DE4340982A1 - Kontinuierlich arbeitende Presse - Google Patents
Kontinuierlich arbeitende PresseInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine kontinuierlich arbeitende Presse zur Herstellung
von Spanplatten, Faserplatten oder ähnlichen Holzwerkstoffplatten und
Kunststoffplatten gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Konstruktionen solcher kontinuierlich arbeitender Pressen sind bekannt
geworden durch die DE-OS/PS 21 57 746, 25 45 366, 31 33 817, 39 14 105 und
DE-GM 75 25 935.
Zum Stand der Technik gehört es, daß jede kontinuierlich arbeitende Presse zur
Steuerung des Verfahrensablaufes genau den Prozeßablauf nachvollziehen muß,
wie sie aus der bekannten Taktpressen-Technologie zur Herstellung von
Spanplatten, MDF-Platten (Medium Density Fibre) oder OSB-Platten (Oriented
Strand Boards) bekannt ist. Hierzu ist es notwendig, daß alle kontinuierlich
arbeitenden Pressen in der Lage sein müssen, zumindest eine Preß-/Heizplatte,
entweder oben oder unten, sphärisch längs und quer so zu verformen, daß
longitudinal entsprechend den unterschiedlichen Dicken der herzustellenden Platten
sowie deren Feuchtegehalt und den daraus resultierenden Stahlband-, sprich
Produktionsgeschwindigkeiten, größere Distanzen bzw. Spaltabstände zwischen
oberer und unterer beheizter Preßplatte zur notwendigen gleichmäßigen
Dampfverteilung oder Entgasung entlang der Preßstrecke einzusteuern sind. Das
gleiche gilt für eine Querverformung der Preß-/Heizplatte, wobei es hier im
wesentlichen um eine konvexe Einwirkung auf das Preßgut geht, wodurch zum
Beispiel die Querzugfestigkeit und in Verbund damit auch der Leimverbrauch
günstig beeinflußt wird.
Diese Aufgabe wird von allen bestehenden kontinuierlich arbeitenden Pressen
mehr oder weniger erfüllt, das heißt mit mehr oder weniger Zeitbedarf für eine
Veränderung der Verfahrensparameter hierfür.
Bei den Pressen aus DE-PS 31 33 817 und 39 14 105 sind die Abstände zwischen
den Gestellen so gewählt, daß die Heizplatten in Verbund mit der Bramme relativ
stark ausgebildet sind. Bei der Presse nach DE-PS 31 33 817 ist eine
Gegenheizung in den Brammen, nach DE-PS 39 14 109 in den Heizplatten
integriert. Mittels dieser Gegenheizungen können die Heizplatten konkav,
planparallel oder konvex verformt werden. Beim Produktionswechsel, zum Beispiel
von einer Dickplatte (38 mm) auf eine Dünnplatte (8 mm), muß die konvexe
Querverformung sowie das Temperaturprofil geändert werden. Aufgrund der Dicke
in der Summe von der Preß-/Heizplatte und der Bramme mit Gegenheizung arbeitet
das System relativ träge. Um die Querverformungsvorgänge etwas zu
beschleunigen, werden die Kräfte der äußeren Zylinder in Verbindung zu den in der
Mitte angeordneten Preßzylindern verändert. Aufgrund der Dicke des Heiz- und
Brammensystems ist eine On-line-Verstellung, das heißt im Zuge eines fliegenden
Wechsels mittels dieser Kraftveränderung in den Zylindern, nur begrenzt bis circa
40% möglich. Es werden deshalb extreme Umstellungen von Dick- auf
Dünnplattenproduktion möglichst erst durch Unterbrechung von Wartungsschichten,
die mehrere Stunden dauern können, vorgenommen, weil die thermischen
Veränderungen diese Zeit erfordern.
