DE432387C - Vorrichtung zum Enthaaren und Spuelen von Haeuten und Fellen - Google Patents

Description

• Vorrichtung zum Enthaaren und Spülen von Häuten und Fellen. Beim Enthaaren von Fellen mittels keilförniiger Schaberklingen ist es erforderlich, daß die Schaberklingen eine große Bewegungsfreiheit besitzen, um sich den Dickenunterschieden der zu enthaarenden Felle augenblicklich und genau anpassen zti können. Die bisher üblichen Schabereinrichtungen genügten aber diesem Erfordernis nur in ganz unvollständiger Weise; denn dieselben waren bloß in Parallelführungen verschiebbar und konnten daher wohl seitlich ausweichen, nicht aber sich in dem Maße an die Unebenheiten der Felloberfläche anschmiegen, wie dies für die Erwirkung einer einwandfreien Enthaarung erforderlich ist. Die Erfindung betrifft nun eine Vorrichtung, bei welcher die Schaberklingen außer einer seitlichen Schubbewegung auch noch eine Drehbewegung in senkrechter Ebene um eine mittlere Tragwelle ausführen können, wodurch naturgemäß ein viel gefühlsmäßigeres Arbeiten der Klingen gesichert wird. Die gute Wirkungsweise der Vorrichtung kann dabei noch dadurch erhöht werden, daß die Lager der Tragwellen ihrerseits wieder pendelnd am festen Gestell= rahmen der Vorrichtung aufgehängt sind.
• Wesentlich ist ferner noch, daß das Spülrohr zum Spülen der Häute an den freien Schenkelenden der Schaberklinge befestigt ist, wodurch sich eine besondere Versteifungsstrebe der Klingentragvorrichtung an dieser Stelle erübrigt.
• In der Zeichnung sind zwei beispielsweise Ausführungsformen in Abb. i und 3 in einer Vorderansicht und in Abb. 2 und q. in einem Querschnitt bzw. in einer Seitenansicht veranschaulicht.
• Gemäß diesen Ausführungsformen besteht die neue Enthaarungsvorrichtung in der Hauptsache aus zwei gleichartigen, teils festen, teils beweglichen Schabereinrichtungen a und b und einer senkrecht beweglichen Platte c, die bei ihrem Aufwärtsgang zwischen diesen Schabern hindurchgeht. Über diese Platte wird das zu enthaarende Fell d hälftig gefaltet in der in Abb. 2 ersichtlichen Weise gelegt.
• Jede Schabereinrichtung setzt sich aus einer Tragwelle e, zwei durch Streben f versteiften Supporten g, einer keilförmig gebogenen, an den Streben f bzw. an den Supporten g befestigten Winkelschiene h und einer in den Winkelschienen gelagerten Schaherklinge i zusammen. Die Schaberklinge weist demzufolge auch die an sich bekannte Keilform auf, und ihre nach unten gerichtete Spitze begünstigt in bestmöglichster Weise eine seitliche Abstreifung der Haare. Hierin wird sie übrigens noch in an sich bekannter '\@-eise durch eine Preßluft- oder Wasserspülvorrichtung j, welche oberhalb der Klinge quer zur Bewegungsrichtung der Platte c angeordnet ist, unterstützt, so daß die Felle nach Entnahme von der Maschine in einwandfreier Weise enthaart und gereinigt sind.
• Damit nun die beiderseits der Platte c angeordneten Schabereinrichtungen den verschiedenen Stärkenunterschieden der Felle folgen können, ist bloß eine derselben fest und die andere in der Achsenrichtung verschiebbar angeordnet (Abb. i und 2), oder aber beide Schabereinrichtungen sind mit einem am Maschinengestell angelenkten Gegengewichtshebel derart verbunden, daß sie heim Ausschwingen der Gegengewichte von der Platte abgehoben bzw. gegen dieselbe angepreßt werden. In der ersten Ausführung erfolgt die beiderseitige Anpressung der Schaberklingen i gegen die Platte mittels Zugfedern k, «-elche an den freien Enden der Tragwellen t# eingehängt sind und die bewegliche Sehaberklinge ständig gegen die feststehende Klinge heranziehen. In der zweiten Ausführung hingegen stehen beide Schaber unter der Einwirkung von Gegengewichten. Zu diesem Zwecke lagern die freien Enden der Tragwellen e in Lagerbüchsen L, die ihrerseits wieder zwischen zwei Spurzapfen drehbar in ausgesparten Schwinghebeln tra befestigt sind. Die Schwinghca,el m sind dabei mit ihrem oberen Ende am Maschinenrahmen n angelenkt, während die unteren Enden unter Vermittelung von Schubgestängen o mit Kniehebeln p in Verbindung stehen, deren wagerechte Schenkel p' mit verschiebbaren Gewichten q ausgerüstet sind.
• Für den Gebrauch wird das zu enthaarende Fell hälftig gefaltet über die Platte c derart ausgebreitet, (laß dessen beide Hälften auf die senkrechten Flachseiten dieser Platte zu liegen kommen. Hierauf wird die mechanisch oder von Hand betätigte Platte c zwischen die beiden Schabereinrichtungen a und b eingeführt und das Fell der gemeinsamen Einwirkung der Schaber und des L uft-bzw. des Wasserstromes ausgesetzt.
• Die gleiche Einrichtung kann übrigens auch auf den bekannten Entwässerungsmaschinen zum Abstreifen der beiderseits an der Hautoberfläche anhaftenden Schicht chemischer Lösungen dienen. In diesem Falle wird man vorzugsweise zwei hintereinander angeordnete Schaberklingen verwenden.

Claims (3)

1. PATENT-ANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum Enthaaren und Spülen von Häuten und Fellen, bei welcher keilförmige, fest oder beweglich gelagerte Schaberklingen ein- oder beidseitig auf die zu enthaarenden, hälftig über eine angetriebene, zwischen der. Schabern auf und ab bewegte Platte gefalteten Felle einwirken, dadurch gekennzeichnet, daß jede Schaberklinge (i) unter Vermittelung voll zwei durch Streben (f) versteiften Supporten (g) um eine mittlere Tragwelle (e) schwingbar angeordnet ist.
2. 2. Ausführungsform nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dieLager (l) für die Tragwellen (e) pendelnd am festen Gestellrahmen der Vorrichtung aufgehängt sind.
3. 3. Ausführungsform mich Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß (las Spülrohr (j) der Spülvorrichtung derart an den freien Schenkeln der Scbaberklinge (i) befestigt ist, daß es gleichzeitig als Versteifungsstrebe für die Tragvorrichtung des Schabers dient.