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Die Erfindung betrifft ein System zum Beeinflussen von Funktionen eines
Fahrzeugs unter Verwendung von zumindest einer Telematikeinrichtung mit
Sende- und/oder Empfangseinheit beim Fahrzeug und einer entfernten
Zentraleinheit mit Empfangs- und/oder Sendeeinrichtung.
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Unter dem Begriff Telematik bzw. Verkehrstelematik werden Systeme
verstanden, die zur Kommunikations-, Leit- und Informationstechnik im
Verkehrsbereich anwendbar sind. Aus der WO 98/15075 ist ein Telematikgerät
bekannt, bei dem einzelne Kommunikationsgeräte in einem gemeinsamen
Gehäuse untergebracht sind. In dieser Druckschrift wird vorgeschlagen, dass
das Telematikgerät die augenblickliche Fahrzeugposition ermittelt, ein
vorgegebenes begrenztes Gebiet entlang einer Fahrtroute festgelegt wird und
dort die Verkehrssituation selektiv erfasst und gegebenenfalls eine Alternativ-
Zielroute angefordert wird. Mittels eines GSM-Moduls können von einer
Zentrale weitere Informationen an das Fahrzeuggerät gesendet werden. Zur
Diebstahlprävention ist vorgesehen, dass das Telematikgerät die Benutzung
des Fahrzeugs nur dann freigibt, wenn eine ausreichende Identifikation
vorliegt. Bei missbräuchlicher Benutzung kann automatisch eine Notmeldung,
bei einer Panne ein Notruf an die Zentrale abgesetzt werden. Um das
Fahrzeug leichter aufspüren zu können, ist offenbart, dass aufgrund der stets
bekannten Fahrzeugposition eine Freigabe für ein beschränktes Fahrgebiet
oder ein direkter Eingriff in das Motormanagement durchgeführt werden
kann. Empfängt die Zentrale eine Fahrzeugposition, die außerhalb der
Freifahrzone liegt, wird automatisch ein Diebstahlsalarm ausgelöst.
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Eine andere Einrichtung zum Auslösen eines Diebstahlalarms ist in der
DE 195 29 742 A1 offenbart. Hierbei dient eine Navigationseinrichtung
zusätzlich zum Bestimmen von Vergleichsdaten für eine
Antidiebstahlseinrichtung. Stimmen die Daten der Navigationseinrichtung beim Abstellen eines
Kraftfahrzeugs nicht mit denen überein, die beim Wiederstarten des
Kraftfahrzeugs ermittelt werden, wird eine akustische oder optische Warnmeldung
abgegeben. Alternativ kann ein stiller Alarm durch Absetzen eines
Funksignals oder einer Telefonmeldung ausgelöst werden. Auch das
Aufrechterhalten einer elektronischen Wegfahrsperre ist möglich. Alternativ kann bei
Ansprechen der Antidiebstahlseinrichtung die Navigationseinrichtung bleibend
ausgeschaltet werden.
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In der DE 295 16 499 U1 ist ein Fahrzeugortungssystem zur Ortung
gestohlener Fahrzeuge mittels Funksuchempfänger und Rückgriff auf
Speicherinformationen eines Fahrzeugnavigationssystems beschrieben. Über einen
Nachrichtenkanal im GSM-Funknetz werden die ermittelten Daten an eine
Leitzentrale für Alarmdatenverarbeitung weitergeleitet, von wo aus
behördliche Maßnahmen veranlasst werden können.
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Auch in der EP 1 040 971 A2 ist ein Sicherheitssystem für ein Kraftfahrzeug
beschrieben, das ein Gerät zur Positionsbestimmung enthält, ebenso wie
eine Einrichtung zum Identifizieren des Bedieners und eine
Diebstahlskontrolleinheit, wobei die Bediener-Identifizierungseinrichtung und die
Diebstahlkontrolleinheit zusammenarbeiten. Sobald ein Ereignissignal auftritt und
Sicherheitscodes von Bediener-Identifizierungseinrichtung und
Diebstahlkontrolleinheit übereinstimmen, meldet die Diebstahlkontrolleinheit die
festgestellte Fahrzeugposition einer Aufzeichnungsstation, die beispielsweise eine
lokale Polizeistation, eine Sicherheitsfirma oder die Wohnung des Besitzers
des Fahrzeugs sein kann. Die Meldung an die zentrale
Aufzeichnungsstation, die entfernt von dem Fahrzeug liegt, kann über einen
Übermittlungsturm, wie einem Mobilfunkturm, erfolgen.
