DE4321417A1 - Ortungsverfahren zum Wiederauffinden gestohlener oder nicht auffindbarer Fahrzeuge und Anordnung zum Durchführen des Verfahrens - Google Patents
Ortungsverfahren zum Wiederauffinden gestohlener oder nicht auffindbarer Fahrzeuge und Anordnung zum Durchführen des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Ortungsverfahren zum Wiederauf
finden gestohlener oder nicht auffindbarer Fahrzeuge gemäß
Oberbegriff Patentanspruch 1 sowie eine Anordnung zum
Durchführen des Verfahrens gemäß Oberbegriff des Pa
tentanspruchs 6 bzw. Patentanspruchs 11.
Der Diebstahl von Fahrzeugen wird durch den Umstand begün
stigt, daß optische und akustische Diebstahlswarnanlagen
nach kurzer Zeit wieder abschalten müssen bzw. daß sie von
versierten Autodieben schnell außer Betrieb genommen wer
den. Damit ist ein gestohlenes Auto als solches nicht mehr
erkennbar. Nachträgliche Änderungen an Nummernschild, Op
tik oder gar Fahrgestellnummer und Kfz-Papieren machen
eine Auffindung zum puren Zufall, wenn nicht mit hohem
Aufwand gefahndet werden soll.
Da Diebstähle - egal mit welcher Alarmanlage ein Auto aus
gerüstet ist - grundsätzlich nicht verhindert werden kön
nen, sollte eine Möglichkeit geschaffen werden, die
gestohlenen Fahrzeuge schnell wieder zu finden, zumal wenn
sie ins Ausland geschafft werden sollen.
Von der Firma Ford wurde daher ein Satelliten-Ortungssy
stem entwickelt, das auf dem an sich bekannten Globalen
Positionssystem (GPS) beruht und mit dessen Hilfe Fahr
zeuge sehr präzise (in Europa auf etwa 5 m genau) geortet
werden können. Zur Fahndung bzw. zur Identifizierung ge
stohlener Fahrzeuge werden bei diesen System u. a. die vom
gestohlenen Fahrzeug per Funk ausgesendeten Daten über die
Fahrgestellnummer und gegebenenfalls eines individuell für
den Fahrzeugbesitzer festgelegten Codes verwendet (vgl.
hierzu die in der Südwestpresse vom 16.01.93 und 25.03.93
erschienenen Berichte über dieses System).
Problematisch bei diesem System ist die Tatsache, daß beim
Ausfall von Satelliten die Funktionsfähigkeit des Systems
für große Ausleuchtungsbereiche insgesamt in Frage ge
stellt ist.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, zum einen ein Or
tungsverfahren und zum anderen eine Anordnung zum Durch
führen des Verfahrens zu schaffen, die flächendeckend
einen möglichst zuverlässigen und funktionssicheren Be
trieb gewährleisten.
Die erfindungsgemäße Lösung in bezug auf das zu schaffende
Verfahren ist durch die kennzeichnenden Merkmale des Pa
tentanspruchs 1 wiedergegeben und in bezug auf die zu
schaffende Anordnung durch die kennzeichnenden Merkmale
des Patentanspruchs 6 und des Patentanspruchs 11. Die üb
rigen Ansprüche enthalten vorteilhafte Aus- und Weiterbil
dungen des erfindungsgemäßen Verfahrens (Ansprüche 2 bis
5) und der erfindungsgemäßen fahrzeugseitigen Anordnung
zum Durchführen des Verfahrens (Ansprüche 7 bis 10).
Mit der erfindungsgemäßen Lösung kann zwar ein Diebstahl
nicht verhindert werden, eine Wiederbeschaffung bzw. Wie
derauffinden ist jedoch relativ einfach möglich.
Die Erfindung kann u. a. für folgende Anwendungen vorteil
haft eingesetzt werden:
- 1. Auffinden gestohlener Fahrzeuge, vom einfachen Diebstahl bis zum Carjacking.
- 2. Getarnte Verfolgung bei der Verbrechensbekämpfung.
- 3. Gezieltes und schnelles Wiederfinden von Neufahr zeugen auf Halden.
- 4. Zukünftig erweiterbar um automatische Mauterhe bung.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels näher erläutert:
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist ein Fahrzeug mit einer
Alarmanlage und mit einem diebstahl- und manipuliersicher
im oder am Fahrzeug angebrachten Sender/Empfänger (Trans
ponder) ausgerüstet, wobei letzterer von der Alarmanlage
angesteuert wird. Wird nun die Alarmanlage z. B. infolge
eines Diebstahls aktiviert, wird von ihr ein Alarmsignal
an den Transponder übertragen, der daraufhin mit Aussen
dung von codierten Signalen beginnt.
