DE4204589A1 - Werkstoffpruefvorrichtung fuer zug- oder druckversuche - Google Patents
Werkstoffpruefvorrichtung fuer zug- oder druckversucheInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Werkstoffprüfvorrichtung für Zug- oder
Druckversuche von Prutkörpern mit Biegemomentenausgleich im Prüf
körper, wobei der Prüfkörper im wesentlichen in Prüfkraftrichtung
ausgerichtet, zwischen zwei gegenüberliegende Probeneinspannköpfe
einspannbar ist und die Probeneinspannköpfe jeweils mit einem
Zug- bzw. Druckkraft erzeugenden Anker verbunden sind.
Bei der statischen als auch dynamischen Prüfung von Werkstoffproben
unterliegt der Prüfkörper infolge von Fluchtungsfehlern, Fertigungs
ungenauigkeiten des Prüfkörpers und Ungenauigkeiten der Prüfmaschine
einer mehr oder minder großen Biegemomentenbeanspruchung. Diese zu
sätzlichen Biegemomente überlagern sich der Prüfbeanspruchung und
führen zur Verfälschung der Prüfergebnisse. Geringe Zentrierfehler
wirken sich insbesondere bei sehr steifen Proben und spröden Werk
stoffen (z. B. Keramik) extrem stark auf die Biegemomenterhöhung aus.
Werden Proben einer Druckprüfung unterzogen, dann besteht bei sehr
langen Proben und bei Mittelpunktversatz der Einspannvorrichtung eine
zunehmende Ausknickgefahr. Für ein möglichst exaktes Meßergebnis ist
daher von großer Bedeutung, diese Biegemomente weitgehend zu redu
zieren bzw. zu kompensieren. Voraussetzung hierfür ist jedoch die
Ermittlung des auftretenden Biegemoments im Prüfkörper.
Bisherige Methoden messen das Biegemoment mittels auf dem Prüf
körper aufgebrachter Dehnmeßstreifen (DMS) mit angeschlossenem
DMS-Verstärker. Hierzu werden die DMS zunächst bei noch nicht einge
spanntem Prüfkörper, d. h. im spannungsfreiem Zustand des Prüf
körpers, mit Hilfe des DMS-Verstärkers abgeglichen. Anschließend wird
der Prüfkörper in die Prüfvorrichtung eingespannt, ohne jedoch eine
Prüflast aufzubringen. Im eingespannten Zustand werden die nun auf
tretenden Spannungen gemessen und durch entsprechende Justiervorgänge
des oberen und unteren Probeneinspannkopfes versucht, den Prüf
körper biegemomentenfrei auszurichten. Dieser Vorgang ist extrem
zeitaufwendig und kostenintensiv. Insbesondere dann, wenn durch tem
peraturbedingte Dehnungen die Justiervorgänge wiederholt durchgeführt
werden müssen. Soll der Prüfkörper zudem extremen Temperaturen ausge
setzt werden, dann können bei dieser Anordnung Fehler unbestimmbarer
Größe auftreten, da eine hinreichend genaue Biegemomentkompensation
nicht mehr möglich ist. Darüberhinaus erweist sich das aufwendige
Aufbringen von DMS auf Prüfkörper großer Serien als besonders unwirt
schaftlich.
Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, eine Werkstoffprüf
vorrichtung zu schaffen, bei welcher auch unter extremen Prüftempe
raturen eine exakte und schnelle Kompensation unerwünschter Biege
momente im Prüfkörper möglich ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß mehrere Linear
stellelemente in einer im wesentlichen senkrecht zur Prüfkraftrich
tung stehenden Ebene jeweils zwischen Probeneinspannkopf und Anker
prüfkraftübertragend angeordnet sind, wobei sich die Linearstellel
emente bezüglich ihrer Verstellrichtung parallel zur Längsachse der
Probeneinspannköpfe erstrecken und jeweils einem Linearstellelement
ein Kraftmeßsensor zugeordnet ist, und die Kraftmeßsensoren an einen
Regler zur kraftabgleichenden Steuerung der Linearstellelemente ange
schlossen sind.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den Vorteil, die Biegemomente im
Prüfkörper durch Längsverstellen der Linearstellelemente, entspre
chend der von den Sensoren gemessenen Kräfte automatisch und schnell
ausgleichbar sind, wodurch ein zeitraubendes Justieren des Probenein
spannkopfes von Hand entfällt. Aufgrund dieser Eigenschaften und
Merkmale ist nicht nur eine statische Kompensation der Biegemomente
möglich, sondern auch eine kontinuierliche Kompensation bei dyna
mischen Vorgängen hoher Frequenz. Bei der Werkstoffprüfung großer
Serien von Proben, ist die Automatisierung des Prüfvorganges von
großem Einfluß auf die Wirtschaftlichkeit. Diesem Aspekt wird die
Erfindung dadurch gerecht, daß die Kraftmeßsensoren jeweils eines
Probeneinspannkopfes an einen Regler zur kraftabgleichenden Steuerung
der Linearstellelemente angeschlossen sind. Weiterhin ist von Vor
teil, daß temperaturempfindliche Meßelemente nicht unmittelbar am
Prüfkörper zum Biegemomentenausgleich angebracht werden müssen, so
daß Werkstoffversuche in einem weiten Temperaturbereich durchgeführt
werden können. Der einfache Aufbau der Vorrichtung erlaubt ein Nach
rüsten von Werkstoffprüfvorrichtungen, welche nach dem bisherigen
Stand der Technik ausgeführt sind bei geringem Umbauaufwand. Für die
hinreichende Bestimmung bzw. für den Ausgleich des Biegemoments sind
drei Kraftmeßsensoren hinreichend. Die Erfindung kann jedoch auch mit
mehr als drei Kraftmeßsensoren ausgeführt werden, jedoch bedeutet
dies ein nicht notwendiger Aufwand.
Eine weitgehend gleichmäßige Belastung der Ausgleichsglieder im Be
trieb wird durch die bevorzugte Ausführung der Erfindung nach An
spruch 2 und 3 ermöglicht, wodurch gleich dimensionierte Stellele
mente und Kraftmeßsensoren verwendet werden können. Hierdurch ver
einfacht sich der Aufbau der Prüfvorrichtung erheblich.
Eine weitere Vereinfachung der Vorrichtung ergibt sich daraus, daß
ein Linearstellelement als Verbindungselement konstanter Länge ausge
führt ist. Da für den Biegemomentenausgleich nur Stellbewegungen der
Linearstellelemente relativ zueinander notwendig sind, kann für den
Ausgleich ein Linearstellelement in der Länge konstant gehalten wer
den, während die beiden verbleibenden Linearstellelemente die für den
Ausgleich notwendigen Bewegungen ausführen. Hierzu ist es zur Kosten
einsparung sinnvoll, das konstante Linearstellelement gegen ein ein
facheres Verbindungselement konstanter Länge auszutauschen.
Eine wirtschaftliche Ausführungsform der Erfindung ist durch die
Merkmale gemäß Anspruch 5 möglich, da diese die Verwendung kosten
günstiger Dehnmeßstreifen (DMS) als Kraftmeßsensoren gemäß Anspruch 6
erlaubt.
Eine hohe Meßempfindlichkeit und -genauigkeit wird durch die biege
elastische Ausbildung der Arme im Bereich der DMS gewährleistet.
Eine alternative Ausbildung der Erfindung, wonach jeweils ein Linear
stellelement bezüglich seiner Verstellrichtung koaxial zu Kraftmeß
richtung des Kraftmeßsensors angeordnet ist und Linearstellelement
und Kraftmeßsensor miteinander kraftübertragend verbunden sind,
gestattet die Verwendung handelsüblicher Kraftmeßdosen als Kraft
meßsensor, wodurch sich bestehende Werkstoffprüfeinrichtungen
besonders einfach nachträglich umrüsten lassen.
