DE4320314A1 - Verfahren zur Verhinderung der Bildung von Jarosit und Doppelsalzen auf Ammonium- und Alkalibasis bei Lösungsextraktionskreisläufen in Verbindung mit Säureauslaugprozessen - Google Patents
Verfahren zur Verhinderung der Bildung von Jarosit und Doppelsalzen auf Ammonium- und Alkalibasis bei Lösungsextraktionskreisläufen in Verbindung mit SäureauslaugprozessenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verhindern der Bildung
von Jarosit und Doppelsalzen auf Ammonium- und Alkalibasis bei
der Lösungsextraktion von Säureauslaugprozessen, bei denen wert
volle Metalle abgetrennt werden. Bei dem Verfahren wird die or
ganische Auslauglösung vor der Separierung der wertvollen Me
talle durch Ammonium oder Alkalisalze neutralisiert, um das Ex
traktionsergebnis zu verbessern. In einem Vorextraktionsschritt
nach der Neutralisation wird das Extraktionsmittel mit einer
wäßrigen Lösung in Kontakt gebracht, die ein Metall enthält,
welches in dieser Vorextraktion die Ammonium- oder Alkaliionen
in der Extraktionslösung ersetzt. So werden diese Ionen aus der
für die Extraktion verwendeten Lösung vor der Abtrennung der
wertvollen Metalle in den Haupt-Lösungs-Extraktionsschritten
entfernt.
Die Behandlung oder Aufbereitung von Eisen ist ein wichtiger
Faktor bei der Behandlung metallurgischer Konzentrate und Erze.
Insbesondere in Auslaugprozessen und in Fällen, in denen die
Aufbereitung auf einer Kombination von Auslaug- und Schmelzvor
gängen basiert, ist das Verhalten des Eisens äußerst wichtig.
Eine der Charakteristiken des Eisens liegt darin, daß es in sei
nem trivalenten Zustand alkalische Doppelsalze der Zusammenset
zung D (Fe3(SO4)2(OH)6) bildet. In diesen sogenannten Jarosit
verbindungen ist mit D ein Alkalimetall wie z. B. Natrium oder
Kalzium bezeichnet, es kann jedoch auch Ammonium sein.
Jarositverbindungen werden aus sauren Lösungen gebildet, die
trivalentes Eisen und Ammonium, Natrium oder Kalzium enthalten.
Jarosit wird in erster Linie im pH-Bereich zwischen 0,5 und 5,0
gebildet. Ein Anstieg in der Temperatur unterstützt die Bildung.
Jarosit wird sehr gut in dem Bereich zwischen 60 und 220°C ge
bildet. Je höher die Temperatur ist, desto geringer ist der pH-Wert,
bei dem das Jarosit gebildet wird.
Bei Zinkprozessen, die auf der Auslaugung basieren, ist es nor
mal, die Jarositbildung bei der Entfernung des Eisen aus den
zinkenthaltenden Lösungen zu verwenden. Die vorliegende Erfin
dung wiederum betrifft Prozesse, bei denen die Bildung von Jaro
sit oder anderen Ammonium- oder Alkali-Doppelsalzen vermieden
werden sollte. Einer dieser Prozesse ist der Produktionsprozeß
für Nickel, Kobalt oder Kupfer. Die Ausgangsstoffe können Erze,
Konzentrate oder Zwischenprodukte aus der Schmelze eines Konzen
trats oder andere ähnliche metallhaltige Materialien sein.
Die in Frage kommenden Prozesse enthalten Verfahrensschritte,
die bei Temperaturen oberhalb der Raumtemperatur durchgeführt
werden. Diese Schritte sind Auslaugschritte, die bei Atmosphä
rendruck oder Überdruck durchgeführt werden und bei einer Tempe
ratur von über 60°C stattfinden. Die Materialien enthalten 0,5
bis 85% Eisen. Zu den Zielen dieser Verfahrensschritte zählt
auch die Entfernung des Eisens aus den Prozeßlösungen, die in
den Auslaugschritten erhalten werden, wenn die angewandte Me
thode eine normale Hydrolyse ist, die in einem Temperaturbereich
von 60 bis 220°C durchgeführt wird.
