DE4203613A1 - Steuersystem fuer raumheizanlagen - Google Patents
Steuersystem fuer raumheizanlagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Steuersystem für Raumheizanlagen. Diese
umfassen regelmäßig in verschiedenen Räumen angeordnete wärmeabgebende
Elemente, die in verschiedenster Weise ausgebildet sind. Diese Elemente
sind alle jeweils über ein einstellbares Raumventil mit der Vorlauflei
tung eines Wärmefluid-Umlaufkreises mit Umwälzpumpe verbunden, der über
ein einstellbares Mischventil an eine oder mehrere Heizquellen ange
schlossen ist. Das Steuersystem kann eine Zeitschaltuhr aufweisen, um in
Abhängigkeit von der Tageszeit oder dgl. unterschiedliche Steuerprogram
me für die Heizung der Räume zur Wirkung zu bringen. Das Steuersystem
arbeitet in Abhängigkeit von einer einstellbaren Soll-Temperatur und
einer durch Temperaturfühler gemessenen Ist-Temperatur und kann in
Abhängigkeit davon die Stellung des Mischventils steuern bzw. die
Umwälzpumpe ein- bzw. ausschalten.
Es ist dabei bekannt, auch die Außentemperatur durch einen Außentempera
turfühler zu berücksichtigen. Ferner ist zumeist in einem der Räume ein
Thermostat angeordnet, der die Ist-Temperatur ermittelt. Häufig kann die
Umwälzpumpe auch direkt und ausschließlich in Abhängigkeit von diesen
Thermostaten ein und ausgeschaltet werden. Ferner ist es bekannt den
einzelnen wärmeabgebenden Elementen statt eines einfachen Raumventils
ein Thermostatventil zuzuordnen um die Temperaturabgabe in den einzelnen
Räumen unabhängig beeinflussen zu können.
Diese bekannten Systeme arbeiten relativ träge und benötigen zur schnel
leren Anpassung die Messung auch der Außentemperatur. Ferner sind sie
relativ ungenau, da die Ist-Temperatur nur eines der Räume für die
zentrale Regelung erfaßt wird. Damit die Thermostatventile an den
einzelnen Heizkörpern auch wirksam sind, muß im System dauernd mit
relativ hoher Vorlauftemperatur gearbeitet werden.
Es ist Aufgabe der Erfindung hier Abhilfe zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch die Lehre des Anspruchs 1 gelöst.
Dieses neue System reagiert und arbeitet außerordentlich rasch und
empfindlich und ermöglicht die genaue Einhaltung unterschiedlicher Soll-
Temperaturen in den verschiedenen Räumen.
Das Steuersystem kann wie bisher über die Verstellung des Mischventils
und/oder über die Ein- oder Ausschaltung und ggf. auch über die volume
trische Regelung der Umwälzpumpe die Vorlauftemperatur des Wärmefluid-
Umlaufkreises generell auf den benötigten oder optimalen Wert ein
steuern. Dazu ist jedoch nicht mehr die Erfassung der Außentemperatur
erforderlich, da das Steuersystem auf Abweichungen zwischen Soll-Tempe
ratur und Ist-Temperatur in den verschiedenen Räumen außerordentlich
schnell und effektiv reagieren kann. Dies ist dadurch möglich, daß die
zur Verfügung stehende Wärmemenge in der Vorlaufleitung geballt zunächst
dem Raum zugeführt wird, der zum Ausgleich zwischen Ist-Temperatur und
Soll-Temperatur die größte Wärmemenge benötigt. Die weniger bedürftigen
Räume müssen demgegenüber eine Zeitlang zurückstehen, bis der Wärmebe
darf des zunächst bevorzugten Raumes etwa auf den Wärmebedarf der
anderen Räume abgesunken ist. Dieser Vorgang von Ermittlung der benötig
ten Vorlauftemperaturen, der Auswahl der höchsten benötigten Vorlauftem
peratur und der entsprechenden Öffnung bzw. Drosselung der verschiedenen
Raumventile setzt sich laufend fort, so daß nach einer gewissen Zeit ein
anderer Raum vom Steuersystem bevorzugt wird, der dann den größten
Wärmebedarf hat. Auf diese Weise wird der Wärmebedarf der verschiedenen
Räume auch bei in den Räumen unterschiedlichen Soll-Temperatureinstel
lungen rasch und sehr effektiv in optimaler Weise an einen annähernden
Gleichgewichtszustand angeglichen. Äußere Einflüsse auf den Wärmebedarf
des Raumes werden durch das Steuersystem automatisch und individuell
indirekt erfaßt und direkt ausgeglichen. Hierzu gehören Wärmeisolierung
des Raumes, Außentemperatur, Einwirkung von kaltem Wind oder warmer
Sonneneinstrahlung oder dergleichen. Thermostate an den einzelnen
wärmeabgebenden Elementen werden nicht benötigt, ja sie wären sogar
störend für das System.
