DE4405343A1 - Preß-/Heizplatte für kontinuierlich arbeitende Pressen - Google Patents
Preß-/Heizplatte für kontinuierlich arbeitende PressenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Preß-/Heizplatte für kontinuierlich arbeitende
Pressen zur Herstellung von Spanplatten, Faserplatten oder ähnlichen
Holzwerkstoffplatten und Kunststoffplatten gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Konstruktionen von Preß-/Heizplatten dieser Art finden Verwendung in kontinuierlich
arbeitenden Pressen nach DE-OS/PS 21 57 746, 25 45 366, 31 33 817, 39 14 105,
40 17 791 und DE-GM 75 25 935.
Zum Stand der Technik gehört es, daß jede kontinuierlich arbeitende Presse zur
Steuerung des Verfahrensablaufes genau den Prozeßablauf nachvollziehen muß,
wie sie aus der bekannten Taktpressen-Technologie zur Herstellung von
Spanplatten, MDF-Platten (Medium Density Fibre) oder OSB-Platten (Oriented
Strand Boards) bekannt ist. Der Verfahrensablauf für die Preßkrafteinwirkung und
Entgasungszeit auf das Preßgut wird im wesentlichen durch die longitudinale
Verformung entlang der Preßstrecke vollzogen. Bei kontinuierlich arbeitenden
Pressen ist zusätzlich systembedingt die sphärische Verformung quer zur
Preßstrecke notwendig, das heißt mindestens eine der beiden Preß-/Heizplatten
muß zwischen Planebenheit (vornehmlich in der Kalibrierzone im Auslaufbereich der
Preßstrecke, der Niederdruckzone) und einer konvexen Geometrie (vornehmlich im
Einlaufbereich der Preßstrecke, Hochdruck- und mittlere Mitteldruckzone)
verformbar sein, um in Abhängigkeit der Preßgutplattendicke, der Rohdichte sowie
dem Feuchtegehalt des Span-/Faser-Preßgutes den minimalsten Preßfaktor
(maximalste Stahlband-Produktionsgeschwindigkeit) bei optimalen physikalischen
Prozeßanforderungen an dem Preßgut selbst, wie Querzug und Biegefestigkeit
einsteuern zu können, daß heißt es ist erforderlich, entlang der Preßstrecke, also
längs und quer, unterschiedliche Spaltabstände zwischen der oberen und unteren
Preß-/Heizplatte einstellen zu können, und zwar mit den folgenden Spaltabstand-
Differenzen : Longitudinale Verformbarkeit Delta l circa 0 bis 3 Millimeter pro Meter
und Querverformung Delta q circa 0 bis 1 Millimeter pro Meter.
Nach den bekannten Systemen der kontinuierlich arbeitenden Pressen am Markt
werden die eingesetzten Preß-/Heizplatten entweder ein- oder zweidimensional
verformt. Die vom Anmelder bisher gebauten kontinuierlich arbeitenden Pressen
nach DE-OS 40 17 791 arbeiten nach dem Prinzip einer Oberkolbenpresse, danach
wird in einer Funktionstrennung die Verformbarkeit der Preß-/Heizplatten bewirkt.
Die longitudinale Verformung erfolgt eindimensional an der oberen Preß-/Heizplatte,
die mit dem flexibel steuerbaren Preßbärsystem kraftschlüssig verbunden ist. Die
Ansteuerung erfolgt über die seitlichen oberen Preßkolben. Die Querverformung
erfolgt zweidimensional mit der unteren Preß-/Heizplatte mittels der Multipot-
Kurzhubzylinder.
