DE4213147C2 - Variabler Ventiltrieb für ein Hubventil mit zwei durch unterschiedliche Nocken betätigbaren Stößeln - Google Patents
Variabler Ventiltrieb für ein Hubventil mit zwei durch unterschiedliche Nocken betätigbaren StößelnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen variablen Ventiltrieb gemäß dem Ober
begriff des Anspruchs 1.
Ventiltriebe dieser Gattung, wie sie aus
der DE 33 47 680 A1, bekannt sind, bieten die vorteil
hafte Möglichkeit, die Ventilbetätigungszeitpunkte auch während des
Betriebs der mit dem Ventil ausgerüsteten Maschine, insbesondere
einer Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschine, in Abhängigkeit von Be
triebsparametern derselben zu variieren bzw. zu optimieren. Be
trachtet man den bevorzugten Einsatzfall der Erfindung, nämlich als
Ventiltrieb für ein Ladungswechselventil einer Brennkraftmaschine,
so kann durch variable Ventilsteuerzeiten und variable Ventilhübe
auf die Drehmomentenkennlinie (Zylinderfüllung), auf die Abgasroh
emissionen (z. B. durch gezielte innere Abgasrückführung), auf den
Verbrauch (durch Beeinflussung der Verbrennung über den Restgasge
halt oder durch Verminderung der Gaswechselarbeiten) sowie auf das
Bremsverhalten (durch Ventilabschaltung, z. B. gemäß DE
37 38 556 A1) Einfluß genommen werden.
Bei dem aus der genannten Offenlegungsschrift bekannten gattungs
gemäßen variablen Ventiltrieb besitzen beide Stößel die Form von
Töpfen, die einander entgegengerichtet angeordnet sind, so daß die
äußere Fläche des Boden des inneren Topfes und ein Randflansch des
äußeren Topfes eine Auflage für den jeweiligen Nocken bilden. Aus
Symmetriegründen sind zwei zweite Nocken vorhanden, die demgemäß
den ersten Nocken, der auf derselben Nockenwelle sitzt, in Achs
richtung derselben zwischen sich einschließen. Im wesentlichen in
nerhalb des inneren Stößels ist ein federbelasteter Kolben zur Be
tätigung eines Ventils für den Druckraum untergebracht, der sich in
einem Bereich zwischen diesem Ventil und dem Boden des topfförmigen
äußeren Stößels erstreckt; dieser Boden bildet mit seiner Außen
fläche die Abstützfläche für das Ventil, wobei bei diesem Stand der
Technik zwischen dem Ventil und dieser Abstützfläche ein Kipphebel
angeordnet ist. In Abhängigkeit davon, ob über das außerhalb der
Stößel angeordnete Steuerventil der mit einem hydraulischen Druck
medium gefüllte Druckraum abgesperrt oder entlastet ist, wird eine
starre Verbindung zwischen dem äußeren Stößel (und damit dem Hub
ventil) einerseits und dem inneren Stößel (und damit dem ersten
Nocken) andererseits hergestellt, so daß der Verlauf des ersten
Nockens Einfluß auf die Bewegung des Hubventils hat, oder diese
Verbindung aufgehoben, so daß allein die beiden identischen zweiten
Nocken den Hubverlauf des Hubventil bestimmen. Im ersten Fall folgt
der Hubverlauf des Ventils jeweils dem Verlauf desjenigen Nockens,
der gerade einen größeren Radius als der jeweils andere Nocken be
sitzt.
Diese bekannte Konstruktion besitzt den Nachteil einer großen Bau
länge zwischen der Abstützfläche für das Ventil einerseits und den
Nocken andererseits, und zwar schon deshalb, weil in dem von den
beiden dort topfförmigen Stößeln eine relativ komplizierte Ventil
anordnung aufgenommen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen
variablen Ventiltrieb unter Wahrung seiner Vorteile so auszubilden,
daß trotz Notwendigkeit nur einer einzigen Dichtfläche zwischen den
Druckraum begrenzenden, relativ zueinander bewegten Teilen eine
minimale Baulänge erreicht wird.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kenn
zeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs, vorteilhafte Ausbildungen
der Erfindung beschreiben die Unteransprüche.
