DE4338331A1 - Schlagkopfbrecher - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schlagkopfbrecher zum Zerkleinern von
Brechgut, insbesondere grobstückigem Brechgut, mit einem in einem
Brechergehäuse gelagerten Schlagrotor mit Schlagarmen und an den
Schlagarmen befestigten Schlagköpfen, wobei die Schlagarme radiale
in Schlagrichtung angeordnete Widerlagerflächen für die mittels
Schraubenbolzen lösbar befestigten Schlagköpfe aufweisen.
Es sind derartige Schlagkopfbrecher bekannt, bei denen die radia
len Widerlagerflächen an den Schlagarmen unmittelbare Sitzflächen
für die Schlagköpfe bilden. Die lösbare Befestigung der Schlagköpfe
erfolgt mittels Schraubenbolzen, welche gleichsam in Umfangsrich
tung in die Schlagarme einschraubbar sind. Unter Berücksichtigung
der Tatsache, daß Schlagkopfbrecher selbst zum Zerkleinern von
Bauschutt, hüttenmännischen Rückständen, Schlacken oder derglei
chen eingesetzt werden, treten extrem hohe Schlagbeanspruchungen
und Vibrationen auf. Folglich lassen sich Beschädigungen der
Schlagköpfe und der Befestigungsschrauben nicht ausschließen.
Tatsächlich können die angreifenden Schlagbeanspruchungen und
Vibrationen bis zu einem Bruch der Schlagköpfe und ihrer Befes
tigungsschrauben führen. Nach einem Schlagkopf- oder Schrauben
bruch liegt die betreffende Sitzfläche frei und wird ebenfalls
beschädigt, so daß ein Schlagkopfaustausch ohne Nachbearbeitung
der Sitzfläche nicht möglich ist. Zum Nachbearbeiten der Sitzfläche
wiederum muß der Schlagrotor ausgetauscht werden, so daß erheb
liche Betriebsstörungen entstehen. Das alles ist zeit- und kosten
aufwendig. - Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schlagkopfbrecher
der eingangs beschriebenen Ausführungsform zu schaffen, der sich
bei Schlagkopfbruch durch geschonte und folglich unbeschädigte
Sitzflächen auszeichnet.
Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einem gattungsgemäßen
Schlagkopfbrecher dadurch, daß die Schlagarme radiale sich an die
Widerlagerflächen anschließende Einstecktaschen zur fußseitigen
Aufnahme der Schlagköpfe aufweisen, und daß die Schlagköpfe
jeweils mittels eines zwischen der Widerlagerfläche und dem
Schlagkopfrücken angeordneten Spannkeils in der Einstecktasche
verspannbar sind und dazu der Spannkeil mittels mehrerer Spann
schraube in im wesentlichen radialer Richtung anziehbar ist. -
Diese Maßnahmen der Erfindung haben zur Folge, daß die radialen
Widerlagerflächen an den Schlagarmen nicht länger unmittelbare
Sitzflächen für die Schlagköpfe bilden, sondern Widerlagerflächen
für die Spannkeile, welche ihrerseits Sitzflächen für die Schlag
köpfe aufweisen. Insoweit wird eine Schutzkeilverspannung für die
Schlagköpfe verwirklicht, so daß im Falle eines Schlagkopfbruches
der Spannkeil ein Schutzelement für die Widerlagerfläche bildet.