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Aus der EP 0 650 424 B1 ist ein Antidiebstahlsystem mit Sicherheits-,
Informations- und Navigationsfunktionen auf der Grundlage elektronischer
Karten, Sprachsynthese und Funktelekommunikation bekannt. Das System
umfasst einen Positionsdetektor, ein Telefon, eine Vielzahl von mit Sensoren
versehenen Vorrichtungen außerhalb und innerhalb eines das System
umgebenden Gehäuses, zwei Speichereinheiten für eine Datenbank mit
elektronischen Karten und eine Datenbank mit synthetisierten Stimmen etc. Das
System erkennt selbständig oder über Fernabruf die einen Diebstahl
kennzeichnenden Bedingungen und ist zum Erzeugen und übermitteln eines
Alarmsignals ausgerüstet. Das Antidiebstahlsystem kann ebenfalls ein
Alarmsignal an einen Sicherheitsdienst geben.
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Im Stand der Technik sind somit Telematiksysteme bekannt, die in einem
Unfall- oder Pannenfall einen Notruf und/oder Nachrichten mit den Angaben
und der insbesondere durch ein GPS (Global Positioning System) ermittelten
Position des Fahrzeugs an einen Telematikdienst bzw. eine Zentrale
übermitteln. Bei Auslösen der Diebstahlwarnanlage werden ebenfalls diese Daten
an den Telematikdienst bzw. die Zentrale und/oder einen Sicherheitsdienst
übermittelt. All den bekannten Systemen liegt jedoch der Nachteil zugrunde,
dass bei Überlisten der Diebstahlwarnanlage oder Diebstahl eines
Schlüssels, insbesondere Carnapping, das programmierte Notsystem der
Telematikeinrichtung nicht aktiviert wird, da das Fahrzeug in diesem Falle nicht
erkennt, dass der Fahrer zum Führen des Fahrzeugs unberechtigt ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diesen
Nachteil zu beheben, also ein System zum Beeinflussen von Funktionen eines
Fahrzeugs unter Verwendung zumindest einer Telematikeinrichtung zu
schaffen, das auch bei Diebstahl eines Schlüssels aktivierbar ist und
selbständig ein entsprechendes Notprogramm aktiviert.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein System nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 dahingehend weitergebildet, dass die entfernte Zentraleinheit
durch ein Anforderungssignal aktivierbar an die Telematikeinrichtung
und/oder eine Steuereinheit des Fahrzeugs Signale zum Fernauslösen von
Fahrzeugfunktionen und/oder ein Kennungssignal aussendet.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Dadurch wird ein System zum Beeinflussen von Funktionen eines Fahrzeugs
unter Verwendung von zumindest einer Telematikeinrichtung und einer
entfernten Zentraleinheit geschaffen, bei dem zum einen das Auffinden eines
gestohlenen Fahrzeuges schneller möglich ist, da nicht nur ein Alarmsignal
aus der Ferne ausgelöst, sondern auch die regulären Fahrzeugfunktionen
aus der Ferne beeinflusst werden können. Insbesondere kann ein Stottern
des Motors oder dergleichen ausgelöst werden. Dies ist auch bei
gewaltsamer Entwendung eines Schlüssels für das Fahrzeug (Carnapping) möglich,
da der Eigentümer innerhalb kürzester Zeit die Diebstahlwarnanlage aus der
Ferne aktivieren kann. Hierbei ruft er beispielsweise die entfernte
Zentraleinheit an und teilt dieser mit, dass sein Fahrzeug unberechtigt entwendet
wurde. Dadurch kann die Zentraleinheit, durch dieses Anforderungssignal
aktiviert, an die Telematikeinrichtung im Fahrzeug und/oder eine
Steuereinheit in dem Fahrzeug ein Signal zum Auslösen eines Alarmsignals geben
oder das Fahrzeug hinsichtlich seiner Funktionen so beeinflussen, dass es
für den oder die Diebe uninteressant wird und sie dieses freiwillig stehen
lassen. Eine Ortung der Position des Fahrzeugs kann dann ebenfalls aus der
Ferne vorgenommen werden, insbesondere sendet das Fahrzeug
selbständig seine Positionsdaten nach Vorliegen des Signals zum Auslösen des
Alarmsignals. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Systems liegt
darin, dass das Fahrzeug auf großen Parkplätzen leichter wiedergefunden
werden kann, indem nämlich der Eigentümer sich ebenfalls an die entfernte
Zentraleinheit wendet, also dieser gegenüber ein Anforderungssignal abgibt,
und die Zentraleinheit die Telematikeinrichtung dahingehend aktiviert, dass
das Fahrzeug beispielsweise blinkt, hupt oder ein anderes Kennungssignal
abgibt.
