bespannung von flächigen, gekrümmten
oder eben verlaufenden Trägerelementen, Trägerplatten,
Paneelen, insbesondere Tür- und Seitenpaneelen bei
Kraftfahrzeugen und dergleichen, mit gefalteten bzw.
in Teilfalten gelegten Lederbezügen (Raffleder) oder
Bezügen aus sonstigen Materialien, wobei auf eine
Trägerfläche oder -platte das Leder aufgelegt, in
Falten gezogen und rand- oder rückseitig der Träger
platte fixiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein
im mittleren Bereich zur Ermöglichung eines manuellen,
faltenbildenden Eingriffs offener Niederhalter-Rahmen
(14) mit einem solchen vorgegebenen Teildruck
(Vorfixier-Arbeitsdruck) auf den auf die Trägerplatte
(10) aufgelegten Lederzuschnitt (13) lediglich rand
seitig der Trägerplattenform hierbei folgend, auf
gedrückt wird, daß ein manuelles, anschließend durch
geführtes Verziehen bzw. Raffen des Leders bei
ständiger randseitiger Haltewirkung und entsprechender
Fixierung schon bearbeiteter Raffbereiche durch den
Niederhalter-Rahmen (14) möglich ist, woraufhin an
schließend der überstehende Lederrand umgelegt und
auf der Trägerplattenrückseite befestigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die gesamte, vom Niederhalter-Rahmen (14) rand
seitig erfaßte Lederzuschnittsfläche in einem
manuellen Arbeitsdurchgang bei einwirkendem Vor
fixier-Arbeitsdruck gerafft und anschließend der
Druck des Niederhalter-Rahmens, mit welchem dieser
Lederrandbereiche zwischen sich und dem Träger
plattenrand einspannt, auf Arbeitsenddruck erhöht
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß nach Erhöhen des vom Niederhalter-
Rahmen ausgeübten Drucks auf Arbeitsenddruck der
auf die Trägerplattenrückseite umgelegte Lederrand
mit Hilfe eines Naglers (Tackers 20) angenagelt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß während der manuellen Raffung die
Trägerplatte (10) mit aufgelegtem Lederzuschnitt
(13) und diesen randseitig einspannenden Nieder
halter-Rahmen in einer ersten, die manuelle Raffbe
arbeitung ermöglichenden Drehposition gehalten und
anschließend in eine um 180° verdrehte Drehposition
umgedreht wird, in welcher die Nagelung durchgeführt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß nach Raffung des Leder
zuschnitts und dessen randseitigen Festklemmens
durch den Niederhalter-Rahmen mit Arbeitsenddruck
die seitlich wegstehende, der Befestigung dienende
Lederrandkante umlaufend allseitig durch Verfahrung
eines Abstreifer-Rahmens mindestens in eine senk
rechte Stellung umgeschlagen wird, aus welcher ein
automatisches Annageln durch umlaufende Relativbe
wegung zwischen Trägerplatte mit aufgelegtem Leder
zuschnitt und Nagler (Tacker 20) erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Trägerplatte mit
Lederzuschnitt und mindestens Niederhalter-Rahmen
(14) lagernden Arbeitsträgerstrukturen sowohl um
eine horizontale Achse verschwenkbar als auch um
eine vertikale Achse verdrehbar gelagert werden.
7. Vorrichtung zur Bespannung von flächigen, gekrümmt
oder eben verlaufenden Trägerelementen, Trägerplatten,
Paneelen, insbesondere Tür- und Seitenpaneelen bei
Kraftfahrzeugen und dergleichen mit gefaltetem bzw.
