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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hebelarmprüfmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Weiter betrifft sie ein Prüfverfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 12 und ein biegeelastisches Lagerelement nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 13.
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Für die Werkstoffprüfung werden unterschiedlichste Verfahren und Apparate eingesetzt, um Materialeigenschaften zu testen. Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit Hebelarmprüfmaschinen, wie sie in der Werkstoffprüfung eingesetzt werden, insbesondere zur Zugprüfung und Kriechprüfung. Bei der Kriechprüfung von Werkstoffen unterscheidet man zwischen Zeitstandversuch, Zeitstandriss-Versuch und Spannungsrelaxationsversuch. Beim Zeitstandversuch wird die Verformung des Materials als Funktion der Zeit bei konstanter Temperatur und konstanter Last bestimmt. Mit dem Zeitstandriss-Versuch werden Neigungen von Materialien, bei Überlastungen zu brechen, untersucht. Der Spannungsrelaxationsversuch ist dem Zeitstandversuch ähnlich – die Dehnung wird konstant gehalten, die Last nimmt aber ab.
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Die Prüfverfahren, die Prüfanforderungen und die akzeptablen Fehler während der Prüfung werden in vielen Normen, z. B. in der ISO 7500-1 für viele europäische Länder, der ASTM E 292 und der ASTM E 1012 für die USA, festgelegt.
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Bei Hebelarmprüfmaschinen wird ein Hebelarm an seinem einen Ende mit einer Gewichtskraft beaufschlagt, die einstellbar ist, und am anderen Ende wird die Prüfprobe angebracht. Die Gewichtskraft wird als Prüfkraft auf die Prüfprobe über den Hebelarm übertragen. Durch die Krafteinwirkung erfährt die Prüfprobe eine Längenänderung, abhängig von den Kriecheigenschaften des zu testenden Werkstoffs. Häufig ist bei solchen Hebelarmprüfmaschinen ein Hebelarm länger als der andere, um mit geringeren Gewichtskräften hohe Prüfkräfte zu erzielen.
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Bei bekannten Hebelarmprüfmaschinen sind im Wesentlichen zwei Arten bekannt, auf welche der Hebelarm gelagert ist. Bei der einen Version, die beispielweise in den
FR 2 918 173 ,
GB 670,106 und in Bild 1 der
DE 41 34 743 A1 beschrieben ist, wird der Hebelarm drehbeweglich auf einem Bolzen oder einer Welle gelagert. In Bild 2 der
DE 41 34 743 A1 , in der
GB 939,310 und in der Produktbeschreibung der Hebelarmprüfmaschinenserie 2300/2400/2500 der Applied Test System Inc. (zugänglich unter
http://www.atspa.com/2300_r2.pdf) wird ein Lagergelenk eingesetzt, das als Schneidepfanne bekannt ist. Hierbei wird von einem Teil des Lagers eine Schneidkante und von dem anderen Lagerteil eine entsprechende Aufnahme bereitgestellt. Die Schneidkante stellt die Beweglichkeit des Hebelarms sicher, weil dieser über das Gegenstück, die Aufnahme, auf der Schneidkante drehbeweglich gelagert ist.
