DE4328372A1 - Verfahren und Mittel zur Verminderung der Gasemission aus Gülle - Google Patents
Verfahren und Mittel zur Verminderung der Gasemission aus GülleInfo
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Description
Durch die Massentierhaltung fallen ungeheure Mengen an Gülle von Rindern,
Schweinen und Geflügel und auch Brüdenwässer an. Wie aus European Fertilizer
Manufactorers Association, September 1991, pp. 1-8 hervorgeht, gehen große
Mengen des in der Gülle enthaltenen Stickstoffes in Form von Ammoniak, der in
die Atmosphäre entweicht, verloren. Dadurch verarmt die Gülle an Stickstoff,
so daß sie keine besonders guten Düngereigenschaften mehr besitzt. Außerdem
belastet Ammoniak die Umwelt und insbesonders das Stallklima beträchtlich.
Ferner ist beispielsweise aus dem Beitrag zur öffentlichen Anhörung der En
quete-Komission "Schutz der Erdatmosphäre" am 25. und 26.11.1991 in
Bonn, Deutschland von K. Isermann "Anteile der Landwirtschaft an der Emission
klimarelevanter Spurengase und ursachenorientierte Lösungsansätze zu ihrer
hinreichenden Verminderung" bekannt, daß aus Gülle auch beträchtliche Men
gen an CO₂ entweichen.
Zur Verminderung der Ammoniakemission aus Gülle ist in EP-A 0 370 565 vor
geschlagen, der Gülle Salpeter- und/oder Schwefelsäure und ein oxidierendes
Reagens, wie H₂O₂ zuzusetzen, wodurch gleichzeitig der Stickstoffgehalt der
Gülle konstant gehalten werden soll.
Da die Gasemissionen möglichst schon im Tierstall vermindert werden sollen,
ist aber der Zusatz von Salpeter- und/oder Schwefelsäure zu Gülle aus Sicher
heitsgründen für Mensch und Tier bedenklich. Außerdem greifen diese Säuren
auch den Stallboden oder die Wände einer Güllesammeleinrichtung an.
Es wurde nun unerwarteterweise gefunden, daß man die Emission von Ammoni
ak aus Gülle vermindern kann, wenn man der Gülle ein Bakterizid und ein Salz
der Salpetersäure zusetzt. Dadurch wird die Ammoniakemission überraschend
wirkungsvoll eingeschränkt, so daß das Stallklima verbessert wird und die guten
Düngeeigenschaften der Gülle selbst bezüglich des Stickstoffgehaltes im
wesentlichen erhalten bleiben. Außerdem wird die Umweltbelastung durch Ab
gasung vermindert, da neben Ammoniak als Nitrat auch entweichendes CO₂ als
Carbonat gebunden werden kann und der Stallboden bleibt intakt.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Verminderung der Gas
emission aus Gülle, das dadurch gekennzeichnet ist, daß der Gülle eine wirksa
me Menge eines Bakterizides und eines oder mehrerer Salze der Salpetersäure
zugesetzt werden.
Unter einem Bakterizid ist ein Mittel zu verstehen, das befähigt ist, das Bakte
rienwachstum in der Gülle zu hemmen, oder Bakterien, die in der Gülle vorhan
den sind, abzutöten. Bevorzugt wird als Bakterizid ein Mittel eingesetzt, das be
fähigt ist, Bakterien abzutöten. Solche Mittel, wie etwa Hexamethylentetramin
(Urotropin), 1-Cyanguanidin (Dicyandiamid), 2-Chloro-(6-trichloromethyl)-pyridin
(Nitrapyrin), Thiosulfate, Kupfersulfat, H₂O₂ sind bekannt.
Die optimale Aufwandmenge des Bakterizids hängt dabei von der Art der Gülle
und von der chemischen Beschaffenheit und Wirksamkeit des Bakterizids ab und
ist für jeden Einzelfall leicht durch Vorversuche zu bestimmen. Im Fall von
Schweinegülle hat sich gezeigt, daß bei Verwendung von Urotropin eine Auf
wandmenge von etwa 0,001 bis etwa 0,1 Gew.-%, bei Verwendung von
Dicyandiamid von etwa 0,05 bis etwa 0,5 Gew.-% bezogen auf das Gewicht der
Gülle im allgemeinen ausreichend sind, um das Wachstum der Bakterien zu
hemmen bzw. um die Bakterien abzutöten.