Gemäß der bekannten kontinuierlich arbeitenden Presse nach DE-PS 31 33 817
und DE-PS 39 14 105 erfolgt die sphärische Einwirkung auf das Preßgut
zweidimensional mit der oberen Preß-/Heizplatte. Die Longitudinale Verformung
erfolgt durch die hydraulischen Stellgliederreihen in jedem Pressenrahmen entlang
der Preßstrecke, wobei die Verformbarkeit aufgrund der Bramme (mit einem
Gegenheizsystem) durch die höhere Eigensteifigkeit systembedingt eingeschränkt
ist. Die Querverformung erfolgt dabei im wesentlichen durch die Gegenheizung in
der Bramme, wobei entlang der Preßstrecke die Gegenheiztemperaturen
unterschiedlich eingestellt werden können, das heißt im vorderen Bereich wird
gegenüber der Preß-/Heizplattentemperatur zur Einsteuerung einer stärkeren
konvexen Verformung mit geringeren Gegenheiztemperaturen gearbeitet. Dagegen
werden im auslaufenden Niederdruckbereich der Preßstrecke, um die notwendige
Tendenz der Planebenheit zu erhalten, die Gegenheiztemperaturen höher
eingesteuert. Die konvexe Biegeverformung wird an jedem Preßrahmen zusätzlich
unterstützt durch eine Minimierung der hydraulischen Stellkräfte der äußeren
Zylinder der Stellgliederreihe. Dieses ist jedoch auch nur begrenzt möglich, da das
Brammensystem eine hohe Eigensteifigkeit besitzt. Dadurch, daß das gesamte
System in der Verstellbarkeit quer zur Transportrichtung des Preßgutes relativ träge
arbeitet, ist eine On-Line-Verstellung in wirtschaftlicher Weise in wenigen Sekunden
nicht möglich.
Bei kontinuierlich arbeitender Presse mit Unterkolben-Systemen, wie in den
DE-OS 21 57 746, DE-OS 25 45 366 und dem DE-CM 75 25 935, wird die untere
Preß-/Heizplatte wie bei dem vorher beschriebenen Oberkolbensystem
zweidimensional verformt. Die Preß-/Heizplatte ist relativ dünn und folglich sehr
flexibel ausgeführt. Die geringere Preß-/Heizplattendicke bedingt sehr enge
Stützabstände der Zylinderkolben-Anordnungen. Diese Konzeption ist jedoch durch
die Vielzahl der Zylinderkolben-Anordnungen und der erhöhten Anzahl der
Stellgliederreihen fertigungstechnisch aufwendig und teuer.
Es ergeben sich folgende Nachteile der bisherigen Ober- oder Unterkolbensysteme
und die darausfolgende Problemstellung.
Die zweidimensionale Verformung einer Preß-/Heizplatte ergibt bei gleicher
Preß-/Heizplattendicke gegenüber der eindimensional verformbaren Platte eine geringere
Flexibilität. Diese ist entsprechend dem vorher genannten Anforderungsprofil um
ungefähr ein Drittel geringer aufgrund der bei der zweidimensionalen Verformung
auftretenden zusätzlichen Beulspannungen.
Um diesen Nachteil zu umgehen, kann man ein zweifach funktionales, aber
konzeptionell teures System wie bei der Oberkolbenpresse nach DE-OS 40 17 791
benutzen. Eine höhere Flexibilität bei einer zweidimensionalen Verformung erreicht
man wie bei den kontinuierlich arbeitenden Pressen, die in den DE-OS/PS 21 57 746,
25 45 366, 31 33 817, 39 14 105 und DE-CM 75 25 935 beschrieben sind, mit
sehr geringen Stützabständen, weil die Heiz-/Preßplatte relativ dünn und somit
hochflexibel gestaltet werden kann. Neben dem maschinenbaulichen Mehraufwand
entsteht für den zusätzlichen Steuerungsbedarf der großen Anzahl von
hydraulischen Stellgliedern ein weiterer Kostenaufwand.