Die Tatsache, daß der Spannkeil selbst bzw. die von ihm für den
Schlagkopf gebildete Sitzfläche im Falle eines Schlagkopfbruches
beschädigt wird, ist unbeachtlich, weil einerseits die radiale
Widerlagerfläche an dem Schlagarm unbeschädigt bleibt, sich
andererseits Schlagkopf und Spannkeil unschwer austauschen
lassen. Folglich entfällt eine Nachbearbeitung der Widerlager
fläche, so daß im Falle eines Schlagkopfbruches der Schlagrotor
nicht länger ausgebaut und die Widerlagerfläche - die sonst
Sitzfläche für den Schlagkopf ist - nicht nachbearbeitet werden
muß. Im Ergebnis entfallen dadurch kosten- und zeitaufwendige
Betriebsstörungen. - Eine optimale Schlagkopfeinspannung sowohl in
Schlagrichtung und folglich Umfangsrichtung des Schlagrotors als
auch in seiner Axialrichtung wird dann erreicht, wenn nach
weiterem Vorschlag der Erfindung mit selbständiger Bedeutung
zwischen der Widerlagerfläche und dem Spannkeil und zwischen dem
Spannkeil und dem Schlagkopf bzw. Schlagkopfrücken Nut /Federver
bindungen vorgesehen sind. Die Schlagkopfeinspannung kann
dadurch weiter verbessert werden, daß auch zwischen dem Fuß des
Schlagkopfes und dem Boden der Einstecktasche eine Nut/Federver
bindung vorgesehen ist. - Stets lassen sich im Rahmen der Erfin
dung bohrungsfreie und folglich aus Vollmaterial bestehende
Schlagköpfe einsetzen, so daß auch aus diesem Grunde einerseits
die Gefahr eines Schlagkopfbruches erheblich reduziert wird,
andererseits auftretende Vibrationen weitgehend unschädlich
gemacht werden, zumal die Befestigungs- bzw. Spannschraube nicht
länger den Schlagkopf selbst sondern nunmehr den Spannkeil
durchdringt. Diese Effekte werden selbst dann erreicht, wenn eine
Nut/Federverspannung nicht verwirklicht ist, sondern der Schlag
kopf lediglich mittels einer Keilverspannung in die Einstecktasche
eingespannt wird. Stets bleibt die Widerlagerfläche, die nunmehr
Sitzfläche für den Spannkeil ist, geschont.
Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind im folgenden aufge
führt. So kann der Schlagkopf mit einem fußseitigen Ansatz eine
umfangsseitige Hinterschneidung der Einstecktasche hintergreifen,
um seine radiale Verankerung zu optimieren. Zweckmäßigerweise
weist der Schlagkopf eine oberhalb der oberen Taschenkante
angeordnete Sollbruchstelle auf, so daß die Keilverspannung für
den Schlagkopffuß bis zum Austausch des Schlagkopfes praktisch
erhalten bleibt, weil der Spannkeil seinen strammen Sitz beibehält.
Das trägt zum Schutz der Widerlagerfläche bis zum Stillstand des
Schlagrotors bei.
Nach einem Vorschlag der Erfindung, dem selbständige Bedeutung
zukommt, ist vorgesehen, daß der Spannkeil eine in radialer
Richtung verlaufende Durchgangsbohrung zum Hindurchstecken der
Spannschraube aufweist, und daß der Schlagarm unterhalb der
Einstecktasche eine Querbohrung zur Aufnahme eines Verankerungs
bolzens mit radialem Bewegungsspiel und in Verlängerung der
Durchgangsbohrung des Spannkeiles eine in die Querbohrung
mündende Verbindungsbohrung aufweist, und daß der Veranke
rungsbolzen zumindest eine radiale Gewindebohrung z. B.
durchgehende Gewindebohrung zum Einschrauben der durch die
Verbindungsbohrung hindurchgeführten Spannschraube aufweist.
Diese Maßnahmen haben zur Folge, daß die Spannschraube mit dem
Spannkeil selbst und dem Schlagarm nicht verschraubt wird,
sondern lediglich mit dem querliegenden Verankerungsbolzen, der
dadurch zugleich in der Querbohrung arretiert wird. Auf diese
Weise läßt sich der Spannkeil selbst bei auftretenden Deformationen
unschwer dadurch lösen, daß der Verankerungsbolzen aus der
Querbohrung herausgeschlagen und folglich die Spannschraube in
diesen Bereich abgeschert wird, so daß dann der lose Spannkeil
zur Verfügung steht und die Schraubenreste in der Durchgangs
bohrung des Spannkeils und in der Verbindungsbohrung des
Schlagarmes ohne weiteres herausfallen können. Für die Montage
eines neuen Schlagkopfes werden lediglich eine neue Spannschraube
und ein neuer Verankerungsbolzen sowie gegebenenfalls ein neuer
Spannkeil benötigt. Auch insoweit bleibt der Schlagrotor selbst
stets unbeschädigt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Aus
führungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es
zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Schlagrotor in schematischer
Seitenansicht und fortgebrochener Gehäusewand,
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch den Gegenstand nach Fig. 1 im
Bereich eines Schlagarmes,
Fig. 3 einen Schnitt A-A durch den Gegenstand nach Fig. 2,
Fig. 4 einen Schnitt B-B durch den Gegenstand nach Fig. 2,
Fig. 5 den Gegenstand nach Fig. 2 in Frontansicht und
Fig. 6 den Gegenstand nach Fig. 1 in Frontansicht.
