DE4324429A1 - Vorrichtung, insbesondere Thermostat-Kopf, zur elektronischen Einstellung des Temperatur-Sollwertes einer Heizungssteuerung, insbsondere eines Heizkörper-Thermostatventils - Google Patents

Description

Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung, insbesondere einen Ther­ mostat-Kopf, zur elektronisch gesteuerten, selbsttätigen Verstellung der Solltemperatur-Einstellung einer Heizungssteuerung, z. B. eines Heizkör­ per-Thermostats, umfassend einen Mikroprozessor und einen Speicher zum Abspeichern einer Soll-Temperatur-Verstellung in Abhängigkeit von der Zeit.

Derartige Vorrichtungen, z. B. in Form von Thermostat-Köpfen, sind an sich bekannt, wobei die Einstellung des gewünschten Temperaturverlaufs und des betreffenden Wochentages auf einer Programmkarte erfolgt. Ein auf der Karte befindlicher Lesekopf liest das eingestellte Zeitprogramm ein, und über ein Anschlußkabel werden die Daten auf die Regelelektronik des Thermostat-Kopfes übertragen. Diese zwar einfache und vorteilhafte Möglichkeit der Programmierung setzt aber ein spezielles Programmiergerät voraus, oder die Programmierung muß bei der Erst-Installation vorgenom­ men werden und kann dann bei geänderten Lebensgewohnheiten, bei einer Veränderung in der Personenzahl des jeweiligen Haushalts oder bei länge­ ren Reiseabwesenheiten in einfacher Weise nicht mehr geändert werden.

Es ist weiterhin bekannt, Einstell- und Programmiereinrichtungen an dem Thermostat-Kopf selbst vorzusehen, um eine freie Programmierung dessel­ ben in Abhängigkeit von der Tageszeit und dem jeweiligen Wochentag zu ermöglichen. Dies hat allerdings den Nachteil, daß zahlreiche Benutzer davor zurückschrecken, eine derartige Programmierung vorzunehmen oder eine eingestellte Programmierung zu ändern, weil sie trotz im Prinzip einfacher Handhabbarkeit vor der Programmiertätigkeit zurückscheuen bzw. nicht bereit sind, die hierfür erforderliche Bedienungsanleitung zu lesen. Ein vergleichbarer Effekt ist auch bei anderen programmierbaren Geräten im Haushalt, wie z. B. Videorecordern, zu beobachten. Dies führt dazu, daß der Benutzer die bei einem solchen Thermostat-Kopf im Prinzip vor­ handenen, vorteilhaften Eigenschaften letztendlich nicht oder zumindest nicht in dem Umfang ausnutzt, wie dies geräteseitig an sich möglich wäre.

Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vor­ richtung der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß der Pro­ grammierung noch stärker vereinfacht und zuverlässig auf die individuel­ len Lebensgewohnheiten des jeweiligen Benutzers bzw. der jeweiligen Be­ nutzungsverhältnisse abgestellt wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Vorrichtung ein Sensor zur Erfassung der Anwesenheit von Personen in dem jeweiligen Raum zugeordnet ist sowie eine Schaltungsanordnung zum Abspeichern der durch den Sensor erfaßten Anwesenheits-Zustände in Abhängigkeit von der Zeit.

Durch eine derartige selbstlernende Programmierung wird jegliche manuelle Programmierung entbehrlich, und es ist dafür gesorgt, daß die tatsächli­ chen Benutzungsverhältnisse des jeweiligen Raums erfaßt werden. Die ein­ zige Voraussetzung für eine sinnvolle Einprogrammierung auf diese Weise besteht darin, daß der Programmier-Zeitraum, z. B. eine oder zwei Wo­ chen, hinreichend repräsentativ ausgewählt ist und dementsprechend eine signifikante Benutzungssituation wiedergibt.

Der Sensor kann durch einen akustischen und/oder optischen und/oder in­ frarotabhängigen Sensor gebildet sein.

Günstigerweise ist weiterhin eine sich selbsttätig aktivierende oder ma­ nuell betätigbare Umschaltanordnung vorgesehen, um von einem Einlern- Modus auf einen Wiederhol-Modus derart umzustellen, daß während der im Einlern-Modus eingelernten Abwesenheitszeiten der Temperatur-Sollwert abgesenkt wird.

Erfahrungsgemäß wird ein optimales Regel- und Einsparverhalten durch eine Absenkung um ca. 4° bis 5°C erreicht.

Alternativ hierzu ist es aber natürlich auch möglich, daß eine Einstell­ anordnung zum Absenken der Temperatur entsprechend einer willkürlichen Vorgabe des Benutzers vorgesehen ist.

Weiterhin kann eine Vorwahl-Einstelleinrichtung vorgesehen sein, welche die Einstellung einer Vorlaufzeit zum Hochfahren des Temperatur-Sollwertes ermöglicht, so daß auf diese Weise erreicht wird, daß bei Beginn der Be­ nutzungsphase eines bestimmten Raumes dieser schon wieder die gewünsch­ te Normaltemperatur erreicht hat.

Es kann günstigerweise weiterhin eine Programmiereinrichtung vorgesehen sein, um zusätzlich bzw. überlagernd zur selbstlernenden Programmierung einen zeitabhängigen Temperaturverlauf programmieren zu können.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbei­ spiels erläutert.

