DE19937531A1 - Vorrichtung zur Rauchfreihaltung von Rettungswegen in Gebäuden - Google Patents
Vorrichtung zur Rauchfreihaltung von Rettungswegen in GebäudenInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Rauchfreihaltung von Rettungswegen in Gebäuden, insbesondere von innenliegenden Treppenhäusern, welche die folgenden Komponenten umfasst, die in ein Kompaktgerät, vorzugsweise in ein gemeinsames Gehäuse (1) integriert sind eine Ventilatoreinheit (2), welche mindestens einen vorzugsweise gekapselten Ventilator (21) aufweist, wobei die Ventilatoreinheit (2) dazu vorgesehen ist, rauchfreie Luft vorzugsweise aus der Umgebung eines Gebäudes in einen Rettungsweg des Gebäudes zu fördern, eine Steuereinheit (3), welche einen Eingang (31) für eine Versorgungsspannung, einen ersten Signaleingang (312) für eine erste Signalleitung (322) von einem Alarmmelder (4) wie einem Brand- und/oder Rauchdetektor (41) oder einem manuellen Alarmtaster (42) und einen ersten Steuerausgang (331) für eine erste Steuerleitung (332) zur Ansteuerung der Ventilatoreinheit (2) aufweist, wobei die Steuereinheit (3) dazu eingerichtettt ist, aus einem am ersten Signaleingang (312) anliegenden Signal, welches einen Brandfall signalisiert, ein Steuersignal zu generieren, mittels welchem die Ventilatoreinheit (2) über die erste Steuerleitung (332) dergestalt angesteuert wird, dass sie beginnt, rauchfreie Luft in den Rettungsweg zu fördern.
Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Anordnung zur Rauchfrei
haltung von Rettungswegen in Gebäuden, insbesondere von innenliegenden
Treppenhäusern.
Aus der DE 297 16 474 U1 ist eine Vorrichtung zur stationären Überdruck
belüftung eines Gebäudes bekannt. Die Vorrichtung besteht aus einem
Hochleistungsventilator, der vor einer Öffnung in der Aussenwand eines Ge
bäudes positioniert ist, und der im Brandfall rauchfreie Frischluft durch die
Öffnung in der Aussenwand ins Gebäudeinnere fördert. Weiterhin ist vorge
sehen, die Öffnung in der Aussenwand mittels Lamellen verschliessbar zu
machen, wobei die Lamellen durch den Förderdruck des Ventilators oder
mittels einer Stelleinrichtung, die auf ein Feuersignal reagiert, geöffnet wer
den können. Schliesslich kann eine Entlüftungseinrichtung im Gebäude vor
gesehen werden, so dass durch die Überdruckbelüftung ein Luftstrom in zur
Belüftung vorgesehenen Räumen entsteht. Insbesondere können auch der
Hochleistungsventilator und die Entlüftungseinrichtung über Rauchsenso
ren angesteuert werden.
Aus der Zeitschrift "Feuerwehr", Ausgabe 9/95, Seite 48 ff ist eine in ihrer
Funktionsweise vergleichbare Überdrucklüftungsanlage beschrieben. Im Ge
gensatz zur vorgenannten Vorrichtung wird im Brandfall Frischluft über eine
Rohrleitung ins Gebäudeinnere gefördert, in der oder an deren Ende ein
Ventilator angeordnet ist.
Das zugrundeliegende Konzept zur Rauchfreihaltung von Rettungswegen in
Gebäuden, welches im folgenden als Überdrucklüftung bezeichnet, hat sich
in der Praxis hervorragend bewährt und wird bereits vielfach eingesetzt. Je
doch weisen die vorbekannten Vorrichtungen entscheidende Nachteile be
züglich ihrer Installation in Neubauten oder ihrer Nachrüstung in bestehen
den Bauten auf. Bei allen vorbekannten Konzepten muss eine Öffnung in der
Gebäudeaussenwand für die Frischluftzufuhr geschaffen werden. Insbeson
dere bei der letztgenannten Vorrichtung müssen zusätzlich Rohrleitungen
für die Frischluftzufuhr verlegt werden. Weiterhin bestehen die vorbekann
ten Vorrichtungen aus einer Vielzahl von Einzelkomponenten, was zu einem
hohen Aufwand bei der Neuinstallation oder Nachrüstung derartiger Vor
richtungen führt. So muss Platz für eine Ventilatoreinheit einschliesslich
Rohrleitungen und ein Schaltschrank für die Aufnahme der erforderlichen
Steuerelemente gefunden werden. Die Vielzahl der Einzelkomponenten erfor
dert zusätzlich einen erhöhten Aufwand bei der Verkabelung einer solchen
Vorrichtung.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung soll es daher sein, eine Vorrichtung zur
Rauchfreihaltung von Rettungswegen in Gebäuden, insbesondere von in
nenliegenden Treppenhäusern, anzugeben, welche die genannten Nachteile
vermeidet, insbesondere ohne erhöhte bauliche Massnahmen in Neubauten
oder bestehende Bauten zu integrieren ist.
Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung zur Rauchfreihaltung von
Rettungswegen in Gebäuden, welche die im folgenden aufgeführten Kompo
nenten umfasst, die in ein Kompaktgerät, vorzugsweise in ein gemeinsames
Gehäuse integriert sind. Die Vorrichtung umfasst eine Ventilatoreinheit, wel
che mindestens einen Ventilator aufweist, welcher vorzugsweise gekapselt
ist. Die Ventilatoreinheit ist dazu vorgesehen, rauchfreie Luft in den Ret
tungsweg zu fördern, insbesondere Luft aus der Umgebung des Gebäudes.
Weiterhin umfasst die Vorrichtung eine Steuereinheit, welche einen Eingang
für eine Versorgungsspannung, einen Eingang für eine erste Signalleitung
von einem Brand- und/oder Rauchdetektor oder einem manuellen Alarmta
ster und einen Ausgang für eine erste Steuerleitung für die Ventilatoreinheit
aufweist. Die Steuereinheit ist dazu vorgesehen, aus einem am Eingang der
ersten Signalleitung anliegenden Signal, welches einen Brandfall signalisiert,
ein Steuersignal zu generieren, mittels welchem die Ventilatoreinheit über
die erste Steuerleitung angesteuert wird, so dass rauchfreie Luft in den
Rettungsweg gefördert wird. Die erste Steuerleitung kann auch vollständig
innerhalb des Kompaktgeräts verlaufen, so dass der Ausgang für die erste
Steuerleitung nicht zwangsläufig von ausserhalb des Kompaktgeräts zu
gänglich sein muss.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung stellt eine Minimalkonfiguration dar, die
eine Rauchfreihaltung von Rettungswegen in Gebäuden, insbesondere in
nenliegenden Treppenhäusern, im Brandfall mittels Überdrucklüftung sicher
verhindert. Die Integration von Ventilatoreinheit und Steuereinheit in einem
Kompaktgerät, vorzugsweise in ein gemeinsames Gehäuse, schafft die Vor
aussetzungen für eine einfache und fehlerfreie Montage. Aufgrund der ge
wählten Bauform erfolgt die anschlussfertige Verkabelung nach Montage der
Vorrichtung durch Anschluss einer Versorgungsspannung und durch An
schluss einer entsprechenden Signalleitung von einer Feuermeldereinrich
tung wie Brand- oder Rauchdetektoren oder manuellen Alarmtastern an dem
dafür vorgesehenen Eingang für eine erste Signalleitung.
In einer besonders bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemässen Vor
richtung weist das Kompaktgerät einen Montagerahmen auf, der eine Mon
tage des Kompaktgeräts in Rahmen von Fenstern, Oberlichtern oder Türen
vorzugsweise standardisierter Grösse ermöglicht. Auf diese Weise kann der
Einbau der erfindungsgemässen Vorrichtung ohne grössere bauliche Verän
derungen am Gebäude einfach durch Austausch eines Fensters oder Ober
lichts erfolgen. Dabei ist das Kompaktgerät so gestaltet, dass bei einer sol
chen Montage automatisch eine Förderung von rauchfreier Luft aus der Um
gebung des Gebäudes in den Rettungsweg mittels der Ventilatoreinheit mög
lich ist. Auf diese Weise können die Kosten für die Ausstattung von Gebäu
den mit einer erfindungsgemässen Vorrichtung minimiert werden.
Eine weitere Verbesserung der erfindungsgemässen Vorrichtung ergibt sich,
wenn die Steuereinheit des Kompaktgeräts einen Ausgang für eine zweite
Steuerleitung aufweist, der für die Ansteuerung einer variablen Abströmöff
nung vorgesehen ist. Dabei ist die Steuereinheit dazu eingerichtet, aus ei
nem am Eingang der ersten Signalleitung anliegenden Signal, welches einen
Brandfall signalisiert, ein Steuersignal zu generieren, mittels welchem eine
variable Abströmöffnung über die zweite Steuerleitung angesteuert wird.
Besondere Vorteile ergeben sich, wenn die variable Abströmöffnung derge
stalt angesteuert wird, dass sich ein voreingestellter Strömungswiderstand
der Abströmöffnung ergibt. Insbesondere kann ein solcher voreingestellter
Strömungswiderstand in Vorversuchen ermittelt worden sein, wobei der vor
eingestellte Strömungswiderstand so bestimmt wurde, dass sich eine opti
male Überdrucklüftung des Rettungswegs ergibt. Dabei kann die Gesamtin
stallation aus Kompaktgerät und Abströmöffnung auf die baulichen Gege
benheiten des Rettungswegs abgestimmt werden. Insbesondere kann der
einzustellende Strömungswiderstand von der Förderleistung der Ventila
toreinheit des Kompaktgeräts abhängen.
Je nach verwendeter Abströmöffnung kann es auch vorteilhaft sein, wenn
das Stellsignal eine vollständige Öffnung der Abströmöffnung, d. h. eine Mi
nimierung des Strömungswiderstands der Abströmöffnung bewirkt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung weist das Kompaktgerät einen
Eingang für eine zweite Signalleitung für Signale von einem im Rettungsweg
angeordneten Drucksensor auf. Die Steuereinheit wird dahingehend abge
ändert, dass sie dazu eingerichtet ist, ein Steuersignal für die Abströmöff
nung zu generieren, welches eine Änderung des Strömungswiderstands der
Abströmöffnung dergestalt zur Folge hat, das ein voreingestellter Druckwert
im Rettungsweg eingestellt wird.
