DE4134743A1 - System zur bestimmung mechanischer langzeiteigenschaften von werkstoffen - Google Patents
System zur bestimmung mechanischer langzeiteigenschaften von werkstoffenInfo
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Description
Das moderne Konstruktionswesen verlangt vom Konstrukteur ein
werkstoffgerechtes Design, das auf Basis neuester Technologien und optimaler
Ausnützung der gegebenen Werkstoffeigenschaften materialsparend und dennoch
voll funktionsfähig, also kostengünstig arbeitet.
Dies gilt insbesondere für das relativ neue Material Kunststoff, das in
letzter Zeit einen immer zunehmenden Einsatz in allen Bereichen des Lebens
findet. In Hinblick auf die immer knapper werdenden Rohstoffe, aus welchen
Kunststoffe hergestellt werden, gewinnt die Wichtigkeit eines
kunststoffgerechten Konstruierens immer mehr an Bedeutung.
Im Gegensatz zu den klassischen Werkstoffen wie z. B. Metalle, können Teile
aus Kunststoff ohne Berücksichtigung deren zeitabhängigen Verhaltens nicht
richtig bemessen werden. Eine großzügige Überdimensionierung, wie
heutzutage öfters praktiziert wird, entspricht nicht dem Prinzip der
Material- und Energieeinsparung. Um das zeitabhängige (viskoelastische)
Verhalten der Kunststoffe zu ermitteln, ist es notwendig, das
Langzeitverhalten der Kunststoffe zu untersuchen und die Ergebnisse
praxisgerecht in die Festigkeitsrechnung der Kunststoffteile einzubeziehen.
Bei der Untersuchung und der mathematischen Erfassung der Viskoelastizität
(Zeitabhängigkeit) der Kunststoffe treten zwei grundlegend unterschiedliche
Belastungsfälle auf, nämlich das sogenannte "Kriechen" und die
"Spannungsrelaxation", die nachfolgend erläutert werden.
Kriechen bedeutet die Belastung eines Teiles oder eines Versuchkörpers mit
einer konstanten mechanischen Spannung, wobei dessen zeitabhängige
zunehmende Verformung gemessen wird.
Unter Spannungsrelaxation versteht man die Beaufschlagung eines Teils oder
eines Versuchskörpers mit einer konstanten Verformung, wobei die hierdurch
entstandene mechanische Spannung, die im Laufe der Zeit abnimmt, gemessen
wird.
Zur mathematischen Beschreibung der Ergebnisse von Kriech- bzw.
Spannungsrelaxationsversuchen existieren verschiedene Methoden, die auch
die Voraussage des Werkstoffverhaltens unter anderen Belastungsfällen und
-kombinationen in den verschiedensten Zeiträumen ermöglichen.
Ein weiterer wichtiger Faktor, der das Verhalten mechanisch belasteter
Kunststoffe stark beeinflußt ist die Temperatur. Für Kunststoffe die bei
Temperaturen oberhalb oder unterhalb der Raumtemperatur zum Einsatz kommen,
ist es unbedingt notwendig das viskoelastische Verhalten (Kriechen oder
Spannungsrelaxation) bei der Einsatztemperatur zu prüfen.
Zur Ermittlung des viskoelastischen Verhaltens der Kunststoffe unter
Kriech- und/oder Spannungsrelaxationsbelastung ist es notwendig, um die
anfallenden Streuungen zu eliminieren, mehr oder weniger große
Versuchsserien durchzuführen. Hierzu sind Universalprüfmaschinen wenig
geeignet, da sie vom Aufgabenbereich her meist für diesen Zweck technisch
ungeeignet sind (z. B. sind sie nicht in der Lage eine Dehnung konstant zu
halten). Außerdem ist die Durchführung an solchen Maschinen sehr
unwirtschaftlich, da kostenintensiv, weil die erforderlichen Versuche meist
über Wochen, Monate und mehr andauern müssen.
Praxisgerechter und wesentlich kostengünstiger ist die Verwendung speziell
für Langzeitversuche konzipierter Zeitstandversuchsgeräte, die Gegenstand
dieser Anmeldung sind.
Es wird unterschieden zwischen Geräten für Zugbelastung, mit welchen das
Langzeitverhalten unter normalen Spannungen (senkrecht zum Querschnitt des
Probekörpers) untersucht wird und Geräten für Torsionsbelastung, die zur
Ermittlung des Langzeitverhaltens unter Schubspannungen (Spannungen, die
parallel zur Querschnittsoberfläche wirken) dienen.