Größere Stützabstände, zum Beispiel längs der Preßstrecke, führen zu dickeren
Heiz-/Preßplatten bzw. müssen dünnere Heizplatten wieder durch zusätzliche
konstruktive Maßnahmen, etwa einer Stützbramme mit Gegenheizung, eingesetzt
werden, woraus wiederum die beschriebenen produktionstechnischen Nachteile
entstehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Heiz-/Preßplatten für kontinuierlich
arbeitende Pressen zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten und Kunststoffplatten
zu schaffen, die bei Vermeidung der beschriebenen Nachteile bei
zweidimensionaler Verformung (längs und quer zum Preßguttransport) elastische
Verformungswerte mit folgender Zielvorgabe erreichen:
Bei dicken Heiz-/Preßplatten mit dadurch vorteilhaft bedingten größeren
Stützabständen sphärische Verformungswerte zu erreichen, die mit dünneren Preß-
/Heizplatten bei kleineren Stützabständen vergleichbar sind und daß diese
Verformungswerte nicht nur gleich den erreichbaren Verformungswerten wie bei
einer eindimensionalen Verformbarkeit, sondern darüber hinaus höhere flexible
Verformungswerte ergeben; so daß mit dem Einsatz einer geringeren Anzahl
hydraulischer Stellglieder bei größeren Stützabständen und den damit verbundenen
technisch-wirtschaftlichen Vorteil geringerer Herstellungskosten die technologischen
Erfordernisse für die Einstellung unterschiedlicher Spaltabstände längs und quer
der Preßstrecke erfüllt werden können.
Die Lösung dieser Aufgabe ist im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1
angegeben.
Wesentlicher Inhalt der Erfindung ist das Riffel- bzw. Waffelprofil auf der Rückseite
der Preßgut- bzw. Abrollseite der Heiz-/Preßplatten, das eine erhöhte flexible
zweidimensionale Verformung längs und quer gezielt in wenigen Sekunden im On-
Line-Steuerverfahren bei größeren Stützabständen ermöglicht. Das Riffelprofil längs
der gesamten Preßstrecke erhöht in vorteilhafter Weise die elastische
Biegeverformbarkeit quer, während durch das Waffelprofil eine erhöhte Flexibilität
longitudinal zur Preßstrecke erreicht wird. Durch das Riffelprofil längs der
Preßstrecke wird die zweidimensionale sphärische Flexibilität der Preß-/Heizplatte
wesentlich erhöht, so daß diese Riffelprofilierung vorzugsweise zur Anwendung
kommt. Die Waffelprofilierung erhöht zusätzlich die Longitudinalverformung in den
Preß-/Heizplatten quer, so daß ihre Einbringung größtenteils nur partiell bei erhöhten
Anforderungen notwendig ist.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteran
sprüchen und aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles
anhand der Zeichnung.
Es zeigt
Fig. 1 in Seitenansicht eine kontinuierlich arbeitende Presse für die
erfindungsgemäße Preß-/Heizplatte,
Fig. 2 in Vorderansicht die kontinuierlich arbeitende Presse nach Fig. 1 in
einem Schnitt A-A,
Fig. 3 einen Teilausschnitt C aus Fig. 1,
Fig. 4 eine Draufsicht auf einen Teil der Heizplattenabstützung
durch die Zylinderkolbenanordnungen und
Fig. 5 einen Ausschnitt B der Heizplatte nach Fig. 3 und
Fig. 6 eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Heizplatte.