Besondere Vorteile ergeben sich, wenn die Steuereinheit des Kompaktgeräts
dazu ausgelegt ist, das im Hauptanspruch der Patentanmeldung "Anord
nung zur Einstellung einer Druckdifferenz" des gleichen Anmelders vom sel
ben Tage beschriebene Verfahren auszuführen. Dabei ist die Steuerungsein
heit der Anordnung zur Einstellung einer Druckdifferenz nun in die Steuer
einheit des Kompaktgeräts integriert. Insbesondere werden die in den Un
teransprüchen 2 und 3 der parallelen Patentanmeldung genannten Verfah
rensweisen zur Bestimmung eines Referenzdrucks ebenfalls zum Inhalt die
ser Patentanmeldung gemacht. Beide Verfahrensweisen können vorteilhaft
von der Steuereinheit des Kompaktgeräts ausgeführt werden. Im Unteran
spruch 2 wird beansprucht, den über ein Zeitintervall der Dauer τ1 gemit
telten Druck im Rettungsweg als Referenzdruck zu verwenden. Im Ret
tungsweg wird mittels des Kompaktgeräts und der variablen Abströmöffnung
ein voreingestellter Druck erzeugt, der über dem Referenzdruck liegt. Auf
diese Weise kann mit grosser Sicherheit ein ausreichender aber kontrollier
ter Überdruck im Rettungsweg sichergestellt werden.
Eine vergleichbare Wirkung erzielt man, wenn zusätzlich zum Drucksensor
im Rettungsweg ein weiterer Drucksensor in der Umgebung des Gebäudes
angeordnet ist der den Umgebungsdruck erfasst. Der Umgebungsdruck wird
als Referenzdruck verwendet. Eine besondere Vereinfachung kann an dieser
Stelle erzielt werden, indem ein Differenzdrucksensor anstelle zweier einzel
ner Drucksensor für den Druck im Rettungsweg und den Umgebungsdruck
verwendet wird.
Weiterhin kann ein voreingestellter Druck im Rettungsweg mittels des Kom
paktgeräts eingestellt werden, wenn die Steuereinheit des Kompaktgeräts
dazu ausgelegt ist, die Fördermenge der Ventilatoreinheit zu kontrollieren,
beispielsweise über eine Drehzahlsteuerung.
Auch durch eine solche Variation der Fördermenge der Ventilatoreinheit
kann sichergestellt werden, dass ein in Vorversuchen als optimal ermittelter
voreingestellter Überdruck im Rettungsweg erzielt wird. Selbstverständlich
können auch sowohl der Strömungswiderstand der Abströmöffnung als auch
die Fördermenge der Ventilatoreinheit gleichzeitig variiert werden.
Um besonders flexibel auf die unterschiedlichen Anforderungen bei der Ver
wendung einer erfindungsgemässen Vorrichtung in unterschiedlichen Ge
bäuden reagieren zu können, hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen,
wenn das Kompaktgerät modular um weitere Ventilatoreinheiten erweitert
werden kann. Dies kann vorzugsweise durch einfaches Anflanschen weiterer
Ventilatoreinheiten an das Kompaktgerät erfolgen, wobei sich besondere
Vorteile ergeben, wenn das Kompaktgerät und die zusätzliche Ventilatorein
heit so ausgeführt sind, dass sich bei der mechanischen Verbindung von
Kompaktgerät und zusätzlicher Ventilatoreinheit automatisch ein elektri
scher Kontakt zwischen dem Ausgang für eine erste Steuerleitung der Steu
ereinheit und dem entsprechenden Eingang der zusätzlichen Ventilatorein
heit ergibt.
Bei einem Kompaktgerät, welches bereits modular um weitere Ventilatorein
heiten erweitert wurde, können entweder sämtliche Ventilatoreinheiten syn
chron über eine erste Steuerleitung von der Steuereinheit angesteuert wer
den, wobei dies schalttechnisch vorzugsweise so ausgeführt wird, dass der
Ausfall einer Ventilatoreinheit nicht zum Ausfall aller anderen Ventilatorein
heiten führt, oder es können alle Ventilatoreinheiten individuell über indivi
duelle erste Steuerleitungen, die mit dafür vorgesehenen Ausgängen der
Steuereinheit verbunden sind, von der Steuereinheit angesteuert werden.
Hierdurch ergeben sich insbesondere zwei Möglichkeiten, die Frischluftför
dermenge der Ventilatoreinheiten mittels der Steuereinheit zu variieren:
- 1. Die Drehzahlen aller Ventilatoreinheiten werden synchron von der Steuer einheit variiert,
- 2. Die Ventilatoreinheiten laufen mit fester Drehzahl, vorzugsweise bei opti malem Wirkungsgrad, die Fördermenge wird von der Steuereinheit durch Zuschalten oder Abschalten einzelner Ventilatoreinheiten variiert.
Selbstverständlich können beide genannten Verfahrensweisen beliebig mit
einander kombiniert werden.
Weitere Vorteile ergeben sich, wenn das Kompaktgerät eine Notstromversor
gung umfasst, welche mindestens die Steuereinheit versorgt. Falls jedoch
Notstromaggregate mit ausreichend kompakter Bauweise und ausreichender
Leistung zur Verfügung stehen, dass auch die Ventilatoreinheit versorgt
werden kann, so kann eine solche Notstromversorgung selbstverständlich
sowohl Steuereinheit als auch Ventilatoreinheit des Kompaktgeräts versor
gen.