Nach den Pressen aus DE-OS 21 57 746, DE-OS 25 45 366 und den DE-GM
75 25 935 ist jedem Gestell eine Vielzahl von Preßzylindern zugeordnet, wodurch
längs und quer eine beliebige sphärische Verformung der Preß-/Heizplatte
durchgeführt werden kann. Insofern erfüllt eine solche Presse die Forderung für
eine On-Line-Verstellung im fliegenden Produktionswechsel. Der maschinenbau
liche Aufwand ist jedoch erheblich, da das Konzept unter Verwendung einer relativ
dünnen Preß-/Heizplatte einen sehr engen Abstand zwischen den Gestellen
erfordert, welches einer großen Anzahl von Gestellen und somit auch einer hohen
Anzahl von hydraulischen Stellzylindern entspricht - das heißt in etwa ein
Unterkolbenteppich. Dieses Konzept bedingt realtiv hohe Herstellkosten.
Die Forderung an eine moderne Anlagentechnik ist aber eine Just-In-Time-
Produktion, das heißt eine flexible auftragsbezogene Fertigung. Dies bedeutet, daß
eine kontinuierlich arbeitende Presse in der Lage sein muß, einen fliegenden
Produktionswechsel durchzuführen. Dieses können die momentan auf dem Markt
bekannten kontinuierlich arbeitenden Pressen nur bedingt oder zum Teil gar nicht.
Die vom Anmelder bisher gebauten kontinuierlich arbeitenden Pressen arbeiten
nach dem Prinzip einer Oberkolbenpresse in seitlicher Anordnung zur Longitudinal-
Beeinflussung der oberen Heizplatte zwecks Verformung der Presse längs der
Preßstrecke sowie der zusätzlichen Anordnung von Multipot-/Hydro-Kurzhubzylindern,
die mittig unterhalb der unteren Heizplatte zur Querverformung
installiert sind. Das Prinzip des Pressengestells dieser kontinuierlich arbeitenden
Presse ist aus der Patentanmeldung DE-OS 40 17 791 bekannt.
Diese Ausführungsform einer kontinuierlich arbeitenden Presse ist in der Lage, im
fliegenden Produktionswechsel im On-Line-Prozeß die jeweilige sphärische
Verformung der Preß-/Heizplatte längs und quer einzustellen. Jedoch ist der
maschinenbauliche Aufwand und die daraus entstehenden Herstellungskosten für
diese Art kontinuierlich arbeitender Pressen, besonders durch die Ausbildung des
Preßbärsystems mit den dazugehörigen Anordnungen der seitlich angebrachten
Oberkolben, erheblich.
Die Anwendung und Entwicklung der kontinuierlich arbeitenden Pressen führte in
den letzten Jahren zu ständig steigenden Produktionsleistungen, welches zu
Pressenlängen im Bereich von 40 m und mehr führte. Damit nimmt die Anzahl der
hydraulischen Stellglieder als sogenannter hydraulischer Zylinderkolbenteppich
entlang der Preßstrecke zum Einsteuern des Preßkraftprofils längs und quer
drastisch zu. Das gleiche gilt für die Preß-/Heizplatten und dem Bereich der
rollenden Abstützung funktionsbedingte Verschleiß. Mit der Vergrößerung der
Pressenlänge steigen auch die Stahlband- und somit die Abrollgeschwindigkeiten
der rollenden Stützglieder (Rollstangen oder Rollketten), so daß die
Lebensdauererwartung der verschleißabhängigen Funktionselemente verkürzt wird.
All dieses führt insgesamt zu einer erhöhten Störanfälligkeit, so daß für solche
komplexen Anlagen-Systeme die Forderung bestehen muß, daß im Störfall die
hydraulischen Stellglieder für die Wartung und/oder Reparatur schnell zugänglich
und Verschleißelemente (Heiz- bzw. Abrollplattensysteme) schnell gewechselt
werden können.
