DE4332520C2 - Präzisionsbohrkopf mit radial beweglichem Werkzeug für die Fertigbearbeitung von Bohrungen - Google Patents

Präzisionsbohrkopf mit radial beweglichem Werkzeug für die Fertigbearbeitung von Bohrungen

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Description

Die Erfindung betrifft einen Präzisionsbohrkopf mit radial beweglichem Werkzeug für die Fertigbearbeitung von Bohrungen, mit
Werkzeughalter und darauf befestigtem Schneidwerkzeug,
zylindrischem Gehäuse mit Zylinderbohrung in Axialrichtung,
in der Zylinderbohrung des Gehäuses drehbeweglich und axialfest angeordneter Stellschraube mit Feingewinde,
an die Stellschraube angeschlossenem Einstellrad mit Skalierung,
drehfest in der Zylinderbohrung angeordnetem Schubteil, welches mit einem endseitigen Gewindeabschnitt der Stellschraube spielfrei im Eingriff steht und durch Drehung der Stellschraube in Axialrichtung verstellbar ist, und
Schaft, der in einer Querbohrung des Gehäuses, die das Gehäuse als Sekante schneidet und im rechten Winkel zur Längsachse der Stellschraube angeordnet ist, verschiebbar geführt ist,
wobei das Schubteil zahnstangenartige Einkerbungen aufweist, die unter einem kleinen Winkel zur Längsachse geneigt an einer ebenen Segmentfläche angeordnet sind, und wobei der Schaft mit einer Verzahnung ausgerüstet ist, die an den Einkerbungen des Schubteils spielfrei gleitend anliegt.
Ein Präzisionsbohrkopf der eingangs beschriebenen Art ist aus DE 41 39 650 A1 bekannt. Im Rahmen der bekannten Maßnahmen ist der Werkzeugträger ohne zusätzliche Führung an das vordere Ende des Schaftes angeschlossen. Bei Betrieb des Präzisionsbohrkopfes muß der Schaft erhebliche Kräfte aufnehmen. Entsprechend massiv muß der Schaft ausgebildet sein. Dies führt zu großen Abmessungen des Präzisionsbohrkopfes insgesamt. Die Struktursteifigkeit des bekannten Präzisionsbohrkopfes ist insbesondere im Hinblick auf die Anwendung bei großen Drehzahlen verbesserungsbedürftig.
Bei einem aus DE 33 32 243 A1 bekannten Ausbohrkopf ist der Werkzeughalter als U-förmiger Bügel mit zwei an das Gehäuse angeschraubten, nach unten ausgerichteten Schenkeln ausgebildet. Die Schenkel sind elastisch verformbar. Durch elastische Verformung dieser Schenkel ist eine Radialbewegung des Werkzeughalters möglich. Durch Axialverstellung einer Stellschraube kann der Werkzeughalter unter elastischer Verformung der Schenkel nach außen gedrückt werden. Dabei führt der Werkzeughalter Bewegungen nach Art eines Parallellenkers aus. Auf der Elastizität der U-förmigen Schenkel beruhende unkontrollierte Bewegungen des Werkzeughalters sind nicht ausgeschlossen. Eine formstabile Anordnung der Bearbeitungswerkzeuge ist nicht gewährleistet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Präzisionsbohrkopf der eingangs beschriebenen Art anzugeben, der sich bei kompaktem Aufbau durch große Formstabilität auszeichnet und Bohrungen mit großer Präzision ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist in Verbindung mit den Oberbegriffsmerkmalen gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 vorgesehen,
daß das Gehäuse aus einem oberen Gehäuseteil und einem mit diesem verbundenen unteren Gehäuseteil besteht, wobei das Einstellrad für die Stellschraube koaxial zwischen dem oberen Gehäuseteil und dem unteren Gehäuseteil angeordnet ist,
daß der Werkzeughalter auf einem Querträger angeordnet ist, der an dem oberen Gehäuseteil quer zur Drehachse der Stellschraube beweglich geführt und an den Schaft angeschlossen ist, und
daß die Führung des Querträgers an dem oberen Gehäuseteil zwei Reihen von Kugeln mit jeweiligen linearen Abstandshaltern aufweist, wobei die Kugelreihen in V-förmigen linearen und parallelen Nuten am oberen Gehäuseteil und am Querträger angeordnet sind.