Die Salze der Salpetersäure, die mit zahlreichen Metallen gebildet werden kön
nen, sind Nitrate. Da auch in Metallkomplexen, die Nitratliganden enthalten so
wohl Nitrat, als auch Metallionen enthalten sind, sollen unter Salze der Salpeter
säure auch Metallkomplexe, die Nitratliganden enthalten, verstanden werden.
Als besonders vorteilhaft für das erfindungsgemäße Verfahren hat sich die Ver
wendung eines Salzes der Salpetersäure oder eines Metallkomplexes, der Nitrat
liganden enthält, das oder der ein Metallion enthält, das nicht nur zur Nitratbil
dung, sondern auch zur Carbonatbildung befähigt ist, herausgestellt. Bei Einsatz
solcher Verbindungen können nämlich die Metallionen mit entweichendem CO₂
reagieren und dieses als Carbonat binden. Bevorzugt sind Nitratsalze, wobei Ni
trate der Alkali- und Erdalkalimetalle, im besonderen Natrium-, Kalium-, Magne
sium-, Calciumnitrat besonders bevorzugt sind. Ein ganz besonders bevorzugtes
Nitrat ist Calciumnitrat. Das Nitratsalz kann dabei auch hydratisiert vorliegen,
wie dies beispielsweise in Calciumnitrat-tetrahydrat der Fall ist.
Das Salz der Salpetersäure wird in einer Aufwandmenge von etwa mindestens
0,05 Gew.-% bezogen auf das Gewicht der Gülle in die Gülle eingebracht. Die
optimale Aufwandmenge, die von der Herkunft und dem Alter der Gülle abhän
gig ist, kann durch Vorversuche leicht ermittelt werden. Bei Schweinegülle hat
sich gezeigt, daß Aufwandmengen von etwa 0,5 bis 10 Gew.-% die Gasemission
befriedigend vermindern.
Das Salz und/oder das Bakterizid kann dabei fest oder gelöst oder suspendiert in
einem Lösungs- oder Verdünnungsmittel zugegeben werden. Als Lösungsmittel
wird bevorzugt Wasser eingesetzt, als Verdünnungsmittel können übliche or
ganische Verdünnungsmittel wie Ketone, Alkohole, aliphatische Kohlenwas
serstoffe, Ether verwendet werden. Bevorzugt wird das Salz wegen der besse
ren Durchmischbarkeit mit der Gülle in Wasser gelöst zugegeben.
Das Bakterizid und das Salz der Salpetersäure können der Gülle getrennt oder
gemeinsam zugegeben werden. Bevorzugt werden sie gemeinsam, beispielswei
se in Form eines Mittels zugegeben. Ein solches Mittel ist ebenfalls Gegenstand
der Erfindung. Das Mittel kann dabei nur die festen Wirkstoffe und gegebenen
falls ein Lösungs- oder Verdünnungsmittel enthalten, oder das Mittel enthält
daneben übliche Formulierungshilfsstoffe. In diesem Fall wird das Mittel in
bekannter Weise formuliert, z. B. durch Vermischen der Wirkstoffe mit Streck
mitteln, also flüssigen Lösungsmitteln, und/oder festen Trägerstoffen, gegebe
nenfalls unter Verwendung von Tensiden, also Emulgatoren und/oder Dispergier-
und/oder Netzmitteln und/oder schaumerzeugenden Mitteln und/oder sus
pensionsstabilisierenden Mitteln. Im Falle der Benutzung von Wasser als
Streckmittel können z. B. auch organische Lösungsmittel als Hilfslösungsmittel
verwendet werden. Als flüssige Lösungsmittel kommen im wesentlichen Wasser
oder Alkohole, wie Ethanol, Butanol, Isopropanol oder Glykol, sowie deren Ether
und Ester in Frage. Als feste Trägerstoffe kommen in Frage: z. B. natürliche
Gesteinsmehle, wie Kaoline, Tonerde, Talkum, Kreide, Quarz, Attapulgit,
Montmorillonit oder Diatomeenerde und synthetische Produkte wie hochdisperse
Kieselsäure, Aluminiumoxid und Silikate; als feste Trägestoffe für Granulate
kommen in Frage: z. B. gebrochene und fraktionierte natürliche Gesteine, wie