Dieses ist bei den beiden zuerst genannten Pressengestellanordnungen nach
DE-PS 31 33 817 und der DE-PS 21 57 746 nicht ohne weiteres möglich, da
aufgrund der Fensterrahmenkonstruktion bzw. der Holmkonstruktion der
unmittelbare seitliche Zugang verwehrt ist. Der seitliche Austausch bzw. Ausbau der
hydraulischen Stellglieder z. B. der Wechsel der hydraulischen Dichtungselemente
ist mit erheblichen Zeitaufwand, das heißt mit größeren
Produktionsunterbrechungen, verbunden. Noch kritischer wird es für den Austausch
der verschleißbedingten Funktionsträger, das heißt der Preß-/Heizplatten. Hier
müssen die Stahlbänder aufgetrennt werden, um diese Heizplatten/Abrollsysteme
stirnseitig, entweder von der Ein- oder Auslaufseite, auszuwechseln. Dieser
Austausch kann bis zu mehreren Wochen erfordern und bedeutet natürlich für den
Betreiber nicht nur einen massiven wirtschaftlichen Verlust sondern auch einen
eventuellen schlechten Ruf durch zu lange Lieferzeiten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kontinuierlich arbeitende Presse zu
schaffen, mit der, bei gleichzeitiger Senkung der Gesamtherstellungskosten der
Presse, die erforderlichen konkaven, konvexen und sphärischen Verformungen der
Preß-/Heizplatten für einen fliegenden Produktionswechsel in wenigen Sekunden im
On-Line-Verfahren durchzuführen ist.
Eine Teilaufgabe besteht darin, die kontinuierlich arbeitende Presse so zu
verbessern, daß für die Wartung, Reparatur und bei Störfällen für die Aufrecht
erhaltung der Produktion wichtigen Funktionselemente leicht zugänglich und somit
rasch ausbaubar und wieder einbaubar sind, so daß eine hohe Verfügbarkeit der
kontinuierlich arbeitenden Presse für den Betreiber gewährleistet ist.
Die Lösung dieser Aufgaben ist im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 und 9
angegeben.
Mit der erfindungsgemäßen Lösung wird erreicht, daß eine flexible Verformung der
Heizplatten longitudinal und/oder quer gezielt in wenigen Sekunden von planeben
bis konvex oder konkav bzw. bis konkav/sphärisch im On-Line-Verfahren durch die
Vielflächenabstützung der Heizplatten analog einem Unterkolbenteppich erzielt
werden kann. Jede einzelne Flächenabstützung gemäß der Erfindung ist mit jedem
einzelnen hydraulischen Stellglied der bisherigen Art eines solchen
Unterkolbenteppichs zu vergleichen. Da bei der erfindungsgemäßen Lösung vier
Flächenabstützungen jeweils einem hydraulischen Stellglied sprich Druckkolben
zugeordnet sind vermindert sich die Anzahl der hydraulischen Stellglieder und die
der hierfür zu installierenden Steuerhydrauliken im Verhältnis von 1 : 4, wodurch
das System der hydraulischen Zylinderkolbenanordnungen und Steuerungen
erheblich vereinfacht und die Herstellungskosten drastisch minimiert werden
können.
Von Vorteil sind dabei insbesonders auch die den Druckkolben zugeordneten
Stütztraversen, welche konzeptionell die Funktion eines Stützbalkens zum Beispiel
eines Preßbäres übernehmen, wobei durch die Aufteilung in mehrere einfache
Stütztraversen eine hochflexible Stützkonstruktion als Voraussetzung für eine
sphärische Verformung erreicht wird.
Mit den Merkmalen der Erfindung wird weiter erreicht, daß das Auswechseln von
Verschleißteilen und die Reparatur bei freiem Zugang in das Innere des
Preßbereichs und Pressenraumes durch Lösen und Ausschwenken der Zuglaschen
schnellstens durchgeführt werden kann. Von Vorteil ist weiter, daß die Reparatur
oder das Auswechseln von Einzelteilen der hydraulischen
Zylinderkolbenanordnungen ohne Schwierigkeiten möglich ist, da zu ihnen durch
die günstige konstruktive Ausbildung der Pressenholme und ihre Verbindung durch
die Zuglaschen freier Zugang möglich ist und sogar das Aus- und Einbringen einer
ganzen Querreihe m von Zylinderkolbenanordnungen zwischen den Zuglaschen zu
bewerkstelligen ist. Von Vorteil ist auch die herstellungsmäßig einfache und
kostengünstige Ausbildung der Einzelholme sowie ihre Aufhängung bzw.