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Vorzugsweise sind die Signale durch die Zentraleinheit nach Erhalt eines
Autorisierungssignals aussendbar. Gerade für den Fall eines Diebstahls des
Fahrzeugs erweist es sich als vorteilhaft, wenn die entfernte Zentraleinheit
sich vor dem Einwirken auf die Telematikeinrichtung bei der Polizei oder
einer anderen Sicherheitsstelle vergewissert, dass tatsächlich ein Diebstahl
vorliegt. Es erweist sich daher als vorteilhaft, wenn der Eigentümer nicht die
Zentraleinheit, sondern auch gegebenenfalls die zuständige
Polizeidienststelle über den Diebstahl informiert. Ebenso ist das ausschließliche
Informieren der Polizeidienststelle möglich, die ihrerseits die Zentraleinheit informiert.
Nach Autorisierung, beispielsweise durch die Polizei, kann die Zentraleinheit
dann eine Nachricht an die Telematikeinrichtung senden, durch die der
derzeitige Benutzer als nichtautorisiert gekennzeichnet und das Fahrzeug zu
verschiedenen Aktionen veranlasst wird.
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Ein von dem Fahrzeug aussendbares Kennungssignal ist insbesondere ein
akustisches und/oder optisches Signal. Bevorzugt ist das Kennungssignal
ein einen Benutzer als unautorisiert kennzeichnendes und/oder
Diebstahlkennungssignal und/oder ein spezifisches Erkennungssignal. Ein solches
spezifisches Erkennungssignal dient beispielsweise dem besseren Auffinden
des Fahrzeugs auf einem überfüllten Parkplatz. Hierbei ist es im allgemeinen
nicht notwendig, zuvor ein Autorisierungssignal einzuholen, da lediglich die
Position des Fahrzeugs optisch und/oder akustisch für den Eigentümer
verdeutlicht werden soll. Ein Missbrauch im Falle eines Diebstahls des
Schlüssels ist insofern kaum möglich, da der Dieb im Zweifel keinen Kontakt mit der
Zentraleinheit aufnehmen, diese ihm also auch nicht die Position des
Fahrzeugs ohne weiteres preisgeben kann.
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Vorzugsweise ist spezifisches Erkennungssignal für das Wiederfinden des
geparkten Fahrzeugs ein optisches und/oder akustisches Signal.
Insbesondere kann durch die Zentraleinheit, die ein Telematiksystemprovider sein
kann, ein Hupen und/oder Blinken des Fahrzeugs aus der Ferne ausgelöst
werden, damit der berechtigte Eigentümer sein Fahrzeug wiederfinden kann.
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Bevorzugt kann das Diebstahlkennungssignal in dem Fahrzeug,
insbesondere in der Steuereinheit des Fahrzeugs dauerhaft gespeichert werden.