Ein flächendeckendes Netz von Empfangsstellen leitet das
empfangene Signal mit der Ortsangabe der Empfangsstelle an
eine Zentrale weiter.
Mit der erhaltenen Bereichsmeldung und/oder einer über die
Zeit daraus abzuleitenden Erfassung des zurückgelegten We
ges des gestohlenen Fahrzeugs kann dann eine Feinortung,
bzw. Verfolgung durch Fahrzeuge/Flugzeuge/Hubschrauber
mittels Kleinpeilern (handheld) vorgenommen werden. Semi
mobile oder stationäre Signaldetektoren können dabei den
Fandungsbereich ergänzen.
Um auch Fahrzeuge zu orten, bei denen kein Alarm ausgelöst
wurde - z. B. bei Carjacking oder bei Fluchtfahrzeugen -
kann durch alle Empfangsstellen, Detektoren und Peiler
(hand held) auch ein suchruf nach dem nichtauffindbaren
Fahrzeug gestartet werden oder die Aussendung eines Peil
tons durch das gesuchte Fahrzeug veranlaßt werden, der
vorzugsweise fahrzeug- und/oder fahrzeughalterspezifische
Informationen wie Fahrgestellnummer usw. enthält.
Der Transponder muß im Fahrzeug so angebracht sein, daß er
nicht manipulierbar ist und daß er bei Entfernung aus dem
Fahrzeug oder bei Stromunterbrechung dieses fahruntüchtig
macht. Mit dem Einbau des Transponders in die Motorelek
tronik ist der zweite Punkt erfüllt. In der Fahrzeugelek
tronik kann für den Fall einer Stromunterbrechung zusätz
lich eine Notbatterie eingebaut sein, die es erlaubt für
eine befristete Zeit Notsignale zu senden. Diese Maßnahme
ist vor allen für den Fall wichtig, daß das gestohlene
Fahrzeug auf einem anderen Fahrzeug transportiert wird und
nicht selbst fährt.
Die Manipulationssicherheit wird durch ein werksseitig co
diertes Programmieren der Fahrgestellnummer (Kfz-Ident-
Nr.) sichergestellt. Ein Austausch der Motorelektronik
sollte nur in autorisierten Werkstätten mit entsprechen
den Programmiergeräten möglich sein.
Um den Funkalarm auch bei unerlaubtem Tausch der Motor
elektronik sicherzustellen, kann die Kfz-Ident-Nr. und der
letzte Status des Transponders noch an einer zweiten
Stelle im Fahrzeug - z. B. in der Alarmanlage - gespeichert
werden, wodurch eine automatische Abfrage des neuen Trans
ponders auf Übereinstimmung verglichen wird.
Um nicht eine neue Infrastruktur aufbauen zu müssen,
sollte das Ortungssystem in bestehende Zellular-Mobil
funknetze wie z. B. in das D-Netz integriert werden.
Auch eine Antenne für die Warnanlage sollte gegen mutwil
lige Beschädigungen geschützt angebracht werden. Dazu bie
tet sich die Front- bzw. Heckscheibe - besser noch beide -
für eine integrierte Antenne an.
Dem Transponder können folgende Funktionen zugewiesen wer
den:
- 1. Impulsaussendung der Fahrgestell Nr. (Kfz-Ident- Nr.) nach Alarmimpuls zwecks Bereichserfassung.
- 2. Über Funk Aktivierung eines Dauertons mit aufmodu lierter Kfz-Ident-Nr. zwecks Peilung, Verfolgung und Sicherstellung.
- 3. Über Funk Abfrage der Kfz-Ident-Nr. für Überwa chungs- bzw. Kontrollaufgaben.
- 4. Abfrage der Kfz-Ident-Nr. über Diagnosestecker.
- 5. Abfrage der Serien-Nr. des Programmiergerätes, um Manipulationen mit etwaigen gestohlenen Program miergeräten zu erkennen.
Das geschilderte Ausführungsbeispiel weist folgende we
sentliche Vorteile auf:
- - gefälschte Nummernschilder oder Fahrgestell-Nr. spielen keine Rolle mehr;
- - Fahrzeugtyp und etwaige Fahrzeugdaten sind sofort bekannt;
- - nicht angemeldete Fahrzeuge sind erfaßbar (Händ lerfahrzeuge, Neuwagen);
- - Haldenfahrzeuge bei Herstellern sind leichter auf findbar.