Anordnung an den vier Doppel-T-Trägern.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen und aus der folgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnungen:
Fig. 1 in Seitenansicht die erfindungsgemäße kontinuierlich arbeitende
Presse,
Fig. 2 in Vorderansicht die kontinuierlich arbeitende Presse nach Fig. 1 in
einem Schnitt A-B,
Fig. 3 einen Teilausschnitt C aus Fig. 1,
Fig. 4 bis 6
jeweils eine Draufsicht auf einen Teil der Heizplattenabstützung
durch die Zylinderkolbenanordnungen und
Fig. 7 eine Vorderansicht nach Fig. 6.
Die kontinuierlich arbeitende Presse nach der Erfindung besteht nach Fig. 1 bis 3
in ihren Hauptteilen aus den oberen und unteren Pressenholmen 3 und 2 und den
sie formschlüssig verbindenden Zuglaschen 13. Die Zuglaschen 13 sind mittels der
Steckbolzen 33 schnell lösbar. An den Stirnseiten der Pressenholmen 2 und 3 sind
Seitenschilder 38 angebracht und dienen als Verankerung und Lagerstelle für die
Antriebstrommeln 24, den Umlenktrommeln 25 und den Einlaufsystemen für die
Rollstangen 12. Die Pressenholme 2 und 3 bestehen nur aus Stegblechen 15 und
16 und diese verbindenden Rippen 31. Jeweils vier Stegbleche 15 und 16 sind
mittels Zuganker 37 zu einem Einzelholm 23 verbunden, die durch
Aneinanderreihung und Anbringung der Preß-/Heizplatten 14 die Länge L der
Pressenholme 2 und 3 darstellen.
Aus der Fig. 1 ist weiter zu entnehmen, wie die Umlenktrommeln 25 den
Einlaufspalt bilden und wie sich die mit den Stahlbändern 5 und 6 um die
Pressenholme 2 und 3 geführte Rollstangen 12 gegen die Preß-/Heizplatten 14
abstützen. Das heißt die umlaufenden Rollstangen 12, als Beispiel für eine rollende
Abstützung, sind zwischen den Preß-/Heizplatten 14 und den Stahlbändern 5 und 6
mitrollend angeordnet. Das Preßgut 4 wird mit den von den Antriebstrommeln 24
angetriebenen Stahlbändern 5 und 6 durch den Preßspalt 11 gezogen und zu
Platten gepreßt.
Wie weiter aus Fig. 1 ersichtlich sind im vorderen Hochdruckbereich HD die
Stützabstände e der Stegbleche 15 und 16 enger und mit abnehmendem Kraftprofil
größer. Als Bemessungsregel gilt zweckmäßigerweise für die Auslegung der
Stützabstände e im Hochdruckbereich HD bis zum Auslauf der kontinuierlich
arbeitenden Presse im Niederdruckbereich ND:
e = ca. 500 mm bis ca. 1000 mm.
Bei den hydraulischen Zylinderkolbenanordnungen 7, 8, (9) und 10 sind die
Druckkolben 28 unterhalb der Preß-/Heizplatte 14 angeordnet und stützen sich auf
Stützbleche 21 des unteren Pressenholms 2 ab. Die könnten ebenso als
Oberkolben unter dem oberen Pressenholm 3 eingesetzt werden. Bevorzugt ist
jedoch die Unterkolbenanordnung aus thermischen Gründen, um eine Erhitzung
des Hydrauliköls durch die aufsteigende Wärme zu minimieren. Die Druckkolben 28
stützen sich auf dem unteren Pressenholm 2 ab. Um eine sphärische Verformung
quer, zum Beispiel konvex, zu ermöglichen, kommt bei den mittleren Zylinder 36′
eine höhere Kraft gegenüber den seitlichen Zylindern 36 zur Wirkung. Das heißt,
der hydraulische Druck wird gegenüber den äußeren Zylindern 36 different
eingesteuert. Bei bevorzugter konvexer Einstellung kann der mittlere Zylinder mit
einer größeren Kolbenfläche versehen werden. Die vorteilhafte Ausbildung und
Anordnung der Zylinderkolbenanordnungen 7, 8, (9) und 10 ist aus den Fig. 2
bis 7 zu entnehmen. Den Zylindern 36 und 36′ und den Druckkolben 28 sind jeweils