Hierdurch wird die Verwendung der Steuereinheit bzw. des Fahrzeugs selbst
stark eingeschränkt, da gerade bei Einwirken der Telematikeinrichtung auf
die Motorelektronik das Fahrzeug im Zuge des Notfallprogramms
Fahrprobleme zeigt. Außerdem wird dauerhaft beispielsweise die Warnblinkanlage
oder ein Hupen ausgelöst, insbesondere auch nach vorübergehendem
Abklemmen der Batterie, da das Diebstahlkennungssignal in der Steuereinheit
bzw. einer entsprechenden Einheit des Fahrzeugs dauerhaft gespeichert ist.
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Vorzugsweise betreffen auslösbare Fahrzeugfunktionen insbesondere das
Aussenden von Signalen über die aktuelle Position des Fahrzeugs und/oder
das Einschalten einer Diebstahlwarnanlage und/oder das Einschalten einer
Heizanlage, insbesondere bei gleichzeitigem Schließen von Fenstern
und/oder das Umschalten einer Motorelektronik auf ein Notprogramm,
insbesondere die Abgabe einer reduzierten Leistung durch den Motor, ein
Motorstottern oder dergleichen und/oder ein Verriegeln von Fahrzeugtüren
und/oder andere die Fahrleistungen einschränkende Maßnahmen. Eine
Weiterbenutzung des Fahrzeugs nach Auslösen dieser Fahrzeugfunktionen
ist nur sehr erschwert möglich. Durch das Aussenden der aktuellen Position,
hier insbesondere durch ein GPS (Global Positioning System) ermittelt, bzw.
der letzten verfügbaren aktuellen Position kann das entwendete Fahrzeug
leicht wieder aufgefunden bzw. verfolgt werden. Das Einschalten der
Diebstahlwarnanlage mit Hupen und Blinken gibt für außenstehende Dritte ein
Zeichen. Bei gleichzeitigem Einschalten der Heizung mit insbesondere
maximaler Heizleistung und Schließen der Fenster entsteht im Inneren des
Fahrzeugs eine unerträgliche Hitze, die Diebe zur Aufgabe zwingen soll.
Durch das Umschalten der Motorelektronik auf ein Notprogramm wird das
Fahrzeug insbesondere bei reduzierter Leistung erheblich verlangsamt, so
dass die Flucht mit diesem Fahrzeug nur sehr langsam möglich ist.
Außerdem kann auch ein Motorstottern hinzutreten, was ebenfalls zu einer
weiteren Verlangsamung der Fluchtfahrt sowie gegebenenfalls zur frühzeitigen
Aufgabe der Diebe führen soll. Durch ein Verriegeln aller Fahrzeugtüren wird
verhindert, dass die Diebe das gestohlene Fahrzeug verlassen, bevor Polizei
oder Sicherheitsdienst das Fahrzeug erreicht haben. Es sind noch weitere
Maßnahmen möglich, die ebenfalls die Fahrleistung einschränken bzw. das
Fahrzeug insofern unbrauchbar machen für die Weiterfahrt und/oder den
weiteren Verkauf.
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Bevorzugt ist die Zentraleinheit durch Übermittlung eines Anfragesignals
aktivierbar und insbesondere nach Erhalt des Autorisierungssignals durch eine
Autorisierungseinheit sende- und empfangsbereit. Bevorzugt können zur
Übermittlung der Positionsdaten des Fahrzeugs von der
Telematikeinrichtung verschlüsselte Daten, insbesondere in Form einer SMS, abgerufen
werden, die an die entfernte Zentraleinheit ausgesandt werden können.
Hierdurch ist eine Übermittlung der verschlüsselten Daten über die Position etc.
im wesentlichen weltweit möglich, da insbesondere eine SMS nahezu überall
empfangen werden kann. Eine Aufforderung zum Veranlassen von durch das
Fahrzeug auszuführenden Aktionen, vorzugsweise ohne
Sicherheitsrelevanz, insbesondere das Schließen von Fenstern, das Einschalten der
Heizung auf ein Maximum, das Einschalten der Warnblinkanlage, Hupe etc.,
können von der Zentraleinheit ebenfalls über Funk bzw.