Insbesondere durch eine von der Topfform abweichende Formgebung für
den äußeren Stößel und Verzicht auf die Anordnung von Ventilen in
nerhalb des von den beiden Stößeln umgrenzten Raumes, wobei dieser
in seiner Gesamtheit als Druckraum ausgenutzt werden kann, ist bei
der Erfindung mit einfachen Maßnahmen eine erhebliche Verringerung
der Baulänge gegenüber dem eingangs diskutieren Stand der Technik
erreicht. Dies gilt auch bei Vorsehen eines üblichen hydraulischen
Ventilspielausgleichselements, da dieses gemäß Anspruch 2 innerhalb
des hochgezogenen Bereichs des äußeren Stößels und demgemäß ohne
zusätzlichen axialen Platzbedarf untergebracht werden kann.
Ebenfalls im Sinne der Erzielung einer kurzen Baulänge bei dennoch
guter axialer Führung des äußeren Stößels kann dieser gemäß An
spruch 3 mit einem Kragen einen Federteller für eine Ventil
schließfeder und ggf. teilweise diese übergreifen.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand
der Zeichnung erläutert, deren Fig. 1 und 2 Schnitte durch den Zylinder
kopf eine Hubkolben-Brennkraftmaschine im Bereich eines mit dem er
findungsgemäßen Ventiltrieb ausgerüsteten Hubladungswechselventils
zeigen.
Betrachtet man zunächst Fig. 1, so ist in den Zylinderkopf 1 in
üblicher Weise ein Gaswechselkanal 2 eingearbeitet, der über das
Hubventil 3 in Abhängigkeit vom Betriebszyklus der Maschine mit
einem Brennraum 4 verbunden bzw. gegen diesen abgedichtet wird. Das
Hubventil 3 wird in üblicher Weise mittels der Ventilschließfeder 5
in der Figur in Richtung nach oben gegen seinen Ventilsitz kraftbe
aufschlagt; die Ventilfeder 5 stützt sich mit ihrem unteren Ende am
Zylinderkopf 1 und mit ihrem oberen Ende am Federteller 6 ab, der
axial fest auf dem Schaft des Hubventils 3 sitzt.
Die Öffnungsbewegungen des Hubventils 3 werden durch in diesem Aus
führungsbeispiel drei Nocken auf der Nockenwelle 7 erzeugt, und
zwar einen ersten Nocken 8 bzw. zwei identische zweite Nocken 9.
Während der erste Nocken 8 auf den Boden des topfförmigen inneren
Stößels 10 wirkt, arbeiten die beiden zweiten Nocken 9 auf eine
ringförmige Auflagefläche des allgemein mit 11 bezeichneten äußeren
Stößels, der in Achsrichtung des Ventils 3 verschiebbar im Zylin
derkopf 1 geführt ist und der die nach unten weisende Abstützfläche 12
für das in der Figur obere Ende des Schafts des Ventils 3 aufweist.
Diese Abstützfläche ist Bestandteil des in Richtung auf die Nocken
hochgezogenen Bereichs 13 des äußeren Stößels 11, der zur Unter
bringung eines einen bekannten und daher nicht zu erläuternden Auf
bau besitzenden Ventilspielausgleichselements 14 dient, das sei
nerseits über die Öffnung 15 mit dem von den beiden Stößeln 10 und
11 dicht umschlossenen Druckraum 16 in Strömungsverbindung steht.
Der hochgezogene Stößelbereich 13 bildet mit seinem Umfang eine
dichte axiale Führung für den inneren Stößel 10.