In den Figuren ist ein Schlagkopfbrecher 1 zum Zerkleinern von
Brechgut, insbesondere grobstückigem Brechgut, dargestellt. Als
grobstückiges Brechgut kommen selbst Bauschutt, hüttenmännische
Rückstände, Schlacken oder dergleichen in Frage. Insbesondere die
Zerkleinerung von Bauschutt ist äußerst schwierig, weil im Bau
schutt häufig stahlbewehrte Teile enthalten sind. Dieser Schlag
kopfbrecher 1 weist einen in einem Brechergehäuse 2 gelagerten
Schlagrotor 3 mit Schlagarmen 4 und an den Schlagarmen 4
befestigten Schlagköpfen 5 auf. Die Schlagarme 4 besitzen radiale
in Schlagrichtung angeordnete Widerlagerflächen 6 für die mittels
Schraubenbolzen 7 lösbar befestigten Schlagköpfe 5. Unterhalb des
Schlagrotors 3 ist eine Brecherplatte 9 angeordnet, deren Abstand
von dem Schlagrotor 3 bzw. seinen Schlagköpfen 5 die Durchlauf
höhe für das hindurchzufördernde und dabei zu zerkleinernde
Brechgut bestimmt. Die Brecherplatte 9 ist nach dem Ausführungs
beispiel von dem Bodenblech der Förderrinne eines Kettenkratz
förderers 10 mit in der Förderrinne geführten querverlaufenden
Mitnehmern gebildet.
Die Schlagarme 4 weisen radiale an die Widerlagerflächen 6
anschließende Einstecktaschen 11 zur fußseitigen Aufnahme der
Schlagköpfe 5 auf. Die Schlagköpfe 5 sind jeweils mittels eines
zwischen der Widerlagerfläche 6 und dem Schlagkopfrücken 8 ange
ordneten Spannkeils 12 in der Einstecktasche 11 verspannbar. Dazu
ist der Spannkeil 12 mittels einer ihn durchdringenden Spann
schraube 7 in im wesentlichen radialer Richtung anziehbar.
Zwischen der Widerlagerfläche 6 und dem Spannkeil 12 und
zwischen dem Spannkeil 12 und dem Schlagkopf 5 bzw. Schlagkopf
rücken 8 sind Nut/Federverbindungen 13 vorgesehen. Zwischen dem
Fuß des Schlagkopfes 5 und dem Boden der Einstecktasche 11 ist
ebenfalls eine Nut/Federverbindung 14 vorgesehen. Der Schlagkopf 5
hintergreift mit einem fußseitigen Ansatz 15 eine umfangsseitige
Hinterschneidung 16 der Einstecktasche 11. Außerdem weist der
Schlagkopf 5 eine oberhalb der oberen Taschenkante angeordnete
Sollbruchstelle 17 auf.