Preß-/Heizplatten 14 nach der Erfindung finden Verwendung in kontinuierlich
arbeitenden Pressen, wie in den Fig. 1 bis 3 dargestellt. Eine solche
kontinuierlich arbeitende Presse 1 nach der Erfindung besteht in ihren Hauptteilen
aus den oberen und unteren Pressenholmen 3 und 2 und den sie formschlüssig
verbindenden Zuglaschen 13. Die Zuglaschen 13 sind mittels der Steckbolzen 33
schnell lösbar. An den Stirnseiten der Pressenholmen 2 und 3 sind Seitenschilder
38 angebracht und dienen als Verankerung und Lagerstelle für die Antriebs
trommeln 24, den Umlenktrommeln 25 und den Einlaufsystemen für die Rollstangen
12. Die Pressenholme 2 und 3 bestehen nur aus Stegblechen 15 und 16 und diese
verbindenden Rippen 31. Jeweils vier Stegbleche 15 und 16 sind mittels Zuganker
37 zu einem Einzelholm 23 verbunden, die durch Aneinanderreihung und
Anbringung der Preß-/Heizplatten 14 die Länge L der Pressenholme 2 und 3
darstellen. Aus der Fig. 1 ist weiter zu entnehmen, wie die Umlenktrommeln 25
den Einlaufspalt bilden und wie sich die mit den Stahlbändern 5 und 6 um die
Pressenholme 2 und 3 geführte Rollstangen 12 gegen die Preß-/Heizplatten 14
abstützen. Das heißt die umlaufenden Rollstangen 12, als Beispiel für eine rollende
Abstützung, sind zwischen den Preß-/Heizplatten 14 und den Stahlbändern 5 und 6
mitrollend angeordnet. Das Preßgut 4 wird mit den von den Antriebstrommeln 24
angetriebenen Stahlbändern 5 und 6 durch den Preßspalt 11 gezogen und zu
Platten gepreßt. Die Vorspannkräfte der Stahlbänder 5 und 6 zwischen den Ein- und
Auslauftrommelsystemen werden von 4 Doppel-T-Trägern als Druckkraft
aufgenommen, wobei auf den unteren im Fundament verankerten Doppel-T-Träger
17 der untere Pressenholm 2 aufliegt. Die Stegblechkonstruktion des
Pressenholms 3 kann über Schraubverbindungen 32 an den oberen Doppel-T-Trägern
17 aufgehängt werden. Bei den hydraulischen Zylinderkolbenanordnungen
7, 8 und 9, auch als Stellgliederreihe m quer zur Längsachse der Presse 1
bezeichnet, sind die Druckkolben 28 unterhalb der Preß-/Heizplatte 14 angeordnet
und stützen sich auf Stützbleche 21 des unteren Pressenholms 2 ab. Die könnten
ebenso als Oberkolben unter dem oberen Pressenholm 3 eingesetzt werden.
Bevorzugt ist jedoch die Unterkolbenanordnung aus thermischen Gründen, um eine
Erhitzung des Hydrauliköls durch die aufsteigende Wärme zu minimieren. Um eine
sphärische Verformung quer, zum Beispiel konvex, zu ermöglichen, kommt bei den
mittleren Zylinder 36′ eine höhere Kraft gegenüber den seitlichen Zylindern 36 zur
Wirkung. Das heißt, der hydraulische Druck wird gegenüber den äußeren Zylindern
36 different eingesteuert. Bei bevorzugter konvexer Einstellung kann der mittlere
Zylinder mit einer größeren Kolbenfläche versehen werden. Den Zylindern 36 und
36′ und den Druckkolben 28 sind jeweils Stütztraversen 30 zugeordnet, die dabei
die zentrisch wirkenden hydraulischen Kräfte von den Druckkolben 28 auf die
Stütztraversen 30 und über mehrere Stützkörper 29 auf die untere Preß-/Heizplatte
14 übertragen. Die Stützkörper 29 sind an den vier Eckpunkten der Stütztraversen
30 so angeordnet, daß ihre Stützabstände x den Stützabständen e nach Fig. 3 der
Stegbleche 15 und 16 entsprechen. Von Vorteil ist dabei, im bevorzugten
Ausführungsbeispiel nach Fig. 4, daß pro Stützabstand e (= Gestellabstand) und
Stütztraverse 30 vier Stützkörper 29 zur Wirkung kommen. Das entspräche 12
Zylindern 36, wenn für eine normale Breite k von circa 2200 mm drei Zylinder 36
quer über die Heizplattenbreite k zur Anwendung kommen. Bei größeren Breiten k
kämen vier hydraulische Zylinderkolbenanordnungen 7, 8, 9 und 10 zur
Anwendung. Durch den größeren Wirkungsbereich der hydraulischen
Zylinderkolbenanordnungen 7, 8 und 9 und der vorteilhaften Anordnung von Riffel- und
Waffelnuten 18 und 19 kann die Geometrie der unteren Preß-/Heizplatte 14
konvex, sphärisch oder konkav hydraulisch eingesteuert werden. Jede veränderte
geometrische Position in der Längs- und Querverformung kann in wenigen
Sekunden im On-Line-Verfahren eingestellt werden.
