DE4330225A1 - Zementgebundenes Schalbrett mit Sollknickstelle - Google Patents
Zementgebundenes Schalbrett mit SollknickstelleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schalbrett aus einem im
wesentlichen starren Grundmaterial, insbesondere zur
Verwendung als verlorene Schalung zur Herstellung von
Aussparungen im Wand- oder Deckenbereich von Beton
teilen.
Schalplatten für den Betonbau sind allgemein bekannt,
z. B. aus der DE-OS 23 57 516. Sie werden verwandt z. B.
beim Abschalen von Decken, Wänden - hier insbesondere
bei Endabstellungen oder Stirnschalungen - oder zum
Schalen von Öffnungen in einem Betonbauelement, z. B.
Fenstern oder Türen.
Die bisher bekannten Schalungen haben dabei den Nach
teil, daß die einzelnen Teilstücke auf der Baustelle
erst mühsam mit einer Säge zurechtgeschnitten werden
müssen, bevor sie zur Gesamtschalung zusammengenagelt
werden können. Sowohl beim Absägen als auch beim Zu
sammennageln können Ungenauigkeiten auftreten, so daß
sich später eventuell Schwierigkeiten ergeben, wenn ge
normte und vorgefertigte Fensterstöcke oder Türzargen
in die vorbereiteten Tür- oder Fensteröffnungen einge
setzt werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein
Schalbrett anzugeben, mit dem auf der Baustelle schnell
und maßgerecht eine Schalung hergestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
das Schalbrett eine flexible, knickbare Bewehrung auf
weist und daß wenigstens eine Sollknickstelle in das
Brett eingeformt ist. Bei dieser Sollknickstelle han
delt es sich insbesondere um eine Nut, die an der Ober
fläche des Schalbrettes ausgebildet ist.
Diese Erfindung hat den Vorteil, daß das Schalbrett an
einem genau vorher zu bestimmenden Punkt umknickbar
ist, wobei die beiderseits der Sollknickstelle sich er
streckenden Teile aufgrund des starren Grundmaterials
eben bleiben, während die verformbare Bewehrung sowohl
die auftretenden Kräfte aufnimmt als auch die Teile des
geknickten Schalbrettes zusammenhält.
Das Schalbrett wird besonders vielseitig, indem mehrere
Sollknickstellen vorgesehen sind, die in gleichmäßigen
Abständen angeordnet sind. So kann ein Schalbrett für
Öffnungen unterschiedlichster Abmessungen eingesetzt
werden.
Bei einer dem Erfindungsgedanken entsprechenden Schal
brett kann die verformbare Bewehrung aus 2 jeweils nahe
an den Oberflächen liegenden Bewehrungsschichten gebil
det werden, von denen eine vor dem Knicken des Schal
brettes mittels einer Säge, Flex, Stein- oder Betonsäge
durchtrennt wird, ohne die andere Bewehrungsschicht zu
verletzten. Eine solches Schalbrett kann dann an der
Sollknickstelle gebrochen werden, wobei die verformbare
Bewehrung die beiden Bruchstücke dann noch zusammen
hält.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die
flexible, knickbare Bewehrung nahe der einen Oberfläche
angeordnet und die Sollknickstelle ist auf der anderen
Oberfläche ausgebildet.
Bei einem Schalbrett entsprechend dieser bevorzugten
Ausführungsform entfällt das Durchtrennen der einen Be
wehrungsschicht und das Schalbrett kann direkt manuell
an der Sollknickstelle geknickt werden.
Hierzu ist es besonders günstig, wenn die Sollknick
stelle als eine Furche an einer Oberfläche des Schal
brettes ausgebildet ist, deren Sohle nah an der Be
wehrung liegt, die nahe der anderen Oberfläche ange
ordnet ist, wobei die Wände der Furche einen Winkel von
etwa 90° einschließen. Wird bei einer solchen Ausbil
dung der Sollknickstelle das Schalbrett derart ge
knickt, daß die Wände der Furche aneinander-, bzw. pa
rallel zueinander liegen, so kann man auf einfache Wei
se gewährleisten, daß das Schalbrett um einen rechten
Winkel geknickt wird.
Durch die Nähe der Sohle an der Bewehrung wird dabei
außerdem erreicht, daß die Bewehrung beim Abkanten
nicht ausreißen kann und daß es erleichtert wird,
abzukanten, ohne die Bewehrungseinlage zu beschädigen.
Da ein solches Schalbrett wegen der tiefen Furche re
lativ instabil ist, ist es vorteilhaft, in der Furche
herausbrechbare dünne Stege quer zu ihr anzuordnen.
Diese Stege, die beispielsweise mit einem Hammer ein
fach herausgeschlagen werden können, können die im Be
reich der Furche auftretenden Biegespannungen in dem
Schalbrett aufnehmen und tragen so zu der gewünschten
Stabilisierung des Schalbrettes bei.
Dieses Ziel wird insbesondere dann erreicht, wenn die
Stege in ihrem Scheitelbereich eine sich über den
Furchenbereich hinauserstreckende Bewehrung aufweisen,
da über diese Bewehrung die Kräfte in dem Steg besser
in das umgebende Material eingeleitet werden können.
