DE4334518A1 - Hydraulische Ventilspielausgleichsvorrichtung für ein nockengesteuertes Hubventil - Google Patents
Hydraulische Ventilspielausgleichsvorrichtung für ein nockengesteuertes HubventilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Ventilspielaus
gleichsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1. Derartige Ventilspielausgleichsvorrichtungen, wie
sie an verschiedenen Stellen von Ventiltrieben für Hubventile,
die Ladungswechselventile in Brennkraftmaschinen bilden, im
Einsatz sind, enthalten als wesentlichen Bestandteil ein Rück
schlagventil, das einen im Normalfall als Kugel gestalteten
beweglichen Ventilkörper und eine auf diesen einwirkende
Druckfeder aufweist. Diese herkömmliche Bauweise von Rück
schlagventilen nimmt relativ viel Platz in der Ventilspielaus
gleichsvorrichtung in Anspruch, die aber aus Gründen der be
engten Raumverhältnisse und zwecks Verringerung der bewegten
Massen des Ventiltriebs gerade kompakt ausgeführt werden soll.
Selbst wenn man aber von dieser Kugelventil-Ausbildung der
Rückschlagventile in hydraulischen Ventilspielausgleichsvor
richtungen einmal abgeht, wie dies beispielsweise in der Kon
struktion nach der US-PS 3,728,990, FOIL 1/24, durch Verwen
dung eines scheibenförmigen Ventilkörpers geschehen ist,
bleibt das entgegen Federkraft durch den Druck eines Druckmit
tels, das in der Regel aus der Ölversorgung der Maschine abge
zweigt wird, belastete Rückschlagventil doch ein gewisser Un
sicherheitsfaktor. Daher wäre eine Konstruktion für eine hy
draulische Ventilspielausgleichsvorrichtung von Vorteil, die
ohne ein derartiges Rückschlagventil auskommt.
Die DE-PS 28 43 918, FOIL 1/24, beschreibt eine Konstruktion
für einen hydraulischen Stößel eines Ventiltriebs einer Brenn
kraftmaschine, bei dem das beschriebene Rückschlagventil durch
ein federbelastetes Verschlußelement gebildet oder ersetzt
ist, das von einer auf dem Nocken ausgebildeten zusätzlichen
Bahn zwangsweise betätigbar ist. Im einzelnen sieht diese Kon
struktion zwischen zwei axial verschiebbar in dem äußeren
Zylinder gelagerten kolbenartigen Endstücken einen federbe
lasteten Stößelkolben vor, der topfförmig ausgebildet ist,
einen Vorratsraum für das Druckmittel umschließt und axial
einen Druckraum begrenzt, der eine Druckfeder zwischen dem
Boden dieses Stößelkolbens einerseits und einem der Endstücke
andererseits aufnimmt. Bei dieser Konstruktion sind also alle
von dem Außenzylinder aufgenommenen Teile - Endstücke, Stößel
kolben - relativ zum Außenzylinder axial verschiebbar in die
sem gelagert. In der Mantelwand des Stößelkolbens sowie im
Außenzylinder sind Ausnehmungen und Durchgangslöcher vorgese
hen, die einerseits bei allen Stellungen des Außenzylinders
mit den von ihm aufgenommenen Bauteilen eine Verbindung zwi
schen dem Vorratsraum und der Druckmittelversorgung herstel
len, andererseits nur bei einer bestimmten relativen axialen
Stellung des Stößelkolbens bezüglich des Außenzylinders eine
Verbindung zwischen Vorratsraum und Druckraum gewährleisten.
Diese relative axiale Lage zwischen Stößelkolben und Außenzy
linder wird durch eine zusätzliche Nockenbahn während der
Grundkreisphasen des Nockens hergestellt, die den Außenzylin
der gegen Federkraft relativ zum Stößelkolben verschiebt.
Die zusätzliche Nockenbahn ist so gestaltet, daß außerhalb der
Grundkreisphasen des Nockens die erwähnte Federkraft den
Außenzylinder relativ zum Stößelkolben, der im Wege der Kraft
übertragung zwischen Nocken und Ventil liegt, wieder in eine
axiale Relativlage verschiebt-u in der die Strömungsverbindung
unterbrochen ist.
Wie schon diese erste Erläuterung der gattungsbildenden bekann
ten Konstruktion erkennen läßt, ist diese wegen ihres Aufwands
an unter Wahrung einer Dichtheit relativ zueinander bewegbaren
Bauteilen und die komplizierte Nockenform für die Großserien
fertigung kaum geeignet.