Um einen sicheren Überdruckaufbau im Rettungsweg zu gewährleisten,
kann die Steuereinheit des Kompaktgeräts dahingehend weitergebildet wer
den, dass ein weiterer Ausgang für eine vierte Steuerleitung vorgesehen ist,
über die automatische Türschliesser angesteuert werden können. Solche
Türschliesser sind vorzugsweise an Türen angebracht, welche zum Ret
tungsweg führen. Im Brandfall steuert die Steuereinheit den Türschliesser
dergestalt, dass dieser die zum Rettungsweg führende Türe schliesst. Dabei
kann der automatische Türschliesser, vorzugsweise als Freilauftürschliesser
ausgeführt sein, d. h. als Türschliesser der im Normalbetrieb keine oder nur
eine geringe Kraft auf die Tür ausübt, jedoch im Brandfall die Tür mit gro
sser Kraft schliesst.
Weiterhin kann es vorteilhaft sein, wenn die Steuereinheit einen weiteren
Ausgang für eine fünfte Steuerleitung für einen Türsteller aufweist, welcher
von der Steuereinheit angesteuert eine im Rettungsweg gelegene Tür im
Brandfall öffnet oder schliesst.
Zu Warnzwecken kann das Kompaktgerät mit einem internen Signalgeber
ausgestattet sein, welcher im Brandfall von der Steuereinheit über eine dritte
Steuerleitung angesteuert und zur Aussendung beispielsweise akustischer
oder optischer Warnsignale veranlasst wird. Alternativ oder ergänzend kann
auch ein Anschluss für einen externen Signalgeber vorgesehen sein.
Die Einsatzmöglichkeiten der erfindungsgemässen Vorrichtung können noch
erweitert werden, wenn an der Steuereinheit ein Betriebszustand eingestellt
werden kann, der zur Be-/ bzw. Entlüftung von Rettungswegen ausserhalb
eines Brandfalls dient. Ein solcher Betriebszustand ist durch eine Frischluft
zufuhr mittels der Ventilatoreinheit und/oder durch eine Entlüftung über
eine kontrolliert geöffnete Abströmöffnung charakterisiert. Vorteilhafterweise
wird bei einem solchen Betriebszustand sichergestellt, dass die resultierende
Druckerhöhung im Rettungsweg unter 5 Pa, vorzugsweise unter 1 Pa ver
bleibt. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass Türen, die zum Rettungsweg
hin geöffnet werden und somit gegen den Überdruck im Rettungsweg geöff
net werden müssen, auch von kleinen oder leichten Personen ohne Schwie
rigkeiten geöffnet werden können.
Weitere Merkmale und Vorteile der erfindungsgemässen Vorrichtung ergeben
sich aus den Unteransprüchen sowie aus den nun folgenden Ausführungs
beispielen, die nicht einschränkend zu verstehen sind und die anhand der
Zeichnung erläutert werden. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemässen Vorrich
tung, die modular um zwei weitere Ventilatoreinheiten erweitert ist,
wobei alle drei Ventilatoreinheiten über eine gemeinsame erste Steu
erleitung synchron angesteuert werden,
Fig. 2 wie vor, wobei die einzelnen Ventilatoreinheiten separat über einzelne
erste Steuerleitungen mit der Steuereinheit verbunden sind und indi
viduell angesteuert werden können,
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines
erfindungsgemässen Kompaktgeräts, wobei die Steuereinheit neben
den aus Fig. 1 ersichtlichen Anschlüssen einen weiteren Anschluss
für einen Druckmesser aufweist, und
Fig. 4 wie vor, wobei die Steuerungseinheit neben den aus Fig. 3 ersichtli
chen Anschlüssen einen weiteren Anschluss für die Stellvorrichtung
einer variablen Abströmöffnung aufweist.
Fig. 5 eine schematischen Darstellung der Verwendung einer erfindungs
gemässen Vorrichtung zur Rauchfreihaltung eines Rettungswegs in
einem mehrgeschossigen Gebäude.
Fig. 1 zeigt schematisch eine erste Ausführungsform der erfindungsgemä
ssen Vorrichtung. Eine Ventilatoreinheit 2 und eine Steuereinheit 3 sind in
einem gemeinsamen Gehäuse 1 zu einem Kompaktgerät zusammengeschlos
sen. Die Ventilatoreinheit 2 weist einen Eingang 22 für eine erste Steuerlei
tung 332 auf. Die Steuereinheit 3 weist einen Eingang für eine Spannungs
versorgung 31 sowie einen ersten Signaleingang 321 für einen Brand- oder
Rauchdetektor 41 und einen weiteren ersten Signaleingang 321 für einen
manuellen Alarmtaster 42 auf. Sowohl der Detektor 41 als auch der Alarm
taster 42 sind über separate erste Steuerleitungen 322 mit den entspre
chenden ersten Signaleingängen 321 verbunden. In einer Grundausführung
kann wahlweise einer der beiden ersten Signaleingänge 321 für eine erste
Signalleitung 322 entfallen.
In dieser Ausführungsform ist die Steuereinheit 3 dazu eingerichtet, aus ei
nem Signal, welches an einem ersten Signaleingang 321 anliegt und welches
einen Brand- oder Alarmfall signalisiert, ein Steuerungssignal dergestalt zu
generieren, dass die über eine erste Steuerleitung 332 am ersten Steueraus
gang 331 angeschlossene Ventilatoreinheit 2 beginnt, Luft zu fördern.