Mit einem äußeren Bereich 17 bildet der hochgezogene Bereich 13
einen Ringraum 18, der mit der Atmosphäre in Verbindung steht und
die Druckfeder 19 aufnimmt, die dazu dient, bei drucklosem Druck
raum 16 den inneren Stößel 10 in der Figur in Richtung nach unten
von dem zugeordneten ersten Nocken 8 abzuheben.
Zur Beeinflussung des Drucks im Druckraum 16 steht dieser über in
den äußeren Stößel 11 eingearbeitete Strömungswege 20 mit der
äußeren Druckmittelzufuhr 21 in Strömungsverbindung, in deren
Verlauf man das in Abhängigkeit von Maschinenparametern verstell
bare Steuerventil 22 sowie das Rückschlagventil 23 erkennt, das zum
Auffüllen des Druckraums 16 bzw. zum Ersatz der Leckverluste auch
bei in Sperrstellung befindlichem Steuerventil 22 dient.
Sollen nur die Konturen der zweiten Nocken 9 hinsichtlich des Hub
verlaufs des Hubventils 3 wirksam sein, befindet sich das Steuer
ventil 22 in seiner dargestellten geöffneten Lage, so daß der
Druckraum 16 praktisch drucklos ist. Das bedeutet, daß der Verlauf
des ersten Nockens 8 keinen Einfluß auf die axiale Lage des äußeren
Stößels 11 und damit auf die Hubbewegung des Ventils 3 hat; in die
sem Falle wird der innere Stößel 10 durch die Druckfeder 19 von dem
zugehörigen ersten Nocken 8 abgehoben. Soll dagegen der Ver
lauf des ersten Nockens 8 Einfluß auf den Hubverlauf des Hubventils
3 haben, so wird das Steuerventil 22 in seine Sperrstellung ver
schwenkt, so daß sich bei Ausübung einer Axialkraft durch den er
sten Nocken 8 auf den inneren Stößel 10 momentan ein hoher Druck in
dem Druckraum 16 aufbaut und demgemäß die Axialbewegungen des inne
ren Stößels 10 hydraulisch auf den äußeren Stößel 11 übertragen
werden. Damit Nocken 8 die Oberkante des äußeren Stößels 11 nicht
berührt, ist der innere Stößel 10 durch Verkleinerung des Grund
kreises des Nockens 8 gegenüber der Oberkante des äußeren Stößels
11 in der Grundkreisstellung hochgezogen.
Von Vorteil bei dieser Konstruktion ist nicht nur der in Richtung
der Ventilachse gedrängte Aufbau im Bereich der durch die beiden
Stößel 10 und 11 gebildeten Anordnung, sondern auch die Tatsache,
daß lediglich eine einzige Dichtfläche zur dichten Begrenzung des
Druckraums 16 erforderlich ist, nämlich zwischen dem Außenumfang
des hochgezogenen Bereichs 13 einerseits und dem Innenumfang des
Mantelbereichs des inneren Stößels 10 andererseits.
Eine weitere Verkürzung der Baulänge bei sicherer axialer Führung
im Zylinderkopf 1 ist dadurch erreicht, daß der äußere Stößel 11
mit einem einen Bestandteil seiner Axialführung bildenden Kragen 25
den Ventilteller 6 und das obere Ende der Ventilschließfeder 5
übergreift.
Diese Vorteile weist auch die Konstruktion nach Fig. 2 auf. Sie
unterscheidet sich von derjenigen nach Fig. 1 durch eine andere
Konstruktion des äußeren Stößels, so daß für die übrigen Bestand
teile dieselben Bezugszeichen wie in Fig. 1 verwendet wurden.