Das Steuersystem kann aber auch jeden Kälteeinbruch in einem Raum z. B.
bei offenstehender Tür oder geöffnetem Fenster zuverlässig erkennen und
kann darauf steuerungsmäßig in der gleichen Weise, wie zuvor beschrie
ben, reagieren. Aus dem Gradienten des Abfalls der Ist-Temperatur kann
das Steuersystem erkennen, ob es sich um einen ernst zu nehmenden
Kälteinbruch handelt. Es reagiert zunächst darauf so, daß der Raum mit
dem Kälteinbruch in der Wärmemengenzufuhr bevorzugt wird und zwar auf
Kosten der anderen Räume. Erst wenn die Ist-Temperatur anzeigt, daß der
Kälteinbruch länger als erwünscht anhält, ein geöffnetes Fenster z. B.
vergessen ist, kann das Steuersystem die Wärmezufuhr zu diesem Raum auf
einen minimalen Wert drosseln und die Drosselung der Wärmezufuhr zu den
anderen Räumen wieder rückgängig machen. In diesem Fall ist es zweckmä
ßig, wenn das Steuersystem ein Melde- oder Alarmsystem auslöst.
Aus dem Anstiegsgradienten der Temperatur nach einem Kälteinbruch kann
das Steuersystem erkennen, daß z. B. das zuvor geöffnete Fenster ge
schlossen worden ist. Das Steuersystem sorgt dann dafür, daß die Bevor
zugung dieses Raumes rechtzeitig abgebrochen wird, wenn sich die Ist-
Temperatur der Soll-Temperatur wieder annähert.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen an einem
Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung das Steuersystem gemäß der Erfin
dung;
Fig. 2 eine typische Temperatur-Zeitkurve eines Raumes wie sie von dem
Steuersystem erfaßt und für die Steuerung berücksichtigt wird.
Fig. 1 zeigt eine typische Raumheizungsanlage in vereinfachter Aus
führungsform. Es wird angenommen, daß drei Räume 1 bis 3 heizungsmäßig
versorgt werden müssen. Jedem Raum ist wenigstens ein wärmeabgebendes
Element 11a, 11b, 11c zugeordnet. Dieses kann in beliebiger bekannter
Weise ausgebildet sein. Jedes wärmeabgebende Element liegt in einem
Wärmefluid-Umlaufkreis 30, der - in Strömungsrichtung gesehen - von
einem Mischventil 8 ausgeht, eine Umwälzpumpe 9 und einen die Vorlauf
temperatur messenden Fühler 15 und für jeden Raum ein steuerbares
Raumventil 12a, 12b und 12c aufweist.
Ferner ist jedem Raum ein Temperaturfühler 10a, 10b, 10c zugeordnet, der
die Ist-Temperatur des Raumes mißt.
Das Mischventil 8 ist so verstellbar, daß ein gewünschter Anteil des
Wärmefluids aus der Rücklaufleitung des Umwälzkreises 30 durch einen
Heizungsofen oder dgl. Wärmequelle 6 oder durch den Wärmetauscher 7
eines die Heizquelle 6 und eine Umwälzpumpe 6a umfassenden Heizkreises
fließt. Über das Mischventil 8 kann somit die Vorlauftemperatur in der
Vorlaufleitung 31 des Umwälzkreises 30 eingestellt werden. Die Vorlauf
temperatur bzw. die Wärmemenge kann auch beeinflußt werden durch Ein-
oder Ausschalten der Umwälzpumpe 9 oder auch durch Verwendung einer in
ihrer volumetrischen Leistung regelbaren Umwälzpumpe.