Durch die Stütztraverse 30 kann die obere und untere Preß-/Heizplatte 14 relativ
dünn ausgeführt werden, das heißt die untere Preß-/Heizplatte 14 kann hydraulisch
mechanisch im elastisch zulässigen Bereich entsprechend den technologischen
Anforderungen sphärisch längs und quer verformt werden. Der hydraulische und
mechanische Aufbau für die Heizplattenbeeinflussung wurde dadurch erheblich
vereinfacht und die Anzahl der Funktionselemente wesentlich minimiert, so daß eine
erhebliche Kostenminimierung für die Vorrichtung erreicht wurde. Zur Erreichung
eines vorbestimmten Preßkraftprofils werden im vorderen Hochdruckbereich HD
Zylinder mit größerer Kraft, das heißt größerem Zylinderdurchmesser, im
Mitteldruckbereich MD und Niederdruckbereich ND Zylinder 36 mit kleinerer Kraft
und kleinerer Zylinderfläche verwendet, und somit dem Preßkraftprofil angepaßt.
Aus der Fig. 4 ist die mögliche Anordnung und Ausbildung von drei
Zylinderkolbenanordnungen 7, 8 und 9 für eine Heizplattenbreite k von circa 2200
Millimeter zu entnehmen. Mit t ist dabei der Stützabstand einer Stellgliederreihe m
zur nächsten und mit x der Stützabstand der Stützkörper 29 längs der
Pressenholmlänge L bezeichnet. Der Stützabstand y der Stützkörper 29 von und
zueinander ist verschieden ausgeführt, kann aber, je nach Bemessung der
Stütztraversen 30, auch gleich sein. Wie aus der Fig. 4 weiter hervorgeht, wirken
die Stützkörper 29 immer senkrecht und kongruent auf die Stirnflächen der
Stegbleche 15, so daß der Mittenabstand e zweier Stegbleche 15 gleich ist dem
Mittenabstand x zweier Stützkörper 29, das heißt die Breite der Stütztraversen 30
und die Anordnung der Stützkörper 29 darauf ändert sich mit dem Mittenabstand e
der Stegbleche 15 zueinander. Unterschiedliche hydraulische Kräfte in den
Druckkolben 28 bewirken eine sphärische Verformung der Preß-/Heizplatte 14 mit
entsprechenden Biegeverformungen (Biegelinien) längs und quer zur Preßstrecke.
