DE4336303A1

DE4336303A1 - Zweiflächiges feuchtetransportierendes Abstandsgewirke

Info

Publication number: DE4336303A1
Application number: DE4336303A
Authority: DE
Inventors: Diethardt Siegert; Marianne Heide; Monika Bohn; Steffen Wild
Original assignee: WIRKELASTIC GmbH
Current assignee: WIRKELASTIC GmbH
Priority date: 1993-10-25
Filing date: 1993-10-25
Publication date: 1995-04-27
Also published as: AU7936394A; WO1995012018A1

Description

Die Erfindung betrifft ein textiles zweiflächiges Abstandsge wirke, bestehend aus Ober- und Unterbahn in verschiedenen Bin dungs- und Materialkombinationen, wie auch mit Elastan, welches für Bekleidungs- oder Bezugsstoffe Einsatz findet, bei welchem hohe Anforderungen bezüglich des Formhaltevermögens, aber auch des richtungsorientierten Feuchtetransportes gestellt werden.

Bisher wurden verschiedene mehrlagige gewirkte Abstandsgewirke, bestehend aus mindestens einer Ober- und einer Unterbahn be kannt, welche bereits bei der Herstellung miteinander durch Ab standhalterfäden verbunden sind. Diese werden in beidseitig be schichtetem Zustand als Wärmeaustauschelemente verwendet, wie es in der DE-OS 27 14 901 geschieht. Dabei sind die Abstandhalter fäden steife Monofilamente, welche ein Zusammendrücken der äuße ren Gewebeschichten verhindern. Diesen Geweben haftet der Nach teil an, daß sie nur einseitig eingesetzt werden können, weil sie zwar in der Lage sind, einen Wärmeaustausch vorzunehmen und eine relativ hohe Steifigkeit besitzen, jedoch sind sie nicht in der Lage eingesetzt zu werden, wo Eigenschaften wie Elastizität und vor allem Feuchtetransport gefordert werden. Zudem sind sie aufwendig beschichtet, was zu einer ungünstigen Ökonomie führt.

Ferner ist mit der DE-PS 31 39 402 eine Erfindung bekannt, in der eine mehrlagige Bahn von Längskanälen freie Monofilamente als Ab standhalterfäden enthält, die in Ober- und Unterbahn verfestigt sind. Vorzugsweise ist die mehrlagige gewirkte Bahn auf minde stens einer Seite beschichtet. Insbesondere sind die Mono filamente in die Ober- und Unterbahn eingewirkt. Nach einer anderen Variante der Erfindung können die Monofilamente in die Ober- und Unterbahn eingenäht sein. Diese erfindungsge mäße mehrlagige gewirkte Bahn findet auch im beidseitig be schichteten Zustand Verwendung als Wärmetauschelement. Ohne Beschichtung dient sie vorzugsweise als Einlage für faser verstärkte Körper. Dieser Erfindung haftet jedoch der Nach teil an, daß sie, abgesehen von einer aufwendigen Beschich tung nicht in der Lage ist, einen feuchtigkeitstransportie renden Effekt zu bewirken, bei gleichzeitig guter Flexibili tät.

Aus der DE-A 30 04 444 ist ein saugfähiges, doppellagiges Tex tilmaterial aus hydrophoben Fasern bekannt, dessen Lagen durch Polfäden aus Längsrillen aufweisenden Filamenten miteinander verbunden sind. Dieses Material ist in der Lage, besonders Mi neralöl dochtartig aufzusaugen, jedoch mangelt es ihm durch ungenügenden Strukturaufbau an ausreichender Elastizität, wo durch sein Einsatz erheblich eingeschränkt ist.

Die Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, ein zweiflächiges Abstandsgewirke, insbesondere für Bekleidungs- oder Bezugsstof fe zu schaffen, welches in der Lage ist, sowohl elastisch als auch formstabil zu sein, einen Abstand zwischen Ober- und Unter bahn zuverlässig zu gewährleisten, aber dabei zusätzlich beson ders feuchtetransportierende Eigenschaften mit einem bestimmten Klimaeffekt zu erzielen. Bei dem erfindungsgemäßen textilen Flä chengebilde wird der Transport flüssiger Feuchte von der haut nahen textilen Stoffbahn zur gegenüberliegenden Stoffbahn trans portiert. Dazu dient eine hautnahe Stoffbahn aus geringerkapilla rigem Fadenmaterial zur Feuchteaufnahme und Weiterleitung an die Filamentfäden im Polbereich, die mittels Dochtwirkung die Feuch te an die körperfernere Stoffbahn aus höherkapillarigem Faden material abgibt, wo sie verdunsten kann.

Gelöst wird die Aufgabe der Erfindung durch die im kennzeichnen den Teil des Anspruchs 1 aufgezeigten technischen Lehre mit ihren Merkmalen.

Das Wesen der Erfindung besteht in einem zweiflächigen Abstands gewirke aus vorzugsweise elastischen Bahnen, welche

- monofile Polfäden als Abstandshalter und zusätzlich eingebun dene Multifilamentfäden besitzen, oder
- dem Einsatz von niederfilamentigen Polfäden, mit Dochtwirkung zum richtungsorientierten Feuchtetransport durch dessen Kapil larwirkung.

Der Feuchtetransport wird erreicht, durch unterschiedlich fila mentierte Seiden in Ober- und Unterbahn, wobei diese je nach Einsatz sowohl glatt, als auch strukturiert gearbeitet werden können.