Mobiltelefonverbindung an die Telematikeinrichtung gesendet werden. Die Übermittlung durch
SMS bietet sich bei Vorsehen eines Mobiltelefons im Fahrzeug an, da eine
Spracheingabe hierbei nicht erforderlich ist, sondern lediglich die reine
Übermittlung von verschlüsselten Daten, die die Telematikeinrichtung selbst
vornehmen kann.
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Mit dem erfindungsgemäßen System ist es nicht nur möglich, ein
gestohlenes Fahrzeug schneller wiederzufinden. Auch der Wert des Fahrzeuges bzw.
seiner Einzelkomponenten wird durch Aktivieren der Fahrzeugaktionen stark
herabgesetzt, da diese durch die dauerhafte Kennzeichnung des Diebstahls
in Form des Diebstahlwarnsignals und der damit verbundenen
Fahrzeugaktionen nicht weiter verwendet werden können. Um ein Wiederverwenden des
Fahrzeugs möglich zu machen, ist vorzugsweise ein vollständiger Tausch
aller Steuereinheiten erforderlich, was die Rentabilität eines solchen
Diebstahls reduziert.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung werden im folgenden
Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen näher erläutert. Diese zeigen in:
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Fig. 1 eine Prinzipskizze eines erfindungsgemäßen Systems mit
einer Telematikeinrichtung bei einem Fahrzeug und einer
entfernt davon angeordneten Zentraleinheit,
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Fig. 2 eine Prinzipskizze einer zweiten Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Systems mit Zentraleinheit und
Telematikeinrichtung, und
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Fig. 3 eine Skizze eines Ablaufplans zur Aktivierung bzw.
Beeinflussung eines Fahrzeugs durch ein erfindungsgemäßes
System.
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In Fig. 1 ist eine Prinzipskizze eines erfindungsgemäßen Systems 1 zum
Beeinflussen von Funktionen eines Fahrzeugs 2 dargestellt, wobei das
Fahrzeug mit einer Telematikeinrichtung 3 versehen ist. Wie bei
Telematikeinrichtungen üblich, ist außerdem eine Zentraleinheit 4, beispielsweise ein
Serviceprovider, vorgesehen. Diese ist entfernt sowohl von dem Fahrzeug als
auch der Telematikeinrichtung angeordnet, und auf sie können zahlreiche
Telematikeinrichtungen in verschiedenen Fahrzeugen zugreifen. Die
Zentraleinheit 4 steht mit der Telematikeinrichtung 3 in der dargestellten
Ausführungsform über Telekommunikation per Satellit 5 in Verbindung. Es kann
jedoch auch eine reguläre Funkverbindung, insbesondere
Mobilfunkverbindung, vorgesehen werden. In Fig. 1 ist außerdem eine Person 6 skizziert,
der das Fahrzeug gehört.
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Stellt die Person 6 fest, dass ihr Fahrzeug unberechtigt entwendet wurde,
wie in dem dargestellten Fall, kann sie die Zentraleinheit 4 beispielsweise per
Mobilfunk anrufen und hierüber informieren. Ein solcher Anruf ist in Fig. 1
mit dem Bezugszeichen 7 und einem punktierten Pfeil angedeutet. Gerade
bei einem Diebstahlsdelikt wird es ratsam sein, dass die Zentraleinheit 4 vor
dem weiteren Handeln bei einem Sicherheitsunternehmen bzw. der
zuständigen Polizeidienststelle nachfragt, ob auch dort ein Diebstahl gemeldet
worden ist. Die Person 6 sollte daher den Diebstahl auch einer solchen
Polizeidienststelle 8 melden.
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Alternativ kann vorgesehen werden, dass ein solcher Anruf 9 nur bei der
zuständigen Polizeidienststelle erfolgt und diese die Zentraleinheit 4
selbständig unterrichtet. In jedem Falle erweist es sich als vorteilhaft, wenn die
Zentraleinheit vor dem Aktivieren der Telematikeinrichtung ein
Autorisierungssignal 10 von der Polizeidienststelle oder ggf. einem
Sicherungsunternehmen oder einer ähnlichen Einrichtung abwartet.
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Nach Erhalt eines solchen Autorisierungssignals sendet die Zentraleinheit
ein Aktivierungssignal 11 an die Telematikeinrichtung 3 in dem Fahrzeug 2.