Die aus Fig. 1 ersichtliche erfindungsgemässe Vorrichtung wird vorzugs
weise in einem tiefgelegenen Bereich eines Rettungswegs in einem Gebäude
dergestalt montiert, dass die Ventilatoreinheit 2 möglichst effizient rauch
freie Frischluft aus der Umgebung des Gebäudes in den Rettungsweg fördern
kann. Dazu kann die Ventilatoreinheit 2 beispielsweise in unmittelbarer Nä
he eines Wanddurchbruchs montiert werden.
Besondere Vorteile ergeben sich, wenn das Gehäuse 1 der erfindungsgemä
ssen Vorrichtung für eine Montage im Rahmen eines Oberlichts, Fensters
oder einer Tür vorzugsweise standardisierter Grösse vorgesehen ist. Insbe
sondere können dazu am Gehäuse 1 hierzu geeignete Montageschienen 11
vorgesehen sein, so dass das Kompaktgerät vollständig anstelle eines Fen
sters in einen bereits vorhandenen Fensterrahmen eingesetzt werden kann.
Auf diese Weise ist kein zusätzlicher Wanddurchbruch für die Ventilatorein
heit 2 erforderlich, wodurch die Montage eines erfindungsgemässen Kom
paktgeräts drastisch vereinfacht wird. Insbesondere ist auf diese Weise eine
besonders einfache Nachrüstung bestehender Gebäude möglich.
Vorzugsweise wird bei der in Fig. 1 gezeigten Anordnung die Förderleistung
des Kompaktgeräts durch Variation der Anzahl der modularen Vential
toreinheiten 2 an die baulichen Gegebenheiten des Rettungswegs angepasst.
Aus Fig. 2 ist eine erfindungsgemässe Vorrichtung ersichtlich, die im we
sentlichen mit Fig. 1 übereinstimmt. Im Unterschied zu Fig. 1 werden je
doch die mehreren Ventilatoreinheiten 2 nicht über eine gemeinsame erste
Steuerleitung 332 synchron angesteuert, sondern über individuelle erste
Steuerleitungen 332 einzeln angesteuert.
Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemässen Vor
richtung, die auf der aus Fig. 1 ersichtlichen Vorrichtung beruht. Die aus
Fig. 3 ersichtliche Vorrichtung weist zusätzlich einen zweiten Signalein
gang 341 für eine zweite Signalleitung 342, die von einem Drucksensor 6
herrührt, sowie einen zweiten Steuerausgang 351 für eine zweite Steuerlei
tung 352, die zu einer Stelleinrichtung 51 einer variablen Abströmöffnung 5
führt, auf. In dieser Ausführungsform ist die Steuereinheit 3 dazu einge
richtet, bei am ersten Signaleingang 321 anliegenden Alarmsignal am ersten
Steuerausgang 331 ein Signal zur Ansteuerung der Ventilatoreinheit 2 zu
generieren, sowie am zweiten Steuerausgang 351 ein Signal für die Stellein
richtung 51 der variablen Abströmöffnung 5 zu generieren, dergestalt, dass
die Stelleinrichtung 51 den Strömungswiderstand der Abströmöffnung 5 auf
einen voreingestellten Wert einstellt. Insbesondere ist auch hier vorteilhaft,
wenn die Förderleistung der Ventilatoreinheit/-einheiten 2 und der voreinge
stellte Wert des Strömungswiderstands der Abströmöffnung 5 an die bauli
chen Gegebenheiten des Rettungswegs angepasst werden.
Fig. 4 zeigt eine Erweiterung der aus Fig. 3 bekannten erfindungsgemäs
sen Vorrichtung, die zusätzlich einen zweiten Signaleingang 341 für eine
zweite Signalleitung 342 aufweist, welche zum Anschluss eines Drucksen
sors 6 vorgesehen ist. Ein erster Drucksensor 61 wird vorzugsweise im Ret
tungsweg angeordnet und dient dazu, einen kontrollierten Druck im Ret
tungsweg durch Regelung des Strömungswiderstands der variablen Ab
strömöffnung 5 und/oder der Förderleistung der Ventilatoreinheiten 2 ein
zustellen. Diese Regelungsaufgabe wird von der Steuereinheit 3 ausgeführt.
In einer besonders bevorzugten Weiterbildung ist die Steuereinheit 3 dazu
eingerichtet, den vom ersten Drucksensor 61 gemessenen aktuellen Druck
im Rettungsweg mit einem Referenzwert zu vergleichen und die Differenz
zwischen dem gemessenen Druck im Rettungsweg und dem Referenzwert auf
eine voreingestellte Solldifferenz zu regeln. Diese Regelung kann einerseits
durch Regelung der Förderleistung der Ventilatoreinheit 2 und andererseits
durch Variation des Strömungswiderstands der Abströmöffnung 5 erfolgen.
Denkbar ist auch eine Kombination beider Regelungsparameter.