In der Zeichnung ist ein an sich bekannter Heizkörper-Thermostat 1 dar­ gestellt, der im Übergangsbereich zwischen dem gebäudeseitigen Heißwas­ serzulauf 2 und dem Heißwasserzulauf 3 für den jeweiligen Heizkörper an­ geordnet ist. Über eine feststehende Markierung 4 einerseits und eine mit einem Drehgriff 5 verbundene Skala 6 andererseits ist die eingestellte re­ lative Raumtemperatur bzw. der Temperatur-Sollwert einstell- und ables­ bar.

Auf den Handgriff 5, der an sich für eine manuelle Betätigung vorgesehen ist, ist ein Thermostat-Kopf 7 aufgesetzt, der eine elektrische Verstellung ermöglicht und zu diesem Zweck über eine elektrische Anschlußleitung 8 entweder über ein Netzgerät mit einer Steckdose oder mit einer Batterie Spannungsversorgung verbunden ist, die im Prinzip auch in das Gehäuse integriert sein kann.

Weiterhin ist an dem Thermostat-Kopf 7 über eine Leitung 9 ein externer Bewegungs-Sensor 10 angeschlossen, der unabhängig von der Anordnung des Thermostaten an einem Ort im Raum plaziert werden kann, von wo aus eine optimale Erfassung von für die Anwesenheit von Personen typischen physikalischen Phänomenen möglich ist, wie z. B. ein akustischer Sensor, ein optischer Sensor oder ein Infrarot-Bewegungsmelder, wie er für Einbruchs-Meldeanlagen entwickelt wurde und dementsprechend kostengün­ stig zur Verfügung steht.

Im Inneren des Thermostat-Kopfes 7 ist ein Mikroprozessor mit einem Speicher angeordnet, der über einen repräsentativen Zeitraum, z. B. über eine Woche, die Signale des Bewegungsmelders 10 in Abhängigkeit von der Zeit, die über eine eingebaute Zeitmeßeinrichtung mit Display 11 bestimmt wird, abspeichert. Ein Wahlschalter 12 gestattet die Umschaltung von ei­ nem Lern-Modus auf einen Wiederhol-Modus, so daß z. B. nach Ablauf der Einlern-Woche durch Betätigung dieses Umschalters in der Nachfolgezeit automatisch eine Absenkung der Temperatur um einen abgespeicherten Be­ trag von 4° bis 5°C oder um einen willkürlich eingestellten Betrag zu den Zeiträumen erfolgen kann, wo in der Einlern-Phase keine Anwesenheit festgestellt wurde.

Mittels einer Eingabe-Einrichtung 13 kann eine Vorlaufzeit eingegeben werden, so daß der Benutzer zum Zeitpunkt des Eintreffens, z. B. nach der üblichen Aufstehzeit im Bad, den jeweiligen Raum schon im aufgeheizten Zustand vorfindet.

Zwei Eingabe-Schalter 14 ermöglichen es, bei einem durch den Wahlschal­ ter 12 eingestellten manuellen Programmier-Modus statt der Einlern-Pro­ grammierung in herkömmlicher Weise eine manuelle Programmierung vorzu­ nehmen, falls dies von dem Benutzer bevorzugt wird oder aus irgendwel­ chen Gründen ein periodisch wiederkehrendes, das automatische Einlernen ermöglichendes Verhalten nicht vorliegt.

Claims (7)

1. Vorrichtung, insbesondere Thermostat-Kopf, zur elektronisch gesteuer­ ten, selbsttätigen Verstellung der Solltemperatur-Einstellung eines Heiz­ körper-Thermostats umfassend einen Mikroprozessor und einen Speicher zum Abspeichern einer Soll-Temperatur-Verstellung in Abhängigkeit von der Zeit, dadurch gekennzeichnet, daß dem Thermostat-Kopf (7) ein Sensor (10) zur Erfassung der Anwesenheit von Personen in dem jeweiligen Raum zugeordnet ist sowie eine Schaltungsanordnung zum Abspeichern der durch den Sensor erfaßten Anwesenheits-Zustände in Abhängigkeit von der Zeit.

2. Thermostat-Kopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zugeordnete Sensor (10) durch einen akustischen und/oder optischen und/oder infrarotabhängigen Sensor gebildet ist.

3. Thermostat-Kopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine sich selbsttätig aktivierende oder manuell betätigbare Umschaltanordnung (12) vorgesehen ist, um von einem Einlern-Modus auf einen Wiederhol-Mo­ dus derart umzustellen, daß während der im Einlern-Modus eingelernten Abwesenheitszeiten der Temperatur-Sollwert abgesenkt wird.

4. Thermostat-Kopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur um ca. 4° bis 5°C abgesenkt wird.

5. Thermostat-Kopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einstellanordnung zum Absenken der Temperatur entsprechend einer will­ kürlichen Vorgabe des Benutzers vorgesehen ist.

6. Thermostat-Kopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorwahl-Einstelleinrichtung (13) vorgesehen ist, welche die Einstellung einer Vorlaufzeit zum Hochfahren des Temperatur-Sollwertes ermöglicht.

7. Thermostat-Kopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Programmiereinrichtung (14) vorgesehen ist, um zusätzlich bzw. überla­ gernd zur selbstlernenden Programmierung einen zeitabhängigen Tempera­ turverlauf programmieren zu können.