Ein reaktionsschneller Ausgleichsvorgang wird in einer bevorzugten
Ausführung der Erfindung dadurch ermöglicht, daß die Linearstell
elemente piezoelektrische Translatoren sind, welche feinfühlige,
schnelle und spielfreie Stellbewegungen erlauben. Von besonderer
Bedeutung für einen exakten Biegemomentausgleich und somit für die
hohe Meßgenauigkeit der Werkstoffprüfvorrichtung ist es, daß die
piezoelektrischen Translatoren feinste Positionierungen im Nanome
ter- bis in den Millimeterbereich mit extrem hoher Genauigkeit aus
führen. Dabei können Kräfte im Millinewtonbereich bis in den Kilo
newtonbereich übertragen werden.
In einer weiteren Ausführung, bei welcher die Linearstellelemente in
Verstellrichtung druckvorgespannt sind, ergibt sich eine vergrößerte
Zugbelastbarkeit der piezoelektrischen Translatoren, insbesondere
beim statischen Zugversuch. Dadurch wird gleichzeitig die Dauer
festigkeit der Stellelemente verbessert. Hierbei erweist sich eine
Ausführung als besonders zweckmäßig, bei welcher die Kraftmeßsensoren
jeweils einerseits mit dem Probeneinspannkopf und andererseits mit
dem Anker, das Linearstellelement elastisch einspannend, verschraubt
sind.
Die frühzeitige Erkennung von Anrissen im Prüfkörper während des
Prüfvorganges ist durch die bevorzugte Ausführung der Erfindung mög
lich, wonach die Kraftmeßsensoren zumindest eines Einspannkopfes an
eine Einrichtung zur Erkennung von Probenanrissen angeschlossen ist.
Da ein Riß im Prüfkörper während des Prüfvorganges eine Verschiebung
des Kraftflusses zur Folge hat, führt die Kraftmeßverschiebung zu
einer unterschiedlichen Belastung der Linearstellelemente; diese
Änderung wird von den Kraftmeßsensoren registriert und kann als Riß
warnung zur Anzeige gebracht werden. Exakte Meßwerte beim Betrieb der
Werkstoffprüfvorrichtung unter extremen Temperaturen sind durch die
Ausführung der Erfindung näch Anspruch 13 erzielbar, da die im allge
meinen empfindlichen Kraftmeßsensoren außerhalb einer Heiz- oder
Kühleinrichtung angeordnet sind und somit temperaturbedingte Meßfeh
ler weitgehend vermieden werden können. Zudem muß bei der Wahl der
Versuchstemperatur keine Rücksicht auf zulässige Betriebstemperaturen
von Kraftmeßsensoren oder Linearstellelementen genommen werden.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend unter
Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Werkstoffprüfvorrichtung mit schief
eingespanntem Prüfkörper in übertriebener Darstellung des
Winkelfehlers,
Fig. 2 eine Ausschnittsvergrößerung des oberen Probeneinspannkopfes
mit Prüfkörper und Heizvorrichtung, wobei Linearstellelemente
und Kraftmeßsensoren in die Zeichenebene geklappt dargestellt
sind,
Fig. 3 einen Schnitt gemäß Fig. 2 zur Darstellung der dreieckförmigen
Anordnung der Linearstellelemente mit Kraftmeßsensoren,
Fig. 4 einen Ausschnitt des oberen Probenhalters mit Kraftmeßbügel
und angeschraubtem Anker, wobei die Arme des Kraftmeßbügels
in die Zeichenebene eingeklappt dargestellt sind und
Fig. 5 eine Draufsicht des Kraftmeßbügels.
Fig. 1 zeigt eine Werkstoffprüfeinrichtung 1, auf einem Maschinensoc
kel 2 stehend, mit eingespanntem Prüfkörper 3.