In den oben genannten Fällen kann die Bildung von Jarosit nicht
vermieden werden, wenn der fragliche Prozeß eine Zugabe von am
monium- oder alkalihaltigen Materialien erfordert. Solche Mate
rialien sind z. B. Ammonium oder Natrium, die für die Einstellung
des pH-Wertes benötigt werden. Sie werden ebenfalls benötigt zum
Intensivieren der Lösungsreinigung, die bei einem höheren pH-Wert
als die Auslaugung und Eisenabtrennung erfolgt. Zum Bei
spiel beim Nickelprozeß ist die Hauptsache die Zink-, Kupfer
und Kobaltabscheidung. In derartigen Fällen können Ammonium-Dop
pelsalze wie z. B. Ammonium-Nickel-Sulfate gebildet werden, die
Probleme bei der Kristallisation verursachen.
Früher war die Bildung von Jarosit und Doppelsalzen nicht so
problematisch wie heute. Die erhöhten Anforderungen an den Um
weltschutz stellen jedoch heutzutage einen Faktor dar, der sich
restriktiv auf derartige Prozesse auswirkt. Wenn Ammonium für
die Neutralisation verwendet wird, erzeugt die Bildung von Ammo
nium-Jarosit Stickstoffemissionen in der Form von NOx-Entwick
lung, z. B. in einem Verfahren des in Fig. 1 dargestellten Typs.
In den angewandten Verfahrensbedingungen kann die Bildung von
Jarosit beim Auslaugen und den Eisenabtrennungsschritten nicht
verhindert werden. Das unvermeidliche Resultat besteht in diesen
Fällen darin, daß der Auslaugrückstand Jarosit enthält.
Dieses Jarosit wird im nächsten Verfahrensschritt, welcher in
diesem Fall durch einen Schmelzvorgang dargestellt ist, energie
verzehrend zersetzt. Somit verringert die Bildung des Jarosits
die Effizienz des Verfahrens. In ähnlicher Weise verbraucht die
Eisenausfällung Energie bei der Schmelzbehandlung, obwohl ande
rerseits die Schmelzbehandlung das Eisen zu einem exzellent ho
hen Prozentsatz an die inerte Schlacke bindet, wobei gleichzei
tig die Probleme in Verbindung mit der Lagerung des feinverteil
ten Eisenprezipitats eliminiert werden. Alkalimetalle wiederum
sind traditionell beim Schmelzen unerwünschte Materialien.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vermeiden
der Bildung von Jarosit oder Doppelsalzen auf Ammonium- oder Al
kalibasis bei der Lösungsextraktion, indem die Zugabe von Ammo
nium, Natrium oder Kalzium in den Lösungskreislauf verhindert
wird, selbst wenn Ammonium oder Natrium zur Beschleunigung der
Lösungsreinigung verwendet wird. Die Extraktionslösung, die aus
dem Kreislauf des Extraktionsprozesses erhalten wird, wird durch
ein Ammonium oder Alkalisalz neutralisiert. Jedoch wird der Zu
gang dieser Ionen in den Hauptextraktionskreislauf, in dem die
wertvollen Metalle abgetrennt werden, durch einen Vorextrakti
onsschritt verhindert, indem die Ammonium- oder Alkaliionen in
eine wäßrige Lösung überführt werden und dort in der Extrakti
onslösung durch ein sogenanntes Austauschion ersetzt werden. Es
ist wesentlich, daß zumindest eines der in dem Lösungsextrakti
onsschritt abzuscheidenden wertvollen Metalle intensiver als das
Austauschion extrahiert wird. Wenn die Ammonium- und Alkaliionen
aus der Lösung entfernt werden, kann eine höhere Temperatur zur
Intensivierung des Auslaugprozesses verwendet werden und das
Schmelzen kann als ein weiterer natürlicher Verfahrensschritt
zur Gewinnung eines der zu separierenden Metalle und zur Verbes
serung des Umweltschutzes verwendet werden. Die wesentlichen
neuen Eigenschaften der Erfindung sind aus den beigefügten Pa
tentansprüchen ersichtlich.
Die Erfindung wird weiterhin beispielsweise durch die beigefügte
schematische Zeichnung beschrieben. In dieser zeigen:
Fig. 1 ein Flußdiagramm eines bevorzugten erfindungsgemäßen
Verfahrensablaufs und
Fig. 2 ein Extraktionsprofil einiger Metalle in Abhängigkeit
vom pH-Wert mit einem festgelegten Extraktionsmittel.
Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden gewisse
technische Vorteile für den Prozeß erzielt. Wenn ein neutrales
Salz wie z. B. Ammonium, Natrium oder Kalziumsulfat nicht in dem
Lösungskreislauf akkumuliert, wird die Löslichkeit von z. B.