Bevorzugte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Präzisionsbohrkopfes sind Gegenstand der nachgeordneten Ansprüche 2 bis 16.
Der erfindungsgemäße Präzisionsbohrkopf zeichnet sich durch eine kurze und kompakte Bauweise aus. Er besitzt eine große Formstabilität. Eine geringe Ausladung des Werkzeuges ist möglich.
Der Präzisionsbohrkopf ist für die Anwendung mit großen Betriebsdrehzahlen geeignet. Störendes Spiel zwischen den beweglichen Teilen der Vorrichtung ist auf überraschend einfache und wirksame Weise beseitigt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigt in schematischer Darstellung
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Präzisionsbohrkopf nach der erfindungsgemäßen Lehre,
Fig. 2 einen Längsschnitt entlang der Linie A-A in Fig. 1,
Fig. 2A einen Ausschnitt aus Fig. 2, in stark vergrößerter Darstellung,
Fig. 3 einen Längsschnitt entlang der Linie B-B in Fig. 2,
Fig. 4 einen Querschnitt entlang der Linie D-D in Fig. 3,
Fig. 4A einen Ausschnitt aus Fig. 4 in stark vergrößerter Darstellung,
Fig. 5 einen Querschnitt entlang der Linie E-E in Fig. 2,
Fig. 6, 6A Einzelheiten des erfindungsgemäßen Präzisionsbohrkopfes,
Fig. 7 den Aufriß eines Werkzeughalters, der für die Bearbeitung von Bohrungen, die größer sind als das Gehäuse der Vorrichtung, einsetzbar ist,
Fig. 7A den Aufriß eines Werkzeughalters, der für die Bearbeitung kleiner Bohrungen geeignet ist.
Der in den Figuren dargestellte Präzisionsbohrkopf ist sowohl für die Fertigbearbeitung von Durchgangsbohrungen als auch von Sackbohrungen geeignet. Fig. 3 zeigt die Verstellbewegung eines Werkzeugs in Einwärtsrichtung zur Längsachse des Präzisionsbohrkopfes. Die Verstellbewegungen der Bauteile sind durch Pfeile in X-, Y- und Z-Richtung dargestellt. Der Präzisionsbohrkopf 100 weist einen Werkzeughalter 11 oder 11a auf, der auf einem bewegbaren Querträger 10 angeordnet und mit diesem in senkrechter Richtung zur Drehachse des Präzisionsbohrkopfes 100, im folgenden auch als Vorrichtung bezeichnet, einstellbar ist. Auf dem Werkzeughalter 11 oder 11a ist ein Bohr- bzw. Schneidwerkzeug aufgespannt. Das Schneidwerkzeug 13 kann dann mit der Anordnung in Fig. 7 für die Ausbohrung großer Bohrungen oder, mit der Anordnung in Fig. 7A, für Bohrungen verwendet werden, die so klein sind wie der kleinste Durchmesser eines Verlängerungsstabs 12 einschließlich des Überstandes der Werkzeugschneide. In der in Fig. 7A gezeigten Ausführungsform ist das Bohrwerkzeug auf dem Verlängerungsstab 12 angeordnet.
Im folgenden werden Präzisionsbohrkopf(vorrichtungs)teile auch als ". . . mechanismus" oder als ". . . system(e)" bezeichnet.
Nach der vorliegenden Erfindung ist der Präzisionsbohrkopf 100 mit einem Bewegungsübertragungsmechanismus ausgerüstet, der ein koaxial auf einer Stellschraube 105 mit Feingewinde montiertes und mit dieser verbundenes Einstellrad 104 mit Skalierung (Gradeinteilung) aufweist. Die Anordnung des Einstellrades 104 an der Stellschraube 105 ist so ausgeführt, daß eine Drehung des Einstellrades 104 eine Drehung der Stellschraube 105 bewirkt.