Fig. 5 zeigt die Verwendung einer erfindungsgemässen Vorrichtung zur
Überdrucklüftung eines Treppenhauses in einem mehrgeschossigen Gebäu
de. Die erfindungsgemässe Vorrichtung wird mittels Montageschienen 11 in
das Oberlicht der Aussentür des Treppenhauses des Gehäuses, welches als
Rettungsweg dient, montiert. Die Steuereinheit 3 ist über eine erste Signal
leitung 322 mit einem Brand- und/oder Rauchdetektor 41 sowie einem ma
nuellen Alarmtaster 42 verbunden, die beide im Bereich des Rettungswegs
angeordnet sind. Weiterhin weist der Rettungsweg in seinem oberen Bereich
eine variable Abströmöffnung 5 auf, die in diesem Ausführungsbeispiel in
das Dach des Gebäudes integriert ist. Die Stelleinrichtung 51 der variablen
Abströmöffnung 5 ist über eine zweite Steuerleitung 352 mit dem zweiten
Steuerausgang 351 der Steuereinheit 3 des Kompaktgeräts verbunden. Wei
terhin ist in der unmittelbaren Nähe der Abströmöffnung 5 ein erster Druck
sensor 61 innerhalb des Rettungswegs angeordnet, der über eine zweite Si
gnalleitung 342 mit dem zweiten Signaleingang 341 der Steuereinheit 3 des
Kompaktgeräts verbunden ist. Geht über eine erste Signalleitung 322 ein
Alarmsignal ein, so steuert die Steuereinheit 3 die Ventilatoreinheit 2 derge
stalt an, dass die Ventilatoreinheit 2 rauchfreie Frischluft aus der Umgebung
des Gebäudes in den Rettungsweg, d. h. in das Treppenhaus fördert. Gleich
zeitig steuert die Steuereinheit 3 die Stelleinrichtung 51 der variablen Ab
strömöffnung 5 über die zweite Steuerleitung 352 dergestalt an, dass ein in
Vorversuchen ermittelter Strömungswiderstand der Abströmöffnung 5 erzielt
wird. Vorteilhafterweise ist die Kombination aus Förderleistung der Ventila
toreinheit 2 und Strömungswiderstand der Abströmöffnung 5 dergestalt auf
die baulichen Verhältnisse im Rettungsweg abgestimmt, das sich optimale
Verhältnisse für die Überdrucklüftung bezüglich der durch den Rettungsweg
strömenden Luftmenge pro Zeit, deren Strömungsgeschwindigkeit sowie dem
sich im Rettungsweg ergebenen Überdruck ergeben.
In der gezeigten Ausführung hält die erfindungsgemässe Vorrichtung einen
konstanten Überdruck im Treppenhaus. Dies geschieht, indem über den er
sten Drucksensor 61 die Druckverhältnisse im Treppenhaus mit einem Refe
renzwert verglichen werden und die Förderleistung der Ventilatoreinheit 2
und/oder der Strömungswiderstand der Abströmöffnung 5 dergestalt einge
regelt werden, dass die Differenz zwischen dem im Treppenhaus gemessenen
Druck und dem Referenzdruck möglichst nahe an einem voreingestellten
Differenzdruck liegt. Dieser Solldifferenzdruck ist dabei so gewählt, dass sich
ein Überdruck im Treppenhaus einstellt, dessen Wert vorzugsweise zwischen
15 Pa und 35 Pa, insbesondere zwischen 10 Pa und 50 Pa liegt. Als Refe
renzwert kann der mittels eines zweiten Drucksensors 62 (nicht gezeigt) er
mittelte Druck in der Umgebung des Gebäudes herangezogen werden, wobei
an dieser Stelle vorteilhaft ein Differenzdrucksensor 63 (nicht gezeigt) an
stelle zweier getrennter Drucksensoren 61 und 62 für die Messung des
Drucks im Treppenhaus und die Messung des Drucks in der Umgebung des
Gebäudes verwendet wird.
Alternativ hierzu kann wie bereits beschrieben als Referenzdruck der über
ein Intervall der Dauer τ1 gemittelte Druck im Treppenhaus herangezogen
werden, wobei das Intervall vor Eintreten des Brandfalls liegen sollte. Dieser
über eine gewisse Zeit vor dem Brandfall gemittelte Druck im Treppenhaus
entspricht mit guter Genauigkeit dem Druck in der Umgebung des Gebäu
des. Auf diese Weise kann ein zweiter Drucksensor 62 für die Messung des
Aussendrucks eingespart werden.
Bei Rettungswegen mit grosser Länge, beispielsweise Treppenhäusern in ho
hen Gebäuden, kann vorteilhaft eine Mehrzahl erfindungsgemässer Vor
richtungen eingesetzt werden. Dabei wird diese Mehrzahl erfindungsgemä
sser Vorrichtungen im wesentlichen über die gesamte Länge des Rettungs
wegs verteilt angeordnet, so dass im Brandfall rauchfreie Frischluft an meh
reren Stellen gleichzeitig in den Rettungsweg gefördert wird, wobei die An
ordnung vorteilhaft so gewählt wird, dass sich eine möglichst homogene
Druckverteilung im Rettungsweg ergibt. So können beispielsweise in einem
dreissiggeschossigen Gebäude alle fünf Geschosse erfindungsgemässe Vor
richtungen angeordnet werden.