Die im folgenden beschriebenen Geräte gewährleisten eine problemlose,
sachgerechte Einspannung der Proben, eine unkomplizierte Durchführung der
Versuche und eine elektronische Regelung der vorgesehenen Sollgrößen.
Die Meßwerte können analog erfaßt, abgelesen und auf Papierschrieben
aufgezeichnet werden oder über einen Personalcomputer digital erfaßt,
gespeichert und weiterverarbeitet werden.
Die vorliegenden Geräte sind gezielt für diese Aufgaben konzipiert worden
und auf dem Markt in dieser Form nicht erhältlich.
Der Belastungsaufbau ist in Bild 1 gezeigt. Die Zugprobe P ist in zwei
Klemmbacken eingespannt und wird über einen Hebel H mittels Gewichts
stücken G, oder eine geeignet bemessene Feder belastet. An diesem Hebel
wird über eine elektrische Kraftmeßeinrichtung die Kraft erfaßt, die auf
die Probe wirkt. Die Dehnung wird durch einen speziell konzipierten
Aufsetzdehnungsmesser abgegriffen.
Der Hebel ruht auf einem Anschlag, der von einer elektronischen Steuerung
verstellbar ist; mit dessen Hilfe ist eine Regelung der gewünschten
Sollgröße (Kraft beim Kriechversuch, Dehnung beim Spannungsrelaxations
versuch) möglich. Zweckmäßigerweise ist das Hebelverhältnis 1:10, für
höhere Lasten, wie beim Prüfen verstärkter Kunststoffe benötigt, sind
Anordnungen mit dem Verhältnis 1:25 mittels Doppelhebelsystemen entwickelt
worden (s. Bild 2).
Beide Systeme zeichnen sich durch eine problemlose Handhabung aus.
Flachproben (Schulterproben) werden mit Hilfe von in Bild 3 gezeigten
Keilspannbacken eingespannt; diese gewährleisten eine gleichmäßige,
selbstklemmende Halterung der Proben.
Um eine zentrierte, symmetrische Einspannung der Proben zu erzielen, wurde
eine hierfür passende Einspannvorrichtung entwickelt, die jegliche störende
Vorbelastung des Prüflings vermeidet. Die Probeneinspannung in die Backen
findet, wie ersichtlich, außerhalb der Prüfvorrichtung statt. Bild 4 zeigt
die Einspannvorrichtung.
Rundproben (Rohre) werden (auch außerhalb der Prüfvorrichtung) mit Hilfe
von Spreizkernen und Halteringen aus Metall eingespannt. Ein Schnitt durch
eine solche Einspannung ist in Bild 5 gezeigt.
Die an der Probe wirkende Kraft wird mit Hilfe einer Dehnmeßstreifen (DMS)-
Vollbrücke die am Hebelarm an der Probenseite appliziert ist (bei den
1:10 Belastungsvorrichtungen), oder mit Kraftmeßeinheiten, die in Reihe mit
den Zugproben angebracht sind (bei den 1:25 Belastungsvorrichtungen)
elektronisch erfaßt.
Um Meßfehler durch die Elastizität des Prüfgerätes und unerwünschte Effekte
in der Probeneinspannung zu vermeiden, wird als Maß für die Deformation
nicht die Änderung des Abstandes der Einspannbacken, sondern die Änderung
der sogenannten Meßlänge der Probe erfaßt. Dies erfolgt mittels eines auf
die Probe aufgesetzten, mit DMS-bestückten Dehnungsgebers. Mit Hilfe eines
Meßverstärkers wird die Dehnung in ein proportionales elektrisches
Meßsignal umgewandelt. Bild 6 zeigt diesen Dehnungsgeber. Die A-förmigen
Schenkel S dienen dazu, den mechanischen Einfluß des Verbindungskabels vom
hochelastischen DMS-bestückten Meßbalken M fernzuhalten und somit
Störungen die durch die Berührung des Kabels K auftreten könnten
fernzuhalten.