Nickelsulfat erhöht. Dies kann zur Erhöhung der Kapazität der
Reduktions- und Elektrolyseschritte in dem Prozeß verwendet wer
den. Unter anderem ist es vorteilhaft, daß das Eindicken, Fil
tern und die Elektrolyse leichter durchführbar sind. Ein hoher
Metallanteil verbessert ebenfalls die Qualität des produzierten
Metalls. Ein anderer spezifischer Vorteil besteht darin, daß es
nicht notwendig ist, einen separaten Abscheidungsschritt für das
neutrale Salz aus dem Hauptprozeßkreislauf, z. B. durch Kristal
lisation, einzuführen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Prozeß mit Schmelz
schritten, Auslaugschritten und der Gewinnung zweier wertvoller
Metalle, nachfolgend als A und B bezeichnet, durch Reduktion
und/oder Elektrolyse weiter ergänzt durch charakteristische Ex
traktionsprozeßschritte in Ergänzung der Kristallisation. Ein
anderes Metall C, welches nicht notwendigerweise ein wertvolles
Metall sein muß, wird ebenfalls in dem Prozeß verwendet. Aus der
Gewinnung des wertvollen Metalls B, z. B. durch Reduktion, wird
eine C-enthaltende Lösung der Vorextraktion zugeführt und der
C-Gehalt dieser Lösung wird kontinuierlich erhöht um einen Anteil,
der die Verluste kompensiert. Als neutralisierendes Agens wird
eine Substanz D verwendet, welche z. B. ein Ammonium-, Natrium- oder
Kalziumsalz ist. In der Vorextraktion folgt ein Mischvor
gang zur Verbesserung des Kontaktes des neutralisierenden Agens
D mit der durch dieses Agens zu neutralisierenden Extraktionslö
sung. Generell wird eine Extraktionslösung auf Kerosinbasis ver
wendet, die ein Extraktionsmittel enthält, welches entsprechend
seinen Extraktionsgleichgewichten eine Tendenz zur Extrahierung
des Metalls A in der nachfolgenden Extraktionsabscheidung hat,
bei der eine A, B und C enthaltende Lösung aus dem Eisenabschei
dungsschritt zugeführt wird. Die verwendete wäßrige Lösung ist
vorzugsweise eine Sulfatlösung.
In der Vorextraktion kommt die die Substanzen D enthaltende Ex
traktionslösung mit einer aus der Reduktion abgeführten C und D
enthaltenden Lösung zusammen. Ein Ionenaustausch findet statt
und entsprechend dieser Reaktion wird C in die Extraktionslösung
extrahiert, während gleichzeitig alle D-Ionen aus der Extrakti
onslösung in eine wäßrige Phase überführt werden, welche aus
dem Vorextraktionsschritt abgeleitet wird. Die wäßrige Phase
wird einem Abtrennschritt für das D-Salz, z. B. einer Kristalli
sation, zugeführt. Die das Metall C enthaltende Extraktionslö
sung wird der Hauptextraktionsabscheidung zusammen mit einer die
wertvollen Metalle A und B enthaltenden wäßrigen Lösung zuge
führt, so daß ein Ionenaustausch zwischen C und A stattfindet. C
wird in die wäßrige Phase zurückgeführt und damit über die Ge
winnung von B zur Vorextraktion für einen neuen Zyklus der Lö
sungsextraktion. Somit dient C als Austauschion. Zuerst entfernt
es D aus der Extraktionslösung in der Vorextraktion und danach
geht es in der Extraktionsabscheidung selbst zurück in die wäß
rige Lösung. Somit wird c selbst im wesentlichen nicht in dem
Prozeß aufgebraucht, abgesehen von kleinen Mengen zusammen mit D
und A. Dieser Verbrauch kann durch eine geringe Zugabe zur Vor
extraktion kompensiert werden. Metall A wird wieder aus der Ex
traktionslösung durch Extraktion mit einer Säure abgeschieden
und einem eigenen Gewinnungskreislauf zugeführt.