Stütztraversen 30 zugeordnet, die dabei die zentrisch wirkenden hydraulischen
Kräfte von den Druckkolben 28 auf die Stütztraversen 30 und über Stützflächen 26
auf die untere Preß-/Heizplatte 14 übertragen. Diese Stützflächen 26, die
gleichzeitig als hochdruckfeste und hochwärmeisolierte Stützkörper 29 oder
Stützstreifen 27 (Wärmeisolierbausteine) ausgebildet sind, sind an den vier
Eckpunkten der Stütztraversen 30 so angeordnet, daß die Stützabstände x der
Stützflächen 26 den Stützabständen e der Stegbleche 15 und 16 entsprechen. Von
Vorteil ist dabei, daß pro Stützabstand e (= Gestellabstand) und Stütztraverse 30
vier Stützflächen 26 zur Wirkung kommen. Das entspräche 12 Zylindern 36, wenn
für eine normale Breite k von circa 2200 mm drei Zylinder 36 quer über die
Heizplattenbreite k zur Anwendung kommen. Bei größeren Breiten k kämen vier
hydraulische Zylinderkolbenanordnungen 7, 8, 9 und 10 zur Anwendung. In diesem
Falle entsprächen dann die Stützflächen 16 Einzelzylindern, verteilt auf jeweils zwei
Stege 19 und 16. Da sich die Zylinderkolbenanordnungen 7, 8, 9 und 10 jeweils auf
zwei untere Stegbleche 15 des unteren Pressenholms 2 abstützen, ergibt sich ein
Verhältnis der tatsächlich installierten hydraulischen Zylinderkolbenanordnungen 7,
8, 9 und 10 zu den Stützflächen 26 von 1 : 4. Das heißt, die Anzahl der
hydraulischen Zylinderkolbenanordnungen 7, 8, 9 und 10 konnte somit für einen
wesentlichen größeren Wirkungsbereich erheblich verringert werden.
Durch diesen größeren Wirkungsbereich der hydraulischen
Zylinderkolbenanordnungen 7, 8, 9 und 10 kann die Geometrie der unteren Preß-
/Heizplatte 14 konvex, sphärisch oder konkav hydraulisch eingesteuert werden.
Jede veränderte geometrische Position in der Längs- und Querverformung kann in
wenigen Sekunden im On-Line-Verfahren eingestellt werden. Durch die
Stütztraverse 30 kann die obere und untere Preß-/Heizplatte 14 relativ dünn
ausgeführt werden, das heißt die untere Preß-/Heizplatte 14 kann hydraulisch
mechanisch im elastisch zulässigen Bereich entsprechend den technologischen
Anforderungen sphärisch längs und quer verformt werden. Der hydraulische und
mechanische Aufbau für die Heizplattenbeeinflussung wurde dadurch erheblich
vereinfacht und die Anzahl der Funktionselemente wesentlich minimiert, so daß
eine erhebliche Kostenminimierung für die Vorrichtung erreicht wurde.
Die Zuglaschen 13 sind außerhalb der Stegbleche 15 und 16 der Pressenholme 2
und 3 angeordnet. Dadurch ist es möglich, daß auf dem Stützblech 21 die
komplette Einheit der hydraulischen Zylinderkolbenanordnungen 7, 8, (9) und 10 (3
oder 4 Zylinder) zusammen mit den Stütztraversen 30 seitlich zwischen den
Zuglaschen 13 zur Wartung (zum Beispiel das Auswechseln der Dichtungen)
herausgezogen werden können. Die Vorspannkräfte der Stahlbänder 5 und 6
zwischen den Ein- und Auslauftrommelsystemen werden von 4 Doppel-T-Trägern
als Druckkraft aufgenommen, wobei auf den unteren im Fundament 18 verankerten
Doppel-T-Träger 17 der untere Pressenholm 2 aufliegt. Die Stegblechekonstruktion
des Pressenholms 3 kann über Schraubverbindungen 32 an den oberen Doppel-T-
Trägern 17 aufgehängt werden. Zum seitlichen Austausch wichtiger
Funktionselemente, die einem funktionsbedingten Verschleiß ausgesetzt sind, wie
zum Beispiel die Preß-/Heizplatten 14 oder die Abrollplatten 15, werden die
Zuglaschen 13 teilweise zumindest an einer Seite, entfernt.