Calcit, Marmor, Bims, Sepiolith, Dolomit sowie synthetische Granulate aus an
organischen und organischen Mehlen, sowie Granulate aus organischem Mate
rial, wie Sägemehl, Kokosnuß-Schalen, Maiskolben und Tabakstengel; als
Emulgiermittel und/oder oberflächenaktives Mittel kommen in Frage: z. B. nicht
ionogene und ionogene Tenside, wie Polyoxyethylen-Sorbitan-Tallölester, Na-
Oleylmethyltaurid, Polyoxyethylen-Fettsäure-Ester, Polyoxyethylen-Fettalkoho
lether, z. B. Alkylarylpolyglykolether, Alkylsulfonate, Alkylsulfate, Arylsulfate und
Arylalkylsulfonate sowie Eiweißhydrolysate. Als Netzmittel können etwa
polyoxyethylierte Alkylphenole, polyoxethylierte Oleyl- oder Stearylamine, Alkyl-
oder Alkylphenylsulfonate eingesetzt werden. Als Dispergiermittel kommen in
Frage: z. B. Ligninsulfonate, Kondensationsprodukte von Arylsulfonaten mit
Formaldehyd. Als suspensionsstabilisierende Mittel finden im wesentlichen
Tonminerale wie Attapulgit Verwendung.
Es können Haft- und Verdickungsmittel wie Carboxymethylcellulose, Methylcel
lulose, natürliche und synthetische pulvrige, körnige und latexförmige Polymere
verwendet werden, wie Gummi arabicum, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat.
Das Mittel kann ferner geruchsbindende oder geruchsverhindernde Stoffe, wie
Rapsöl, Melasse, organische Säuren, Gülleduftmittel, und, je nach Anwen
dungsgebiet, auch zusätzliche Düngestoffe, wie Phosphat, Kalium, Spurennähr
stoffe, wie Salze von Eisen, Mangan, Bor, Kupfer, Kobalt, Molybdän und Zink
enthalten.
Es können auch Farbstoffe, wie anorganische Pigmente, z. B. Eisenoxid, Titan
oxid, Ferrocyanblau und organische Farbstoffe, wie Alizarin-, Azo- und Metall
phthalocyaninfarbstoffe zugesetzt werden.
Das Mittel enthält im allgemeinen zwischen 5 und 100%, Wirkstoffe, wobei der
Anteil des Bakterizids von dessen Wirksamkeit abhängig ist und im allgemeinen
höchstens 20 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Wirkstoffe, beträgt.
Die Wirkstoffe können als solche, in Form ihrer Formulierungen oder aus daraus
durch weiteres Verdünnen bereiteten Anwendungsformen, wie gebrauchsfertige
Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver, Pasten und Granulate ange
wendet werden. Benetzbare Pulver sind im Wasser gleichmäßig dispergierbare
Präparate, die neben den Wirkstoffen außer gegebenenfalls Verdünnungs- bzw.
Inertstoffen noch Netzmittel enthalten können. Emulgierbare Konzentrate können
beispielsweise durch Auflösen der Wirkstoffe in einem organischen Lö
sungsmittel unter Zusatz von einem oder mehreren Emulgiermitteln hergestellt
werden. Stäubemittel werden durch Vermahlen der Wirkstoffe gegebenenfalls
mit fein verteilten festen Trägerstoffen erhalten.
Das Mittel kann in Konzentrationen von 5 bis 100% bezogen auf die Wirkstoffe
angewendet werden und wird bevorzugt in Konzentrationen von 50 bis 85
Gew.-% angewandt.
Die Anwendung erfolgt zweckmäßig bereits im Tierstall, wobei die Wirkstoffe
oder das, diese enthaltende Mittel gegebenenfalls nach Auflösen in Wasser
und/oder Verdünnung auf die gewünschte Anwendungskonzentration in die da
für vorgesehen Güllebehältnisse beispielsweise eingestreut oder eingesprüht
werden. Die Anwendung kann aber auch durch Einmischen der Wirkstoffe oder
eines, diese enthaltenden Mittels, in die gesammelte Gülle, etwa in einen Gülle
sammelbehälter und Durchrühren der Mischung erfolgen.