Die Regelvorrichtung greift über eine elektrisch verstellbare Anschlag
schraube am Belastungshebel in den Belastungsvorgang ein. Das Belastungs
gewicht bzw. die Belastungsfeder muß etwas größer als erforderlich gewählt
werden, um einen permanenten Kontakt zwischen der Anschlagschraube und dem
Belastungshebel zu gewährleisten. Somit trägt die verstellbare
Anschlagschraube die Differenz zwischen der erforderlichen Belastungskraft
und der vorhandenen, vom Belastungsgewicht induzierten Kraft. Die dazu
speziell entwickelte Elektronik vergleicht den tatsächlichen Wert der zu
regelnden Größe (Spannung oder Dehnung der Probe), vergleicht diesen mit
dem gewünschten Sollwert den Verstellmotor der Anschlagschraube derart, daß
die Differenz zwischen Ist- und Sollwert gegen Null geht.
Beim Kriechversuch läßt sich so etwa die tatsächliche mechanische Spannung
(Kraft per Querschnittsfläche der Probe) unter Berücksichtigung der
Querkontraktion (Abnahme der Querschnittsfläche) konstant halten.
Im Falle des Spannungsrelaxationsversuches hingegen ist eine elektronische
Regelung der Dehnung unbedingt erforderlich, da konstruktionsbedingt, die
Elastizität der Belastungsvorrichtung, die unvermeidlichen Rutscheffekte in
den Spannbacken und die Geometrie der Proben bei Einhaltung eines
konstanten Abstandes der Spannbacken keine konstante Dehnung gewährleisten
würden.
In beiden Fällen, d. h. bei der Einhaltung eines gegebenen Sollwerts der
Spannung oder Dehnung, können auch variable Werte (wie z. B. eine stetige
Zu- oder Abnahme, eine langsame periodische Änderung) mittels eines
Funktionsgenerators oder eines Rechners eingegeben werden.
Der Versuchsstand besteht aus einer Grundplatte A, auf der eine feste und
eine in Längsrichtung bewegliche Einspannstelle für die rohrförmigen
Torsionsproben P angebracht sind. Die Belastung erfolgt über ein Gewicht G
oder eine geeignet dimensionierte Feder, welche über ein Seil auf eine
Scheibe S mit definiertem Durchmesser ein Drehmoment aufbringt (Bild 7).
Dieses wird am festen Probenende von einem Drehmoment-Meßelement D erfaßt
und über einen Meßverstärker elektronisch umgewandelt und registriert.
Der Verdrehwinkel wird mittels eines neuartigen Aufsetzwinkelmessers W an
der Probe P abgegriffen und elektronisch erfaßt. Das Gewicht des
Winkelnehmers W wird, um Biegebeanspruchung der Probe zu vermeiden, durch
ein Tariergewicht T an einem kugelgelagertem Hebelarm H ausbalanciert.
Die elektronische Regelung wirkt über einen gesteuerten Verstellmotor, der
entweder als Anschlagschraube für das Belastungsgewicht oder als diesem
entgegenwirkende Seilwinde ausgebildet ist.
Geregelt werden können entweder das Drehmoment oder Verdrehwinkel der
Probe.
Rohrproben werden mit Füllstopfen und Klemmringen an den Enden versehen und
so in handelsüblichen Dreibacken-Bohrfutter eingespannt. Volle Proben
können entweder mittels Klemmringen (weiche Kunststoffe) oder direkt
eingespannt werden. Die Einspannung hat sich als sehr zuverlässig gezeigt.
Das Drehmoment wird über eine DMS-Vollbrücke D mit 45°-Anordnung auf einen
dünnwandigen Duraluminiumzylinder Z, an dem die feste Probeneinspannung
angebaut ist, erfaßt. Ein Meßverstärker setzt das Signal in eine
proportionale Gleichspannung um. Bild 8 erläutert den Aufbau.
Die Drehwinkelmessung erfolgt durch einen Aufsetzwinkelaufnehmer neuartiger
Technologie. Um Störeffekte durch Reibung, ungenügende Auflösung und
Längenänderungen der Probe, wie bei Aufnehmern herkömmlicher Bauart
auftreten können, zu vermeiden, wurde ein Aufnehmer entwickelt, der nach
dem kapazitiven Prinzip arbeitet. Es handelt sich um einen über die Probe
geschobenen Differential-Drehkondensator, der an zwei Stellen der Probe in
einem gegebenen Abstand auf dieser angeklemmt ist und den relativen
Verdrehwinkel dieser Klemmstellen registriert. Der Winkelmesser stellt im
Prinzip einen kapazitiven Spannungsteiler dar, der in Verbindung mit einem
konventionellen Trägerfrequenzmeßverstärker, wie auch im bereits erwähnten
Regelgerät enthalten, den Verdrehwinkel als proportionale Gleichspannung am
Ausgang liefert. Bild 9 zeigt die Prinzipdarstellung mit der Probe P, den
Spannfuttern B und den Kondensatoren C1 und C2, die variabel, nämlich
umgekehrt proportional sich verändern, wenn eine Tordierung der Probe
erfolgt.