Die Werkstoffprüfvorrichtung 1 weist zwei relativ zueinander ver
schiebbare Anker 4 und 5 auf, welche mit dem oberen bzw. unteren
Einspannkopf 6 und 7 über je drei prüfkraftübertragende Paare von
Linearstellelementen 8 und Kraftmeßsensoren 9 verbunden sind. Die
beiden Einspannköpfe 6 und 7 nehmen den in Prüfkraftrichtung P ausge
richteten Prüfkörper 3 auf, wobei der Prüfkörper 3 zwischen den bei
den gegenüberliegenden Einspannköpfen 6 und 7 eingespannt ist. Im
Idealfall, d. h. bei fehlerfreier Einspannung des Prüfkörpers 3 in die
Einspannköpfe 6 und 7, verläuft die Prüfkraftrichtung P, die Läng
sachse L des Prüfkörpers 3, die Längsachsen L der Probeneinspannköpfe
6 und 7 und die Verstellrichtung A der Anker 4 und 5 koaxial zueinan
der. Durch Längsverstellung des oberen oder unteren Ankers 4 bzw. 5
oder beider Anker 4 und 5 wir die Prüfkraft, je nach Richtung der
Relativbewegung der Anker 4 und 5 eine Zug- oder Druckkraft, über die
Linearstellelemente 8 und Kraftmeßdosen 9 und die Einspannköpfe 6 und
7 in den eingespannten Prüfkörper 3 eingebracht. Je nach Versuchs
programm sind somit statische oder dynamische Zug- oder Druckversuche
durchführbar.
Aufgrund verschiedenster Ursachen wie z. B. Fluchtungsfehler, Ferti
gungsungenauigkeiten des Prüfkörpers 3 und Ungenauigkeit der Werk
stoffprüfmaschine 1 fluchtet die Längsachse L des Prüfkörpers 3 nicht
exakt mit den Längsachsen E der Probeneinspannköpfe 6 und 7 bzw. mit
der Verstellrichtung A der Anker 4 und 5. Hierdurch treten im Prüf
körper 3 bei steifer Einspannung Biegespannungen auf, welche zu
schwer bestimmbaren Meßfehlern oder zum sofortigen Bruch führen. In
Fig. 1 ist als Fluchtungsfehler zwecks deutlicherer Darstellung ein
übertrieben großer Winkelfehler α zwischen der Längsachse des
Prüfkörpers 3 und der Längsachse E des Probeneinspannkopfes 6 bzw. 7
eingezeichnet, welcher sich beispielsweise aus einem schief ge
schnittenen Gewinde am Prüfkörper 3 ergibt.
Zur weitgehenden Vermeidung der unerwünschten Biegespannung im Prüf
körper 3 sind jeweils zwischen Einspannkopf 6 und 7 und Anker 4
bzw. 5 drei Linearstellelemente 8 und drei Kraftmeßsensoren 9 ange
ordnet. Die Fig. 2 und 3 zeigen hierzu ein Beispiel der koaxialen
Anordnung der Linearstellelemente 8 und Kraftmeßsensoren 9. Hierzu
ist jeweils ein Linearstellelement 8 mit mit einem Kraftmeßsensor 9
kraftübertragend zu einem Ausgleichselement 10 verbunden, wobei die
Kraftmeßrichtung K der Kraftmeßsensoren 9 koaxial zur Verstellrich
tung V des Linearstellelements 8 verläuft und die Längsachse des
Ausgleichselements 10 bilden. Zur Übertragung der Prüfkraft und der
Stellbewegungen des Ankers 4, 5 sind die Ausgleichselemente 10 einer
seits mit einem Anker 4 bzw. 5 und andererseits mit einem Einspann
kopf 6 bzw. 7 verbunden, wobei die Ausgleichselemente 10 parallel zur
Längsachse E des dazugehörigen Einspannkopfes angeordnet, in den
Ecken eines gedachten, gleichseitigen, senkrecht zur Längsachse E des
Einspannkopfes 6 bzw. 7 erstreckenden Dreiecks (s. Fig. 3) mit dem
Einspannkopf 6 bzw. 7 verschraubt sind und der Dreiecksmittelpunkt M
auf der Längsachse des Einspannkopfes 6 bzw. 7 liegt. Die Druckvor
spannung der als piezoelektrische Translatoren ausgebildeten Linear
stellelemente 8 erfolgt durch Einspannung zwischen Kraftmeßsensor 9
und Anker 4 bzw. 5 mittels elastischer Dehnverschraubungen 16.