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Die bekannten Hebelarmlagergelenke haben diverse Nachteile. Bei einer Wellenlagerung ist eine hohe Reibung während der Drehbewegungen des Hebelarms gegeben. Denn durch die verhältnismäßig große Auflagefläche ist die Reibung groß. Schmierungen des Wellenlagers sind aber unüblich. Weil stets nur derselbe Bereich der Welle belastet wird, kommt es dort sehr schnell zum Verschleiß. Bei der Schneidepfannenlagerung ist zwar die Präzision besser als bei Wellenlagerungen, aber das Verschleißproblem ist eher noch verstärkt. Durch das Übertragen sämtlicher Kräfte über die Schneidkante, wirken auf die Schneidkante sehr große Druckkräfte ein, wodurch die Schneidkante abgetragen wird. Dadurch wiederum wird die Auflagefläche des Hebelarms größer, wodurch die Reibung steigt, was zu Verlusten der zu übertragenden Kraft und damit zu Messungenauigkeit, insbesondere im Laufe des Prüfstandsbetriebs, führt. Bei der Prüfmaschine der Applied Test Systems Inc. ist deshalb ein Vier-Schneiden-Element vorgesehen. Ist die erste Schneide abgetragen, so wird das 4-Schneiden-Element um eine Position weitergedreht und eine neue Schneide steht zur Verfügung. Weil auch das Gegenstück zur Schneide, die Pfanne, die bei der Prüfmaschine der Applied Test Systems Inc. als Spitznute ausgeführt ist, Verschleiß unterliegt, ist die Pfanne auswechselbar. Es ist ohne weiteres ersichtlich, dass trotz dieser Anpassungen das Verschleißproblem nicht gelöst ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, bekannte Hebelarmprüfmaschinen so zu verbessern, dass eine hohe Prüfpräzision dauerhaft besteht und Verschleißerscheinungen und Reibungsverluste reduziert werden.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Hebelarmprüfmaschine nach Patentanspruch 1, durch ein Prüfverfahren nach Patentanspruch 12 und ein biegeelastisches Lagerelement nach Patentanspruch 13. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine Hebelarmprüfmaschine wird dazu verwendet, mit Hilfe von beispielsweise Totgewichten, Federbelastungen, Einzelspindeln oder Doppelspindeln eine Prüfkraft auf eine Prüfprobe aufzubringen. Die Prüfkraft wird auf die Prüfprobe aufgebracht, um Kriechprüfungen, wie Zeitstandversuche, Zeitstandriss-Versuche oder Spannungsrelaxationsversuche, an der Prüfprobe durchzuführen und das elastische, plastische oder thermische Verhalten einer Prüfprobe, z. B. aus einem metallischen Material, zu untersuchen. Die Ergebnisse werden häufig in Kriechdiagrammen erfasst und teilen Konstrukteuren mit, wie das ausgewählte Material eingesetzt werden darf und wo dessen Belastungsgrenzen liegen. Eine erfindungsgemäße Hebelprüfmaschine Lässt sich vorteilhaft als Hebelarmzeitstandprüfmaschine verwenden, denn bei diesen kommt es auf die langfristige, reproduzierbare Prüfungsführung an. Die Prüfkraft soll dabei unter anderem als Zugprüfkraft auf die Prüfprobe aufgebracht werden. Als Prüfproben kommen metallische Materialproben, Hölzer, Kunststoffe und sonstige Werkstoffe in Betracht.
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Bei den Hebelarmprüfmaschinen hat sich die Prüfmaschine mit einem oben liegenden Hebelarm als besonders vorteilhaft herauskristallisiert. Die Probe liegt unterhalb des Hebelarms. Der Hebelarm wird dazu verwendet, eine Einleitungskraft auf eine Prüfkraft umzusetzen, d. h., in der Regel zu verstärken. Der Zug auf der einen Seite des Hebelarms wird auf der anderen Seite des Hebelarms als Prüfkraft in die Probe eingeleitet. Aus diesem Grund ist zumindest der Hebelarm beweglich zu lagern.
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Die Hebelarmprüfmaschine weist wenigstens ein Lager auf. Das Lager ist vorteilhaft ein biegeelastisches Lagergelenk. Wie vorstehend bereits kurz angesprochen und wie nachfolgend noch erörtert wird, hat die Lagerung des Hebelarms Einfluss auf die Messgenauigkeit und die Reproduzierbarkeit des Prüfergebnisses. Wird der Hebelarm der Hebelarmprüfmaschine mit Hilfe eines biegeelastischen Lagergelenks gelagert, so hat es sich gezeigt, dass der Fehlereinfluss aufgrund der Lagerung verringert wird.