Die Erfindung ist nicht auf das geschilderte Ausführungs
beispiel beschränkt, sondern vielmehr auf weitere über
tragbar. So ist es z. B. möglich die Ortsbestimmung über
das Mobilfunknetz mit der Ortsbestimmung über Satellit
(GPS) zu kombinieren.
Claims (11)
1. Ortungsverfahren zum Wiederauffinden gestohlener oder
nicht auffindbarer Fahrzeuge, gekennzeichnet durch fol
gende Merkmale:
- - durch einen von einer in oder am Fahrzeug angeord neten Alarmanlage oder durch ein per Funk übertra genes externes Abfragesignal ausgelösten Impuls startet ein diebstahl- und manipuliersicher im oder am Fahrzeug angebrachter Sender/Empfänger mit der Aussendung von codierten Funksignalen;
- - ein flächendeckendes Netz von Empfangsstellen emp fängt die ausgesendeten Funksignale und leitet sie mit der Ortsangabe des Fahrzeugs und/oder der die Funksignale jeweils empfangenden Empfangsstelle an eine Zentrale weiter, in der die Funksignale zu sammen mit den Ortsangaben ausgewertet werden.
2. Ortungsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß mit den erhaltenen Ortsangaben und/oder einer
über die Zeit daraus abzuleitenden Erfassung des zurückge
legten Weges des gestohlenen Fahrzeugs eine Feinortung
oder Ortsverfolgung mittels mobiler Peilstationen durchge
führt wird.
3. Ortungsverfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß zur Ortsverfolgung des gestohlenen Fahrzeugs zu
sätzliche semimobile und/oder stationäre Signaldetektoren
mit einbezogen werden.
4. Ortungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die externen Abfragesi
gnale von den Empfangsstellen und/oder mobilen Peilern
und/oder zusätzlichen semimobilen und/oder zusätzlichen
stationären Signaldetektoren ausgesendet werden.
5. Ortungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrgestellnummer des
Fahrzeugs im Sender/Empfänger, vorzugsweise auch in der
Alarmanlage in codierter Form manipuliersicher gespeichert
ist und bei Diebstahl vom Sender/Empfänger mit ausgesendet
wird.
6. Fahrzeugseitige Anordnung zur Durchführung des Or
tungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sender/Empfänger (Trans
ponder) diebstahl- und manipuliersicher im oder am Fahr
zeug angebracht ist, daß der Sender/Empfänger durch einen
von einer in oder am Fahrzeug angeordnete Alarmanlage oder
durch ein per Funk übertragenes externes Abfragesignal
ausgelösten Impuls gestartet ist und codierte Funksignale
aussendet.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sender/Empfänger in der Motorelektronik des Fahrzeugs
integriert ist.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß für den Fall einer Unterbrechung der
Stromversorgung des Sender/Empfängers im oder am Fahrzeug
eine in diesem Fall die Stromversorgung übernehmende Zu
satzbatterie vorgesehen ist.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Antenne des Sender/Empfänger in
die Heck- und/oder Frontscheibe des Fahrzeugs integriert
ist.
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Sender/Empfänger ein entsprechend
modifiziertes Autofunktelefon ist.
11. Netzseitige Anordnung zum Durchführen des Ortungsver
fahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die ortsfesten Empfangsstellen die Basissta
tionen eines zellular aufgebauten Mobilfunknetzes,
vorzugsweise eines Mobilfunknetzes nach dem ETSI-GSM-Stan
dard, insbesondere des D-Mobilfunknetzes sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934321417 DE4321417A1 (de) | 1993-06-26 | 1993-06-26 | Ortungsverfahren zum Wiederauffinden gestohlener oder nicht auffindbarer Fahrzeuge und Anordnung zum Durchführen des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934321417 DE4321417A1 (de) | 1993-06-26 | 1993-06-26 | Ortungsverfahren zum Wiederauffinden gestohlener oder nicht auffindbarer Fahrzeuge und Anordnung zum Durchführen des Verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4321417A1 true DE4321417A1 (de) | 1995-01-05 |
Family
ID=6491385
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934321417 Withdrawn DE4321417A1 (de) | 1993-06-26 | 1993-06-26 | Ortungsverfahren zum Wiederauffinden gestohlener oder nicht auffindbarer Fahrzeuge und Anordnung zum Durchführen des Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4321417A1 (de) |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DAIMLER-BENZ AEROSPACE AKTIENGESELLSCHAFT, 80804 M |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |