DE4325208A1 - Feuerfestes Gußmaterial - Google Patents
Feuerfestes GußmaterialInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein feuerfestes
Gußmaterial, das zur Verwendung in formgebenden
Auskleidungen für Wannen, speziell für eine Hauptwanne, um
Roheisen, das aus einem Blashochofen abgestochen wird,
aufzunehmen, geeignet ist. Diese Erfindung bezieht sich
insbesondere auf ein feuerfestes Gußmaterial, welches
Auskleidungen erlaubt, die hinsichtlich der
Korrosionsbeständigkeit hervorragend sind und der anders
als die Aluminium-Metallpulver enthaltenden feuerfeste
Gußmaterialien kein explosives Gas erzeugt.
Feuerfeste Gußmaterialien zur Verwendung in
Gießbodenwannen, Gießpfannen, Gießwannen und dgl. für
verschiedene Arten von Metall-Schmelzöfen, Anlaßöfen,
Sinteröfen, Hochöfen und andere Öfen, und in
Rührpropellern, Zuführrohren, Düsen und dgl. zur
Behandlung von geschmolzenem Metall, werden hergestellt,
indem aluminiumhaltiges Rohmaterial oder Rohmaterial mit
hohem Aluminiumoxidgehalt hauptsächlich mit
Siliziumkarbid, Graphit usw. vermischt wird und dieser
Zusammensetzung ein Bindemittel zugesetzt wird, welches
z. B. Aluminiumoxid-Zement, Ton, ultrafeines
Siliziumdioxidpulver und/oder ein pulvriger Teer oder
pulveriges Harz ist. Zusätzlich zu diesen Ingredienzien
wird ein explosionshemmendes Mittel, welches eine
explosionshemmende Wirkung hervorbringt, indem es bei der
Zersetzung ein Gas erzeugt, zugemischt, um ein Aufheizen
von feuerfesten Formen zu betreiben, ohne eine Explosion
zu verursachen, die der Expansion von in den feuerfesten
Formen enthaltenem Wasser zuzuschreiben ist.
Obgleich feuerfeste Gußmaterialien die Vorteile eines
hohen Installationswirkungsgrades und der Einfachheit von
Installationseinrichtungen aufweisen, besteht die
Notwendigkeit, Maßnahmen zur Verhinderung einer Explosion
zu ergreifen, welche als Ergebnis einer falschen
Verwendung der feuerfesten Gußmaterialien infolge der
Verwendung einer großen Wassermenge zum Schutz der
Umgebung vor Rauch und Gerüchen, die von verschiedenen
zugesetzten Ingredienzien ausgehen, auftritt. Als Maßnahme
zur Explosionsverhütung, wird allgemein eine Technik
verwendet, bei der metallisches Aluminiumpulver in
feuerfeste Gußmaterialien eingearbeitet ist (JP-A-53-
66917). (Der Ausdruck "JP-A" wie er hier verwendet wird,
bedeutet ungeprüfte, veröffentlichte japanische
Patentanmeldung) Wenn ein feuerfestes Gußmaterial, in
welches Aluminiumpulver eingearbeitet worden ist, unter
Verwendung von Wasser als Mischflüssigkeit gemischt wird,
reagiert das Aluminium mit dem Wasser unter Erzeugung von
Hitze und gleichzeitiger Wasserstoffbildung. Diese
Hitzeerzeugung reduziert den Wassergehalt der feuerfesten
Zusammensetzung, und die Gaserzeugung erhöht die
Porosität, wodurch die feuerfesten Formen während des
Aufheizens zum Trocknen eine Struktur bekommen, welche
leicht dehydratisiert werden kann; auf diese Weise werden
die feuerfesten Formen vor dem Explodieren geschützt.