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Wird bei der Betriebsweise einer entsprechenden Hebelarmprüfmaschine ein erfindungsgemäßes Verfahren eingesetzt, so werden die Messungen verbessert. Bei dem Prüfverfahren wird eine Einleitungskraft nicht unmittelbar auf die Prüfprobe aufgebracht, sondern für die Prüfprobe wird eine Einleitungskraft über den Hebelarm in eine Prüfkraft umgewandelt. Wie zuvor dargelegt, Lässt sich unter Verwendung einer vorteilhaften Lagerung die Messgenauigkeit, z. B. in einer zuvor erörterten Hebelarmprüfmaschine, erhöhen. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Prüfkraft möglichst unverfälscht eingeleitet wird. Die Prüfkraft ist unverfälscht, wenn sie befreit von Querkraftkomponenten eingeleitet werden kann. Querkraftkomponenten können durch Umlenkungen oder Einleitungen entstehen. Wird die Lagerung mittels eines biegeelastischen Elements realisiert, so verhindert das Element die zusätzliche Verfälschung durch Querkraftkomponenten, die aus der Lagerung des Hebelarms, der Probe oder durch die Einleitung der Einleitungskraft hervorgerufen werden können. Wird die Prüfprobe in Schwerkraftrichtung platziert, so sollte die Prüfkraft axial ausgerichtet in die Prüfprobe eingeleitet werden. Werden die Querkraftkomponenten ausgeblendet, so wird die eingeleitete Kraft in den Hebelarm unmittelbar und vollständig als Prüfkraft in die Prüfprobe eingebracht. Die eingestellte Kraft, die als Einleitkraft in den Hebelarm eingebracht wird, gelangt mit ihrem Übersetzungsverhältnis nahezu vollständig als Prüfkraft in die Prüfprobe.
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In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn wenigstens ein Lagerelement, insbesondere das Lagerelement für die zentrale Aufhängung des Hebelarms, ein biegeelastisches Lagerelement ist. Das biegeelastische Lagerelement kann in einer Hebelarmprüfmaschine verbaut werden. Das biegeelastische Lagerelement wirkt blockartig. Als Block werden sämtliche Formen bezeichnet, die zusammenhängend existieren, z. B. als Zylinder, Stäbe, Quader, Rechtecke oder Kuben. Der Block hat eine Längserstreckung. Die Längserstreckung hat somit eine Längsrichtung. Über die Längsrichtung ist eine Kraft zu übertragen. Die Längsrichtung ist somit die Hauptkraftrichtung. Der Block hat zudem eine Quererstreckung. Die Quererstreckung ist nicht an allen Stellen des Blocks gleich. Die Quererstreckung tritt entlang der Längsrichtung mit unterschiedlichen Breiten auf.
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Die unterschiedlichen Breiten sind so geformt, dass an zumindest einer Stelle ein Steg zu erkennen ist. Der Steg hat die schmalste Breite in dem Block. Der Steg wird durch verjüngende Formbildung geschaffen. Der Steg ist so schmal, dass bei den erwarteten Kräften das Lagergelenk im Bereich des Stegs eine Biegung vollziehen kann. Die Verjüngungen können der Struktur einer Halbschale folgen. Dazu können Schnitte in den Block eingebracht sein. Die Halbschalen sind in einem gewissen Maße mit Material aufgefüllt. Das Füllmaterial dient als Anschlagsbegrenzung. Die Anschlagsbegrenzung ist in einem Abschnitt ihrer Oberfläche der Schnittform, d. h. insbesondere den Halbschalen nachgebildet. Die der Formbildung nachgeführten Anschlagsbegrenzungen hindern den Block in seiner Drehbeweglichkeit. Die Behinderung ist insbesondere in Quererstreckung vorhanden. Hierzu kann die Anschlagsbegrenzung einteilig ausgebildet sein. Die Anschlagsbegrenzung stellt ein Stück des Lagerelements bzw. des Lagergelenks dar.
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Als vorteilhaft stellte sich ein Lagergelenk heraus, dessen Stegbreite ca. 1/15 bis 1/35 der Gesamthöhe des Blocks entsprach. Jeder der beiden Schnitte zur Stegbildung wird bevorzugt als waagrechter Schnitt, d. h. quer zur Längserstreckung des Blocks, an welchen sich ein Kreisbogensegment anschließt verwirklicht. Der waagrechte Schnitt hat vorzugsweise eine Länge von ca. 1/3 bis 1/10 der Gesamthöhe des Blocks und ist damit ca. 3 bis 8 mal so lang wie der Steg breit ist. Der Radius des Kreisbogensegments ist abhängig von der Länge des waagrechten Schnitts, der Stegbreite und der Höhe des Blocks. Als vorteilhaft erwies es sich, wenn der Radius der 0,5–1,5-fachen Höhe des Blocks entspricht. Die Schnittbreite wird von der gewünschten Biegung abhängen, da hierdurch ein Anschlag bereitgestellt wird. Als vorteilhaft stellte sich heraus, wenn der Schnitt schmäler als oder maximal so breit wie der Steg ist, z. B. 20–80% der Stegbreite.
