DE4323533A1 - Spinnhülse - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Spinnhülse für eine Spinnma­ schine, beispielsweise eine Ringspinnmaschine, in der mit­ tels Spindeln, auf welche Spinnhülsen aufgesteckt sind, ge­ strecktes und gedrehtes Garn aufgewunden wird.

Spinnhülsen werden üblicherweise aus Polycarbonat herge­ stellt, wobei dieses Material in der Vergangenheit den An­ forderungen genügt hat.

Bei der Weiterentwicklung von Spinnmaschinen geht es unter anderem darum, die Produktionsleistung zu erhöhen, was bei Ringspinnmaschinen durch Erhöhung der Spindeldrehzahl auf über 20 000 U/min und durch Verkürzung der Doffzeiten er­ reicht wird. Es hat sich gezeigt, daß bei der Leistungs­ steigerung von Spinnmaschinen die heutige Spinnhülse zu ei­ nem Problemteil wird, da bei Polycarbonat-Spinnhülsen hohe Verschleißraten festgestellt werden. Der Verschleiß an der Innenseite der Hülsen führt unter anderem dazu, daß durch die zunehmende Aufrauhung der Innenfläche unzulässig hohe Aufsteck- bzw. Abziehkräfte auftreten und die dadurch nicht mehr gewährleistete Hülsenposition zu Störungen im Spinn- und Doffprozeß führt.

Es stellt sich deshalb die Aufgabe, eine Spinnhülse zu ent­ wickeln, die den hohen Anforderungen in einer schnell lau­ fenden Spinnmaschine gerecht wird und die erwähnten Nach­ teile der bekannten Spinnhülsen vermeidet.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Spinnhülsen aus thermoplastischem Polyester hergestellt werden. Aus diesem Werkstoff hergestellte Spinnhülsen weisen eine wesentlich niedrigere Verschleißrate und bessere Gleiteigenschaften als die bekannten aus Polycarbonat auf. Daneben sind die Abzugs- und Aufsteckkräfte, die bei der Verwendung der neuen Hülsen aufgebracht werden müssen, um mehr als die Hälfte gegenüber den Aufsteckkräften bei Polycarbonat-Hülsen ver­ mindert.

Bevorzugt wird als thermoplastischer Polyester-Werkstoff der Kunststoff Polybutylenterephthalat (PBTP) verwendet.

In der bevorzugten Ausführungsform ist der Werkstoff PBTP so weiterentwickelt, daß der Formschwund beim Abkühlen nach der Herstellung gemindert sowie die Dämpfbeständigkeit ge­ währleistet ist. Die weiterentwickelten Hülsen erfüllen die Qualitätsanforderungen, wenn das Schwundmaß in Verarbei­ tungsrichtung bzw. quer dazu ausgeglichen und weniger als 1,7%, bevorzugt höchstens 1,3% beträgt.

Im folgenden wird die Erfindung anhand der Figur im ein­ zelnen beschrieben.

Die Figur zeigt eine Spindel mit einer aufgesteckten Spinn­ hülse. Die Spindel 10 besteht aus einem Spindelschaft 16, der zweifach gelagert ist und in einen sogenannten Wirtel 14 sowie einen Spindelaufsatz 12 eingepreßt ist. Der Spindel­ schaft 16 und der Wirtel 14 werden bevorzugt aus Stahl ge­ fertigt, während für den Spindelaufsatz 12 ein Aluminium­ werkstoff mit Vorteil zu wählen ist. Auf dem Spindelaufsatz 12 sitzt eine sogenannte Unterwindkrone 22, die nach Fer­ tigstellung eines vollgewickelten Garnkörpers auf der Hülse 18 zur Sicherung des Spinngarns durch Aufwickeln von Garn in mehreren Umdrehungen sowie als Anschlag für die Hülse 18 verwendet wird. Im oberen Teil des Spindelaufsatzes 12 sind elastische Hülsenkupplungen 20 in Bohrungen im Spindelauf­ satz 12 eingesetzt, die die Spinnhülsen 18 dadurch halten, daß sie nach Aufstecken einer Hülse 18 auf dem Spindelauf­ satz 12 radial zusammengepreßt werden. Mit der neuen Hülse ist gewährleistet, daß auch nach einer größeren Anzahl von Doffvorgängen keine unzulässig hohe Haftkraft zwischen dem Innendurchmesser der Hülse 18 und dem Außendurchmesser des Spindelaufsatzes 12 entsteht.

Claims (3)

1. Spinnhülse (18) für eine Spinnmaschine, insbesondere Ringspinnmaschine, in der mittels Spindeln (10), auf welche Spinnhülsen (18) aufgesteckt sind, gestrecktes und gedrehtes Garn aufgewunden wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Spinnhülsen (18) aus thermoplastischem Polyester hergestellt sind.

2. Spinnhülse (18) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als thermoplastischer Polyester-Werkstoff der Kunststoff Polybutylenterephthalat (PBTP) verwendet wird.

3. Spinnhülse (18) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Werkstoff der Hülsen derart modifi­ ziert ist, daß in Verarbeitungsrichtung und quer dazu der relative Schwund weniger als 1,7%, bevorzugt höch­ stens 1,3% beträgt.