Durch das Aktivierungssignal 11 wird die Telematikeinrichtung dazu
veranlasst, ein insbesondere vorgegebenes Notprogramm ablaufen zu lassen.
Während dieses Notprogramms wird der aktuelle Fahrer des Fahrzeugs 2 als
unautorisiert gekennzeichnet und ein Diebstahlkennungssignal in einer
Steuereinheit 12 des Fahrzeugs dauerhaft gespeichert. Außerdem wird, wie in
Fig. 1 angedeutet, ein Alarmsignal von der Diebstahlwarnanlage
ausgegeben, nämlich hier ein Blinken 13 und Hupen 14. Außerdem werden die
aktuellen Positionsdaten 15 beispielsweise über ein in dem Fahrzeug
vorgesehenes GPS abgefragt und an die Zentraleinheit beispielsweise in Form einer
SMS oder durch anderweitige Übermittlung gesandt. Dies ist durch die Pfeile
16 angedeutet.
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Außerdem kann von der Telematikeinrichtung insbesondere über die
Steuereinheit 12 auf die Motorelektronik zugegriffen werden. Hierdurch lässt sich
ein Motorstottern, eine Reduzierung der Motorleistung etc. hervorrufen, was
in Fig. 1 durch Qualmwolken 17 angedeutet ist. Auch ein Eingriff auf die
Heizungsanlage sowie die Fenster- und/oder Türschließeinrichtung ist durch
die Telematikeinrichtung möglich ebenso wie ein Eingriff auf die
Klimaanlage.
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Als besonders vorteilhaft erweist es sich, dass nach dem Empfang des
Diebstahlkennungssignals von der Zentraleinheit die Telematikeinrichtung nach
Ermittlung der aktuellen Position selbsttätig eine Rückmeldung an die
Zentraleinheit mit allen erforderlichen Daten zum Auffinden des Fahrzeugs
absetzt. Hierzu kann vorzugsweise eine SIM-Karte des Fahrers, die in dem
Telematik-Kit im Fahrzeug vorgesehen sein kann, verwendet werden.
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In Fig. 2 ist eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Systems 1 skizziert. Hierbei wird von der Person 6 an die Zentraleinheit 4
wiederum ein Anforderungssignal gegeben bzw. diese insbesondere per
Mobilfunk angerufen. Das Anliegen der Person zielt in dem dargestellten Fall auf
das Wiederfinden ihres Fahrzeugs 2 in einer großen Menge von Fahrzeugen,
insbesondere auf einem überfüllten Parkplatz. Die Zentraleinheit soll also
beim Wiederfinden des Fahrzeugs assistieren. Zu diesem Zweck sendet sie
ein Aktivierungssignal direkt oder über Satellit 5 an die Telematikeinrichtung
3 des Fahrzeugs 2 der Person 6. Das Aktivierungssignal 18 beinhaltet jedoch
lediglich das Auslösen eines Kennungssignals, beispielsweise in Form eines
akustischen und/oder optischen Signals, wie beispielsweise eines Hupens 19
und Blinkens 20. Zusätzlich kann ein Signal über die Position des Fahrzeugs
an die Zentraleinheit zurückgesandt werden. Diese Positionsdaten 21
können gegebenenfalls von der Zentraleinheit der Person 6 weitergegeben bzw.
direkt als Funkdaten über Mobilfunknetz einem Mobilfunkgerät bei der
Person 6 übermittelt werden. Sofern diese also die Blink- und Hupsignale
schlecht orten kann, wird eine zusätzliche Möglichkeit zum Wiederfinden des
Fahrzeugs gegeben. Auch kann ein kontinuierliches Heranführen der Person
6 zu dem Fahrzeug hierdurch erfolgen, per Karte und/oder optischen
und/oder akustischen Signals.
