DE4332691A1 - Biegemomentfreie Einspannung für Proben in Prüfmaschinen - Google Patents
Biegemomentfreie Einspannung für Proben in PrüfmaschinenInfo
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- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01N—INVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
- G01N3/00—Investigating strength properties of solid materials by application of mechanical stress
- G01N3/02—Details
- G01N3/04—Chucks
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- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01N—INVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
- G01N2203/00—Investigating strength properties of solid materials by application of mechanical stress
- G01N2203/0014—Type of force applied
- G01N2203/0016—Tensile or compressive
- G01N2203/0017—Tensile
Description
Die Erfindung betrifft eine biegemomentfreie Einspannung für
Proben in Prüfmaschinen gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
Im idealen Zugversuch würde eine Probe einer gleichmäßigen
axialen Last an den Enden ausgesetzt, so daß die Spannung über
all in der Probe gleich wäre. In der Praxis ist dies jedoch
aufgrund von Fertigungsungenauigkeiten, Inhomogenitäten etc.
meist nicht realisierbar, so daß zu der reinen Zugbeanspruchung
ein Biegemoment hinzukommt. Insbesondere bei spröden Werkstof
fen wie z. B. Keramik ist eine zentrische Krafteinleitung er
forderlich, da diese Werkstoffe besonders empfindlich gegenüber
Biegebeanspruchung sind. Um dieses Biegemoment möglichst weit
gehend zu vermeiden, sind bislang eine Vielzahl von Einspannun
gen bekannt geworden.
Durch die DE-OS 37 31 460 ist eine Einspannvorrichtung bekannt,
die so einstellbar ist, daß ein Prüfstück exakt zentrisch ein
gespannt werden kann. Diese Einspannvorrichtung weist eine den
Prüfkörper aufnehmende Einspannplatte und einen mit der Bela
stungseinrichtung verbundenen Einspannkörper auf. Zur Ausrich
tung des Prüfstücks können Einspannplatte und Einspannkörper
vor Versuchsbeginn mit Hilfe von Einstellbolzen im Bezug auf
Achsversatz und im Bezug auf Winkelversatz zueinander ausge
richtet werden. Bei Belastung der Probe können eventuell auf
tretende Mikroverformungen der Probe oder des Einspannkopfes
die Lage der Probe in Bezug auf die Belastungsachse verändern.
Diese während Belastung der Probe auftretenden Lageveränderun
gen können nicht ausgeglichen werden, da Einspannplatte und
Einspannkopf vor Prüfbeginn zueinander ausgerichtet werden und
diese Position mittels Einstellbolzen fest fixiert ist.
Desweiteren sind biegemomentfreie Einspannungen für Proben
bekannt, bei denen die Probe an sphärischen Flächen abgestützt
bzw. gehalten wird. Diese Vorrichtungen sind jedoch für Zug
und/oder Druckprüfungen z. B. von Keramikproben nicht geeignet.
Entweder erlauben die bekannten Vorrichtungen nur eine Zugprü
fung (DE-PS 6 71 954, DE-AS 23 06 393) oder sie erfordern beson
dere Spanneinrichtungen zum Einspannen der Probenenden oder
Probenköpfe, da die Prüfkraft durch Reib- bzw. Kraftschluß über
Aufnahmeelemente auf die Probe bzw. die Probenenden übertragen
wird (DE-PS 20 28 030).
Aus der Druckschrift American Society for Testing and Materi
als, Proceedings, Band 59, Seite 663, ist eine biegemomentfreie
Einspannvorrichtung für Proben mit Schulterköpfen vorgesehen,
wobei die Probe in einem zweiteilig ausgeführten Probenaufnah
mekörper gelagert ist, der kugelige Außenflächen aufweist. In
dieser bekannten Einspannvorrichtung können lediglich Proben
mit speziell ausgebildetem Probenkopfende eingespannt werden,
hierzu wird dann ein zweiteilig ausgeführter Aufnahmekörper um
das Probenkopfende angeordnet.