Durch die kraftschlüssige Anlage der Stützkörper 29 folgt die senkrechte Achse der
Druckkolben 28 in einer sphärisch orientierten Winkelabweichung diesen
elastischen Biegeverformungen. Führung und hydraulische Abdichtung der
Druckkolben 28 sind mit entsprechenden Freiheitsgraden so ausgelegt, daß diese
der veränderbaren Winkellage des Kolbens selbsttätig folgen. Mehrere Preß-
/Heizplatten 14 sind gemäß der Erfindung mit rechteckigem Grundriß
aneinandergereiht an der Unterseite des Pressenholms 3 angeordnet und über
mehrere Stellgliederreihen m quer und Stellgliederreihen n längs am unteren
Pressenholm 2 abgestützt. Bei der beschriebenen kontinuierlich arbeitenden Presse
1 kommen vorzugsweise zwei Riffelnuten 18 längs bei drei Stellgliederreihen n,
oder drei Riffelnuten 18 längs bei vier Stellgliederreihen n (größere Pressenbreite k)
zur Anwendung. Gemäß den Fig. 2, 4 und 6 gliedert sich der Querschnitt einer
Preß-/Heizplatte 14 dabei in drei dickere Stützbereiche F1, F2 und F3. Dazwischen
sind die Riffelnuten 18 angeordnet, das heißt sie liegen jeweils zwischen zwei
Stützkörpern 29, wobei die Stützbereiche F1, F2 und F3 jeweils die Stützkörper 29
überdecken. Nach den Fig. 3 und 6 sind zwei Waffelnuten 19 jeweils außerhalb
bzw. zwischen den Stellgliederreihen (quer) m mit dem Abstand G1 in den
Preß-/Heizplatten 14 so angeordnet, daß sie unmittelbar in der Nähe der Stützkörper 29
zur Wirkung kommen. Zwischen den Stützkörpern 29 in den Abschnitten G1 und G2
ergibt sich somit aufgrund des größeren Querschnitts in der Mitte dieser Abschnitte
eine geringere Durchbiegung, jedoch eine höhere Biegeflexibilität im Nutbereich h
aufgrund des geringeren Querschnittes S1 der Heizplatte 14. Die Riffel- und
Waffelnutenanordnung 18 und 19 der Preß-/Heizplatte 14 ist aus in Fig. 6 als
Draufsicht entsprechend der Stütztraversen-Konzeption 19 dargestellt. Als
Bemessungsregel für die Riffel- und Waffelnuten 18 und 19 ergibt sich
zweckmäßigerweise die Dicke s für Preß-/Heizplatte 14 im wesentlichen aus dem
Stützabstand e der Stützkörper 29, auf denen sich die Preß-/Heizplatte 14 abstützt.
Die Riffel- bzw. Waffelnutgeometrie basiert dabei auf ihrer unmittelbaren Anordnung
in der Nähe der Stützkörper 29, aus den zulässigen Kerbspannungen im inneren
Nutbereich, im Korbbogen R der Nuten entsprechend den geforderten
Biegeverformungen längs (Delta l = drei Millimeter pro Meter) und quer (Delta q =
ein Millimeter pro Meter), wobei folgende Werte gelten:
Nuttiefe i maximal circa 0,25 × Preß-/Heizplattendicke s,
Nutenbreite h ungefähr gleich der Preß-/Heizplattendicke s und
Korbbogen R in den Nuten 18 und 19 circa 0,5 bis 1 × die Nutentiefe i.
Nutenbreite h ungefähr gleich der Preß-/Heizplattendicke s und
Korbbogen R in den Nuten 18 und 19 circa 0,5 bis 1 × die Nutentiefe i.
Die exzentrische Anordnung der Heizbohrungen 20 nach Fig. 5 gehört zum Stand
der Technik, wonach die Heizbohrungen 20 für das Heizmedium (Wasser,
Wasserdampf, Öl) in der Preß-/Heizplatte 14 exzentrisch in Richtung der Abroll-,
das heißt Preßgutseite, angeordnet sind. Als Begründung dafür gilt, daß beim
kontinuierlichen Fertigungsprozeß ein Wärmetransfer von den Heizbohrungen 20 in
Richtung Preßgutseite stattfindet. Das heißt wiederum, es ergibt sich durch die
stetige Wärmeabgabe in Richtung Preßgut 4 ein Temperaturgefälle zwischen der
Abroll-(Preßgut-)seite und der Abstützseite der Preß-/Heizplatten 14. Diese
Tatsache bewirkt, daß die Preß-/Heizplatte sich durch thermische Kontraktion
konkav in Richtung Preßgutseite verformen will, weil sie auf dieser Seite kälter ist.