Die Fig. 4 und 5 zeigen ein zweites Beispiel zur Anordnung und
Ausbildung der Linearstellelemente 8 und Kraftmeßsensoren 9 zwischen
den Ankern 4 und 5 und den Einspannköpfen 6 bzw. 7. Als Träger der
Linearstellelemente 8 und Kraftmeßsensoren 9 und als prüfkraftüber
tragendes Glied zwischen den Ankern 4 und 5 und den Linearstell
elementen 8 dient ein dreiarmiger Kraftmeßbügel 11, dessen Arme 12
sternförmig im Winkel von 120° zueinander, in einer senkrecht zur
Ankerverstellrichtung A erstreckenden Ebene angeordnet und im Zentrum
13 des Kraftmeßbügels 11 miteinander verbunden sind. Die Enden der
Arme 12 sind mit jeweils einem Linearstellelement 8 verschraubt,
wobei die Verstellachse V der Linearstellelemente 8 die Ebene des
Kraftmeßbügels 11 im wesentlichen senkrecht durchdringt. Bei einer
Längsverstellung der Linearstellelemente 8 zum Biegemomentenausgleich
können sich geringfügige Schiefstellungen der der Linearstellelemente
8 gegenüber der Ebene des Kraftmeßbügels 11 ergeben. Dem Kraftmeßbü
gel 11 gegenüberliegend, sind die Linearstellelemente 8 mit dem Ein
spannkopf 6 bzw. 7 verschraubt. Die Verstellachse V der Linearstell
elemente 8 verlaufen dabei parallel zur Längsachse E des Ein
spannkopfes 6 bzw. 7. Die Arme 12 sind in einem, zwischen Zentrum 13
und den die Linearstellelemente 8 tragenden Enden erstreckenden Be
reich, in Verstellrichtung der Linearstellelemente 8 biegeelastisch
ausgeführt. Diese Bereiche sind jeweils mit Dehnmeßstreifen 14 be
stückt und dienen somit als Kraftmeßsensor 9.
Die Kompensation des Biegemoments wird vorgenommen indem die Aus
gleichselemente 8 und 9 derart in Längsrichtung ein- bzw. ausgefahren
werden, bis jedes Ausgleichselement 10 mit gleicher Zug- bzw. Druck
kraft beansprucht wird. Die Addition der Kräfte der drei Ausgleichs
elemente 10 eines Einspannkopfes 6 bzw. 7 ergibt die Prüfkraft. Bei
einer Anordnung der Ausgleichselemente 10 auf einem nicht gleich
seitigen Dreieck, sind zum Biegemomentenausgleich die durch die Aus
gleichselemente 10 zu übertragenden Kräfte entsprechend der
geometrischen Beziehungen der Ausgleichselemente 10 und der Ein
spannköpfe 6 und 7 zueinander zu bestimmen.
Die Längsverstellung, das Ein- und Ausfahren der Ausgleichselemente
10 wird jeweils von einem Linearstellelement 9 ausgeführt und die
Messung der von den Ausgleichselementen 10 zu übertragenden Kraft
erfolgt durch die Kraftmeßsensoren 9.
Zur Steuerung der Linearstellelemente 8 zwecks automatischer Biege
momentkompensation sind die Linearstellelemente 8 jeweils eines Ein
spannkopfes 6 bzw. 7 an einen Regler mit geschlossenem dreifachen
Regelkreis angeschlossen. Die erforderliche Stellgröße wird im Regler
aus den auftretenden Kräftedifferenzen der drei Kraftmeßsensoren 9
eines Einspannkopfes, welche ein Maß für das Biegemoment sind,
bestimmt.
Eine den Prüfkörper umgebende Heizeinrichtung 15 dient zur Prüfung
des Prüfkörpers 3 bei unterschiedlichen Temperaturen.