Allerdings hat die obengenannte Technik das Problem, daß
das erzeugte Wasserstoffgas Explosionsgefahr in sich
birgt, wenn eine offene Flamme usw. in der Nähe ist. Der
Anmelder der vorliegenden Erfindung hat schon früher
Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit und zur
Reduzierung der Umweltverschmutzung sowie zur Lösung des
obengenannten Problems vorgeschlagen. Beispielsweise wurde
in der JP-A-2-124 782 ein feuerfestes Gußmaterial
vorgeschlagen, das zur Explosionsverhütung geeignet ist,
und das einen organischen Schaumbildner verwendet, der ein
nicht brennbares Gas erzeugt, das keine Explosion
verursacht. Außerdem hat der Erfinder der vorliegenden
Erfindung danach in Bezug auf die tatsächliche Verwendung
eines derartigen Gußmaterials in der JP-A-4-89 363 eine
Technik vorgeschlagen, bei der ein pulverförmiger Teer
oder ein pulverförmiges Harz, welcher(s) bei thermischer
Zersetzung ein brennbares Gas erzeugt, durch hydrophilen
Kohlenstoff ersetzt wird, um Sicherheit vor solchen
brennbaren Gase zu schaffen. Da die Bedingungen für
feuerfeste Auskleidungen immer härter geworden sind, kam
der Wunsch nach der Entwicklung eines feuerfesten
Materials auf, das in Bezug auf Korrosionsbeständigkeit
ausgezeichnete Auskleidungen liefert, während die
Eigenschaften der Sicherheitsgewährleistung und
Umweltverbesserung erhalten bleiben.
Bei Untersuchungen zu dieser Entwicklung wurde
herausgefunden, daß selbst Gußzusammensetzungen auf der
Basis von Magnesiumoxid-Aluminiumoxid-Spinell, welche
normalerweise eine hohe Korrosionsbeständigkeit haben, die
erwartete Korrosionsbeständigkeit nicht immer erreichen,
wenn die Gußzusammensetzungen hydrophilen Kohlenstoff
enthalten.
Die vorliegende Erfindung wurde durchgeführt, um die oben
beschriebenen Probleme zu überwinden.
Die vorliegende Erfindung stellt ein feuerfestes
Gußmaterial bereit, welches
(a) ein feuerfestes Aggregat bestehend aus 20 bis 60 Gew.% Magnesiumoxid-Aluminiumoxid-Spinell mit Teilchendurchmessern von 0,25 mm oder mehr, 5 bis 45 Gew.% Aluminiumoxid, 10 bis 20 Gew.% Siliziumkarbid, 0,5 bis 10 Gew.% Nadelkoks und dem Rest, der aus mindestens einem Bindemittel, ausgewählt aus Schamotteton, ultrafeinem Siliziumdioxid-Pulver und Aluminiumoxid-Zement, besteht; und
(b) einen organischen Schaumbildner enthält.
(a) ein feuerfestes Aggregat bestehend aus 20 bis 60 Gew.% Magnesiumoxid-Aluminiumoxid-Spinell mit Teilchendurchmessern von 0,25 mm oder mehr, 5 bis 45 Gew.% Aluminiumoxid, 10 bis 20 Gew.% Siliziumkarbid, 0,5 bis 10 Gew.% Nadelkoks und dem Rest, der aus mindestens einem Bindemittel, ausgewählt aus Schamotteton, ultrafeinem Siliziumdioxid-Pulver und Aluminiumoxid-Zement, besteht; und
(b) einen organischen Schaumbildner enthält.
In der vorliegenden Erfindung wird Magnesiumoxid-
Aluminiumoxid-Spinell, das Teilchendurchmesser von 0,25 mm
oder mehr hat, verwendet, um so mindestens einen Teil der
Komponenten des feuerfesten Aggregates zu bilden.