Die Verwendung dieser kapazitiven Technologie erfordert eine elektronische
Zusatzschaltung, einen Impedanzwandler, der den Drehwinkelaufnehmer von den
weiterführenden Leitungen entkoppelt. Dieser Schaltkreis befindet sich in
der Nähe des Aufnehmers. Bild 10 zeigt den Stromlaufplan dieses
Impedanzwandlers.
Der kapazitive Winkelaufnehmer, bestehend aus C1 und C2 liefert die
Brückenspannung UB, die über ein doppeltabgeschirmtes Koaxialkabel dem
Operationsverstärker V zugeführt und von diesem am Ausgang A an den
Meßverstärker weitergegeben wird.
Analog zu den Zugversuchen kann mittels der elektronischen Regelung ein
geforderter Sollwert für eine Größe konstant gehalten bzw. vorgegeben
werden. Beim Torsions-Kriechversuch kann das Drehmoment geregelt werden,
beim Torsions-Spannungsrelaxationsversuch ist es möglich, den Verdrehwinkel
konstantzuhalten bzw. zeitabhängig veränderlich vorzugeben.
Die elektronische Regelung enthält je Prüfstand folgende, als
Blockschaltung in Bild 11 gezeigte, Baugruppen:
- a) einen Zweikanal-Trägerfrequenzmeßverstärker, bestehend aus je einem
Oszillator O und einem Demodulator D (nur ein Kanal ist im Bild 11 gezeigt)
- - Zugversuch: ein Kanal Kraft; ein Kanal Dehnung
- - Torsionsversuch: ein Kanal Drehmoment; ein Kanal Drehwinkel
Trägerfrequenz: 5-20 KHz
Anschlußmöglichkeiten für Aufnehmer A:
DMS-Halb- und Vollbrücken
Induktiv- und Kapazitivaufnehmer
- b) Regelschaltung R mit Motorsteuerung M:
- - PI-Regler R vergleicht Soll- und Istwert und regelt über
- - Motorsteuerung M
- c) Sollwertgeber SG für konstanten Sollwert S, einstellbar 0-10 V Gleichspannung konstant
- d) Handsteuerung H zum Verfahren des Stellmotors SM, um eine Anfangsposi tion einzunehmen, die derart gewählt werden muß, daß die geforderte Belastungszeit (1-3 sec) eingehalten wird, d. h. der Stellmotor die Regeldifferenz innerhalb dieser Zeit auf Null bringen kann.
- e) Stromversorgung N des Regelgerätes
- f) Funktion der Regelorgane (Stellpotentiometer)
- - Oszillatorspannung U
- - Oszillatorfrequenzschalter F
- - Verstärkungsfaktor V
- - Nullabgleich ±0
- - Sollwertvorgabe S
- - Regelparameter P, I
Bedingt durch die Lagerung der Belastungsscheibe des Torsionsprüfstandes,
treten insbesondere bei höheren Drehmomenten relativ große Reibungskräfte
in den Kugellagern auf. Bild 12 zeigt im Vergleich den Verlauf des
Belastungsmoments bei Torsions-Kriechversuchen:
- a) ohne Regelung
- b) mit Regelung
Die Vorteile der elektronischen Regelung sind so eindeutig, daß eine
weitere Diskussion der Ergebnisse sich erübrigt.
Claims (9)
1. Mechanisch-elektronisch geregeltes System zur Bestimmung
der mechanischen Langzeiteigenschaften von Werkstoffen,
dadurch gekennzeichnet, daß es aus Belastungseinrichtungen,
Einspannvorrichtungen, Verformungsmeßeinrichtungen und ei
ner mechanisch-elektronischen Regelung besteht. Diese Ele
mente bilden baulich und örtlich eine Langzeitmeßeinrich
tung.
2. Mechanisch-elektronisch geregeltes System zur Bestimmung
der mechanischen Langzeiteigenschaften von Werkstoffen,
nach Anspruch 1 unter Zugbelastung dadurch gekennzeichnet,
daß die Belastungseinrichtung zur Messung der Verformung
bei Kriechbelastung oder der Kraft bei Spannungsrelaxati
ons-Belastung mit einer mechanischen Regelung ausgestattet
ist. Diese mechanische Regelung M (Abb. 1) erzeugt durch
eine Anschlagschraube S eine dem Gewicht G oder einer ent
sprechenden Federkraft entgegengesetzt wirkende Kraft.
Diese Kraft dient zur Regelung der in der Probe auftreten
den Belastungen oder Verformungen. Die Belastungen oder
Verformungen können konstant gehalten werden oder nach
einem vorgegebenen zeitlichen Ablauf erfolgen.
3. Mechanisch-elektronisch geregeltes System zur Bestimmung
der mechanischen Langzeiteigenschaften von Werkstoffen,
nach Anspruch 1 unter Torsionsbelastung dadurch gekenn
zeichnet, daß es eine Belastungseinrichtung zur speziellen
Torsionsbelastung nach Abb. 7 enthält. Im besonderen be
steht diese aus einer Lastaufbringung L, einem Einspannfut
ter E sowie aus einem Drehmoment-Meßsystem D und einem
Drehwinkel-Meßsystem W. Hinzu kommt eine mechanische Rege
lung, bei der eine Anschlagschraube S die durch das Gewicht
G an der Torsionsscheibe wirkende Kraft verändert. Dadurch
kann die in der Probe auftretende Belastung oder Verformung
geregelt werden. Insbesondere kann diese konstant gehalten
werden oder nach einem vorgegebenen zeitlichen Verlauf wir
ken.
4. Mechanisch-elektronisch geregeltes System zur Bestimmung
der mechanischen Langzeiteigenschaften von Werkstoffen,
nach Ansprüchen 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß die
Einspannvorrichtung nach Abb. 4 für Flachproben eine sehr
gute Ausrichtung der Einspannrichtung der Probe in den Ein
spannbacken in axialer Richtung außerhalb der Belastungsvorrichtung
ermöglicht. Damit kann eine besonders genaue
Belastung erfolgen.
5. Mechanisch-elektronisch geregeltes System zur Bestimmung
der mechanischen Langzeiteigenschaften von Werkstoffen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dehnungsmessung in einer
nach Anspruch 1 und 2 belasteten Probe durch einen mit Deh
nungsmeßstreifen bestückten elastischen Balken erfolgt.
Hierbei wird die Einwirkung der Masse bzw. des Gewichtes
der zu den Dehnungsmeßstreifen führenden elektrischen Lei
tungen auf den elastischen Balken durch eine in Abb. 8 dar
gestellte A-förmige Anordnung von 2 Hebeln verhindert.
Diese 2 Hebel sind an den Meßschneiden angebracht und tra
gen die elektrischen Leitungen. So ist die Messung unab
hängig von der Lage und/oder der Bewegung der elektrischen
Zuleitungen zu den Dehnungsmeßstreifen.
6. Mechanisch-elektronisch geregeltes System zur Bestimmung
der mechanischen Langzeiteigenschaften von Werkstoffen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Messung des
Torsionsmomentes und des Drehwinkels in der
Belastungseinrichtung nach Anspruch 3 durch einen mit
Dehnungsmeßstreifen bestückten dünnwandigen Zylinder (Abb. 8)
sowie einen Differentialkondensator (Abb. 9) erfolgt.
Der Differentialkondensator enthält einen Rotor C sowie
zwei Statoren C1 und C2. Verändert der Rotor seine
Stellung, dann ändert sich die Kapazität an beiden in den
Statoren angeordneten Kondensatoren und liefert einen
Meßwert.
7. Mechanisch-elektronisch geregeltes System zur Bestimmung
der mechanischen Langzeiteigenschaften von Werkstoffen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellung der mechani
schen Regelung in den Belastungseinrichtungen nach Ansprü
chen 2 und 3 durch einen elektronischen Regler gesteuert
wird. Dieser ist in Abb. 11 dargestellt und besteht ins
besondere aus den in dieser Abbildung dargestellten Be
standteilen.
