DE19527745A1

DE19527745A1 - Regeleinrichtung für Heizkörperventile

Info

Publication number: DE19527745A1
Application number: DE1995127745
Authority: DE
Inventors: Harald Alexander Thiel
Original assignee: THIEL MARTIN
Priority date: 1995-07-28
Filing date: 1995-07-28
Publication date: 1997-01-30
Anticipated expiration: 2015-07-29
Also published as: DE19527745B4

Description

Die Erfindung betrifft eine Regeleinrichtung für Heizkörperventile mit einem am Heizkörperventil anzubringenden Anbaugehäuse, das einen auf den Ventilstößel wirkenden Stellmotor enthält. Derartige Regeleinrichtungen sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt.

Sehr verbreitet sind sogenannte Thermostatventile, die Bimetallteilelemente enthalten. Andere unmittelbar am Heizkörper anzubringende Einrichtungen arbeiten mit Dehnungselementen mit festen oder flüssigen Dehnungsstoffen. Bekannt sind auch elektromotorische Antriebe für Heizkörperventile, die aus Batterien oder über einen Schutztransformator mit Niederspannung betrieben werden. Dabei kommen elektronische Regelanordnungen zum Einsatz.

Allen diesen bekannten Regeleinrichtungen ist gemeinsam, daß das Temperaturmeßelement, das die Raumtemperatur bestimmen soll, in unmittelbarer Nähe des Heizkörpers angebracht ist, oft auch hinter Möbelstücken, Vorhängen oder Heizkörperverkleidungen. Das beeinträchtigt und verzögert die Regelwirkung und hat außerdem den Nachteil, daß die Einstellelemente schwer zugänglich und schlecht ablesbar sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine für einen einzelnen Heizkörper verwendbare Regeleinrichtung vorzuschlagen, die unkompliziert zu installieren und einfach zu handhaben ist und darüber hinaus eine genauere Temperaturregelfunktion ergibt und Heizkosten spart.

Diese Aufgabe wird bei einer Regeleinrichtung der einleitend bezeichneten Art erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Danach wird nicht nur das temperaturempfindliche Element selbst, sondern es werden auch die Bedienungs- und Anzeigeelemente von der meist unzugänglichen Position am Heizkörper weggenommen und an einer leicht zugänglichen und einsehbaren Stelle angeordnet, wobei diese durch das verbiegbare Halteorgan innerhalb einer bestimmten Entfernung frei wählbar ist. Als Halteorgan eignet sich insbesondere ein sogenannter Schwanenhals, der als verbiegbarer aber doch steifer Schlauch ausgebildet sein kann, insbesondere als Verbund-Spiralschlauch, wie er z. B. bei Schreibtisch- und Stehleuchten bekannt ist. Die erforderlichen Verbindungsleitungen aus elektrischen Leitern, Kapillarrohrern oder dergleichen sind in dem verbiegbaren Schlauch enthalten und dadurch geschützt. Als Mindestausstattung enthält das am Schlauchende angebrachte Bedienungsgehäuse ein Temperaturmeßelement, ein Temperatureinstellorgan und die zugehörige Markierung oder Anzeigeeinrichtung.

Die so gewonnene Flexibilität hinsichtlich der Anordnung und der Stellung des Bedienungsgehäuses hat aber noch wesentliche weitere Vorteile. Es wird vorgeschlagen, an dem Bedienungsgehäuse Solarzellen anzuordnen, welche die Regeleinrichtung mit dem erforderlichen Strom versorgen. Dabei wird davon ausgegangen, daß der Schwanenhals so lang ist, daß das Bedienungsgehäuse im Lichteinfallsbereich eines Fensters angeordnet werden kann, insbesondere vor der Scheibe eines Fensters, das sich meist über dem Heizkörper befindet. Geeignete Solarzellen (photovoltaische Elemente) sollten dann an der nach außen gewendeten Rückseite des Bedienungsgehäuses angebracht sein.