in Teilfalten gelegten Lederbezügen (Raffleder)
oder Stoffbezügen, wobei auf eine jeweilige Träger
fläche oder -platte ein Lederzuschnitt aufgelegt,
in Falten gezogen und randseitig oder rückseitig
der Trägerplatte fixiert ist, dadurch gekennzeichnet,
daß von einem Ständer (20) ein um eine horizontale
Achse verschwenkbarer C-förmiger Lagerrahmen (21)
gelagert ist, der mit Querschenkeln (22b, 22c)
einerseits einen Gegendruckteller (11) für eine mit
dem Raffbezug zu versehende Trägerplatte (10) und
andererseits, relativ zur Trägerplatte (11) verfahr
bar, einen Niederhalter-Rahmen (14) lagert, wobei
ferner einstellbare Druckmittel (15a, 15b) vorge
sehen sind, die den Niederhalter-Rahmen zum rand
seitigen Einspannen des auf der Trägerplatte (10)
aufliegenden Lederzuschnitts (13) unter Druck auf
die Trägerplatte pressen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckmittel den Niederhalter-Rahmen (14)
lagernde Druckzylinder (15a, 15b) sind, die zur
Ermöglichung einer manuellen Raffung einen ersten
einstellbaren Vorfixier-Arbeitsdruck auf den Leder
zuschnitts-Randbereich (13a) ausüben, der nach voll
ständiger Raffung in einen Arbeitsenddruck überführ
bar ist, bei dessen Beibehaltung nach vertikaler
Verschwenkung um 180° ein nach außen wegstehender
Lederrandbereich umgelegt und an der Trägerplatten
rückseite befestigt (angenagelt) wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die von den Querschenkeln (22b,
22c) des C-förmigen Lagerrahmens (21) ausgehenden
Lagerstrukturen (25, 26) eine horizontale Drehung
ermöglichende Gelenke bzw. Übergänge aufweisen, wo
bei der C-förmige Lagerrahmen (21) in seinen beiden,
um 180° verdrehten Schwenkpositionen arretierbar
ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß eine als Lagerstange (26)
ausgebildete Lagerstruktur für den Niederhalter-
Rahmen (14) gelenkig mindestens einen Druckzylinder
(15a, 15b) lagert, über welchen der Niederhalter-
Rahmen (14) auf den Lederrandbereich zunächst den
zur manuellen Raffung erforderlichen Vorfixier-
Arbeitsdruck und anschließend den Arbeitsenddruck
ausübt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß der von einer unteren
Lagerstruktur (25) am C-Lagerrahmen (21) getragene
Gegendruckteller (11) die mit der Rafflederstruktur
zu beziehende Trägerplatte (10) lagepositioniert
aufnimmt und lagert.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß zusätzlich zum Nieder
halter-Rahmen (14) und parallel zu diesem ein
Abstreifer-Rahmen (23) vorgesehen und höhenver
schieblich über weitere Druckmittel (24a, 24b) so
gelagert ist, daß innere Rahmenteile angrenzend zur
äußeren Randkante der Trägerplatte (10) verschieb
bar sind und dabei gleichzeitig den überstehenden
Lederrandbereich (13a) in eine senkrechte, für eine
automatische Nagelung geeignete Position (13a′) um
schlagen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß der Nagler (Tacker 20)
relativ drehbeweglich zum Gegendruckteller (11),
von diesem getragener Trägerplatte (10) mit aufge
legtem Rafflederbezug (13) und diesen auf die
Trägerplatte aufgepreßt und gespannt haltenden
Niederhalter-Rahmen (14), gegebenenfalls mit
parallelem Abstreifer-Rahmen (23), gelagert ist,
derart, daß randkantenseitig umlaufend, gegebenen
falls unter zusätzlicher Umlegwirkung einer (schräg)
gelagerten, ggf. angetriebenen Vorläufer-Rolle auto
matisch die Nagelung der umgefalteten Lederrandkante
erfolgt.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß Niederhalter-Rahmen und
Abstreifer-Rahmen als gemeinsames Kombinationsteil
(14′, 23′) zusammengefaßt sind, wobei der modifi
zierte Niederhalter-Rahmen (14′) federvorgespannt
vom Abstreifer-Rahmen (23′) gelagert ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß Niederhalter-Rahmen und
Abstreifer-Rahmen zu einem gemeinsamen Bauteil zu
sammengefaßt sind und eine zweite Form eines modi
fizierten Niederhalter-Rahmens (14′′) bilden, der
dem Lederrandbereich zugewandt eine dicke elastische
Auflage (Schaumstoff 33) trägt und sich mit der
Auflage seitlich über die Außenkonturen der Träger
platte (10) erstreckt, derart, daß bei Ausübung
des Arbeitsenddrucks seitlich überquellendes Auf
lagenmaterial den überstehenden Lederrand umschlägt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934343906 DE4343906C2 (de) | 1993-12-22 | 1993-12-22 | Verfahren und Vorrichtung zur Bespannung von Trägerplatten mit Raffleder |
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---|---|---|---|
DE19934343906 DE4343906C2 (de) | 1993-12-22 | 1993-12-22 | Verfahren und Vorrichtung zur Bespannung von Trägerplatten mit Raffleder |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4343906A1 true DE4343906A1 (de) | 1995-06-29 |
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DE (1) | DE4343906C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN108676935A (zh) * | 2018-05-02 | 2018-10-19 | 嘉善圣士得毛皮服饰有限公司 | 一种皮革用固定装置 |
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1993
- 1993-12-22 DE DE19934343906 patent/DE4343906C2/de not_active Expired - Fee Related
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