Um dieser konkaven Verformung entgegenzuwirken, werden die Heizbohrungen 20
exzentrisch zur Preßgutseite angeordnet mit der Bemessungsregel Innenbohrungs
abstand d zur Abrollseite circa 0,2 bis 0,35 × Preß-/Heizplattendicke s. Dadurch
ergibt sich eine ausgeglichene Planebenheit entsprechend dem Temperaturgefälle
resultierend aus der Preß-/Heizplattendicke s. Diese Gesetzmäßigkeit kommt der
einseitigen Anordnung der Riffel- bzw. Waffelnuten 18 und 19 auf der abstützenden
Seite der Preß-/Heizplatte 14 in vorteilhafter Weise entgegen. Für die konvexe
Querverformung kommen die Riffelnuten 18 entlang der gesamten Länge der
Preß-/Heizplatten 14 grundsätzlich zur Anwendung, und zwar in der geometrischen
Anordnung wie oben beschrieben. Die Waffelnuten 19 quer zur Preß-/Heizplatte 14
müssen dagegen nicht entsprechend der obig beschriebenen Zuordnung entlang
der gesamten Preßstrecke angeordnet werden, sondern brauchen vorzugsweise
nur dort eingesetzt werden, wo entsprechend den verfahrenstechnischen
Anforderungen größere Longitudinalverformungen, zum Beispiel größer als ein
Millimeter pro Meter, notwendig sind. Die spezielle Zuordnung der Riffel- bzw.
Waffelnuten 18 und 19 bei der Unterkolben-Konzeption gemäß bevorzugtem
Ausführungsbeispiel mit den Stütztraversen 30 ist aus den Fig. 5 und 6 zu
entnehmen. Durch die Riffel- und/oder Waffelnutenanordnung 18 und 19 erhält die
Preß-/Heizplatte 14 bei einer zweidimensionalen Verformung eine hohe sphärische
Flexibilität, wobei vier Stützkörper 29 auf den Stütztraversen 30 jeweils vier
hydraulischen Stellgliedern 7, 8 und 9 bei einer herkömmlichen Unter- oder
Oberkolbenversion entsprechen. Trotz dieser hohen Flexibilität (längs und quer)
können größere Stützabstände e und somit eine geringere Anzahl hydraulischer
Stellglieder 7, 8 und 9 zur Anwendung kommen, durch das die Herstellkosten für
das Gesamt-Pressensystem erheblich gesenkt werden kann, da je Stellglied bis zu
vier Stützkörper 29 zur Wirkung kommen. Durch die formgeometrische Gestaltung
dieser Nuten 18 und 19 ist die hohe elastische Verformbarkeit im Rahmen der
zulässigen Spannungen in Anwendung sowohl normaler Baustähle oder auch höher
legierter härtbarer Werkstoffe gegeben, wobei durch die einseitige Anwendung der
Riffel- und Waffelnuten 18 und 19 auf der Abstützseite der Preß-/Heizplatte 14 in
vorteilhafter Weise die exzentrische Anordnung der Heizbohrungen in Richtung der
Preßgutseite genutzt werden kann. Grundsätzlich kann die erfindungsgemäße
Lehre eines Riffel- bzw. Waffelprofiles 18 und 19 nicht nur speziell bei einer
Unterkolben-Konzeption mit Stütztraversen 30 eingesetzt werden, sondern dieses
gilt auch für eine Oberkolbenpresse und einer Unterkolben-Konzeption, mit weitaus
größeren Stützabständen, welches, wie bereits erwähnt, dickere Preß-/Heizplatten
14 erfordert.