Es ist schon an sich bekannt, den Öffnungszustand der Fenster eines beheizten Raumes mit Schaltern zu überwachen und über elektrische Leitungen ein gesteuertes Heizkörperventil vorrangig so zu beeinflussen, daß beim Öffnen des Fensters das Heizkörperventil schließt. Dadurch kann insbesondere bei Personen, deren Umweltbewußtsein noch wenig motiviert ist, viel Heizenergie eingespart werden. Die bewegliche Anordnung des Bedienungsgehäuses ermöglicht es nun, anstelle der bekannten Leitungsverbindungen Infrarot- oder Funkkanäle zu nutzen, d. h. in dem Bedienungsgehäuse einen Infrarot- oder Funkempfänger anzuordnen, der mit entsprechenden, an den Raumfenstern angebrachten Sendern zusammenwirkt und die Öffnungs- und Schließsignale der Fenster empfängt. Oft genügt es, nur an dem ständig zum Lüften verwendeten Fenster einen Sensor und entsprechenden Sender anzubringen.

Schließlich liegt ein beträchtliches Heizenergiekosten-Einsparungspotential in der Absenkung der Heiztemperatur von unbenutzten Räumen. Ob ein Büro- oder Betriebsraum genutzt wird oder nicht, läßt sich mittels eines Bewegungsmelders erfassen, dessen Sensorstrahlen in den Bewegungsbereich der im Raum üblicherweise befindlichen Personen reichen. Die Erfindung bietet somit die Möglichkeit, vorteilhafterweise in das Bedienungsgehäuse einen Bewegungsmelder einzubauen, der zum Bewegungsbereich Sichtkontakt hat und dadurch die Raumbenutzung erfassen kann, und zwar ebenfalls ohne Leitungsinstallationen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung in einigen häufig vorkommenden Installationssituationen dargestellt.

Im einzelnen zeigen

Fig. 1 ein unverdeckt angebrachten Heizkörper, bei dem das Bedienungsgehäuse der Regeleinrichtung sich vor dem Fensterausschnitt befindet und

Fig. 2 die entsprechende Situation bei einem Heizkörper, der durch ein Möbelstück und lange Vorhänge verdeckt ist.

In Fig. 1 ist der Rahmen 1 eines zweiflügeligen Fensters schematisch dargestellt. Unter der Fensterbank 2 befindet sich ein Warmwasser-Heizkörper 3, an dessen Heizkörperventil ein Anbaugehäuse 4 angebracht ist. Von diesem Anbaugehäuse 4 steht ein Schwanenhals 5 in Gestalt eines verbiegbaren Rohres nach oben ab. An seinem Ende trägt er ein Bedienungsgehäuse 6, das im Beispiel eine nicht mit seiner Funktion zusammenhängende schildartige Form hat. An diesem Bedienungsgehäuse sind nur schematisch angedeutete Tasten, Drehknöpfe, Leuchtdioden oder Anzeigefenster angebracht. Aus der Darstellung wird deutlich, daß das Bedienungsgehäuse 6 vor der Fensterscheibe angeordnet werden kann, so daß z. B. an seiner Rückseite angeordnete Solarzellen der vollen Lichteinstrahlung ausgesetzt sind.

In Fig. 2 ist dargestellt, daß ein Heizkörper durch einen Schrank 7 und lange Vorhänge 8 verdeckt ist. Auch hier bietet der Schwanenhals 5 die Möglichkeit, das Bedienungsgehäuse 6 im Sichtbereich und unmittelbar zugänglich anzuordnen.

Claims

1. Regeleinrichtung für Heizkörperventile mit einem an einem Heizkörperventil anzubringenden Anbaugehäuse, das einen auf den Ventilstößel wirkenden Stellmotor enthält, dadurch gekennzeichnet, daß das Anbaugehäuse (4) über ein längliches, durch Verbiegen formveränderliches Halteorgan mit einem Bedienungsgehäuse (6) verbunden ist, das Elemente zur Messung, Einstellung und Anzeige von Einstell- und/oder Meßwerten aufweist.

2. Regeleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Bedienungsgehäuse (6) Solarzellen angeordnet sind, welche die Regeleinrichtung mit Strom versorgen.

3. Regeleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Bedienungsgehäuse (6) ein Infrarot- oder Funkempfänger angeordnet ist, der mit entsprechenden, an den Raumfenstern angebrachten Sendern zusammenwirkt, um das Öffnen und Schließen der Fenster zu signalisieren.

4. Regeleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bedienungsgehäuse (6) einen Bewegungsmelder enthält, der die Benutzung des beheizten Raumes erfaßt.