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Das Übersetzungsverhältnis des Hebelarms beträgt gemäß einer bevorzugten Ausführung zwischen 1:10 und 1:50. Über solche Hebelarme können Prüfkräfte von z. B. 2500 kN eingeleitet werden. Die anderen bekannten Lagerungen eines Hebelarms Lassen solche hohen, Prüfkräfte in den geforderten Genauigkeitsklassen nicht zu.
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Die erfindungsgemäße Hebelarmprüfmaschine zeigt geringere Fehlereinflüsse. Bei den kritischen Langzeituntersuchungen kann von einer nahezu verschleißfreien Lagerung ausgegangen werden. Die durch die Lagerung hervorgerufenen Fehlerbestandteile in dem Messergebnis werden durch die geschickte Lagerung vorteilhaft erst gar nicht erzeugt.
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Vorteilhafte Weiterbildungen lassen sich den nachfolgenden Ausführungen entnehmen.
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Das biegeelastische Lagergelenk hat einen, an wenigstens einer Stelle eingeschnürten Kraftübertragungsblock. Der Kraftübertragungsblock ist in einer Einschnürrichtung durch eine Bildung eines Stegs verjüngt. Über den Kraftübertragungsblock kann in einer zur Einschnürrichtung quer verlaufenden Kraftübertragungsrichtung eine Prüfkraft übertragen werden, z. B. auf in Kraftrichtung nachfolgend angeordnete Prüfprobe.
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Es ist vorteilhaft, wenn der Kraftübertragungsblock seine längste Erstreckung in Kraftübertragungsrichtung hat.
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Die Hebelarmprüfmaschine hat in einer Ausgestaltung einen Hebelarm, der die Prüfprobe von oben überspannt. Der Hebelarm ist so aufgehangen, dass mit zwei unterschiedlichen Hebelarmlängen operiert werden kann. Der Hebelarm ist schwenkbeweglich um einen Drehpunkt gelagert, wobei sich jeweils zu einer Seite um den Drehpunkt herum, ein Hebelarm erstreckt. Der Drehpunkt ist in dem Steg des Kraftübertragungsblocks angesiedelt.
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In einer Hebelarmprüfungsmaschine sind in der Regel mehrere bewegliche Punkte vorzusehen. Daher gibt es verschiedene Gelenke. Die Gelenke können unterschiedlich gestaltet sein. Ein Gelenk kann ein Kugelgelenk sein. Ein Gelenk kann ein biegeelastisches Lagergelenk sein. Ist der Hebelarm durch ein biegeelastisches Lagergelenk gelagert, so können seitlich, insbesondere in den Hebelarm eingreifend, weitere biegeelastische Lagerelemente vorgesehen sein. Jedes einzelne biegeelastische Lagerelement kann einen eigenen Steg aufweisen. Die Stege der Kraftübertragungsblöcke sollten für die Erzielung besonderer Vorteile mit ihren Drehpunkten in einer einzigen Ebene aufgereiht sein, wenn sie sich über eine gemeinsame Achse erstrecken. An dem Hebelarm sind die Kraftübertragungsblöcke so vorhanden, dass über diese Kräfte ein- oder ausgeleitet werden können.
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Der Hebelarm der Hebelarmprüfmaschine ist so aufgehangen, dass er entgegen der Schwerkraft beweglich angeordnet ist. Hierzu sind verschiedene Lagerweisen vorstellbar. Als Lagerort kann die Traverse genutzt werden, die die Hebelarmprüfmaschine von der Oberseite her zusammenhält. Vorteilhaft ist es, wenn der Hebelarm entgegen der Schwerkraft an der Traverse angebracht ist, das bedeutet, die Lagerung erfolgt nicht auf der Seite des Hebelarms, der in Richtung auf den Boden gerichtet ist, sondern in die entgegengesetzte Richtung, also sozusagen in Richtung auf den „Himmel”. Die Schwerkraft zieht bei dieser Betrachtungsweise nach unten, die Lagerung erfolgt nach oben.