Die Stellschraube 105, auch als Mikrometerschraube bezeichnet, weist einen Bund auf und wird durch zwei ringförmig angeordnete Reihen mit Kugeln 106 und zugehörigen Abstandsringen 106a im Verhältnis zum Gehäuse der Vorrichtung 100 axial in Position gehalten und radial abgestützt. Die Abstandsringe 106a mit den darin angeordneten Kugeln 106 sind im Innern des Gehäuses der Vorrichtung 100 durch Stützringe 107, 107b verankert. Zwischen den Stützringen 107, 107b ist ein Zwischenring 107a so angeordnet, daß der Stützring 107 ein oberer, über beiden Ringen 107b und dem Zwischenring 107a in Richtung des Schneidwerkzeugs angeordneter Ring ist. Der obere Stützring 107 besitzt eine Abschrägung an seiner inneren Unterkante, so daß die Abschrägung zusammen mit einem Rest eines rechten Winkels, der auf einem Oberteil des Bunds der Stellschraube 105 gebildet wird, die Kugeln 106, die zwischen der Abschrägung des Stützrings 107 und dem Rest des rechten Bundwinkels sitzen, radial und axial abstützen. Eine obere Fläche des Stützrings 107b, der auch Unterring genannt wird, ermöglicht in Verbindung mit einer unteren Fläche des Bunds der Stellschraube 105 eine zweite axiale Abstützung der Kugeln 106, die zwischen den Flächen des Unterrings 107b und dem Bund der Stellschraube 105 festgehalten werden. Mittels dieser Anordnung ist das Stützsystem für die Abstützung der Stellschraube 105 im Verhältnis zum Gehäuse der Vorrichtung 100 vollständig.
Das aus Kugeln 106, Abstandsringen 106a, Stützringen 107, 107a und 107b bestehende Stützsystem ist mit Befestigungsschrauben 108 an einem oberen Gehäuseteil 101, das nach Darstellung in Fig. 2 im wesentlichen als zylindrischer Hohlkörper ausgebildet ist, befestigt. Das obere Gehäuseteil 101 ist nach Darstellung in Fig. 3 mit zusätzlichen Schrauben 103 an einem komplementären, unteren zylindrischen Gehäuseteil 102 befestigt und mit diesem so verbunden, daß eine einzige Einheit gebildet wird, die um die Stellschraube 105 montiert ist.
Die Vorrichtung 100 besitzt Außengewinde an einer freien Kante des unteren zylindrischen Gehäuses 102 und kann auf dem (nicht gezeigten) Dorn einer Werkzeugmaschine mittels des Außengewindes 102a befestigt werden.
Das untere Ende der Stellschraube 105 ist mit einer Mutter 105a für die Halterung des Einstellrades 104 an einem Bund 105c der Mikrometerschraube 105 ausgerüstet. Ein Feingewinde 105b ist an einer oberen Verlängerung der Stellschraube 105 im Innern des oberen zylindrischen Gehäuseteils 101 vorgesehen. Das Gewinde 105b verläuft koaxial durch eine untere Hülse 21 und eine obere Hülse 22 und greift in diese ein. Die obere Hülse 22 und die untere Hülse 21 besitzen Innen- und Außengewinde, die koaxial durch einen gezahnten zylindrischen Stab 20, der verschiebbar in eine koaxiale Bohrung des oberen zylindrischen Gehäuseteils 101 eingepaßt ist, verlaufen und in diesen eingreifen.
Der gezahnte zylindrische Stab 20 zusammen mit der unteren Hülse 21 und der oberen Hülse 22 bilden eine einzige Einheit, die koaxial um den/die obere(n) Teil oder Verlängerung der Stellschraube 105 montiert ist. Die Einheit ist nach Darstellung in Fig. 2 im Innern des oberen zylindrischen Gehäuseteils 101 angeordnet. Die konstruktive Anordnung des gezahnten Stabs 20 und der Hülsen 21 und 22 ermöglicht den Hülsen, die Drehbewegung des skalierten Einstellrads 104, die auf die Stellschraube 105 übertragen wird, in eine Linearbewegung des zylindrischen Stabs 20 umzusetzen. Die Linearbewegung des Stabs 20 verstellt nach Darstellung in den Fig. 2 und 3 einen Schaft aus einem Paar konzentrischer Stäbe 23 und 24. Die Stäbe 23, 24 sind senkrecht zur geometrischen Achse der Stellschraube 105 angeordnet. Somit umfaßt die vorstehend beschriebene Anordnung die Umsetzungseinrichtungen der mikrometrischen Vorrichtung nach der vorliegenden Erfindung.