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, eine gat
tungsgemäße hydraulische Ventilspielausgleichsvorrichtung un
ter Wahrung der vorteilhaften Vermeidung von Rückschlagventi
len so auszubilden, daß der Herstellungsaufwand, die bewegten
Massen und letztlich die Kosten erheblich verringert sind.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den
kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1, vorteilhafte
Ausführungen der Erfindung beschreiben die Unteransprüche.
Der große Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß sie
die grundlegende Aufgabe der Vermeidung von Rückschlagventilen
in bestechend einfacher Weise mit einer Konstruktion löst, die
im Prinzip nur zwei relativ zueinander axial bewegbare Teile,
nämlich den Tassenstößel und den Kolben, enthält. Allein durch
geeignete Anordnung und Ausbildung von Strömungskanälen bzw.
Strömungsverbindungen im Tassenstößel und in der - beispiels
weise in einem Zylinderkopf einer Brennkraftmaschine vorgese
henen - Führung für diesen wird sichergestellt, daß der Druck
raum nur während der Grundkreisphasen mit dem Vorratsraum,
dagegen dieser mit der Druckmittelversorgung nur außerhalb der
Grundkreisphasen des dem betreffenden Ventil zugeordneten
Nockens verbunden ist. Ein Nocken mit einer zusätzlichen
Nockenbahn erübrigt sich.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand
der Querschnitte während der Grundkreisphase (Fig. 1) bzw.
während der Ventilöffnungsphase (Fig. 2) wiedergebenden Zeich
nung erläutert. Dabei ist angenommen, daß der Vorratsraum in
die Führung des Tassenstößels eingearbeitet ist; grundsätzlich
ist die erfindungsgemäße Konstruktion jedoch auch dann anwend
bar, wenn auch der Vorratsraum innerhalb des Tassenstößels un
tergebracht ist. Der Erläuterung der Arbeitsweise dient das
Diagramm gemäß Fig. 3.
Das Ventil 1, von dem nur der Ventilschaft dargestellt ist,
wird in bei Ladungswechselventilen von Brennkraftmaschinen üb
licher Weise mittels einer nicht dargestellten, da bekannten
Ventilschließfeder in der Darstellung der Figuren nach oben
gedrückt. In ebenfalls üblicher Weise dient zur Bewegung des
Ventils 1 in entgegengesetzter Richtung, d. h. in Öffnungs
richtung, ein von der Maschine her angetriebener Nocken 2.
Seine Hubkurve wird über die hydraulische Ventilspielaus
gleichsvorrichtung 3 auf das Ventil 1 linear übertragen, die
dafür sorgt, daß aus unterschiedlichen Gründen auftretende Än
derungen des Ventilspiels kompensiert werden. Diese Vorrich
tung 3 enthält zwei Hauptbestandteile, nämlich den Tassenstö
ßel 4 mit der mit dem Mantel des Tassenstößels einstückigen
Querwand 5, die die zentrale Einziehung 6 zur Erleichterung
der Unterbringung der Kraftübertragungsrolle 7 am Tassen
stößel 4 sowie zur Bildung einer Führung für die Druckfeder 8
enthält, sowie denn topfartigen Kolben 9, an dem sich das Ven
til 1 abstützt. Zwischen der Querwand 5 einerseits und dem
Boden des Kolbens 9 andererseits, der axial verschiebbar (be
grenzt durch den Anschlagring 10) im Tassenstößel 4 geführt
ist, erkennt man den Druckraum 11.
Der Tassenstößel 4 ist mittels der Führung 12 im Zylinderkopf
13 der mit dem Ventil 1 bestückten Maschine drehgesichert
axial verschiebbar gelagert.
Betrachtet man nun zunächst die Verhältnisse während der
Grundkreisphasen des Nockens 2 in Fig. 1, so fluchten das
Durchgangsloch 14 nahe der Querwand 5 in der Mantelwand des
Tassenstößels 4 und der ringförmige Vorratsraum 15, dem übri
gens die Be- und Entlüftung 16 zugeordnet ist. Entsprechend
dem jeweils vorliegenden Ventilspiel wird über den Druck des
Druckmittels also während der Grundkreisphasen des Nockens 2
der axiale Abstand zwischen Querwand 5 und Boden des Kolbens 9
eingestellt.
In dem Diagramm nach Fig. 3, das den Verlauf des Ventilhubs s
über dem Nockenwinkel α zeigt, ist dieser Bereich mit α2 be
zeichnet.
Sobald nun die Öffnungsbewegung des Ventils beginnt, wird die
Steueröffnung 14 in Fig. 1 nach unten bewegt, wobei bis zum
endgültigen Verschließen der Öffnung 14 durch die Führung 12
ein Kurbelwinkelbereich α1 vorliegt, innerhalb dessen bereits
ein Druckaufbau im Druckraum 11 erfolgt. Dies bedeutet einen
gewissen Verlust an Druckmittel im Druckraum 11, da ein
- allerdings sehr kleiner - Anteil des in diesem ursprünglich
befindlichen Druckmittels in den Vorratsraum 15 zurückgedrückt
wird. Da aber diese zurückgedrückte Menge, wie gesagt, sehr
klein ist, bleibt der dadurch bedingte Ventilhubverlust eben
falls sehr klein.