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Fig. 3 zeigt ein Ablaufschema von Signalwegen für die
Ausführungsvarianten eines erfindungsgemäßen Systems gemäß Fig. 1 und Fig. 2. Der
Zentraleinheit 4, die in Fig. 3 mit ZE abgekürzt ist, wird das
Anforderungssignal SAnforderung übermittelt. Das Anforderungssignal SAnforderung kann
zusätzlich oder alternativ bei einer Polizeidienststelle 8 oder dergleichen
Sicherheitsinstitution einlaufen, die in Fig. 3 mit P abgekürzt ist. Sofern die
Zentraleinheit das Anforderungssignal empfangen hat, wozu sie vorzugsweise mit
einer Empfangseinrichtung ausgestattet ist, sendet sie für den Fall, dass ein
Diebstahl gemeldet wird, die Anfrage nach einem Autorisierungssignal SAutorisierung
an die Polizeidienststelle bzw. die dort zum Zwecke des Abgleichs
vorgesehene Datenverarbeitungsanlage. Von dieser wird, sofern auch dort eine
Diebstahlsmeldung in Form des Anforderungssignals SAnforderung vorliegt, ein
Autorisierungssignal SAutorisierung an die Zentraleinheit gesandt.
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Sofern in der Zentraleinheit das Anforderungssignal SAnforderung und das
Autorisierungssignal SAutorisierung vorliegen, wird ein Aktivierungssignal SAktivieren
ausgelöst, das an die Telematikeinrichtung 3 im oder beim Fahrzeug
übermittelt wird. Die Telematikeinrichtung ist in Fig. 3 mit TE abgekürzt.
Vorzugsweise ist das Aktivierungssignal mit einem Diebstahlkennungssignal
verbunden, so dass die Telematikeinrichtung einen Diebstahl erkennt. Von
der Telematikeinrichtung wird sodann ein Diebstahlkennungssignal SDiebstahl
an die Steuereinheit des Fahrzeugs, abgekürzt mit SE, übermittelt. Das
Diebstahlkennungssignal wird vorzugsweise in der Steuereinheit dauerhaft
gespeichert. Bei Vorliegen des Diebstahlkennungssignals wird außerdem ein
Notprogramm ausgelöst, das die Telematikeinrichtung dazu veranlasst,
beispielsweise von einem GPS, das im Fahrzeug integriert ist, Positionsdaten
abzufragen. Diese werden der Telematikeinrichtung als Positionsdatensignal
SPosition und nachfolgend der Zentraleinheit übermittelt. Außerdem wird im
Notfallprogramm durch die Steuereinheit wahlweise ein Hupsignal 22, ein
Blinksignal 23 und/oder ein Eingriff in die Motorelektronik 24, abgekürzt
durch ME, ausgelöst. Die Motorelektronik wird dabei ebenfalls auf ein
Notprogramm umgeschaltet, bei dem z. B. lediglich eine reduzierte Leistung des
Motors abgegeben wird bzw. ein Motorstottern oder dergleichen Maßnahmen
ausgelöst werden, die eine Weiterfahrt zumindest beeinträchtigen, wenn
nicht sogar unmöglich machen. Vorzugsweise werden jedoch Aktionen ohne
Sicherheitsrelevanz ausgelöst, um Personenschäden möglichst zu
vermeiden.
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Durch die Steuereinheit kann ebenfalls auf eine Klimaanlage 25 Einfluss
genommen werden. Beispielsweise wird die Heizleistung maximal gestellt.
Außerdem ist ein gleichzeitiges Verschließen von Türen und Fenstern 26
möglich, um im Innenraum des Fahrzeugs ein möglichst unerträgliches Klima zu
schaffen und die Diebe an einem Entkommen aus dem Fahrzeug zu hindern.
Neben den genannten Maßnahmen können auch noch weitere ausgelöst
werden, die jeweils die Diebe an der weiteren Flucht hindern bzw. ihnen
diese verleiden sollen. Über ein Mobilfunkgerät 27 oder Mobiltelefon im
Fahrzeug, abgekürzt in Fig. 3 mit GSM, kann die Telematikeinrichtung an
die Zentraleinheit beispielsweise die Position des Fahrzeugs melden,
insbesondere per Datenübertragung, wie SMS o. ä.