Die obere Hülse 22 bewirkt die Unterdrückung oder im wesentlichen die Beseitigung von Spiel zwischen den aktiven Gewindeflanken der Mikrometerschraube 105 und den aktiven Gewindeflanken der unteren Hülse 21. Der Ausdruck "aktive Flanken" steht für die Flanken eines Gewindes, die auf die Flanken eines anderen Gewindes einwirken und dabei einen Kontaktzustand ohne Spiel zwischen diesen Flanken herstellen. Die Spielunterdrückungsfunktion erfolgt, weil die obere Hülse 22 mit einem Innengewinde 22a und einem Außengewinde 22b mit untereinander unterschiedlichen Gewindesteigungen ausgerüstet ist, d. h. die Gewindesteigung des Außengewindes 22b der oberen Hülse 22 unterscheidet sich von der Gewindesteigung des Innengewindes 22a der oberen Hülse 22. Das Innengewinde 22a der oberen Hülse 22 greift in die Stellschraube 105 ein, und deshalb ist die Gewindesteigung des Innengewindes 22a gleich der Gewindesteigung des Gewindes der Stellschraube 105. Demzufolge entspricht die relative Verstellung zwischen der oberen Hülse 22 und dem zylindrischen Stab 20 der Differenz zwischen den Gewindesteigungen des Innengewindes 22a und des Außengewindes 22b der oberen Hülse 22.
Das Spielunterdrückungssystem enthält außerdem eine Mutter 25, die um eine obere äußerste Kante der oberen Hülse 22 angeordnet ist. Die Mutter 25 verriegelt die obere Hülse 22 in einer voreingestellten Position zur Beibehaltung eines Nullspielzustands zwischen den aktiven Flanken des Gewindes der oberen Hülse 22, des Gewindes der unteren Hülse 21 und des Gewindes der Mikrometerschraube 105 nach Darstellung in Fig. 2A.
Wie in den Fig. 2, 2A, 3, 4 und 4A gezeigt, enthält der zylindrische Stab 20 einen ebenen Teil auf einer parallelen Ebene zu seiner geometrischen Achse. Der ebene Teil besitzt geradlinige Zähne 20a, auch zahnstangenartige Einkerbungen genannt, die im Verhältnis zur geometrischen Achse des Stabs 20 in einem Winkel β ausgerichtet sind. Die geometrische Achse des Stabs 20 koinzidiert mit der geometrischen Achse der Stellschraube 105. Die geradlinigen Zähne 20a sind durch konvergierende Flanken gebildet, die mit den Zähnen 23a und 24a, die auf dem ebenen Teil eines jeden der konzentrischen Stäbe 23 bzw. 24 angeordnet sind, zusammenpassen. Die Zähne 23a, 24a auf den Stäben 23, 24 sind durch konvergierende Flanken gebildet. Der ebene Teil eines jeden konzentrischen Stabs ist parallel zur geometrischen Achse dieser Stäbe angeordnet. Der ebene Teil eines jeden Stabs 23, 24 koinzidiert mit der Ebene, die den ebenen Teil des zylindrischen Stabs 20 enthält.
Die Umsetzung einer Längsverstellung des zylindrischen Stabs 20 in eine senkrechte Verstellung des aus konzentrischen Stäben 23 und 24 bestehenden Schafts wird durch die verschiebbare Kopplung der gezahnten Teile, d. h. der Zähne 20a, 23a und 24a bewirkt.