Aus der US 2 350 577 ist eine Einspannvorrichtung für Proben
bekannt, bei der zwei Kugelhälften über einen Stift in Verbin
dung stehen, wobei der Stift in einer Querbohrung des Proben
endes gelagert ist und somit eine formschlüssige Verbindung
zwischen den beiden Kugelhälften und dem Probenende erreicht
wird. Die beiden Kugelhälften sind in entsprechenden Kugelscha
len der Keilspannbacken gelagert und klemmen das Probenende mit
ihren dem Probenende zugewandten Flächen über die Klemmwirkung
des Keilspannzeugs. Hierbei muß gewährleistet sein, daß die
zwei zusammengesetzten Kugelhälften mit eingespannter Probe
tatsächlich eine Kugel bilden, da nur dann eine biegemoment
freie Einspannung sichergestellt werden kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Einspannvor
richtung zur biegemomentfreien Einspannung für Proben zu schaf
fen, die einfach aufgebaut ist und stets selbsttätig eine bie
gemomentfreie Einspannung der Probe sicherstellt.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Pa
tentanspruchs 1 aufgeführten Merkmale gelöst. Durch das im
Kraftfluß angeordnete Element, das jeweils um zwei Achsen bie
geelastisch ausgebildet ist, wobei die Achsen orthogonal auf
einander stehen, kann sowohl ein Achsversatz des Probenendenauf
nahmekörpers in Bezug auf die Belastungsachse als auch eine
Schiefstellung des Probenendenaufnahmekörpers ausgeglichen wer
den. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung ermöglicht auch einen
Ausgleich während der Belastung der Probe, somit ist jederzeit
eine biegemomentfreie Einspannung sichergestellt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden Probenendenauf
nahmekörper und Elemente aus carbonfaserverstärktem Kohlen
stoff (CFC) verwendet. Durch diese Ausbildung können auch Ver
suche bei sehr hohen Temperaturen um die 2000°C durchgeführt
werden. Desweiteren können durch diese Ausgestaltung auch sehr
kurze Proben unter hohen Temperaturen geprüft werden. Die Pro
benendenaufnahmekörper können ebenfalls in der klimatisierten
Kammer angeordnet sein, somit treten zwischen Probe und Ein
spannstelle keine unerwünschten Spannungen infolge der Tempera
turdifferenz auf.
Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel in
den Zeichnungen dargestellt und in der Beschreibung näher er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 Einspannvorrichtung für eine Flachprobe,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Einspannvorrichtung gemäß
Fig. 1.
Fig. 1 zeigt eine untere Einspannvorrichtung 1, in die eine
Flachprobe 2 mit ihrem unteren Ende eingespannt ist. In einer
nicht dargestellten Materialprüfmaschine sind zwei Einspannvor
richtungen in Vertikalrichtung fluchtend übereinander angeord
net, wobei die obere Einspannvorrichtung üblicherweise an der
Quertraverse des Belastungsrahmens der Prüfmaschine angeordnet
wird und die untere Einspannvorrichtung 1 mit einer nur schema
tisch dargestellten Belastungseinrichtung 3 verbunden ist. Die
obere und die untere Einspannvorrichtung haben den gleichen
Aufbau, daher ist nur die untere Einspannvorrichtung in den
Fig. 1 und 2 dargestellt. Die schematisch dargestellte Bela
stungseinrichtung 3 weist eine Belastungsachse 4 auf, in der
die Belastungskräfte aufgebracht werden. Eine biegemomentfreie
Einspannung der Probe 2 ist dann gewährleistet, wenn die Bela
stungsachse 4 mit der Längsachse 5 der Probe 2 zusammenfällt.
Das hier dargestellte untere Probenende der Flachprobe 2 ist in
einem Probenendenaufnahmekörper 6 eingespannt. Hierzu ist in
dem im wesentlichen quaderförmigen Probenendenaufnahmekörper 6
eine dem Probenende angepaßte Ausnehmung 7 eingebracht, in die
das Probenende eingesetzt werden kann. In dem Probenendenau
fnahmekörper 6 sind zwei Querbohrungen 8 angeordnet, durch die
jeweils eine Gewindeschraube 9 eingeschraubt werden kann. Auf
das aus dem Probenendenaufnahmekörper 6 ragende Schraubenende
wird jeweils eine Mutter 10 geschraubt, so daß das Probenende
kraftschlüssig mit dem Probenendenaufnahmekörper verbindbar
ist. Für die sichere Einspannung der Proben können in die die
Ausnehmung begrenzenden Wände Rillen eingebracht werden, die
sich beim Einspannen der Probe zahnartig in die Probe einsetzen
und zusätzlich zur kraftschlüssigen Aufnahme eine formschlüssi
ge Aufnahme der Probe bewirken.
An der der Belastungseinrichtung 3 zugewandten Seite des Pro
benendenaufnahmekörpers 6 sind zwischen dem Probenendenaufnahm
ekörper 6 und der Belastungseinrichtung 3 zwei rechteckförmige
Federelemente 11, 11′ befestigt. Jedes Federelement 11, 11′ ist
um eine Achse 12, 12′ biegeelastisch. Die beiden Federelemente
11, 11′ sind derart in Längsrichtung hintereinander angeordnet,
daß die biegeelastische Achse des ersten Federelementes 11 und
des zweiten Federelementes 11′ orthogonal zueinander und je
weils orthogonal zur Längsrichtung d. h. zur Belastungsrichtung
stehen. Durch die um 90° versetzte Anordnung der Federelemente
11, 11′ können sämtliche Verlagerungen des Probenendenaufnahm
ekörpers 6 in Bezug auf die Belastungsachse 4 ausgeglichen wer
den. Es können sowohl Schiefstellungen als auch ein Achsversatz
des Probenendenaufnahmekörpers 6 in Bezug auf die Belastungs
achse 4 korrigiert werden.