Das Steuersystem weist eine zentrale Steuereinrichtung 4 mit einem
Rechner 14 auf, dem ein Zeitgeber 5 zugeordnet ist. Es ist ersichtlich,
daß die Raumtemperaturfühler 10a bis 10c ebenso wie die Temperaturfühler
16 für die Rücklauftemperatur und 15 für die Vorlauftemperatur im
Umwälzkreis 30 an die zentrale Steuereinheit 4 angeschlossen sind und
diese mit den entsprechenden Meßwerten beliefert. An der zentralen
Steuereinrichtung kann für jeden Raum eine individuell einstellbare
Vorwähleinrichtung 13a bis 13c für die Raum-Soll-Temperatur vorgesehen
sein. Die Vorwahl kann auch in den einzelnen Räumen erfolgen.
Die Steuereinrichtung 4 ist über entsprechende Steuerleitungen mit dem
einstellbaren Mischventil 8 und der ein- und ausschaltbaren bzw. volu
metrisch regelbaren Umwälzpumpe 9 verbunden.
Die Vorlaufleitung 31 ist mit den wärmeabgebenden Elementen 11a bis 11c
in den verschiedenen Räumen 1 bis 3 jeweils über ein regelbares Ventil
12a, 12b, 12c verbunden, welche über Steuerleitungen mit der zentralen
Steuereinheit 4 verbunden sind.
Die zentrale Steuereinrichtung 4 kann zusätzlich ein Melde- oder Warn-
System 11, z. B. in Form von Warnleuchten, aufweisen.
In der Praxis kann die zentrale Steuereinrichtung 4 an einer übersicht
lichen und leicht zugänglichen Stelle im Gebäude angeordnet sein, so daß
im Vorbeigehen die momentane Arbeitsweise und die Einstellungen und
etwaige Warnmeldungen wahrgenommen werden können. Das Meldesystem 11
kann aber auch getrennt von der Einrichtung 4 an übersichtlicher Stelle
für sich allein angeordnet sein.
Die Arbeitsweise wurde im einzelnen weiter oben schon besprochen. Die
Steuereinrichtung erfaßt über die Fühler 10a bis 10c die jeweilige Ist-
Temperatur in den verschiedenen Räumen. Die Soll-Wert-Temperaturen
werden entsprechend vorgegeben. Die Vorlauftemperatur in der Vorläuflei
tung 31 kann z. B. in Abhängigkeit der größten Differenz oder der Summe
der Differenzen zwischen Soll-Temperaturen und Ist-Temperaturen über die
Regelung des Mischventils 8 und/oder der Umwälzpumpe 9 eingeregelt und
über den Temperaturfühler 15 überwacht werden. Hierzu kann auch die
Rücklauftemperatur vom Fühler 16 als Steuergröße berücksichtigt werden.
Die Heizkörper oder dgl. Elemente 11a bis 11c in den einzelnen Räumen
werden individuell über die Ventile 12a bis 12c angesteuert. Auf diese
Weise kann in den Räumen für die Einhaltung unterschiedlicher Soll-
Temperaturen mit großer Genauigkeit Sorge getragen werden. Die Soll-
Temperaturen können nicht nur bei 13a bis 13c vorgewählt werden, sondern
sie können auch über die Zeitschaltuhr 5 nach einem vorbestimmten
Programm verändert werden. Diese Änderungen werden durch den Rechner 14
automatisch berücksichtigt, um ggf. bei einer solchen Änderung den Raum
herauszufinden, für den die höchste Vorlauftemperatur benötigt wird, um
für diesen Raum das Raumventil 12a voll zu öffnen und entsprechend die
anderen Ventile zu drosseln, so daß die in der Vorlaufleitung 31 zuge
führte Wärmemenge vornehmlich dem Raum zugeführt werden, der zum An
gleichen der Ist-Temperatur an die durch das Programm oder die Handein
stellung veränderte Soll-Temperatur größte Wärmemenge benötigt. Ent
sprechendes gilt für die ständige Überwachung der Raumtemperatur ebenso
wie für den Anheizvorgang oder für den Fall eines plötzlichen Kälteein
bruches, also Absinkens der Ist-Temperatur, wie dies beim Öffnen einer
Tür oder eines Fensters der Fall sein kann.
Dieser Fall ist anhand der Temperatur-Zeitkurve in Fig. 2 dargestellt.