Feuerfeste Gußmaterialien auf der Basis von Magnesiumoxid-
Aluminiumoxid-Spinell, in welchen das Magnesiumoxid-
Aluminiumoxid-Spinell im Teilchendurchmesser begrenzt ist,
werden beispielsweise in den JP-A-64-87 577 und
JP-A-3-174 368 vorgeschlagen. Beide feuerfesten
Gußmaterialien umfassen Aluminiumoxid, Magnesiumoxid-
Aluminiumoxid-Spinell und Aluminiumoxid-Zement und dienen
zur Verwendung in Gießpfannen oder dergleichen. In dem
erstgenannten feuerfesten Material hat das verwendete
Magnesiumoxid-Aluminiumoxid-Spinell 1 Partikeldurchmesser
von 1 mm oder weniger und die feineren Spinell-Teilchen
füllen die Matrix dicht, was zu einer verbesserten
Schlackenbeständigkeit führt. Das letztgenannte feuerfeste
Material verwendet Magnesiumoxid-Aluminiumoxid-Spinell mit
Teilchendurchmessern von 0,3 mm oder mehr und bildet daher
keine dichten Schichten in Auskleidungen, die durch
Erhitzen erhalten werden, was zu einer verbesserten
Widerstandsfähigkeit gegen Abblättern führt. Im Gegensatz
zu diesen Techniken des Standes der Technik ist das
Magnesiumoxid-Aluminiumoxid-Spinell, das in der
vorliegenden Erfindung verwendet wird, im
Teilchendurchmesser limitiert, was auf der Eigenschaft des
Spinells basiert, gegen das Eindringen einer Fe-Verbindung
widerstandsfähiger zu sein als Aluminiumoxid, aber dem
Eindringen einer Ca-Verbindung, die eine der
Schlackenkomponenten ist, ausgesetzt zu sein. Das
bedeutet, da der spezifische Oberflächeninhalt
(Oberflächeninhalt pro Gewichtseinheit) im umgekehrten
Verhältnis zum Teilchendurchmesser ansteigt, was
theoretisch bekannt ist, daß kleinere Teilchendurchmesser
bei dem Magnesiumoxid-Aluminiumoxid-Spinell das Eindringen
einer Ca-Verbindung ohne weiteres möglich machen, wodurch
die Korrosionsbeständigkeit des feuerfesten Materials
verschlechtert wird. Daher ist die Teilchengröße des
Magnesiumoxid-Aluminiumoxid-Spinells auf 0,25 mm oder mehr
begrenzt und daher wird das Spinell in einer Menge von 20
bis 60 Gew.%, bezogen auf die Menge des feuerfesten
Aggregates, eingesetzt. Die obere Grenze für die
Teilchengröße des Magnesiumoxid-Aluminiumoxid-Spinells ist
vorteilhafterweise 15 mm.
Aluminiumoxid ist Magnesiumoxid-Aluminiumoxid-Spinell in
der Resistenz gegen das Eindringen einer Ca-Verbindung
überlegen. Die Menge an Aluminiumoxid, die in das
feuerfeste Gußmaterial eingearbeitet werden soll, beträgt
vorzugsweise 5 bis 45 Gew.%, bezogen auf die Menge des
feuerfesten Aggregates. Außerdem ist feines
Aluminiumoxidpulver notwendig, um eine Fließfähigkeit zu
verleihen, die zum Gießen erforderlich ist. Wegen seiner
im Vergleich zu Magnesiumoxid-Aluminiumoxid-Spinell
höheren Beständigkeit gegenüber dem Eindringen einer Ca-
Verbindung wird feines Pulver aus Aluminiumoxid
vorzugsweise als eine der Komponenten verwendet, die die
feinen Teilchen des feuerfesten Materials mit einer
Teilchengröße von 0,25 mm oder kleiner ausmachen. Die
Menge an feinem Aluminiumoxid-Pulver, das eingemischt
wird, liegt im Bereich von 5 bis 45 Gew.%, bezogen auf die
Menge des feuerfesten Aggregates. Wenn seine Menge weniger
als 5 Gew.% beträgt, kann keine ausreichende
Fließfähigkeit erreicht werden. Wenn seine Menge mehr als
45 Gew.% beträgt, ist das feuerfeste Material dem
Eindringen einer Fe-Verbindung ausgesetzt, wodurch eine
verschlechterte Korrosionsbeständigkeit auftritt.
Siliziumkarbid ist als Material mit ausgezeichneter
Resistenz gegen Schlackenkorrosion notwendig. Es zeigt bei
höheren Temperaturen auch eine bessere dimensionale
Stabilität als Aluminiumoxid. Siliziumkarbid wird in einer
Menge von 10 bis 20 Gew.%, bezogen auf die Menge des
feuerfesten Aggregates, verwendet, um die
Widerstandsfähigkeit der feuerfesten Strukturen, die aus
dem feuerfesten Gußmaterial erhalten werden sollen, gegen
Abblättern zu verbessern. Wenn die Siliziumcarbid-Menge,
die eingemischt ist, weniger als 10 Gew.% beträgt, hat das
feuerfeste Material nicht nur eine unzureichende
Widerstandsfähigkeit gegen Schlackenkorrosion, sondern ist
auch unfähig, ausreichende Widerstandsfähigkeit gegen
Abblättern zu zeigen. Wenn die Siliziumcarbidmenge mehr
als 20 Gew.% beträgt, erfordert das Mischen des
feuerfesten Gusses die Zugabe einer erhöhten Wassermenge,
da Siliziumcarbid eine geringere spezifische Dichte hat,
voluminöser ist, und mehr offene Poren als Aluminiumoxid
hat; und die so erhaltenen Auskleidungen haben den
Nachteil einer geringen Dichte.