Es ist auch möglich, beispielsweise nur die obere Einspannvor
richtung mit den im Kraftfluß angeordneten Federelementen 11,
11′ auszustatten. Bei der oberen Einspannvorrichtung sind die
Federelemente 11, 11′ zwischen Probenendenaufnahmekörper 6 und
einer Kraftmeßdose angeordnet. Bei der unteren Einspannvorrich
tung kann dann auf die Federelemente 11, 11′ verzichtet werden,
d. h. der Probenendenaufnahmekörper 6 wird dann direkt mit der
Belastungseinrichtung verbunden.
Um auch Zugversuche bei Temperaturen um ca. 2000°C durchführen
zu können, werden Federelemente 11, 11′ und der Probenendenau
fnahmekörper 6 der unteren und oberen Einspannung aus CFC (car
bonfaserverstärktem Kohlenstoff) eingesetzt. Die Federelemente
11, 11′ werden dann der Einfachheit halber einteilig gefertigt,
so daß die Verbindungsmittel zum Verbinden der einzelnen Feder
elemente 11, 11′ entfallen können.
Claims (4)
1. Biegemomentfreie Einspannung für Proben in Prüfmaschinen
mit zur kraft- und/oder formschlüssigen Aufnahme ausgebil
deten Probenendenaufnahmekörpern und zumindest einer eine
Belastungsachse aufweisende Belastungseinrichtung, dadurch
gekennzeichnet, daß an zumindest einem Probenendeaufnahme
körper (6) im Kraftfluß zumindest ein Element (11, 11′)
angeordnet ist, wobei das Element (11, 11′) um zwei Achsen
(12, 12′) biegeelastisch ausgebildet ist, und die Achsen
(12, 12′) jeweils orthogonal zueinander und jeweils ortho
gonal zur Belastungsachse (4) angeordnet sind.
2. Biegemomentfreie Einspannung für Proben nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Probenendenaufnahme
körper (6) im Kraftfluß jeweils zwei in Belastungsrichtung
(4) hintereinander geschaltete Elemente (11, 11′) angeord
net sind, wobei jedes Element (11, 11′) um eine Achse (12,
12′) biegeelastisch ausgebildet ist, und die Achsen der
beiden hintereinandergeschalteten Elemente (11, 11′) je
weils orthogonal zueinander und jeweils orthogonal zur
Belastungsachse (4) angeordnet sind.
3. Biegemomentfreie Einspannung für Proben nach Anspruch 1
oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente
(11, 11′) als Federbleche ausgebildet sind.
4. Biegemomentfreie Einspannung für Proben nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Elemente (11, 11′) und die Probenendenaufnahmekörper (6)
aus CFC sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934332691 DE4332691A1 (de) | 1993-09-25 | 1993-09-25 | Biegemomentfreie Einspannung für Proben in Prüfmaschinen |
JP25622894A JPH07167761A (ja) | 1993-09-25 | 1994-09-26 | 試験機における試験片の曲げモーメント無し締付け装置 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934332691 DE4332691A1 (de) | 1993-09-25 | 1993-09-25 | Biegemomentfreie Einspannung für Proben in Prüfmaschinen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4332691A1 true DE4332691A1 (de) | 1995-03-30 |
Family
ID=6498623
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934332691 Withdrawn DE4332691A1 (de) | 1993-09-25 | 1993-09-25 | Biegemomentfreie Einspannung für Proben in Prüfmaschinen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPH07167761A (de) |
DE (1) | DE4332691A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102009049700A1 (de) * | 2009-10-17 | 2011-04-21 | Messphysik Materials Testing Gmbh | Hebelarmprüfmaschine |
-
1993
- 1993-09-25 DE DE19934332691 patent/DE4332691A1/de not_active Withdrawn
-
1994
- 1994-09-26 JP JP25622894A patent/JPH07167761A/ja active Pending
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102009049700A1 (de) * | 2009-10-17 | 2011-04-21 | Messphysik Materials Testing Gmbh | Hebelarmprüfmaschine |
DE112009005323B4 (de) * | 2009-10-17 | 2013-04-18 | Messphysik Materials Testing Gmbh | Hebelarmprüfmaschine |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPH07167761A (ja) | 1995-07-04 |
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