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Die Traverse lässt sich auf Säulen, z. B. auf Ecksäulen, befestigen. Die Ecksäulen fassen den Prüfraum ein. Der Prüfraum befindet sich zwischen den Säulen, die in den Ecken der Traverse münden. An der Traverse ist der Hebelarm in seinem Drehpunkt aufgehangen.
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An dem Hebelarm sind Mittel zur Einleitung und Ausleitung von Kräften, wie eine Einleitungskraft und die Prüfkraft, angebracht. Solche Mittel können Schalen, Ketten, Stäbe, Stangen und sonstige Kraftübertragungsmittel sein. In den Hebelarm hinein und aus dem Hebelarm heraus erfolgt die Einleitung und Ausleitung der Kraft über den Hebelarm auf der Schwerkraftseite des Hebelarms, also nach unten.
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Das biegeelastische Lagergelenk ist in einer vorteilhaften Ausgestaltung ein an wenigstens einer Stelle zu einem Steg eingeschnürter Kraftübertragungsblock. Der Steg wird z. B. durch aufeinander zulaufende Kreisbögen gebildet. Die Kreisbögen können in den Kraftübertragungsblock einerodiert sein
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Vorzugsweise wirken die Kreisbögen wie Schnitte. Die Schnitte sind in den Kraftübertragungsblock eingebracht. Auf einen ersten Blick wirkt der Kraftübertragungsblock wie ein massiver Block, in dem an ausgewählten Stellen Schnitte zur Bildung von Bewegungsräumen eingebracht sind. Somit bleiben die blockartigen Außenabmessungen des Kraftübertragungsblocks erhalten. Folglich bleibt parallel zu dem Steg, durch einen Spaltabstand separiert, Material, das ursprünglich aus dem Kraftübertragungsblock selbst stammt, als Hinderungsblock vorhanden. Der Hinderungsblock schafft eine Verbiegungsgrenze für das elastische Lagergelenk.
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In der Hebelarmprüfmaschine können zwei zentrale Achsen erkannt werden. Eine Achse verläuft durch den Hebelarm. Eine Achse verläuft durch den Prüfraum. Die zwei Achsen können als horizontale und axiale Achse bezeichnet werden. Die horizontale Achse verläuft in dem Hebelarm. Und die axiale Achse verläuft durch die Prüfprobe. Auf den Achsen aufgereiht, also entlang den Achsen, sind einzelne biegeelastische Gelenke angeordnet. Horizontale und axiale Auslenkungen lassen sich durch ein Zusammenwirken der biegeelastischen Lagergelenke (in einem gewissen Rahmen) kompensierbar. Vorteilhaft bleibt während dessen eine Hebelübersetzung der Prüfkraft mit Hilfe des Hebelarms erhalten.
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In einer Hebelarmprüfmaschine kann ein biegeelastisches Lagergelenk ein Kraftübertragungselement sein, in dem eine Längsrichtung über eine Verjüngungsstelle geführt ist, deren Knickbewegung durch wenigstens einen, seitlich der Verjüngungsstelle vorhandenen, an einer Seite mit dem Kraftübertragungselement verbundenen Anschlagsbogen gebremst wird. Der Anschlagsbogen als Teil des Kraftübertragungselements begrenzt die maximale Auslenkung.
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Vorzugsweise hat der Anschlagsbogen eine ähnliche Krümmung wie die Verjüngungen, die den Steg ergeben. Die Einschnittbildung verläuft auf die Verjüngungsstelle zu. Der Anschlagsbogen kann materialgleich wie der restliche Block sein. Z. B. kann der Anschlagsbogen aus einem warmbehandelten Werkzeugstahl hergestellt sein. Der Anschlagsbogen kann sich einstückig als Teil des Kraftübertragungselements aus diesem herausbilden.