An dieser Stelle wird noch einmal ausdrücklich an die beiden Patentanmel
dungen des selben Anmelders vom gleichen Tage mit dem Titel "Anordnung
zur Einstellung einer Druckdifferenz" und "Selbststellende Abströmöffnung"
verwiesen, deren Offenbarungsgehalt ausdrücklich zum Offenbarungsgehalt
dieser Patentanmeldung gemacht wird. Insbesondere werden die Merkmale
der in diesen beiden Patentanmeldungen offenbarten Vorrichtungen und
Verfahren zum Gegenstand der vorliegenden Anmeldung gemacht.
Insbesondere kann eine Vorrichtung zur Rauchfreihaltung von Rettungswe
gen gemäss der vorliegenden Erfindung auf vorteilhafte Weise mit einer An
ordnung zur Einstellung einer Druckdifferenz, wie sie aus der genannten
Patentanmeldung desselben Anmelders vom gleichen Tage bekannt ist, zu
einer Gesamtanordnung zur Rauchfreihaltung von Rettungswegen in Ge
bäuden mittels Überdrucklüftung kombiniert werden. In einer solchen Ge
samtanordnung entfallen zusätzliche Ein- und Ausgänge für Signal- und
Steuerleitungen von Drucksensoren und Stelleinrichtungen der Abströmöff
nung an der Steuereinheit der erfindungsgemässen Vorrichtung, wodurch
sich die Installation einer solchen Gesamtanordnung weiter vereinfacht.
Eine weitere wesentliche Erhöhung der Betriebssicherheit kann erreicht
werden, wenn die erfindungsgemässe Vorrichtung zur Rauchfreihaltung von
Rettungswegen in Gebäuden mit einer selbststellenden Abströmöffnung
kombiniert wird, wie sie der weiteren Anmeldung desselben Anmelders vom
gleichen Tage bekannt ist. Für eine Verwendung der selbststellenden Ab
strömöffnung in Kombination mit der erfindungsgemässen Vorrichtung zur
Rauchfreihaltung von Rettungswegen in Gebäuden wird die selbststellende
Abströmöffnung 5 dergestalt konfiguriert, dass im Falle eines Ausfalls der
Spannungsversorgung der selbststellenden Abströmöffnung oder eines Steu
ersignals auf der zweiten Steuerleitung 352 zur selbststellenden Abströmöff
nung 5 die Stelleinrichtung 51 der Abströmöffnung 5 den Strömungswider
stand der Abströmöffnung 5 selbsttätig verringert. Auf diese Weise kann eine
sichere Funktion der Gesamtanordnung zur Rauchfreihaltung von Ret
tungswegen in Gebäuden mittels Überdrucklüftung auch bei Ausfall der
Netzversorgung oder bei Zerstörung einer sonst üblichen Steuerleitung zwi
schen Abströmöffnung und Steuereinheit gewährleistet werden.
Claims (14)
1. Vorrichtung zur Rauchfreihaltung von Rettungswegen in Gebäuden,
insbesondere von innenliegenden Treppenhäusern, welche die folgenden
Komponenten umfasst, die in ein Kompaktgerät, vorzugsweise in ein
gemeinsames Gehäuse (1) integriert sind:
- - Eine Ventilatoreinheit (2), welche mindestens einen vorzugsweise ge kapselten Ventilator (21) aufweist, wobei die Ventilatoreinheit (2) dazu vorgesehen ist, rauchfreie Luft vorzugsweise aus der Umgebung eines Gebäudes in einen Rettungsweg des Gebäudes zu fördern,
- - Eine Steuereinheit (3), welche einen Eingang (31) für eine Versorgungs spannung, einen ersten Signaleingang (312) für eine erste Signalleitung (322) von einem Alarmmelder (4) wie einem Brand- und/oder Rauchde tektor (41) oder einem manuellen Alarmtaster (42) und einen ersten Steuerausgang (331) für eine erste Steuerleitung (332) zur Ansteuerung der Ventilatoreinheit (2) aufweist, wobei die Steuereinheit (3) dazu ein gerichtet ist, aus einem am ersten Signaleingang (312) anliegenden Si gnal, welches einen Brandfall signalisiert, ein Steuersignal zu generie ren, mittels welchem die Ventilatoreinheit (2) über die erste Steuerlei tung (332) dergestalt angesteuert wird, dass sie beginnt, rauchfreie Luft in den Rettungsweg zu fördern.
2. Vorrichtung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
Kompaktgerät einen Montagerahmen (11) oder Montageschienen (12)
aufweist, der eine Montage des Kompaktgeräts in Rahmen vorzugsweise
standardisierter Grösse beispielsweise von Fenstern, Oberlichtern oder
Türen ermöglicht.
3. Vorrichtung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Steuereinheit (3) einen zweiten Steuerausgang (351) für eine zweite
Steuerleitung (352) für eine variable Abströmöffnung (5) mit vorzugs
weise elektrischer Stelleinrichtung (51) aufweist, und die Steuereinheit
(3) dazu eingerichtet ist, aus einem am ersten Signaleingang (321) an
liegenden Signal, welches einen Brandfall signalisiert, ein Steuersignal
zu generieren, mittels welchem eine variable Abströmöffnung (5) über
die zweite Steuerleitung (352) angesteuert wird, insbesondere ein vor
eingestellter Strömungswiderstand der Abströmöffnung (5) eingestellt
wird.