In der Belastungseinrichtung nach Anspruch 2 wird der mechanische Regler, der die Kraft auf das Gewicht G aufbringt, durch den elektronischen Regler in Abhängigkeit von Messungen an den Proben so geregelt, daß die Kraft oder die Dehnung entweder konstant gehalten oder nach einem vorgegebenen zeitlichen Ablauf gesteuert wird.
In der Belastungseinrichtung nach Anspruch 3 wird der me chanische Regler, der die Kraft auf das Gewicht an der Tor sionsscheibe aufbringt, durch den elektronischen Regler in Abhängigkeit von Messungen an den Proben so geregelt, daß das Drehmoment oder der Torsionswinkel entweder kon stant gehalten oder nach einem vorgegebenen zeitlichen Ab lauf gesteuert wird.
In der Belastungseinrichtung nach Anspruch 2 wird der mechanische Regler, der die Kraft auf das Gewicht G aufbringt, durch den elektronischen Regler in Abhängigkeit von Messungen an den Proben so geregelt, daß die Kraft oder die Dehnung entweder konstant gehalten oder nach einem vorgegebenen zeitlichen Ablauf gesteuert wird.
In der Belastungseinrichtung nach Anspruch 3 wird der me chanische Regler, der die Kraft auf das Gewicht an der Tor sionsscheibe aufbringt, durch den elektronischen Regler in Abhängigkeit von Messungen an den Proben so geregelt, daß das Drehmoment oder der Torsionswinkel entweder kon stant gehalten oder nach einem vorgegebenen zeitlichen Ab lauf gesteuert wird.
8. Mechanisch-elektronisch geregeltes System zur Bestimmung
der mechanischen Langzeiteigenschaften von Werkstoffen,
nach den Ansprüchen 1 bis 7 gekennzeichnet und im besonde
ren so ausgebildet, daß die mechanisch-elektronische Rege
lung eine besonders vorteilhafte und ungestörte Messung
des Kriechverhaltens oder der Spannungsrelaxation ermög
licht.
- a) Messung des Kriechverhaltens
Unter Zugbelastung wird die Kraft so geregelt, daß im be sonderen die Spannung in der Probe konstant gehalten wird. Zum anderen kann aber auch die Kraft und damit die Spannung über dem Probenquerschnitt durch ein zeitabhängiges Pro gramm variiert werden.
Unter Torsionsbelastung wird das Drehmoment geregelt, um eine vorgegebene konstante Schubspannung in der Probe zu erzielen oder aber um diese zeitabhängig zu ändern. - b) Messung der Spannungsrelaxation
Bei der Messung der Spannungsrelaxation bei Zugbelastung soll die Dehnung konstant gehalten werden, um eine "echte" Spannungsrelaxation zu erhalten. Hierzu wird wiederum eine Regelung der Kraft vorgenommen oder aber es wird über den Regler eine Dehnung nach einem vorgegebenen zeitabhängigen Programm bewirkt. Bei Torsionsbelastung wird der Torsions winkel konstant gehalten um eine echte Spannungsrelaxation zu erzielen, oder der Torsionswinkel wird nach einem vorge gebenen zeitabhängigen Programm verändert.
Der Vorteil des mechanisch-elektronischen Systems nach den Ansprüchen 1 bis 7 liegt im besonderen darin, daß die an den Proben vorgenommenen Messungen des Kriechverhaltens oder der Spannungsrelaxation dem Regler zugeführt werden. Durch diesen wird mit für den jeweiligen Meßvorgang vorteilhaften Regelverfahren die Belastung nach Größe und zeitlichem Verlauf gesteuert.
9. Mechanisch-elektronisch geregeltes System zur Bestimmung
der mechanischen Langzeiteigenschaften von Werkstoffen,
nach Ansprüchen 1 bis 8 dadurch gekennzeichnet, daß es
besonders für die Ermittlung der Langzeiteigenschaften von
Kunststoffen geeignet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914134743 DE4134743A1 (de) | 1991-10-21 | 1991-10-21 | System zur bestimmung mechanischer langzeiteigenschaften von werkstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914134743 DE4134743A1 (de) | 1991-10-21 | 1991-10-21 | System zur bestimmung mechanischer langzeiteigenschaften von werkstoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4134743A1 true DE4134743A1 (de) | 1993-04-22 |
Family
ID=6443108
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19914134743 Withdrawn DE4134743A1 (de) | 1991-10-21 | 1991-10-21 | System zur bestimmung mechanischer langzeiteigenschaften von werkstoffen |
Country Status (1)
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