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Die Hebelarmprüfmaschine hat den Prüfraum auf einer mittleren Höhe, z. B. in Handhabungshöhe. Oberhalb des Prüfraums, der zur Aufnahme der Prüfprobe bestimmt ist, ist ein kugelartiges Gelenk angeordnet. Das bedeutet, nicht alle Gelenke sind vollkommen identisch. Das kugelartige Gelenk kann zwischen Hebelarm und Prüfraum angesiedelt sein. So kann in einer Ausgestaltung die Hebelarmprüfmaschine als Ansammlung unteschiedlicher Gelenke betrachtet werden. Ein Gelenk ist ein entsprechender Block, der ein biegeelastisches Lagergelenk darstellt.
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Auch kann zusätzlich ein Ofen vorhanden sein. Mit dem Ofen können Temperaturtests durchgeführt werden. Bei einer vorteilhaften Hebelarmprüfmaschine wird der Prüfraum, in dem die Prüfprobe ortsfest anzubringen ist, durch einen den Prüfraum einschließenden Ofen umschlossen. Der Ofen kann wiederum an den Ecksäulen befestigt sein. Der Ofen dient zur Temperierung der Probe. Die Gelenke sind vorteilhaft außerhalb des Ofens angeordnet.
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Es ist vorteilhaft, wenn wenigstens zwei der biegeelastischen Gelenke parallel in umgedrehten Orientierungen, z. B. innerhalb des Hebelarms, angeordnet sind. Innerhalb bedeutet, dass ein wesentlicher Teil in dem Hebelarm liegt. Die Drehpunkte der biegeelastischen Gelenke können an einer der dünnsten Stellen in den biegeelastischen Gelenken liegen.
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Die Einleitungskraft sollte einstellbar sein. So können unterschiedliche Prüfprofile auf eine Probe aufgebracht werden. Die Einleitungskraft wird über ein Zugmittel, wie eine Kette oder eine Stange, parallel zu einer Prüfrichtung in den Hebelarm eingebracht. Der Hebelarm bietet das Übersetzungsverhältnis, das sich aus zwei Hebelarmlängen bildet. Jeweils eine Hebelarmlänge ist an einer Seite des Drehpunkts (der zentralen Schwenkstelle) angesiedelt. Die Prüfkraft, die insbesondere höher ist als die Einleitungskraft, ergibt sich aus der Einleitungskraft, multipliziert mit dem Verhältnis aus dem Hebelarm.
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Nachfolgend soll die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert und beschrieben werden, ohne die Erfindung auf die Ausführungsbeispiele der Zeichnungen zu beschränken. Es zeigen:
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1: eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Hebelarmprüfmaschine;
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2: eine Seitenansicht der Hebelarmprüfmaschine der 1;
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3: einen Schnitt A-A durch die Hebelarmprüfmaschine in 1;
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4: eine Aufsicht durch einen Hebelarm der erfindungsgemäßen Hebelarmprüfmaschine der 1;
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5: eine Seitenansicht durch den Hebelarm der 4, wobei die Vorderwand weggelassen worden ist;
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6: ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen biegeelastischen Lagergelenks in Vorderansicht (A), Seitenansicht (B) und Aufsicht (C); und
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7: ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen biegeelastischen Lagergelenks in Vorderansicht (A), Seitenansicht (B) und Aufsicht (C).
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In den 1 bis 3 wird eine erfindungsgemäße Hebelarmprüfmaschine 1 in verschiedenen Ausgestaltungen mit einem oben liegenden Hebelarm 25 gezeigt, der von der Traverse 13 gehalten wird. Unter dem Hebelarm 25 ist der Arbeitsraum vorhanden, in dem z. B. der Ofen 5 zur Aufnahme einer Prüfprobe 65 geöffnet werden kann. Der Hebelarm 25 ist entgegen der Schwerkraft FG über das erste Lager 67 gelagert. Das Lager 67 befindet sich zwischen Traverse 13 und Hebelarm 25. Das Lager 67 kann als alterungsunabhängig und als reibungsfrei betrachtet werden.
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An verschiedenen Stellen in der Hebelarmprüfmaschine 1 sind Lagergelenke 69, 71, 73, 75, 77 platziert, die entweder ein kugelartiges Gelenk 79 oder ein Kraftübertragungsblock 100, 200 sind.