Das heißt, sie werden von den Steckbolzen 33 seitlich abgeschoben. Durch die
Aufhängung des oberen Pressenholms 3 ist eine seitliche Zugänglichkeit der
Presse 1 praktisch über die gesamte Preßstrecke ohne Auftrennen der Stahlbänder
5 und 6 möglich.
Damit der Abfluß der Wärme aus den Preß-/Heizplatten 14 in die Pressenholme 2
und 3 verhindert bzw. eingedämmt wird, sind auf der Rückseite der Preß-/Heizplatten
14 Isolierschichten bzw. -platten 19 und 20 angebracht. Um die Preß-/Heizplatten
14 im On-Line-Prozeß durch hydraulische Zylinderkolbenanordnungen
7, 8, 9 und 10 längs und quer elastisch verformen zu können, dürfen die Preß-/Heizplatten
14 nicht zu dick sein. Abhängig vom Preßkraftprofil entlang der
Preßstrecke und den Stützabständen e sind die Heizplatten in der Dicke
vorzugsweise bemessen im Bereich von 75 bis 150 mm. Unabhängig davon bleibt
die Anzahl der Zylinder 36 vom Hochdruckbereich HD bis zum Niederdruckbereich
ND stets gleich, zum Beispiel bei einer kontinuierlich arbeitenden Presse mit der
Standardbreite 2200 mm sind 3 Zylinder 36 ausreichend. Bei breiteren Pressen bis
ca. 3000 mm kommen 4 Zylinder 36 zur Anwendung. Zur Erreichung des
Preßkraftprofils werden im vorderen Hochdruckbereich HD deswegen Zylinder 36
mit größerer Kraft, das heißt größerem Zylinderdurchmesser im Mitteldruckbereich
MD und Niederdruckbereich ND Zylinder 36 mit kleinerer Kraft und kleinerer
Zylinderfläche 22 verwendet, und somit dem Preßkraftprofil angepaßt. Für die
Funktion der Servohydraulik zur Lagenregelung der Position longitudinal zur
Preßstrecke zwischen der oberen und unteren Preß-/Heizplatte 14 sind die
dargestellten Rückzugzylinder 34 notwendig.
Aus den Fig. 4 bis 7 ist die mögliche Anordnung und Ausbildung der
Zylinderkolbenanordnungen 7, 8, 9 und 10 für eine Heizplattenbreite k = 2200 mm
und der Zylinderkolbenanordnungen 7, 8, 9 und 10 für eine Heizplattenbreite k =
3000 mm zu entnehmen.
In Fig. 4 ist eine Heizplattenabstützung für eine Reihe m der unteren Preß-/Heizplatte
14 mit vier Zylinderkolbenanordnungen 7, 8, 9 und 10 dargestellt. Mit t
ist dabei der Stützabstand der Zylinder 36 bzw. der Zylinderkolbenanordnungen 7,
8, 9 und 10, mit x der Stützabstand der Stützflächen 26 bzw. Stützkörper 29 längs
der Pressenholmlänge L bezeichnet. Der Stützabstand y der Stützkörper 29 von
und zueinander ist im Beispiel dem Stützabstand x gleich, kann aber, je nach
Bemessung der Stütztraversen 30, auch mit y, y₁ und y₂ nach Fig. 5 verschieden
sein.
Wie aus den Fig. 4, 5, und 6 hervorgeht, wirken die Stützkörper 29 bzw.
Stützflächen 26 immer senkrecht und kongruent auf die Stirnflächen der Stegbleche
15, so daß der Mittenabstand e zweier Stegbleche 15 gleich ist dem Mittenabstand
x zweier Stützflächen 26 / Stützkörper 29, das heißt die Breite der Stütztraversen 30
und die Anordnung der Stützkörper 29 / Stützflächen 26 darauf ändert sich mit dem
Mittenabstand e der Stegbleche 15 zueinander.
In Fig. 5 ist eine alternative Anordnung der Stützflächen 26 mit Stützstreifen 27
dargestellt. Aus dieser Anordnung ist zu entnehmen, daß die mittleren
Stütztraversen 30 auch rechteckiges Format haben können und damit ändern sich
auch die Stützabstände y der Stützstreifen 27.