Beim Kontakt der Gülle mit dem Salz der Salpetersäure und dem Bakterizid bildet
sich eine Ammoniumnitratlösung, in der das Ammoniumion stabilisiert ist, so daß
die Menge des entweichenden Ammoniaks verringert wird. Ist das Metallion des
Salzes der Salpetersäure auch zur Bildung eines Carbonates befähigt, kann
entweichendes CO₂ gleichzeitig als Carbonat gebunden werden. Dadurch wird
die Gasemission aus der Gülle wirksam vermindert. Die Anwesenheit des Bakte
rizids ohne Salz der Salpetersäure oder die Anwesenheit eines Salzes der Salpe
tersäure ohne Bakterizid ist aber nicht geeignet, die Ammoniakemission zu
vermindern. Aus einer Gülleprobe, der Calciumnitrat und Urotropin zugegeben
wurden, wurden in einem Langzeitversuch nur etwa 30%, aus der Gülle allein
oder aus einer Gülleprobe, der nur Urotropin oder der nur ein Salz der Salpeter
säure zugegeben wurde, aber etwa 90% des als Ammonium vorliegenden
Stickstoffs freigesetzt.
In Gülleproben, denen Calciumnitrat zugegeben wurden, fiel sichtbar Calcium
carbonat aus, der Beweis, daß CO₂ wirksam gebunden wurde.
Die Gülle, in der Ammoniak und gegebenenfalls CO₂ durch das erfindungsge
mäße Verfahren als Nitrat bzw. Carbonat gebunden sind, kann anschließend als
solche als Dünger gelagert und verwendet oder einem gülleverarbeitendem Pro
zeß zur Herstellung eines festen Düngers unterworfen werden. Solche Prozesse
sind Gegenstand zahlreicher bekannter Verfahren und bedürfen keiner näheren
Erläuterung.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird die Emission von Ammoniak und
CO₂ aus Gülle wirksam vermindert. Außerdem hat sich gezeigt, daß durch Vor
gabe des Bakterizids und des Salzes der Salpetersäure in das Güllebehältnis die
Bildung der sonst üblichen Schwimmdecke vorteilhafterweise vermindert wird.
Das Verfahren stellt daher eine Bereicherung der Technik dar.
100 g frische Schweinegülle wurden
- a. unbehandelt
- b. vermischt mit 4,8 g einer wäßrigen, 83,3 Gew.-%igen CaNO₃·4 H₂O Lö sung
- c. vermischt mit 4,8 g einer wäßrigen, 83,3 gew.-%igen CaNO₃ · 4 H₂O Lö sung, die 3 Gew.-% H₂O₂ enthielt
- d. vermischt mit 4,8 g einer wäßrigen, 83,3 Gew.-%igen CaNO₃·4 H₂O Lö sung, die 3 mg CuSO₄ enthielt.
14 Tage und weitere 7 Tage in einem Wasserbad bei 35°C unter leichtem,
oberflächlichen Durchsatz von angefeuchteter Luft stehen gelassen. Der Stick
stoffgehalt der Ansätze a. bis d. wurde mit Hilfe eines Autoanalyzer II der Firma
Technicon mit internem Standard analysiert. Ansatz a. enthielt am Beginn des
Versuches 0,46 Gew.-% Stickstoff in Form von Ammoniumstickstoff (N-NH₃)
und 0,0 Gew.-% Stickstoff in Form von Nitratstickstoff (N-NO₃), die Ansätze b.
bis d. 0,46 Gew.-% N-NH₃ und 0,44 Gew.-% N-NO₃. Nach 14 Tagen wurden die
in Tabelle 1 zusammengestellten Ergebnisse erhalten:
Die Ergebnisse, die nach 14 Tagen erhalten wurden, blieben nach einer weiteren
Woche Versuchsdauer im wesentlichen unverändert. In Ansatz a. waren also 9
%, in Ansatz b. 13%, in Ansatz c. 37% und in Ansatz d. 28% des ursprüngli
chen N-NH₃ Gehaltes in der Gülle erhalten geblieben.