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Der Kraftübertragungsblock 100 ist in 6 zu sehen. Eine weitere Ausführungsform eines Kraftübertragungsblocks 200 ist in 7 zu sehen.
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Die Einleitungskraft FE wird über das Lagergelenk 69 in den Hebelarm 25 eingeleitet, um durch das Hebelarmverhältnis aus den beiden Hebelarmlängen 41, 43 übersetzt als Prüfkraft FP auf die Prüfprobe 65 ausgeleitet zu werden. Die Prüfkraft FP wirkt entgegen der Schwerkraft FG. In einer vereinfachten Betrachtung, jedoch vollständig im Rahmen der einschlägigen Normenwerke zulässig, kann davon ausgegangen werden, dass die Einleitungskraft FE unmittelbar und vollständig als Prüfkraft FP zur Probe 65 gelangt.
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Weitere vorteilhafte Aspekte kann der Fachmann den 1 bis 7 unmittelbar entnehmen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hebelarmprüfmaschine
- 3
- Prüfraum
- 5
- Ofen
- 7
- Steuerschrank
- 9
- erstes Gehäuse
- 11
- zweites Gehäuse
- 13
- Traverse
- 15
- erste Ecksäule
- 17
- zweite Ecksäule
- 19
- dritte Ecksäule
- 21
- vierte Ecksäule
- 23
- Mittel, insbesondere zur Einleitung einer Einleitungskraft
- 25
- Hebelarm
- 26
- Gewicht
- 27
- erste Wand, insbesondere Vorderwand des Hebelarms
- 29
- zweite Wand, insbesondere Rückwand des Hebelarms
- 31
- Lagergelenkhalteschale
- 33
- erster Abstandshalter
- 35
- zweiter Abstandshalter
- 37
- Schraube, insbesondere des ersten Typs
- 39
- Schraube, insbesondere des zweiten Typs
- 41
- erste Hebelarmlänge
- 43
- zweite Hebelarmlänge
- 45
- Drehpunkt, insbesondere des Hebelarms
- 47
- erste Seite des Drehpunkts
- 49
- zweite Seite des Drehpunkts
- 51
- Tariermechanik
- 53
- Schwerkraftseite
- 55
- obere Seite
- 57
- Ebene, insbesondere der Drehpunkte
- 59
- erste Achse
- 61
- zweite Achse
- 63
- Kraftübertragungsrichtung
- 65
- Prüfprobe
- 67
- erstes Lager
- 69
- erstes Lagergelenk
- 71
- zweites Lagergelenk
- 73
- drittes Lagergelenk
- 75
- viertes Lagergelenk
- 77
- fünftes Lagergelenk
- 79
- kugelartiges Gelenk
- 100
- Kraftübertragungsblock (erstes Ausführungsbeispiel)
- 101
- Stelle, insbesondere eingeschnürte Stelle
- 103
- Einschnürrichtung
- 105
- Steg
- 107
- Außenabmessung, insbesondere des Kraftübertragungsblocks
- 109
- erste Erstreckung, insbesondere des Kraftübertragungsblocks
- 111
- zweite Erstreckung, insbesondere des Kraftübertragungsblocks
- 113
- dritte Erstreckung, insbesondere des Kraftübertragungsblocks
- 115
- erster Kreisbogen
- 117
- zweiter Kreisbogen
- 119
- erster Schnitt
- 121
- zweiter Schnitt
- 123
- waagerechter Schnitt
- 125
- gebogener Schnitt
- 127
- erster Spaltabstand
- 129
- zweiter Spaltabstand
- 131
- erster Anschlagsbogen
- 133
- zweiter Anschlagsbogen
- 200
- Kraftübertragungsblock (zweites Ausführungsbeispiel)
- FP
- Prüfkraft
- FG
- Schwerkraft
- FE
- Einleitungskraft
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- FR 2918173 [0005]
- GB 670106 [0005]
- DE 4134743 A1 [0005, 0005]
- GB 939310 [0005]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- ISO 7500-1 [0003]
- ASTM E 292 [0003]
- ASTM E 1012 [0003]
- http://www.atspa.com/2300_r2.pdf [0005]