Nadelkoks ist als ein Material mit einem besonders hohem
Graphitbildungsgrad unter den verschiedenen Arten von
Kohlenstoffmaterialien bekannt. Dieser Nadelkoks wird
einer Behandlung unterzogen, um ihm hydrophile
Eigenschaften zu verleihen, bevor er in einer Menge von
0,5 bis 10 Gew.%, bezogen auf die Menge feuerfestes
Aggregat, in das feuerfeste Gußmaterial eingemengt wird.
Wenn die Menge an eingearbeitetem Nadelkoks weniger als
0,5 Gew.% beträgt, kann die Eigenschaft, zur Benetzung
durch geschmolzenes Roheisen weniger geeignet sein, was
eine charakteristische Eigenschaft von Materialien des
Graphittyps ist, nicht vollständig ausgebildet werden.
Wenn die Menge weniger als 10 Gew.% ist, erfordert das
Mischen des feuerfesten Gußmaterials den Zusatz einer
größeren Wassermenge, was zu einer Verschlechterung der
Festigkeit und anderer Eigenschaften führt.
Als Bindemittel wird mindestens eines, ausgewählt aus
Schamotteton, ultrafeinem Siliziumdioxid-Pulver und
Aluminiumoxid-Zement, verwendet. Im Fall der Verwendung
von Schamotteton ist dieser vorzugsweise in einer Menge
von etwa 1 Gew.% oder weniger, bezogen auf die Menge
feuerfestes Aggregat enthalten. Wenn seine Menge mehr als
1 Gew.% ist, hat die Zusammensetzung eine zu hohe
Viskosität und daher eine verschlechterte Gießeignung. Im
Fall der Verwendung von ultrafeinem Siliziumdioxidpulver
kann dies in einer Menge von etwa 1 Gew.%, bezogen auf die
Menge feuerfestes Aggregat, enthalten sein. Das Einmischen
von ultrafeinem Siliziumdioxid-Pulver, welches
hauptsächlich aus kugeligen Teilchen von amorphem
Siliziumdioxid mit einer Teilchengröße von 1 µm oder
weniger besteht, erhöht die Festigkeit bei hoher
Temperatur. Aluminiumoxid-Zement kann in einer Menge von
0,5 bis 2 Gew.%, bezogen auf die Menge feuerfestes
Aggregat, verwendet werden. Wenn die Menge an verwendetem
Aluminiumoxid-Zement weniger als 0,5 Gew.% beträgt, zeigen
die feuerfesten Strukturen, die aus dem feuerfesten Guß
nach der Installation erhalten werden, eine unzureichende
Retention der Gestalt. Wenn die Aluminium-Zement-Menge
mehr als 2 Gew.% beträgt, hat das feuerfeste Material
durch den Einfluß von CaO, das in dem Aluminiumoxid-Zement
enthalten ist, eine verschlechterte
Korrosionsbeständigkeit.