Mit den Fig. 6 und 7 ist eine weitere Alternative der Mehrflächenabstützung
gemäß der Erfindung aufgezeigt. Über die Stützstreifen 27 werden die
hydraulischen Kräfte der Druckkolben 28, 28′ auf die Preß-/Heizplatte 14 eingeleitet.
Unterschiedliche hydraulische Kräfte bewirken in diesem Druckkolben eine
sphärische Verformung der Preß-/Heizplatte 14 mit entsprechenden
Biegeverformungen (Biegelinien) längs und quer zur Preßstrecke. Durch die
kraftschlüssige Anlage der Stützstreifen 27 folgt die senkrechte Achse des
Druckkolbens in einer sphärisch orientierten Winkelabweichung diesen elastischen
Biegeverformungen. Führung und hydraulische Abdichtung des Druckkolbens 28
sind mit entsprechenden Freiheitsgraden 50 ausgelegt, daß diese der
beränderbaren Winkellage des Kolbens selbsttätig folgen.
Aus den Fig. 4 bis 7 geht weiter hervor, daß die Zylinderflächen 22 der mittleren
Zylinder 36′ größer ausgeführt sind als die der äußeren Zylinder 36.
Claims (15)
1. Kontinuierlich arbeitende Presse zur Herstellung von Spanplatten,
Faserplatten oder ähnlichen Holzwerkstoffplatten und Kunststoffplatten mit den
Preßdruck übertragenden sowie das zu pressende Gut durch die Presse ziehenden,
flexiblen, endlosen Stahlbändern, die über Antriebstrommeln und Umlenktrommeln
um einen oberen und einen unteren Pressenholm geführt sind und die sich mit
einstellbarem Preßspalt gegen Preß-/Heizplatten an den Pressenholmen über
mitumlaufende, mit ihren Achsen quer zur Bandlaufrichtung geführten, rollenden
Stützelementen abstützen, wobei die untere und/oder die obere Preß-/Heizplatte
zur Preßspalteinstellung mittels mehrerer in Reihen quer zur Längsachse der
Presse angeordneten Zylinderkolbenanordnungen höhenverstellbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkolben (28) der
Zylinderkolbenanordnungen (7, 8, 9, 10) jeweils eine Mehrflächenabstützung (26,
27) zu einer flexiblen Vielpunktkrafteinleitung gegenüber den elastisch
verformbaren Preß-/Heizplatten (14) aufweisen und daß durch unterschiedliche
Kräfte in den Zylindern (36) in der Breite (k) und/oder Länge (L) durch
Vielflächenabstützung (26, 27) der Zylinderkolbenanordnungen (7, 8, 9,10) eine
sphärische Verformung der Preß-/Heizplatte (14) über die Länge (L) und Breite (k)
einsteuerbar ist.
2. Kontinuierlich arbeitende Presse nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß je Druckkolben (28) vier Stützflächen (26) oder zwei Stützstreifen
(27) vorgesehen sind.
3. Kontinuierlich arbeitende Presse nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die einzelnen Stützflächen (26) der Druckkolben (28)
als Stützkörper (29) und/oder als Stützstreifen (27) ausgebildet und auf
Stütztraversen (30) zwischen den Druckkolben (28) und den Preß-/Heizplatten (14)
angeordnet sind.
4. Kontinuierlich arbeitende Presse nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Reihe (m) der Zylinderkolbenanordnungen (7, 8,
9, 10) in Längsrichtung der Presse (1) jeweils zwischen den Raum zweier
Zuglaschen (13) sich erstrecken.
5. Kontinuierlich arbeitende Presse nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Verwendung von zwei Stützstreifen (27) je
Druckkolben (28) in einer Reihe (m) die Stützstreifen (27) mit ihren langen
Rechteckseiten bei den äußeren Zylinderkolbenanordnungen (7 und 10) quer und
bei den mittigen Zylinderkolbenanordnungen (8, 9) um 90° gedreht parallel zur
Preßstrecke angeordnet sind.
6. Kontinuierlich arbeitende Presse nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Längsabstand (x) der Stützkörper (29) bzw.