Damit ein Schalbrett, das wie oben beschrieben eine als
Furche ausgebildete Sollknickstelle aufweist, auch in
die andere Richtung geknickt werden kann, ist es gün
stig, wenn parallel zu der auf der einen Oberfläche des
Brettes ausgebildeten Sollknickstelle auf der anderen
Oberfläche des Brettes eine im wesentlichen gleich
artige Sollknickstelle verläuft.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform des Schal
brettes erhält man, wenn das Grundmaterial, aus dem es
im wesentlichen besteht, ein zementgebundener Leicht
baustoff ist, z. B. Leichtbeton oder Mörtel, Polystyrol
schaum oder faserbewehrter Beton oder Mörtel. Ein sol
ches Schalbrett kann als verlorene Schalung eingesetzt
werden, das heißt es bildet nach dem Vergießen des Be
tons einen Bestandteil des gegossenen Bauteiles und
wird nicht wieder entfernt, wodurch Kosten gespart
werden.
Die verformbare Bewehrung kann dabei zwar aus Eisen
bzw. Stahl bestehen, aber die dabei für den Korrosions
schutz notwendige Überdeckung mit Beton durch das an
grenzende Material kann nicht gewährleistet werden.
Deshalb ist zu bevorzugen, die Bewehrung aus einer
Fasermatte oder einem Faservlies zu bilden, insbeson
dere einem Glasfasermaterial.
Unabhängig davon, sorgen bei der Herstellung des Schal
brettes die in diese einzubringenden Sollknickstellen
bzw. Nuten dafür, daß die Bewehrung in entsprechender
Tiefe im Material des Schalbrettes lagefixiert wird.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Aus
führungsbeispielen. Dabei zeigt:
Fig. 1 Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Schalbrett
mit 2 Bewehrungsschichten;
Fig. 2 Schnitt durch ein Schalbrett wie in Fig. 1 in
abgeknicktem Zustand;
Fig. 3 Schnitt durch ein Schalbrett mit Furchen auf
einer Oberfläche;
Fig. 4 Draufsicht auf ein Schalbrett wie in Fig. 3;
Fig. 5 ein Schalbrett wie in Fig. 3 nach innen
geknickt;
Fig. 6 ein Schalbrett wie in Fig. 3 nach außen
geknickt.
In Fig. 1 ist ein Schalbrett im Schnitt dargestellt.
Im Grundmaterial 1 verläuft eine Bewehrung, die durch
zwei Bewehrungsschichten 2, 3 gebildet wird. Das Grund
material 1 ist spröde und damit brüchig, während die
Bewehrungsschichten 2, 3 flexibel sind, d. h. ohne zu
brechen verformt werden können.
In das Grundmaterial 1 sind an den Oberflächen 4, 5
Sollknickstellen 6, 7 eingeformt. Diese Sollknick
stellen 6, 7 sind als Nuten ausgeführt, die bis an die
Bewehrungsschichten 2, 3 heranreichen.
Um das Schalbrett abknicken zu können, wird die eine
Bewehrungsschicht 2 und das darunterliegende Grund
material an einer solchen Sollknickstelle 6 mit einer
Säge, einer Flex oder einem ähnlichen Werkzeug durch
trennt. Dabei wird aber die andere Bewehrungsschicht 3
nicht verletzt. Damit kann das Schalbrett dann an der
gewählten Sollknickstelle abgeknickt werden. Dies ist
in Fig. 2 dargestellt. Hier ist die Bewehrungsschicht
2 und das darunterliegende Grundmaterial durchtrennt
und die Schalplatte ist abgeknickt, wobei die Beweh
rungsschicht 3 verformt wird. Nach dem Abknicken sind
dabei die Teilstücke 8, 9 der Schalplatte durch die Be
wehrungsschicht 3 noch miteinander verbunden. Hierbei
nimmt die Bewehrungsschicht 3 Zugkräfte etc. auf.
Da wie oben beschrieben die als Nut ausgebildete Soll
knickstelle 7 bis an die Bewehrungsschicht 3 heran
reicht, kann das Schalbrett hier besser geknickt
werden. Denn so liegt die Knicklinie nicht an der
Oberfläche 5, was dazu führen würde, daß die Beweh
rungsschicht 3 beim Knicken wegen ihres Abstandes zu
der Oberfläche 5 und damit der Knicklinie auf Längung
bzw. Zug beansprucht würde, sondern die Knicklinie
liegt im Bereich der Bewehrungsschicht 3, so daß diese
nur auf Biegung beansprucht wird.
In der Fig. 3 ist eine andere Ausgestaltung eines er
findungsgemäßen Schalbrettes dargestellt. Auch dieses
besteht aus einem spröden Grundmaterial 1 und weist
eine Bewehrungsschicht bzw. Bewehrung 10 auf. Diese Be
wehrung 10 ist nahe zu der einen Oberfläche 11 des
Schalbrettes angeordnet, während die Sollknickstelle 12
im wesentlichen auf der anderen Oberfläche 13 des
Schalbrettes ausgebildet ist.