Als organischer Schaumbildner wird eine organische
Verbindung verwendet, welche bei der Zersetzung ein nicht
brennbares Gas erzeugt. Beispiele dafür sind
4,4′-Oxibis (benzolsulfonylhydrazid),
p-Toluolsulfonylhydrazid, Azeton-p-Toluolsulfonylhydrazid,
p-Toluolsulfonylsemikarbazid,
Isopropylhydrazinokarboxylat, (Diphenylsulfon)-3,3′-
disulfonylhydrazid, Trihydrazinotriazin und 5-
Phenyltetrazol. Solche organischen Schaumbildner beginnen
sich bei Beginn der Trocknung von feuerfesten Formen zu
zersetzen, selbst wenn die Temperatur der feuerfesten
Formen noch niedrig ist, wobei in erster Linie
Stickstoffgas entwickelt wird. Demnach birgt der
Schaumbildner keinerlei Explosionsgefahr und stellt auch
keine Umweltverschmutzung dar. Bei den herkömmlichen
Techniken, in welchen ein Aluminiummetallpulver,
Aluminiumperborat oder dergleichen als Mittel zur
Verhütung einer Explosion verwendet wird und in welchen
Oberflächenteile von feuerfesten Formen, die getrocknet
sind, abblättert und zerfranst sind, reagiert das
explosionsverhindernde Agenz mit Wasser, das zum Gießen
verwendet wird. Diese Reaktion erzeugt Wärme und
gleichzeitig Wasserstoffgas und Sauerstoffgas, was die
Gasdurchlässigkeit der feuerfesten Formen unter Ausbildung
einer Struktur, welche während des Trocknens leicht
dehydratisiert werden kann, erhöht. Obwohl die
herkömmlichen Techniken auf diese Weise eine Explosion
verhindern können, stellt der organische Schaumbildner ein
Sicherheitsproblem dar, da Wasserstoffgas Feuer fangen und
explodieren kann, und das Sauerstoffgas die Verbrennung
anderer Substanzen begünstigt. Im Gegensatz dazu ist in
der vorliegenden Erfindung der organische Schaumbildner
dadurch überlegen, daß die Sicherheit gewährleistet werden
kann, da die Zersetzung des Schaumbildners zur Bildung
eines nicht brennbaren Gases führt. Der organische
Schaumbildner kann in einer Menge von etwa 0,05 bis 2,0
Gewichtsteilen pro 10 Gewichtsteile feuerfestes Aggregat,
das oben beschrieben ist, enthalten sein. Um die
Dispergierbarkeit dieser pulverförmigen Ingredienzien zu
verbessern, kann ein Peptisator z. B. Natriumpyrophosphat
in einer Menge von 0,1 Gew.%, bezogen auf das feuerfeste
Aggregat, verwendet werden.
Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der folgenden
Beispiele näher erläutert, ohne dadurch die Erfindung zu
beschränken.
Nach den in Tabelle 1 angegebenen Rezepturen wurden die
feuerfesten Gußmaterialien der Beispiele der vorliegenden
Erfindung und der Vergleichsbeispiele hergestellt.
Die Eigenschaften aller Gußmaterialien sind in der Tabelle
zusammengefaßt. Die Beispiele 1 bis 4 veranschaulichen
feuerfeste Zusammensetzungen, die 30 bis 60 Gew.%
Magnesiumoxid-Aluminiumoxid-Spinell enthalten. Zum
Vergleich mit diesen Beispielen sind die
Vergleichsbeispiele 1 bis 6 angegeben. Vergleichsbeispiel
1 veranschaulicht eine feuerfeste Zusammensetzung, die
kein Magnesiumoxid-Aluminiumoxid-Spinell, sondern
Aluminiumoxid verwendet. Die Vergleichsbeispiele 2 bis 6
veranschaulichen feuerfeste Zusammensetzungen, die
Magnesiumoxid-Aluminiumoxid-Spinell mit
Teilchengrößendurchmessern von weniger als 0,25 mm
(Vergleichsbeispiele 2, 3 und 6) verwenden, wobei eine
keinen organischen Schaumbildner einsetzt
(Vergleichsbeispiel 4) und eine metallisches
Aluminiumpulver (Vergleichsbeispiel 5) verwendet.
Die Fließfähigkeiten wurden untersucht, indem der
Fließwert jeder gemischten feuerfesten Zusammensetzung
nach dem in JIS R5201,97 bereitgestellten Verfahren
gemessen wurde. Die Ergebnisse zeigen, daß die
Zusammensetzung von Vergleichsbeispiel 3, welche kein
feines Aluminiumpulver verwendet, den Zusatz einer
größeren Wassermenge erfordert als die anderen
Zusammensetzungen.