Wurde wie Beispiel 1 durchgeführt, wobei aber folgende Güllemischungen, aus
gehend von 100 g frischer Schweinegülle hergestellt wurden:
- a. vermischt mit 41 mg Urotropin
- b. vermischt mit 4,8 g einer wäßrigen, 83,3 Gew.-%igen CaNO₃·4 H₂O Lö sung, die 7 mg Urotropin enthielt
- c. vermischt mit 4,8 g einer wäßrigen, 83,3 Gew.-%igen CaNO₃·4 H₂O Lö sung, die 0,2 ml Didin flüssig enthielt.
Am Beginn des Versuches enthielt Ansatz a. 0,52 Gew.-% N-NH₃ und 0,0 Gew.-%
N-NO₃, die Ansätze b. und c. 0,57 Gew.-% N-NH₃ und 0,52 Gew.-% N-
NO₃. Nach 7 und nach 14 Tagen wurden die in Tabelle 2 zusammengestellten
Werte erhalten. Didin flüssig ist ein bekanntes Bakterizid der Firma SKW Trost
berg AG, Deutschland und enthält 1-Cyanguanidin, Ammoniumthiosulfat, Am
moniumphosphat.
In Ansatz a. waren also nach einer Woche 25%, in Ansatz b. 88%, in Ansatz
c. 81% und nach 14 Tagen in Ansatz a. 8%, in den Ansätzen b. und c. dage
gen noch 70% des ursprünglichen N-NH₃ in der Gülle erhalten geblieben. In
den Ansätzen b. und c. wurde ferner Calciumcarbonat nachgewiesen.
Diese Ergebnisse blieben nach einer weiteren Woche Versuchsdauer im wesent
lichen unverändert.
Claims (10)
1. Verfahren zur Verminderung der Gasemission aus Gülle, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gülle eine wirksame Menge eines Bakterizides und eines
oder mehrerer Salze der Salpetersäure zugesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, ,daß als Bakterizid
Hexamethylentetramin und/oder 1-Cyanguanidin und/oder 2-Chloro-(6-
trichloromethyl)-pyridin und/oder H₂O₂ und/oder Thiosulfate und/oder
Kupfersulfat zugesetzt werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Salz der Salpetersäure ein Metallnitrat, dessen Metallion auch be
fähigt ist, ein Carbonat zu bilden, eingesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
als Salz der Salpetersäure ein Alkalimetall- oder Erdalkalimetallnitrat einge
setzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Salz der Salpetersäure als Hydrat eingesetzt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Bakterizid in einer Menge von 0,001 bis 0,5 Gew.-% bezogen auf das
Gewicht der Gülle eingesetzt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Salz der Salpetersäure in einer Menge von mindestens 0,05 Gew.-%
bezogen auf das Gewicht der Gülle eingesetzt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Bakterizid und das Salz der Salpetersäure der Gülle in Form einer For
mulierung zusammen mit üblichen Formulierungshilfsstoffen zugesetzt wer
den.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gülle zusätzlich geruchsbindende Stoffe und/oder Düngestoffe zu
gesetzt werden.
10. Mittel zur Verminderung der Gasemission aus Gülle, dadurch gekennzeich
net, daß das Mittel eine wirksame Menge eines Bakterizids und eines oder
mehrerer Salze der Salpetersäure enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4328372A DE4328372A1 (de) | 1993-08-24 | 1993-08-24 | Verfahren und Mittel zur Verminderung der Gasemission aus Gülle |
Applications Claiming Priority (1)
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DE4328372A DE4328372A1 (de) | 1993-08-24 | 1993-08-24 | Verfahren und Mittel zur Verminderung der Gasemission aus Gülle |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4328372A1 true DE4328372A1 (de) | 1995-03-02 |
Family
ID=6495847
Family Applications (1)
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DE4328372A Withdrawn DE4328372A1 (de) | 1993-08-24 | 1993-08-24 | Verfahren und Mittel zur Verminderung der Gasemission aus Gülle |
Country Status (1)
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