Claims (9)
1. Preß-/Heizplatte für kontinuierlich arbeitende Pressen bei der Herstellung
von Spanplatten, Faserplatten oder ähnlichen Holzwerkstoffplatten und
Kunststoffplatten mit den Preßdruck übertragenden sowie das zu pressende Gut
durch die Presse ziehenden, flexiblen, endlosen Stahlbändern, die über
Antriebstrommeln und Umlenktrommeln um einen oberen und einen unteren
Pressenholm geführt sind und die sich mit einstellbarem Preßspalt gegen die
Preß-/Heizplatten an den Pressenholmen über mitumlaufende, mit ihren Achsen quer zur
Bandlaufrichtung geführten, rollenden Stützelementen abstützen, wobei die untere
und/oder die obere Preß-/Heizplatte zur Preßspalteinstellung mittels mehrerer in
Reihen längs und quer zur Längsachse der Presse angeordneten Zylinderkolben-
Anordnungen höhenverstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß in
die Rückseiten der Preß-/Heizplatten (14) längs der Preßstrecke (L) zwischen den
Stellgliederreihen (n) Riffelnuten (18) und zusätzlich quer zur Preßstrecke (L)
zwischen den Stellgliederreihen (m) Waffelnuten (19) eingeformt sind.
2. Preß-/Heizplatte für kontinuierlich arbeitende Pressen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Quer-Stellgliederreihen
(m) jeweils zwei Waffelnuten (19) mit Abstand (g) zueinander und in unmittelbarer
Nähe der Stützkörper (29) angebracht sind.
3. Preß-/Heizplatte für kontinuierlich arbeitende Pressen nach Anspruch 1
und 2, gekennzeichnet durch eine Bemessungsregel der Riffel- und
Waffelnuten (18 und 19), bei der die Nutentiefe (i) mit dem Faktor 0,25 der
Heizplattendicke (s) eingeht, die Nutenbreite (h) ungefähr gleich der
Heizplattendicke (s) ist und der Korbbogen (r) in den Nuten circa mit dem Faktor 0,5
bis 1 der Nutentiefe (i) ausgeführt ist.
4. Preß-/Heizplatte für kontinuierlich arbeitende Pressen nach den Ansprüchen
1 bis 3, gekennzeichnet durch eine exzentrische Anordnung der
Heizkanalbohrungen (20) mit einem Bohrungsabstand (d) zur Heizplattenabrollseite
mit ungefähr dem Faktor 0,2 bis 0,35 der Heizplattendicke (s).
5. Preß-/Heizplatte für kontinuierlich arbeitende Pressen nach den Ansprüchen
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Waffelnuten (19) nur partiell
nach Bedarf oder über die gesamte Preßstrecke (L) in den Preß-/Heizplatten (14)
eingeformt sind.
6. Preß-/Heizplatte für kontinuierlich arbeitende Pressen nach einem oder
mehreren der Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckkolben (28) der Zylinderkolbenanordnungen (7, 8, 9) jeweils eine
Mehrflächenabstützung durch mehrere Stützkörper (29) zu einer flexiblen
Vielpunktkrafteinleitung gegenüber den elastisch verformbaren Preß-/Heizplatten
(14) aufweisen und daß durch unterschiedliche Kräfte in den Zylindern (36) in der
Breite (k) und/oder Länge (L) durch Vielflächenabstützung (29) der
Zylinderkolbenanordnungen (7, 8, 9) eine sphärische Verformung der
Preß-/Heizplatte (14) über die Länge (L) und Breite (k) einsteuerbar ist.
7. Preß-/Heizplatte für kontinuierlich arbeitende Pressen nach den Ansprüchen
1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß je Druckkolben (28) zwei bis
vier Stützkörper (29) vorgesehen sind.
8. Preß-/Heizplatte für kontinuierlich arbeitende Pressen nach den Ansprüchen
1, 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Stützkörper (29)
der Druckkolben (28) auf Stütztraversen (30) zwischen den Druckkolben (28) und
den Preß-/Heizplatten (14) angeordnet sind.
9. Preß-/Heizplatte für kontinuierlich arbeitende Pressen nach den Ansprüchen
1 und 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Längsabstand (x) der
Stützkörper (29) zueinander mit dem Stützabstand (e) der Stegbleche (15, 16)
korrespondieren.
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