Die Korrosionsbeständigkeit wurde unter Verwendung eines
Hochfrequenz-Testverfahrens untersucht. Hochofen-Roheisen
als Metall wurde in Kombination mit Hochofenschlacke als
Schlacke im Gewichtsverhältnis 100 : 30 verwendet. Das
Roheisen wurde durch Erhitzen mit Hochfrequenzinduktion
geschmolzen und die Schlacke oben auf dem Eisen wurde mit
einem Propan-Sauerstoff-Brenner geschmolzen, um dann die
feuerfesten Proben hinsichtlich ihrer
Korrosionsbeständigkeit zu vergleichen. Im Ergebnis wurden
die feuerfesten Materialien der Vergleichsbeispiele 1 bis
3 und 6 jenen der Beispiele 1 bis 4 unterlegen, was zeigt,
daß Magnesiumoxid-Aluminiumoxid-Spinell Aluminiumoxid
überlegen ist und daß die Nichtverwendung von
Magnesiumoxid-Aluminiumoxid-Spinell mit
Teilchendurchmessern von weniger als 0,25 mm der
Verwendung desselben überlegen ist.
Die Widerstandsfähigkeit gegen Abblättern wurde durch ein
Testverfahren untersucht, bei dem Hochofen-Roheisen und
Schlacke zum Testverbrauch in einem Hochfrequenz-
Schmelzofen geschmolzen gehalten wurden; eine Hälfte jedes
Teststücks, das zuvor durch Formen einer feuerfesten Form
mit den Abmessungen 40 × 40 × 160 mm und Brennen der Form
bei 500°C erhalten worden war, wurde für 15 Minuten in das
geschmolzene Eisen getaucht, dann herausgenommen und
abgekühlt. Die Ergebnisse zeigen, daß das feuerfeste
Material von Vergleichsbeispiel 3, in welchem
Magnesiumoxid-Aluminiumoxid-Spinell mit
Teilchendurchmessern von weniger als 0,25 mm verwendet
wurden und die Gesamtmenge an Magnesiumoxid-Aluminiumoxid-
Spinell 70% betrug, hinsichtlich der Widerstandsfähigkeit
gegen Abblättern den feuerfesten Materialien der Beispiele
1 bis 4 besonders unterlegen war. Dies kann dem
beträchtlichen Einfluß des Eindringens einer Ca-Verbindung
zugeschrieben werden. Außerdem kann die geringe
Widerstandsfähigkeit gegen Abblättern bei dem feuerfesten
Material des Vergleichsbeispiels 1 dem Eindringen einer
Fe-Verbindung aufgrund der Verwendung von Aluminiumoxid
zugeschrieben werden, während jene bei dem feuerfesten
Material des Vergleichsbeispiels 2 auf das Eindringen
einer Fe-Verbindung und einer Ca-Verbindung aufgrund der
kombinierten Verwendung von Aluminiumoxid und
Magnesiumoxid-Aluminiumoxid-Spinell mit
Teilchendurchmessern von weniger als 0,25 mm zurückgeführt
werden kann. Darüberhinaus kann die geringe
Widerstandsfähigkeit gegen Abblättern bei dem feuerfesten
Material des Vergleichsbeispiels 5 auf Risse im Inneren
zurückzuführen sein, die durch Bildung einer großen
Gasmenge während der Lagerung als Ergebnis der Verwendung
von metallischem Aluminiumpulver entstanden sind. Ferner
kann die geringe Beständigkeit des feuerfesten Materials
des Vergleichsbeispiels 6 gegen Abblättern der Verwendung
von Magnesiumoxid-Aluminiumoxid-Spinell mit
Teilchendurchmessern von weniger als 0,25 mm zugeschrieben
werden.
Die erzeugte Wasserstoffmenge wurde durch einen Test
bestimmt, der so durchgeführt wird, daß er zu einer
Wasserstoffgas-Erzeugung führt, die der entspricht, die in
dem Zeitraum vom Gießen über das Härten bis zum Beginn des
Trocknen auftritt. Jede feuerfeste Zusammensetzung wurde
gemischt, während Wasser in einer Menge zugesetzt wurde,
die zum Erreichen der Fließfähigkeit notwendig ist; und
500 g der resultierenden Probe wurden in einen 500 cm3-
Erlenmeyerkolben gefüllt und 24 Stunden lang in einem
Heißwasserbad bei 90°C hitzebehandelt. Die während der
Behandlung erzeugten Gase wurden durch einen Gummistopfen
und Glasrohr über Wasserverdrängung gesammelt. Die
Komponenten der gesammelten Gase wurden (durch
Gaschromatographie) analysiert, um die entwickelte Menge
an Wasserstoff zu bestimmen, welches ein gefährliches,
explosives Gas ist und das Gas mit der größten
Explosionsgefahr ist. Die feuerfeste Zusammensetzung des
Vergleichsbeispiels 5, die metallisches Aluminiumpulver
verwendet, erzeugt Wasserstoff in großer Menge, wohingegen
die Zusammensetzungen, die einen organischen Schaumbildner
verwenden, alle eine geringe Menge Wasserstoff erzeugen.