Wie in den Fig. 3, 4 und 4A gezeigt, ist der Stab 24 im Innern des hohlzylindrischen Stabs 23 angeordnet. Der Stab 23 besitzt ein an einer Seite angeordnetes Endteil 30, welches mit einer Öse 10a des Querträgers 10 verbunden ist. Die Verbindung wird durch eine Schraube 31, die in eine Gewindebohrung 30a des Endteils 30 eingeschraubt ist, und eine Scheibe 32 hergestellt.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Schafts besitzt der Stab 24 ein Endteil 33 mit einem Außengewinde. Eine Gewindehülse 34, im folgenden kurz als Hülse bezeichnet, besitzt ein Innengewinde 34b, das in das Gewinde des Endteils 33 eingreift. Die Hülse 34 besitzt auch ein Außengewinde 34a, dessen Gewindesteigung sich von dem des Innengewindes 34b unterscheidet. Die Anordnung erfüllt einen doppelten Zweck. Sie ermöglicht eine Feineinstellung einer relativen, zwischen den konzentrischen Stäben 23 und 24 durchzuführenden Verstellung; sie ermöglicht außerdem die Unterdrückung eines Spiels zwischen den Zähnen 20a des zylindrischen Stabs 20 und den Zähnen 23a und 24a der konzentrischen Stäbe 23 bzw. 24 durch metallischen Kontakt.
Die Verbesserungen des Präzisionsbohrkopfes für die Fertigbearbeitung von Bohrungen umfassen auch eine Verriegelungsmutter 35, die am Außengewinde 34a der Hülse 34 angeordnet ist. Funktion der Mutter 35 ist die im wesentlichen konstante Aufrechterhaltung der voreingestellten Zustände des Nullspiels durch Einstellung der Hülse 34. Fig. 4A zeigt die Sperrwirkung der Verriegelungsmutter 35, die zur Sicherung des Nullspielzustands zwischen den aktiven Flanken der Einheit gleichzeitig auf die Hülse 34 und den Stab 23 ausgeübt wird.
Wie in den Fig. 2 und 3 gezeigt, bewegt sich der bewegbare Querträger 10, der als verschiebbarer Träger für den Werkzeugschaft 11 bzw. 11a wirkt, in einer Führungsbahn mittels zweier Reihen von Kugeln 40, die mit Mindestreibung und ohne Spiel in linearen und parallelen Spuren oder Führungsbahnen rollen. Die Führungsbahnen sind an den Wänden einer Vertiefung im oberen Teil des oberen Gehäuseteils 101 und an den Seiten des bewegbaren Querträgers 10 V-förmig. Die Vertiefung erstreckt sich von einer Seite zur anderen im oberen Teil des oberen Gehäuses 101 in senkrechter Richtung zur geometrischen Achse der Stellschraube 105. Auf diese Weise wird auch der bewegbare Querträger 10 senkrecht zur geometrischen Achse der Stellschraube 105 verstellt. Die Verstellung des bewegbaren Querträgers 10 wird auf sehr stabile Weise ohne störendes Spiel erreicht, weil der bewegbare Querträger 10 dreifach gelagert ist. Zwei Lagerflächen werden durch die in den V-förmigen Führungsbahnen enthaltenen Kugeln 40 gebildet. Der dritte Lagerpunkt ist die Verbindung einer Öse 10a des bewegbaren Querträgers 10 mit dem Endteil 30 des konzentrischen Stabs 23.
Wie in den Fig. 2, 6 und 6A gezeigt, ist das freie Ende des skalierten Einstellrads 104 mit mehreren Zähnen 121 und zwischen den Zähnen 121 angeordneten Zahnlücken 122 ausgerüstet. Mindestens ein Paar Paßstifte 123 wirkt auf die Zähne 121. Das freie Ende der Paßstifte 123 greift in eine Zahnlücke zwischen zwei Zähnen 121 und/oder auf den Kopf eines Zahnes ein. Wenn also einer der Paßstifte 123 in eine Zahnlücke zwischen zwei Zähnen eingreift, wird das freie Ende des anderen Paßstifts auf dem Kopf eines anderen der Zähne 121 aufliegen. Die Paßstifte 123 sind von Druckfedern 124 beaufschlagt. Dadurch wird ein Zustand elastischen Drucks ausgeübt, wodurch das (mit einer Gradeinteilung versehene) Einstellrad 104 in definierte Positionen bewegt und außerdem gegen unbeabsichtigte Änderung der eingestellten Winkelposition gesichert wird. Der Fig. 6 entnimmt man, daß der zweite Paßstift 123 in einem Winkelabstand von dem ersten Paßstift 123 angeordnet ist, der eine halbe Teilung größer oder kleiner ist als die Gesamtanzahl der Teilungen n, so daß das Einstellrad 104 vom zweiten Paßstift 123 positioniert wird, bevor der erste Paßstift 123 eine neue Position nach einer Drehung 1/n erreicht.
Die Anzahl der Paßstifte in der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung kann größer sein als zwei Paßstifte 123. Zum Beispiel können in einer Ausführungsform vier Paßstifte verwendet werden, wobei zwei der Paßstifte 123 auf Zahnköpfe und die beiden anderen entsprechend auf Zahnlücken eingestellt sind.
Wie in Fig. 5 gezeigt, ist ein manueller Zugang zum Einstellrad 104 durch zwei seitliche Öffnungen 102b im unteren Gehäuseteil 102 gegeben, was eine einfache Drehung des Einstellrads 104 ermöglicht. Die Drehung des Einstellrads 104 kann auch durch mehrere (nicht gezeigte) von außen (nicht von Hand) zu betätigende Vorrichtungen erfolgen. Bei dieser Ausführungsform wird ein Einstellrad 104 verwendet, das Bewegungen durch von außen betätigte Vorrichtungen aufnehmen kann.
Der Werkzeugschaft 11, 11a wird auf dem Querträger 10 durch eine schwalbenschwanzförmige Formschlußverbindung zwischen der oberen Fläche des Querträgers 10 und der unteren Fläche des Werkzeugschaftes 11, 11a gehalten. Die Teile auf dem Querträger sind vorzugsweise Überwurfteile, während die Teile auf den Werkzeugschäften aufnehmende Elemente sind, die den Überwurfteilen zwecks einwandfreier Passung entsprechen.
Die Fig. 1, 7 und 7A zeigen eine Sicherheitsvorrichtung, die verhindert, daß sich der Werkzeugschaft 11, 11a löst, wenn er Zentrifugalkräften ausgesetzt ist. Dies wird durch Einführung einer Stiftschraube 50 erreicht, die gegen einen Vorsteckstift 51 mit gezahntem Ende 51′ drückt, das in auf der oberen Fläche des Querträgers 10 angeordnete Zähne 52 eingreift.
Die Werkzeugschäfte 11, 11a sind mit Schrauben 53 ausgerüstet, die die Werkzeugschäfte 11, 11a durch Festziehung auf dem Querträger 10 in sicherer Position halten, und auch die Voreinstellung der Werkzeugschäfte 11, 11a in Übereinstimmung mit dem Durchmesser der Bohrung, die von dem Präzisionsbohrkopf fertigzubearbeiten ist, ermöglichen.
Die Vorrichtung enthält auch eine Gewindebohrung 54, für die ein Gewindestopfen 54a vorgesehen ist. Die Bohrung 54 ermöglicht Zugang für ein Werkzeug, falls eine Einstellung der oberen Hülse 22 erforderlich ist.

Claims (16)

1. Präzisionsbohrkopf mit radial beweglichem Werkzeug für die Fertigbearbeitung von Bohrungen, mit
Werkzeughalter (11) und darauf befestigtem Schneidwerkzeug (13),
zylindrischem Gehäuse (101, 102) mit Zylinderbohrung in Axialrichtung,
in der Zylinderbohrung des Gehäuses (101, 102) drehbeweglich und axialfest angeordneter Stellschraube (105) mit Feingewinde,
an die Stellschraube (105) angeschlossenem Einstellrad (104) mit Skalierung,
drehfest in der Zylinderbohrung angeordnetem Schubteil (20, 21, 22), welches mit einem endseitigen Gewindeabschnitt der Stellschraube (105) spielfrei im Eingriff steht und durch Drehung der Stellschraube (105) in Axialrichtung verstellbar ist, und
Schaft (23, 24), der in einer Querbohrung des Gehäuses, die das Gehäuse (101) als Sekante schneidet und im rechten Winkel zur Längsachse der Stellschraube (105) angeordnet ist, verschiebbar geführt ist,
wobei das Schubteil (20, 21, 22) zahnstangenartige Einkerbungen (20a) aufweist, die unter einem kleinen Winkel (β) zur Längsachse geneigt an einer ebenen Segmentfläche angeordnet sind, und wobei der Schaft (23, 24) mit einer Verzahnung (23a, 24a) ausgerüstet ist, die an den Einkerbungen (20a) des Schubteils spielfrei gleitend anliegt, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (101, 102) aus einem oberen Gehäuseteil (101) und einem mit diesem verbundenen unteren Gehäuseteil (102) besteht, wobei das Einstellrad (104) für die Stellschraube (105) koaxial zwischen dem oberen Gehäuseteil (101) und dem unteren Gehäuseteil (102) angeordnet ist,
daß der Werkzeughalter (11, 11a) auf einem Querträger (10) angeordnet ist, der an dem oberen Gehäuseteil (101) quer zur Drehachse der Stellschraube (105) beweglich geführt und an den Schaft (23, 24) angeschlossen ist, und
daß die Führung des Querträgers (10) an dem oberen Gehäuseteil (101) zwei Reihen von Kugeln (40) mit jeweiligen linearen Abstandshaltern (41) aufweist, wobei die Kugelreihen (10) in V-förmigen linearen und parallelen Nuten am oberen Gehäuseteil (101) und am Querträger (10) angeordnet sind.
2. Präzisionsbohrkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellschraube (105) an einem Radial- und Axiallager gelagert ist, welches zwei ringförmig angeordnete Reihen mit Kugeln (106), Abstandsringe (106a) am Umfang der mit Kugeln (106) ringförmig gebildeten Reihen und einen Satz Stützringe (107, 107a, 107b) aufweist.
3. Präzisionsbohrkopf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Satz Stützringe einen oberen und einen unteren Stützring (107, 107b) umfaßt, wobei der obere Stützring (107) innenseitig eine Abschrägung aufweist, an der die Kugeln (106) radial und axial abgestützt sind, und wobei der untere Stützring (107b) eine axiale Abstützung für die Kugeln (106) definiert, daß der Satz Stützringe (107, 107a, 107b) durch Befestigungsschrauben (108) mit dem oberen Gehäuseteil (101) verbunden ist und daß das untere Gehäuseteil (102) mittels zusätzlicher Schrauben (103) an das obere Gehäuseteil (101) angeschlossen ist.
4. Präzisionsbohrkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Gehäuseteil (102) ein Außengewinde (102a) zur Befestigung am Dorn einer Werkzeugmaschine aufweist.
5. Präzisionsbohrkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Schubteil (20, 21, 22) aus einer unteren Hülse (21), einer oberen Hülse (22) sowie einem diese umschließenden zylindrischen Stab (20), der außenseitig die zahnstangenartigen Einkerbungen (20a) trägt, besteht,
wobei die untere Hülse (21) sowie die obere Hülse (22) jeweils Innen- und Außengewinde aufweisen und mit dem Innengewinde auf die Stellschraube (105) aufgeschraubt sind, wobei der zylindrische Stab (20) Innengewinde besitzt, die in die Außengewinde der unteren und oberen Hülse (21, 22) eingreifen, daß die Innen- und Außengewinde der Hülse (22) unterschiedliche Gewindesteigungen besitzen, wobei das Außengewinde (22b) dieser Hülse (22) eine größere Gewindesteigung als das Innengewinde (22a) aufweist.
6. Präzisionsbohrkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in die Stirnfläche des zylindrischen Stabes (20) eine Mutter (25) eingesetzt ist, welche die obere Hülse (22) und den zylindrischen Stab (20) gegeneinander blockiert und einen im wesentlichen konstanten Zustand von Nullspiel zwischen den Gewindeflanken der oberen Hülse (22), der unteren Hülse (21) und der Stellschraube (105) beibehält.
7. Präzisionsbohrkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (23, 24) ein Paar konzentrisch angeordneter Stäbe (23, 24) aufweist, die beide mit den zahnstangenartigen Einkerbungen (20a) des Schubteils (20, 21, 22) in Verzahnungseingriff stehen und zum Zwecke der Totgangsbeseitigung relativ zueinander verstellbar sind, und daß der Querträger (10) mit einem Ende eines der beiden Stäbe (23, 24) verbunden ist.
8. Präzisionsbohrkopf nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Stab (24) im Inneren des anderen Stabes (23) angeordnet ist, daß der außenseitige Stab (23) ein Anschlußteil (30) für den Querträger mit Gewindebohrung (30a) aufweist,
wobei auf das Anschlußteil (30) eine Öse (10a) des Querträgers (10) aufgesetzt und durch eine in die Gewindebohrung (30a) eingesetzte Schraube (31) mit Scheibe (32) gehalten ist, daß der innenseitige Stab (24) ein gegenüberliegendes Endteil mit Gewindezapfen (33) aufweist, das in eine Gewindehülse (34) eingeschraubt ist, und daß die Gewindehülse (34) ein Außengewinde (34a) besitzt, dessen Gewindesteigung von der Gewindesteigung seines Innengewindes (34b) verschieden ist.
9. Präzisionsbohrkopf nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in das Außengewinde (34a) eine Verriegelungsmutter (35) eingreift, wobei die Gewindehülse (34) und der Schaft (23, 24) gegeneinander bewegbar sind und dadurch ein Totgang zwischen dem Schaft (23, 24) und dem Schubteil beseitigbar ist.
10. Präzisionsbohrkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Einstellrad (104) umfangsseitig mehrere Zähne (121) und Zahnlücken (122) aufweist, daß an dem Gehäuse (101) mindestens ein Paar Paßstifte (123) mit endseitiger Spitze federnd gehalten angeordnet sind, welche durch Eingriff in die Zahnlücken die Position des Einstellrades definieren.
11. Präzisionsbohrkopf nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Paßstifte (123) in einem Winkelabstand angeordnet sind, der um eine halbe Teilung größer oder kleiner ist als das Maß, welches der Anzahl der zwischenliegenden Teilungen entspricht.
12. Präzisionsbohrkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Paare von Paßstiften (123) vorgesehen und so angeordnet sind, daß stets die Hälfte der Paßstifte (123) in Zahnlücken (122) eingreift und die andere Hälfte der Paßstifte (123) an den Oberseiten der Zähne (121) aufliegen.
13. Präzisionsbohrkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Gehäuseteil (102) Seitenöffnungen (102b) für den Zugang und zur Drehung des Einstellrades (104) aufweist.
14. Präzisionsbohrkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Einstellrad (104) für den Anschluß externer Betätigungsvorrichtungen eingerichtet ist.
15. Präzisionsbohrkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkzeughalter (11) auf dem Querträger (10) durch Überwurfteile aufgespannt, die auf einer oberen Fläche des Querträgers (10) angeordnet sind, und mit Aufnahmeteilen des Werkzeughalters (11) zusammenwirken, daß eine Sicherheitseinrichtung zum Sichern des Werkzeughalters bei Einwirken von Zentrifugalkräften vorgesehen ist, die einen Vorsteckstift (51) und eine gegen den Vorsteckstift drückende Stiftschraube (50) aufweist, wobei der Vorsteckstift ein gezahntes Ende (51′) besitzt, das in auf der oberen Fläche des Querträgers angeordnete Zähne eingreift, und daß die Sicherheitseinrichtung Schrauben (53) zum Festziehen des Werkzeughalters (11) auf den Querträger (10) und zur Voreinstellung des Werkzeughalters (11) umfaßt.
16. Präzisionsbohrkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Querträger (10) eine durch Stopfen (54a) verschlossene Bohrung (54) aufweist, wobei die Bohrung Zugang eines Handwerkzeugs für die Einstellung der oberen Hülse (22) ermöglicht.
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