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Wird mit dem Aktivierungssignal SAktivieren von der Zentraleinheit an die
Telematikeinrichtung die Aufforderung geschickt, ein Kennungssignal abzugeben,
um es der fahrzeugsuchenden Person zu ermöglichen, dieses schnell wieder
aufzufinden, ist im Zweifel lediglich das Auslösen des Hupsignals 22
und/oder Blinksignals 23 erforderlich, was, wie in Fig. 3 skizziert,
vorzugsweise durch die Steuereinheit 12 veranlasst wird.
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Die Telematikeinrichtung kann hierneben jedoch auch noch zu den sonstigen
bekannten Dienstleistungen herangezogen werden, wie beispielsweise dem
Auslösen eines Alarms bei einer Panne oder einem Unfall. Auch das
Anforderung und Übermitteln von Informationen von Fahrtrouten, insbesondere in
Verbindung mit einem Navigationssystem, ist mit der Telematikeinrichtung
weiterhin möglich. Diese Möglichkeiten werden lediglich durch die
Eingriffsmöglichkeit der Zentraleinheit auf die Telematikeinrichtung aus der Ferne
und deren Aktivieren zum Auslösen von Fahrzeugfunktionen und/oder eines
Kennungssignals ergänzt.
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Neben den im vorstehenden beschriebenen und in den Figuren dargestellten
Ausführungsformen können noch weitere gebildet werden, bei denen ein
System zum Beeinflussen von Funktionen eines Fahrzeugs unter
Verwendung von zumindest einer Telematikeinrichtung und einer entfernten
Zentraleinheit jeweils so ausgestaltet ist, dass die entfernte Zentraleinheit nach
deren Aktivieren durch ein Anforderungssignal an die Telematikeinrichtung
und/oder direkt an eine Steuereinheit im Fahrzeug ein Signal zum Auslösen
von vorbestimmten Fahrzeugfunktionen, insbesondere eines Notprogramms,
und/oder zum Auslösen eines Kennungssignals zum besseren Auffinden des
Fahrzeugs sendet. In jedem Falle sollte ein Starten der Dienstleistungen der
Telematikeinrichtung aus der Ferne mit Hilfe der Zentraleinheit möglich sein.
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Hierdurch wird sichergestellt, dass das Fahrzeug, obgleich die
Telematikeinrichtung zunächst nicht erkennt, dass ein unberechtigter Fahrer dieses
lenkt und steuert, dennoch ein Diebstahlnotprogramm anfahren kann,
wodurch die Chancen des Wiederauffindens des Fahrzeugs erheblich
verbessert werden und der unberechtigte Fahrer bereits nach kurzer Fahrt das
Interesse an dem Fahrzeug verliert, insbesondere wenn das
Diebstahlkennungssignal dauerhaft in der Steuereinheit bzw. einem geeigneten
Speichermedium in dem Fahrzeug gespeichert bleibt, so dass es nachfolgend
stets abrufbar ist und auf Dauer die Fahrfunktionen des Fahrzeugs
einschränkt, behindert oder unterbricht.
Bezugszeichenliste
1 System
2 Fahrzeug
3 Telematikeinrichtung
4 Zentraleinheit
5 Satellit
6 Person
7 Anruf
8 Polizeidienststelle
9 Anruf
10 Autorisierungssignal
11 Aktivierungssignal
12 Steuereinheit
13 Blinken
14 Hupen
15 Positionsdaten
16 verschlüsselte Daten
17 Qualmwolke
18 Aktivierungssignal
19 Hupen
20 Blinken
21 Positionsdaten
22 Hupsignal
23 Blinksignal
24 Motorelektronik
25 Klimaanlage
26 Türen/Fensterschließung
27 Mobilfunkgerät
ZE Zentraleinheit
P Polizeidienststelle
TE Telematikeinrichtung
SE Steuereinheit
ME Motorelektronik
GPS Positionsdatenermittlungseinheit
GSM Mobilfunkgerät
SAnforderung Anforderungssignal
SAutorisierung Autorisierungssignal
SAktivieren Aktivierungssignal
SPosition Positionsdatensignal
SDiebstahl Diebstahlkennungssignal
SKennung Kennungssignal