Die Sollknickstelle 12 ist als eine Furche ausgestal
tet, deren Wände 14, 15 einen Winkel 16 von etwa 90°
einschließen. Da die Sohle 17 der Furche nahe an der
Bewehrung 10 verläuft kann das in Fig. 3 dargestellte
Schalbrett ohne vorherige Bearbeitung mit einer Säge,
einer Flex oder einem ähnlichen Werkzeug manuell ge
knickt werden. Dabei kommen die beiden Wände 14, 15
aneinander zu liegen, bzw. sind parallel zueinander,
wie dies in Fig. 5 dargestellt ist. Im dargestellten
Beispiel weist das Schalbrett parallel zur Sollknick
stelle 12 noch eine Nut 18 auf der anderen Oberfläche
auf. Damit kann das Schalbrett wegen des oben be
schriebenen Effektes der Verlegung der Knicklinie in
den Bereich der Bewehrung auch ohne größere Schwierig
keiten in die entgegengesetzte Richtung geknickt
werden, was in Fig. 6 dargestellt ist.
Wie schon bei dem in Fig. 1 dargestellten Schalbrett
soll auch das in Fig. 3 dargestellte Schalbrett an
mehreren Stellen knickbar sein, um vielseitiger ver
wandt werden zu können. Deswegen weist es neben der be
reits beschriebenen Sollknickstelle 12 noch weitere
Sollknickstellen 19, 20 auf, die im wesentlichen der
Sollknickstelle 12 entsprechen.
Im dargestellten Beispiel sind in diesen Sollknick
stellen 19, 20 aber noch dünne Stege 21, 22 angeordnet,
die quer zu den die Sollknickstellen 19, 20 bildenden
Furchen verlaufen. Diese Stege, die an ihrem Scheitel
gegebenenfalls noch eine eigene Armierung aufweisen
können, verhindern, daß das Schalbrett bei manuellem
Knicken an einer anderen als der gewählten Sollknick
stelle 12 knickt. Ursprünglich waren auch in der Soll
knickstelle 12 entsprechende Stege angeordnet. Jedoch
wurden diese mit einem Hammer oder einem ähnlichen
Werkzeug aus der gewählten Sollknickstelle 12 herausge
schlagen (wodurch sich die in Fig. 4 dargestellten
Bruchflächen 23 ergaben). Nach Entfernen dieser Stege
kann das dargestellte Schalbrett ohne Schwierigkeiten
in die in den Fig. 5 oder 6 dargestellten Positionen
gebracht werden.
Zusammenfassend bildet die Erfindung eine Möglichkeit,
das Einschalen von zu gießenden Betonteilen erheblich
zu erleichtern und damit auch zu beschleunigen, wodurch
sich eine erhebliche Kostenersparnis ergibt, insbeson
dere dann, wenn das Schalbrett ein Bestandteil des
gegossenen Bauteiles bildet und nicht wieder entfernt
werden muß.
Claims (10)
1. Schalbrett aus einem im wesentlichen starren Grund
material, insbesondere zur Verwendung als verlorene
Schalung zur Herstellung von Aussparungen im Wand- oder
Deckenbereich von Betonbauteilen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schalbrett eine flexible, knickbare Bewehrung
(2, 3; 10) aufweist und daß wenigstens eine Soll
knickstelle (6, 7; 12, 19, 20) eingeformt ist.
2. Schalbrett nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Sollknickstellen (6; 12, 19, 20) vorgesehen
sind, die in gleichmäßigen Abständen angeordnet sind.
3. Schalbrett nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bewehrung (2, 3; 10) im Oberflächenbereich des
Schalbrettes eingebettet ist.
4. Schalbrett nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die verformbare Bewehrung (3, 10) nahe zu einer
Oberfläche (5, 11) angeordnet ist und die Sollknick
stelle (6, 12) auf der anderen Oberfläche ausgebildet
ist.
5. Schalbrett nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sollknickstelle als eine Furche (19, 20)
ausgebildet ist, deren Sohle (17) nah an der Bewehrung
(10) liegt und deren Wände (14, 15) einen Winkel von
etwa 90° einschließen.
6. Schalbrett nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Furche (19, 20) herausbrechbare dünne Stege
(21, 22) quer zu ihr angeordnet sind.
7. Schalbrett nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stege (21, 22) in ihrem Scheitelbereich eine
sich über den Furchenbereich hinauserstreckende Be
wehrung aufweisen.
8. Schalbrett nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß parallel zu der auf einer Oberfläche (4, 13) des
Brettes ausgebildeten Sollknickstelle (6, 12) auf der
anderen Oberfläche (5, 11 ) des Brettes eine im wesent
lichen gleichartige Sollknickstelle (7, 18) verläuft.
9. Schalbrett nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Grundmaterial (1) ein zementgebundener Leicht
baustoff ist.
10. Schalbrett nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bewehrung (2, 3; 10) durch ein Fasergewebe oder
-vlies gebildet ist, insbesondere einem Glasfaserma
terial
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8130 | Withdrawal |