4. Vorrichtung gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Steuereinheit (3) einen zweiten Signaleingang (341) für eine zweite Si
gnalleitung (342) von einem Drucksensor (6) aufweist, insbesondere von
einem im Rettungsweg angeordneten ersten Drucksensor (61), vorzugs
weise von einem Differenzdrucksensor (63), und dazu eingerichtet ist,
im Brandfall die variable Abströmöffnung (5) über die zweite Steuerlei
tung (352) dergestalt anzusteuern, dass durch Variation des Strö
mungswiderstands der Abströmöffnung (5) ein voreingestellter Druck,
insbesondere Überdruck, im Rettungsweg erzielt wird.
5. Vorrichtung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Steuereinheit (3) einen zweiten Signaleingang (341) für eine zweite Si
gnalleitung (342) von einem Drucksensor (6) aufweist, insbesondere von
einem im Rettungsweg angeordneten ersten Drucksensor (61), vorzugs
weise von einem Differenzdrucksensor (63), und dazu eingerichtet ist,
im Brandfall die Ventilatoreinheit (2) dergestalt anzusteuern, dass
durch Variation der Förderleistung der Ventilatoreinheit (2) ein vorein
gestellter Druck, insbesondere Überdruck im Rettungsweg erzielt wird.
6. Vorrichtung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
Kompaktgerät modular um weitere Ventilatoreinheiten (2) erweitert
werden kann, dergestalt dass bei Erweiterung des Kompaktgeräts um
eine weitere Ventilatoreinheit (2) diese automatisch mit dem oder mit
einem ersten Steuerausgang (331) verbunden ist.
7. Vorrichtung gemäss Anspruch 6, dergestalt, dass die Ventilatoreinhei
ten (2) entweder synchron über eine erste Steuerleitung (332) mit einem
ersten Steuerausgang (331) der Steuereinheit (3) angesteuert werden
oder individuell über individuelle erste Steuerleitungen (332) angesteu
ert werden, welche an individuelle erste Steuerausgänge (331) ange
schlossen sind.
8. Vorrichtung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
Kompaktgerät eine Notstromversorgung (7) mindestens für die Steuer
einheit (3) aufweist.
9. Vorrichtung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Steuereinheit (3) einen vierten Steuerausgang (371) für eine vierte Steu
erleitung (372) zu einem automatischen Türschliesser (8), vorzugsweise
zu einem Freilauftürschliesser, aufweist und dazu eingerichtet ist, im
Brandfall den Türschliesser (8) dergestalt anzusteuern, dass dieser eine
zum Rettungsweg führende Türe schliesst.
10. Vorrichtung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
Kompaktgerät einen internen, beispielsweise akustischen oder opti
schen Signalgeber (101) umfasst und dass die Steuereinheit (3) dazu
eingerichtet ist, im Brandfall den internen Signalgeber (101) dergestalt
anzusteuern, dass dieser ein Alarmsignal erzeugt.
11. Vorrichtung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
Kompaktgerät einen dritten Steuerausgang (361) für eine dritte Steuer
leitung (362) für einen externen, beispielsweise optischen oder akusti
schen Signalgeber (102) umfasst und die Steuereinheit (3) dazu einge
richtet ist, im Brandfall ein Steuersignal für den externen Signalgeber
(102) dergestalt zu generieren, dass dieser ein Alarmsignal erzeugt.
12. Vorrichtung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der
Steuereinheit (3) ein Betriebszustand eingestellt werden kann, der zur
Be-/Entlüftung von Rettungswegen ausserhalb von Brandfällen dient
und der insbesondere durch eine Frischluftzufuhr mittels der Ventila
toreinheit (2) und/oder durch eine Entlüftung über eine kontrolliert ge
öffnete Abströmöffnung (5) charakterisiert ist, wobei die resultierende
Druckerhöhung im Rettungsweg unter 5 Pa, vorzugsweise unter 1 Pa
beträgt.
13. Verwendung einer Vorrichtung gemäss Anspruch 1 zur Rauchfreihal
tung eines Rettungswegs, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrich
tung dergestalt montiert wird, dass die Ventilatoreinheit (2) im Brandfall
rauchfreie Frischluft aus der Umgebung in den Rettungsweg, vorzugs
weise an einem tiefliegenden Punkt, fördern kann und die Steuereinheit
(3) mit einer Spannungsversorgung und einem Alarmmelder (4) wie ei
nem Brand- und/oder Rauchmelder (41) und/oder manuellen Alarmta
ster (42) jeweils über eine erste Signalleitung (322) verbunden ist.
14. Verwendung mehrerer Vorrichtungen gemäss Anspruch 1 zur Rauch
freihaltung eines Rettungswegs in einem mehrgeschossigen Gebäude,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtungen dergestalt montiert
werden, dass die Ventilatoreinheiten (2) rauchfreie Frischluft aus der
Umgebung in den Rettungsweg fördern können und die Steuereinheiten
(3) mit einer Spannungsversorgung und einem Alarmmelder (4) wie ei
nem Brand- und/oder Rauchmelder (41) und/oder manuellen Alarmta
ster (42) jeweils über eine erste Signalleitung (322) verbunden sind, wo
bei die Vorrichtungen so angeordnet sind, dass die rauchfreie Luft im
Brandfall an mehreren Stellen des Rettungswegs, die im wesentlichen
gleichmässig über die Länge des Rettungswegs verteilt sind, in den
Rettungsweg gefördert wird, so dass sich im gesamten Rettungsweg eine
im wesentlichen homogene Druckverteilung ergibt.
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