Stützstreifen (27) zueinander mit dem Stützabstand (e) der Stegbleche (15, 16)
korrespondieren.
7. Kontinuierlich arbeitende Presse nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Presse (1) vorzugsweise als Unterkolbenpresse
ausgeführt ist und nur die untere Preß-/Heizplatte (14) höhenverstellbar angeordnet
ist.
8. Kontinuierlich arbeitende Presse nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führung und Kolbenabdichtung des Druckkolbens
(28) über einen ausreichenden Freiheitsgrad verfügen, so daß die senkrechte
Achse der Druckkolben (28) sich selbsttätig der sphärischen Biegeverformung der
Preß-/Heizplatte (14) anpaßt.
9. Kontinuierlich arbeitende Presse insbesondere nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Pressenholme (2, 3) als in
verschiedener Länge (l) ausgeführte, miteinander verbindbare Einzelholme (23) aus
Stegblechen (15, 16) und diese verbindenden Rippen (31) bestehen, wobei die
oberen Einzelmodule (23) an zwei die Vorspannkräfte der Stahlbänder (5, 6)
aufnehmenden die Länge (L) der Presse (1) darstellenden Doppel-T-Träger (17),
aufgehängt sind, während der untere Pressenholm (2) auf zwei im Fundament (18)
verankerten Doppel-T-Träger (17) aufliegt, daß die Pressenholme (2, 3)
formschlüssig mittels schnell ausschwenkbarer und/oder auswechselbarer
Zuglaschen (13) verbunden sind und daß die Zylinderkolbenanordnungen (7, 8, 9,
10) einer Reihe (m) mit den Stütztraversen (30) und Stützkörpern (29) bzw.
Stützstreifen (27) zwischen den Zuglaschen (13) und die Preß-/Heizplatten (14)
nach dem Lösen einiger Zuglaschen (13) aus dem Preßbereich ein- und
ausbringbar angeordnet sind.
10. Kontinuierlich arbeitende Presse nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Preß-/Heizplatten (14) je
nach Abstand (x, y) der Stützkörper (29) bzw. Stützstreifen (27) zueinander eine
Dicke (s) von 75 bis 150 mm aufweisen und jeweils von den Pressenholmen (2, 3)
durch eine Wärmeisolierung (19, 20) getrennt sind.
11. Kontinuierlich arbeitende Presse nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die untere und/oder die obere
Preß-/Heizplatte (14) bei einer Breite von ca. 2200 mm von drei Zylinderkolben
anordnungen (7, 8, 10) je Reihe (m) und bei einer Breite von ca. 3000 mm von vier
Zylinderkolbenanordnungen (7, 8, 9,10) je Reihe (m) heb- und senkbar auf
Stützbleche (21) der Pressenholme (2, 3) abgestützt sind.
12. Kontinuierlich arbeitende Presse nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützabstände (e) der
Stegbleche (15 und 16) voneinander vom Hochdruckbereich (HD) zum
Niederdruckbereich (ND) abnehmend ca. 500 mm bis ca. 1000 mm betragen.
13. Kontinuierlich arbeitende Presse nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinderkolbenanordnungen
(7, 8, 9, 10) vom Hochdruckbereich (HD) zum Niederdruckbereich (ND) mit
abnehmenden Zylinderflächen (22) ausgeführt sind, wobei die mittlere (8) bzw. die
zwei mittleren (8, 9) gegenüber den äußeren Zylinderkolbenanordnungen (7,10)
einer Reihe (m) mit größerer Zylinderfläche (22) versehen sind.
14. Kontinuierlich arbeitende Presse nach einem oder mehrerer der Ansprüche
1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützkörper (29) bzw. die
Stützstreifen (27) aus hochdruckfestem und hochwärmeisoliertem Material mit einer
Temperaturbeständigkeit von über 220°C bestehen.
15. Kontinuierlich arbeitende Presse nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß entlang der Preßstrecke die
Preß-/Heizplatten (14) und die an ihnen als Lauffläche für die Rollstangen (12)
angebrachten, gehärteten Abrollplatten (35) zum seitlichen Ausbau in austauschbaren
Einzelsegmenten in Längen von ca. 3 m bis 12 m unterteilt sind.
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