Der Spannkeil 12 weist eine in radialer Richtung verlaufende
Durchgangsbohrung 18 zum Hindurchstecken der Spannschraube 7
auf. Der Schlagarm 4 weist unterhalb der Einstecktasche 11 eine
Querbohrung 19 zur Aufnahme eines Verankerungsbolzens 20 mit
radialem Bewegungsspiel S und in Verlängerung der Durch
gangsbohrung 18 des Spannkeils 12 eine in die Querbohrung 19
mündende Verbindungsbohrung 21 auf. Der Verankerungsbolzen 20
weist zumindest eine radiale Gewindebohrung 22, z. B. durch
gehende Gewindebohrung, zum Einschrauben der durch die Durch
gangsbohrung 18 und Verbindungsbohrung 21 hindurchgeführten
Spannschraube 7 auf.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Schlagarme 4
als spiralförmige Schlagscheiben nach Art eines Ammonshorns
(Ammonit) ausgebildet, wobei jeweils der durch einen radialen
Schnittpunktabstand der archimedischen Spirale gebildete Sprung in
der Umfangsfläche die Widerlagerfläche 6 bildet und die sich
anschließende Einstecktasche 11 in die Umfangsfläche des
Schlagrotors 3 eingearbeitet ist.
Claims (7)
1. Schlagkopfbrecher zum Zerkleinern von Brechgut, insbesondere
grobstückigem Brechgut, mit einem in einem Brechergehäuse
gelagerten Schlagrotor mit Schlagarmen und an den Schlagarmen
befestigten Schlagköpfen, wobei die Schlagarme radiale in
Schlagrichtung angeordnete Widerlagerflächen für die mittels
Schraubenbolzen lösbar befestigten Schlagköpfe aufweisen, da
durch gekennzeichnet, daß die Schlagarme (4)
radiale sich an die Widerlagerflächen (6) anschließende Ein
stecktaschen (11) zur fußseitigen Aufnahme der Schlagköpfe (5)
aufweisen, und daß die Schlagköpfe (5) jeweils mittels eines
zwischen der Widerlagerfläche (6) und dem Schlagkopfrücken
angeordneten Spannkeils (12) in der Einstecktasche (11)
verspannbar sind und dazu der Spannkeil (12) mittels einer
Spannschraube (7) in im wesentlichen radialer Richtung anziehbar
ist.
2. Schlagkopfbrecher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Widerlagerfläche (6) und dem Spannkeil (12) und
zwischen dem Spannkeil (12) und dem Schlagkopf (5) Nut/Federver
bindungen (13) vorgesehen sind.
3. Schlagkopfbrecher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen dem Fuß des Schlagkopfes (5) und dem
Boden der Einstecktasche (11) eine Nut/Federverbindung (14) vor
gesehen ist.
4. Schlagkopfbrecher nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schlagkopf (5) mit einem fußseitigen
Ansatz (15) eine umfangsseitige Hinterschneidung (16) der Ein
stecktasche (11) hintergreift.
5. Schlagkopfbrecher nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schlagkopf (5) eine oberhalb der oberen
Taschenkante angeordnete Sollbruchstelle (17) aufweist.
6. Schlagkopfbrecher nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Spannkeil (12) eine in radialer Richtung
verlaufende Durchgangsbohrung (18) zum Hindurchstecken der
Spannschraube (7) aufweist, daß der Schlagarm (4) unterhalb der
Einstecktasche (11) eine Querbohrung (19) zur Aufnahme eines Ver
ankerungsbolzens (20) mit radialem Bewegungsspiel (S) und in Ver
längerung der Durchgangsbohrung (18) des Spannkeils (12) eine in
die Querbohrung (19) mündende Verbindungsbohrung (21) aufweist,
und daß der Verankerungsbolzen (20) zumindest eine radiale
Gewindebohrung (22), z. B. durchgehende Gewindebohrung, zum
Einschrauben der durch die Durchgangsbohrung (18) des Spannkeils
(12) und die Verbindungsbohrung (21) hindurchgeführten
Spannschraube (7) aufweist.
7. Schlagkopfbrecher nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schlagarme (4) in an sich bekannter Weise
als spiralförmige Schlagscheiben nach Art eines Ammonshorns aus
gebildet sind und jeweils der durch einen radialen Schnittpunkt
abstand der Spirale gebildete Sprung in der Umfangsfläche die
Widerlagerfläche (6) bildet und die sich anschließende Ein
stecktasche (11) in die Umfangsfläche des Schlagrotors (3)
eingearbeitet ist.
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