Die richtungsorientierte feuchtetransportierende Wirkung wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß eine Oberbahn in mindestens 1-legeschieniger Herstellung aus vorzugsweise Synthesefaserstof fen, aber auch nativen Faserstoffen, in bestimmten Fällen auch deren beider Kombination, bei hochelastischer Ausführung mit Elastan in der L₂, gewirkt wird. Die Summe der eingesetzten Fi lamente bezüglich ihrer Fadenfeinheitsbezogenheit in der Oberbahn, ist in jedem Falle geringer als die der Unterbahn oder umgekehrt;

- die abstandshaltenden Fadensysteme aus Polfäden mit vorzugswei se Syntheseseiden in mindestens zwei Legeschienen und gegenle giger Bindung voll eingezogen oder Fileteinzug zur Gewährlei stung einer definierten Abstandshaltung der Ober- und Unter bahn sowie hochfilamentierter Syntheseseiden in einer der bei den Polschienen im Fileteinzug oder mittels einer zusätzlichen dritten Legeschiene (Polschiene) eingesetzt werden;
- eine Unterbahn in mindestens einlegeschieniger Herstellung aus vorzugsweise Synthesefaserstoffen, aber auch nativen Faser stoffen und deren Kombination, bei hochelastischer Ausführung mit Elastan in L₅ oder L₆, gewirkt wird.

Die Summe der eingesetzten Filamente, nämlich fadenfeinheitsbe zogen in der Unterbahn, ist in jedem Falle höher, als die der Oberbahn, oder umgekehrt.

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigt die Fig. 1 den Querschnitt des Abstandsgewirkes.

Eine hautnahe Oberbahn 1 in einlegeschieniger Herstellung aus geringfilamentierten Synthesefaserstoffen leitet die flüssige Feuchte weiter zu den höherfilamentierten Polfäden 2. Die Pol fäden 2 in zwei Legeschienen und gegenlegiger Bindung voll ein gezogen sowie höherfilamentierter Syntheseseide bewirkt zum ei nen den Abstand zur Unterbahn 3 und dienen gleichzeitig dem Feuchtetransport zu dieser. Die Unterbahn 3 in einlegeschieni ger Herstellung aus hochfilamentigen Synthesefaserstoffen nimmt die Feuchtigkeit auf und gibt sie zur Verdunstung auf der Gegen seite wieder ab. Das elastische feuchtetransportierende Abstands gewirke wird dazu mit sieben Legeschienen hergestellt:

Dabei bilden die Legeschienen L₁ und L₂ die Oberbahn, die Lege schienen L₃ bis L₅ die Polfäden und L₆ mit L₇ die Unterbahn.

Claims

1. Zweiflächiges feuchtetransportierendes Abstandsgewirke dadurch gekennzeichnet, daß eine Gewirkebahn aus vorzugs weise niederfilamentigerem Fadenmaterial mit einer Gewirke bahn aus vorzugsweise höherfilamentigerem Fadenmaterial durch Mono- und/oder Filament-Fäden, oder Gespinsten in Abstandshaltung verbunden sind.

2. Zweiflächiges feuchtetransportierendes Abstandsgewirke nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß feuchteleitende Faden materialien zwischen den Polfäden (2) oder als Polfäden (2) verlaufen, vorzugsweise im Fadeneinzug 1-voll, 1-leer und diese in Ober- und Unterbahn (1, 3) eingebunden sind.

3. Zweiflächiges feuchtetransportierendes Abstandsgewirke nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß Fadenmaterialien mit unterschiedlichem Feuchtetransportvermögen und/oder Feuchte aufnahmevermögen in Ober- und Unterbahn (1, 3) derart kombi niert werden, daß ein richtungsorientierter Feuchtetransport erzielt wird.

4. Zweiflächiges feuchtetransportierendes Abstandsgewirke nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß durch Fadenmaterialien unterschiedlichen Feuchtetransportvermögens, ein richtungs orientierter Feuchtetransport von Oberbahn (1) zu Unterbahn (3) erfolgt, die Feuchte dort schnell aufgenommen wird und verdunstet, indem in der Unterbahn (3) die Summe des einge setzten Fadenmaterials eine höhere Filamentzahl oder Faden stärke aufweist und das Fadenmaterial mit höherer Feuchte aufnahme eingesetzt wird.

5. Zweiflächiges feuchtetransportierendes Abstandsgewirke nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß in der Ober- und Un terbahn (1, 3), neben dem unelastischen Fadenmaterial für ther moplastisch formbare Teile zusätzlich elastische Fäden einge arbeitet werden.

6. Zweiflächiges feuchtetransportierendes Abstandsgewirke nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß bei unelastischer Gewirkekonstruktion mit vier bis fünf Legeschienen und bei elastischer Gewirkekonstruktion mit mindestens sechs bis sieben Legeschienen gearbeitet wird, wobei die Pollegung mit mindestens zwei Legeschienen in einem definierten Fadenkreuz winkel ausgeführt wird.

7. Zweiflächiges feuchtetransportierendes Abstandsgewirke nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, daß bei Arbeiten mit vier Legeschienen der Feuchtetransportfaden als in Oberbahn (1) und Unterbahn (3) einbindender Polfaden (2) in Fadeneinzug vorzugsweise 1-voll, 1-leer in einer oder beiden Pollege schienen eingesetzt wird.

8. Zweiflächiges feuchtetransportierendes Abstandsgewirke nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, daß bei Bindungen mit mehr als vier Legeschienen, der Feuchtetransportfaden in einer separaten Legeschiene eingezogen ist.