Claims (13)
1. Werkstoffprüfvorrichtung für Zug- oder Druckversuche von Prüf
körpern mit Biegemomentenausgleich im Prüfkörper, wobei der Prüf
körper im wesentlichen in Prüfkraftrichtung P ausgerichtet,
zwischen zwei gegenüberliegende Probeeinspannköpfe einspannbar
ist und die Probeeinspannköpfe jeweils mit einem Zug- bzw. Druck
kraft erzeugenden Anker verbunden sind, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Linearstellelemente (8) in einer im wesentlichen senk
recht zur Prüfkraftrichtung P stehenden Ebene jeweils zwischen
Probeneinspannkopf (6, 7) und Anker (4 bzw. 5) prüfkraftübertragend
angeordnet sind, wobei sich die Linearstellelemente (8) bezüglich
ihrer Verstellrichtung V parallel zur Längsachse E der Probeein
spannköpfe (6 bzw. 7) erstrecken, und jeweils einem Linearstellele
ment (8) ein Kraftmeßsensor (9) zugeordnet ist, und die Kraft
meßsensoren (9) an einen Regler zur kraftabgleichenden Steuerung
der Linearstellelemente (8) angeschlossen sind.
2. Werkstoffprüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils ein Linearstellelement (8) in der Ecke eines gedach
ten, in der Ebene liegenden Dreiecks angeordnet ist.
3. Werkstoffprüfvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das gedachte Dreieck gleichseitig ist und der
Dreiecksmittelpunkt M auf der Längsachse E des Probeein
spannkopfes (6, 7) liegt.
4. Werkstoffprüfvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß je Probeneinspannkopf (6, 7) ein Linearstellele
ment (8) als Verbindungselement konstanter Länge ausgeführt ist.
5. Werkstoffprüfvorrichtung nach einem der vorhergehendne Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anker (4, 5) oder Probeein
spannköpfe (6, 7) jeweils mit dem Zentrum (13) eines dreiarmigen
Kraftmeßbügels (11) prüfkraftübertragend verbunden sind und die
Linearstellelemente (8) jeweils an den Enden der speichenförmig
nach außen sich erstreckende Arme (12) befestigt sind, wobei die
Arme (12) jeweils zwischen Zentrum (13) und Linearstellelement (8)
als Kraftmeßsensor (9) ausgebildet sind und die Linearstellel
emente (8) mit dem Probeeinspannkopf (6, 7) bzw. Anker (4, 5) ver
bunden sind.
6. Werkstoffprüfvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kraftmeßsensoren (9) von an den Armen (12) angebrachten
Dehnmeßstreifen (14) gebildet werden, wobei die Dehnmeßstreifen
(14) an eine Kraftauswerteschaltung angeschlossen sind.
7. Werkstoffprüfvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Arme (12) im Bereich der Dehnmeßstreifen (14) in Prüf
kraftrichtung P biegeelastisch ausgeführt sind.
8. Werkstoffprüfvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß jeweils ein Linearstellelement (8) bezüglich
seiner Verstellrichtung V koaxial zur Kraftmeßrichtung K des
Kraftmeßsensors (9) angeordnet ist und Linearstellelement (8) und
Kraftmeßsensor (9) miteinander kraftübertragend verbunden sind.
9. Werkstoffprüfvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Linearstellelemente (8) piezo
elektrische Translatoren sind.
10. Werkstoffprüfvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Translatoren in Verstellrichtung V druckvorgespannt sind.
11. Verfahren zum Betreiben einer Werkstoffprüfvorrichtung nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Diffe
renzen der mit den Kraftmeßsensoren (9) jeweils eines Probeein
spannkopfes gemessenen Zug- oder Druckkräfte durch Längsverstel
lung der Linearstellelemente (8) ausgeglichen werden.
12. Werkstoffprüfvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftmeßsensoren (9) zumindest
eines Probeeinspannkopfes (6, 7) an eine Einrichtung zur
Erkennung von Rissen im Prüfkörper angeschlossen sind.
13. Werkstoffprüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Prüfkörper von einer Heiz- oder Kühleinrichtung (15) umge
ben ist und die Linearstellelemente (8) und Kraftmeßsensoren
(9) außerhalb dieser Einrichtung (15) angeordnet sind.
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