In einem Explosionstest wurde jeweils eine zylindrische
Probe, die die Abmessungen 100 mm ⌀, 100 mm H hatte,
schnell in die Mitte eines auf 500°C geheizten Ofens
gestellt; die Probe wurde dann auf Zustandsveränderungen,
die durch schnelles Aufheizen verursacht werden,
untersucht. Als Ergebnis wurde festgestellt, daß die Probe
des Vergleichsbeispiels 4, das weder einen organischen
Schaumbildner noch metallisches Aluminiumpulver
verwendete, unfähig war, das schnelle Aufheizen
auszuhalten. Dies zeigt, daß feuerfeste Zusammensetzungen
dieser Art die Gefahr beinhalten, Schwierigkeiten einer
sog. Explosion während der Trocknung nach dem Gießen und
dem Herausnehmen aus der Form zu verursachen.
Die physikalischen Eigenschaften wurden durch ein
Verfahren bewertet, in dem jeweils Gußproben, die die Maße
40×40×160 mm hatten, dem Brennen 3 Std. lang in einer
reduzierenden Atmosphäre bei 1450°C unterworfen wurden,
und dann der Bruchmodul und die scheinbare Porosität des
resultierenden gebrannten feuerfesten Materials bei
Raumtemperatur gemessen wurden. Die Ergebnisse zeigen, daß
das gebrannte feuerfeste Material des Vergleichsbeispiels
3, das unter Verwendung einer größeren zugemischten
Wassermenge hergestellt worden war, schlechte
physikalische Eigenschaften hatte. Die feuerfeste
Zusammensetzung von Beispiel 4, in welcher die
Siliciumkarbidmenge auf 15 Gew.% reduziert worden war,
wurde den oben beschriebenen Bewertungen unterworfen. Im
Ergebnis war die Zusammensetzung von Beispiel 4 in der
Leistung gleich der von Beispiel 2, ungeachtet der
Siliciumkarbidmenge von 15 Gew.%.
Außerdem zeigte die feuerfeste Zusammensetzung des
Vergleichsbeispiels 6, die Siliciumkarbid in einer Menge
von 15 Gew.% und Magnesiumoxid-Aluminiumoxid-Spinell mit
Teilchendurchmessern von weniger als 0,25 mm verwendete,
ähnlich schlechte Eigenschaften wie die Zusammensetzung
von Vergleichsbeispiel 2 oder 3.
Das feuerfeste Gußmaterial des Magnesiumoxid-
Aluminiumoxid-Spinell/Siliciumkarbid/Kohlenstoff-Typs, der
der vorliegenden Erfindung entspricht, hat im Vergleich zu
herkömmlichen feuerfesten Gußmaterialien des
Aluminiumoxid/ Siliciumcarbid/Kohlenstoff-Typs
(Vergleichsbeispiel 1) eine deutliche Verbesserung der
Korrosionsbeständigkeit erzielt, während gleichzeitig
seine Eigenschaften, Sicherheit zu gewährleisten und die
Umgebungsbedingungen zu verbessern, beibehalten wurden.
Claims (1)
- Feuerfestes Gußmaterial, das
(a) ein feuerfestes Aggregat bestehend aus 20 bis 60 Gew. % Magnesiumoxid-Aluminiumoxid-Spinell mit Teilchendurchmessern von 0,25 mm oder mehr, 5 bis 45 Gew.% Aluminiumoxid, 10 bis 20 Gew.% Siliziumkarbid, 0,5 bis 10 Gew.% Nadelkoks und dem Rest, der aus mindestens einem Bindemittel, ausgewählt aus Schamotteton, ultrafeinem Siliziumdioxid-Pulver und Aluminiumoxid-Zement besteht; und
(b) einen organischen Schaumbildner enthält.
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