Die gestrichelte Linie gibt die eingestellte Soll-Temperatur wieder, die
in diesem Fall unverändert bleibt. Die Ist-Temperatur 20 war zunächst
auf die Soll-Temperatur genau und gleichbleibend eingesteuert, bis beim
Punkt A ein Kälteeinbruch erfolgt, so daß die Ist-Temperatur mit vorbe
stimmten Gradienten bei, 21 abfällt. Der Abfall kann bis auf einen
Temperaturwert bei 22 erfolgen. Der Rechner 14 kann über den Zeitgeber 5
die Dauer des Kälteeinbruches überwachen und bei länger anhaltendem
Kälteeinfall das Raumventil des betreffenden Raumes schließen oder auf
einen niedrigen Temperaturweg drosseln und bei 11 eine entsprechende
Meldung oder Warnung geben.
Normalerweise wird das System auf das Absinken der Temperatur bei 21 mit
einem vollen Öffnen des betreffenden Raumventils und einem Drosseln der
anderen Raumventile reagieren, um so dem Kälteeinbruch in dem Raum zu
begegnen und die Voraussetzung zu schaffen, daß die Ist-Temperatur des
Raumes möglichst schnell wieder an die Soll-Temperatur angeglichen wird.
Dieser Vorgang kann in Abhängigkeit von dem Gradienten des Temperaturan
stieges bei 23 in Fig. 2 gesteuert werden der signalisiert, daß die
Kältequelle abgeschaltet, z. B. das Fenster wieder geschlossen worden ist.
Die Steuereinheit 4 stellt den normalen Überwachungs- und Steuerzustand
rechtzeitig vor Erreichen des Temperaturpunktes B wieder her.
Claims (5)
1. Steuersystem für Raumheizanlagen mit wärmeabgebenden Elementen in
verschiedenen Räumen, wenigstens einer Heizquelle, einem Wärmefluid-
Umlaufkreis mit Umwälzpumpe, welcher Umlaufkreis über ein einstell
bares Mischventil an die Heizquelle angeschlossen und mit seiner
Vorlaufleitung jeweils über einstellbare Ventile mit den wärmeabge
benden Elementen verbunden ist, und bei dem das Steuersystem in
Abhängigkeit von einer Zeitschaltuhr und/oder von einer einstellbaren
Soll-Temperatur und einer Ist-Temperatur die Umwälzpumpe ein- bzw.
ausschaltet und/oder das Mischventil steuert, dadurch gekennzeichnet,
daß die einstellbaren Raumventile (12a-12c) zentral von dem Steuer
system (4) steuerbar sind, das Steuersystem (4) eine Recheneinheit
(14) aufweist, die für jeden Raum (1, 2, 3) in Abhängigkeit von den
voneinander unabhängigen Soll-Temperaturen (13a-13c) und von der
jeweiligen Raum-Ist-Temperatur (10a-10c) eine zum Erreichen der
eingestellten Soll-Temperatur erforderliche raumspezifische Vorlauf
temperatur für das Wärmefluid ermittelt, die höchste der benötigten
Vorlauftemperaturen auswählt und das Raumventil (12 oder 12b oder
12c) öffnet, das den Raum mit der höchsten benötigten Vorlauftempera
tur voll öffnet und die Raumventile (12a oder 12b oder 12c) der
anderen Räume (10a oder 10b oder 10c) drosselt.
2. Steuersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rech
nereinheit (14) die zeitliche Änderung des Ist-Wertes der Temperatur
in jedem Raum (10a-10c) überwacht und bei einem vorbestimmten
Abfall-Gradienten der Temperatur/Zeitkurve eines Raumes (10a-10c)
das diesem Raum zugeordnete Raumventil (12a-12c) öffnet und gleich
zeitig die Raumventile der anderen Räume drosselt.
3. Steuersystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rech
nereinheit (14) bei einem vorbestimmten Anstiegs-Gradienten der
Temperatur/Zeitkurve des Raumes, für den zuvor ein bestimmter Abfall
der Ist-Temperatur festgestellt wurde, das diesem Raum zugeordnete
Raumventil wieder drosselt und die Drosselung der Raumventile der
anderen Räume rückgängig macht.
4. Steuersystem nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Recheneinheit (14) dann, wenn der Abfall der Temperatur/Zeitkurve
über eine vorbestimmte Zeitdauer (24) hinaus anhält, das dem Raum
zugeordnete Raumventil gänzlich schließt oder stark drosselt und die
Drosselung der Raumventile der anderen Räume rückgängig macht.
5. Steuersystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rechen
einheit mit dem Schließen oder starken Drosseln des betreffenden
Raumventils ein zentrales Melde- oder Alarmsystem (11) auslöst.
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