Auch hier weist der jetzt allgemein mit 30 bezeichnete äußere Stö
ßel einen inneren hochgezogenen Bereich 31 auf, der zur Aufnahme
des Ventilspielausgleichselements 14 dient, jedoch bildet dieser
Bereich 31 jetzt nicht die axiale Führung für den inneren Stößel
10. Dieser ragt vielmehr in einen Ringbereich 32, der einen Be
standteil des Druckraum 16 bildet, zwischen dem hochgezogenen Be
reich 31 einerseits und dem ihn umgebenden, hohl ausgeführten Be
reich 33 des äußeren Stößels 30 hinein, der eine den Mantel des inneren Stößels 10 jetzt
von außen umgebende dichte Axialführung des inneren Stößels 10 bildet. Außerhalb des
Führungsbereichs für den inneren Stößel 10 erkennt man bei 34 Strömungswege zur
Verbindung des Druckraums 16 mit der zylinderkopfseitigen Ringnut 35 und demzufolge mit
der äußeren Druckmittelzufuhr 21 einschließlich des Steuerventils 22.
Mit der Erfindung ist demgemäß ein gattungsgemäßer variabler Ventiltrieb geschaffen, der
den Vorteil einer kleinen Baulänge und geringer bewegter Massen besitzt.
Claims (7)
1. Variabler Ventiltrieb für ein Hubventil, insbesondere ein Ladungswechselventil einer
Brennkraftmaschine, mit einem unter der Wirkung eines ersten Nockens axial verschieb
baren inneren Tassenstößel und einem diesen axial verschiebbar führend umschließen
den äußeren Stößel, der unter der Wirkung zumindest eines mit dem ersten Nocken
synchronisierten zweiten Nockens axial verschiebbar gelagert ist und eine den Nocken
abgekehrte Abstützfläche für das federbelastete Hubventil besitzt, und mit einer äußeren,
ein Steuerventil enthaltenden Druckmittelzufuhr zu einer von den beiden Stößeln dicht
umschlossenen Druckkammer zur aufhebbaren hydraulischen Kopplung des inneren
Stößels mit dem äußeren Stößel, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützfläche (12)
durch einen innerhalb des inneren Stößels (10) verlaufenden, in Richtung auf die Nocken
(8, 9) hochgezogenen Bereich (13) des äußeren Stößels (11) gebildet ist und sich
zwischen diesem Bereich (13) und einem Bodenbereich des inneren Stößels (10) der
Druckraum (16) erstreckt, der dauernd über Strömungswege (20) im äußeren Stößel (11)
mit der äußeren Druckmittelzufuhr (21) in Verbindung steht.
2. Ventiltrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im hochgezogenen Bereich
(13) des äußeren Stößels (11) ein sich an der Abstützfläche (12) axial abstützendes
Ventilspielausgleichselement (14) angeordnet ist.
3. Ventiltrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Stößel (11)
mit einem seiner axialen Führung dienenden Kragen (25) einen Federteller (6) für eine
Ventilschließfeder (5) übergreift.
4. Ventiltrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
hochgezogene Bereich (13) des äußeren Stößels (11) die dichtende axiale Führung des
inneren Stößels (10) bildet.
5. Ventiltrieb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Ringraum (18)
zwischen dem inneren Stößel (10) und einem diesen umgebenden Bereich (17) des
äußeren Stößels (11) eine Feder (19) zum zumindest zeitweisen Abheben des inneren
Stößels (10) vom ersten Nocken (8) bei druckentlasteter Druckkammer (16) angeordnet
ist.
6. Ventiltrieb nach einem der Ansprüche 1, bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Strömungs
wege (20) zum Druckraum (16) in dem hochgezogenen Bereich (13) des äußeren Stößels
(11) eingearbeitet sind.
7. Ventiltrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der innere
Stößel (10) in einen einen Bestandteil des Druckraums (16) bildenden Ringraum (32)
zwischen dem hochgezogenen Bereich (31) des äußeren Stößels (30) und einer
Außenwand (33) desselben eintaucht, die die dichtende axiale Führung des inneren
Stößels (10) bildet und in die außerhalb der axialen Führung Strömungswege (34) zum
Druckraum (16) eingearbeitet sind.
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- 1992-04-22 DE DE4213147A patent/DE4213147C2/de not_active Expired - Fee Related
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