Während des übrigen Verlaufs der Ventilhubkurve ist die Ver
bindung über die Steueröffnung 14 unterbunden. Sobald aber,
wie in Fig. 2 dargestellt, der in den Außenumfang des Tassen
stößels 4 eingearbeitete Kanal 17 eine Verbindung zwischen
Vorratsraum 15 und Druckmittelversorgung 18 hergestellt hat,
erfolgt während des Nockenwinkelbereichs ein Nachfüllen von
Druckmittel in den Vorratsraum 15. In diesem enthaltene, bei
spielsweise mit dem Druckmittel mitgerissene Luft kann, sofern
vorhanden, durch die Be- und Entlüftungsöffnung 16 entweichen;
andernfalls dient hierzu ein Spalt zwischen Tassenstößel 4 und
Führung 12.
Im Zusammenhang mit der Luftabfuhr ist es zweckmäßig, die
Steueröffnung 14 am oberen Ende des Druckraums 11, also unmit
telbar unter der Querwand 5, vorzusehen. Ebenso ist es zweck
mäßig, den Vorratsraum 15 so hoch (d. h. in axialer Richtung)
anzuordnen, daß die Steueröffnung 14 mit dem unteren Bereich
desselben kommuniziert. Dort enthält das Öl am wenigsten Luft.
Wie das Diagramm nach Fig. 3 zeigt, stehen der Druckraum 11
mit dem Vorratsraum 15 sowie der Vorratsraum 15 mit der Druck
mittelversorgung 18 während unterschiedlicher Nockenwinkel α2
bzw. α3 in Strömungsverbindung. Das bedeutet, daß während des
eigentlichen Spielkompensationsvorgangs die Ventilspielaus
gleichsvorrichtung nach außen abgeschlossen ist.
Mit der Erfindung ist demgemäß eine gattungsgemäße hydrauli
sche Ventilspielausgleichsvorrichtung geschaffen, die sich
durch besonderes geringen Aufwand und damit durch eine beson
ders kleine bewegte Masse auszeichnet.
Claims (7)
1. Hydraulische Ventilspielausgleichsvorrichtung für ein
nockengesteuertes Hubventil mit einem unter dem Einfluß
des Nockens axial verschiebbar geführten Außenzylinder,
einem in diesem axial verschiebbaren Kolben, der mit einer
Querwand im Außenzylinder einen eine Spreizfeder enthal
tenden hydraulischen Druckraum begrenzt, einem von einer
äußeren Druckmittelversorgung gespeisten Vorratsraum für
ein hydraulisches Druckmittel und mit einer nur während
der Grundkreisphasen des Nockens über zumindest eine Steu
erkante im Außenzylinder freigegebenen Strömungsverbindung
zwischen Vorratsraum und Druckraum, dadurch gekennzeich
net, daß die Querwand (5) mit dem Außenzylinder starr un
ter Bildung eines äußeren Tassenstößels (4) verbunden ist,
der in einem die Umfangswand des Druckraums (11) bildenden
Bereich eine die Steuerkante enthaltende Steueröffnung
(14) zu seiner Führung (12) besitzt, in die in einer von
der Steueröffnung (14) nur während der Grundkreisphasen
des Nockens (2) eingenommenen axialen Lage eine Verbindung
zum Vorratsraum (15) eingearbeitet ist, der ebenfalls über
einen eine Steuerkante im Tassenstößel (4) enthaltenden
Kanal (17) nur außerhalb der Grundkreisphasen des Nockens
(2) mit der äußeren Druckmittelversorgung (18) kommuni
ziert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Vorratsraum (15) in die Führung (12) des Tassenstößels
(4) eingearbeitet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Querwand (5) eine in Richtung auf den Kolben
(9) weisende zentrale Einziehung (6) besitzt, auf deren
dem Druckraum (11) abgekehrter Seite am Tassenstößel (4)
eine Krafteinleitungsrolle (7) gelagert ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einziehung (6) ein Lager für die Spreizfeder (8) bil
det.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß dem Vorratsraum (15) eine Be- und/oder
Entlüftung (16) zugeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Steueröffnung (14) am im Betrieb
oberen Ende des Druckraums (11) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Strömungsverbindung zwischen Druck
raum (11) und Vorratsraum (15) von einem im Betrieb unte
ren Bereich desselben abgeht.
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