Dieses Verfahren ist nicht auf spezielle Metalle oder Extrakti
onslösungen beschränkt. Der wesentliche Punkt besteht darin, daß
das Extraktionsgleichgewicht die Extraktion des Metalls A in
Vergleich mit den Metallen B und C favorisiert. Es ist vorteil
haft, jedoch nicht unbedingt notwendig, daß C besser extrahiert
wird als B, so daß es mit Hinblick auf B die selektive Extrak
tion von A unterstützt. Die Metalle werden in erster Linie ent
sprechend einem Kationenaustausch mit solchen Extraktionsmitteln
extrahiert, die die Zugabe eines Neutralisierers zur Intensivie
rung der Extraktionsreaktion erfordern. Solche Extraktionsmittel
sind di-(Alkyl)-Phosphorsäuren, Monoalkylester der Alkylphos
phonsäure und di-(Alkyl)-Phosphinsäuren und organische Karboxyl
säuren im wesentlichen des Typs C-10, als auch eine große Anzahl
anderer Extraktionsmittelkomponenten auf organischer Säurebasis.
Das folgende Beispiel ist ein typisches erfindungsgemäßes Ver
fahren zur Erzeugung reinen Nickels und zur Gewinnung von Kobalt
in Verbindung mit der Lösungsreinigung dieses Prozesses. Der
Prozeß wird weiterhin erläutert im Zusammenhang mit dem Flußdia
gramm aus Fig. 1. Dieses Verfahren kann jedoch ebenfalls bei an
deren Metallen angewandt werden, wie aus der obigen Beschreibung
und den nachfolgenden Beispielen ersichtlich ist.
In diesem Beispiel ist das Metall A Kobalt und das Metall B
Nickel. Das Metall C ist vorzugsweise Magnesium und D Ammonium.
Der Nickelabtrennprozeß wird vorzugsweise durchgeführt in Zu
sammenhang mit Nickel- und Kupferschmelzprozessen, wo sich das
Auslaugprodukt als sulfidisches Nickelkonzentrat und/oder -stein
aus einem Schmelzprozeß darstellt. Das kupfersulfidenthaltende
Material, das als Auslaugrückstand vorliegt, wird vorzugsweise
weiter beim Kupferschmelzen zur Gewinnung von Kupfer und mögli
cherweise Edelmetallen weiterverwendet.
Erfindungsgemäß wird die magnesiumenthaltende Lösung, die in der
Hydrogenreduktion abgetrennt worden ist, einer Vorextraktion zu
geführt, der ebenfalls eine durch Ammonium vorneutralisierte Ex
traktionslösung zugeführt wird. Diese besteht vorzugsweise aus
di-(Alkyl)-Phosphinsäure, welche in Kerosin gelöst ist. Es ist
ebenfalls vorteilhaft, daß die Phosphinsäure eine di-(2,4,4-Tri
methyl-Penthyl)-Phosphinsäure ist, welche entsprechend ihren Ex
traktionseigenschaften zur Abtrennung von Kobalt und Nickel fä
hig ist.
In der Vorextraktion wird nahezu alles Magnesium in die Extrak
tionslösung überführt, welches wiederum eine entsprechende Menge
an Ammonium in die wäßrige Lösung überführt. Danach wird diese
wäßrige Lösung einem weiteren Verfahrensschritt zur Auskristal
lisierung von Ammoniumsulfat zugeleitet. Dieses Verfahren stellt
sicher, daß das Ammonium, welches die Extraktion fördert, nicht
in den Nickellösungskreislauf abgegeben wird. Ebenso wird die
Kristallisation des sogenannten neutralen Salzes in dem Haupt
prozeßfluß vermieden.
Danach wird die Extraktionslösung mit Magnesium versetzt, der
Extraktionsabscheidung zugeführt, wo sie mit einer wäßrigen Lö
sung von kobaltenthaltendem Nickel in Kontakt gebracht wird. Wie
aus den Extraktionskurven in Fig. 2 zu sehen ist, wird das Ko
balt intensiver als Magnesium mit Cyanex 272® extrahiert. Die
Extraktionslösung ist eine technische di-(2,4,4-Trimethyl-
Penthyl)-Phosphinsäure. Somit scheidet das Kobalt das Magnesium
aus der Extraktionslösung ab. Als Resultat werden eine von Ko
balt befreite Nickellösung und eine kobaltangereicherte Extrak
tionslösung erhalten. Für die Gewinnung des Kobalts werden die
Extraktionslösung danach mit Säure behandelt und die Reextrakti
onslösung weiter aufbereitet.
Das Magnesium stört nicht die Nickelgewinnung in der nachfolgen
den Elektrolyse und/oder Reduktion, bleibt jedoch in der Lösung
und kann wiederum aus dieser in der Vorextraktion während des
nächsten Prozeßzyklus entfernt werden. Das erfindungsgemäße Ver
fahren der Verwendung von Magnesium als Austauschion für die Ko
baltextraktion verhindert nachfolgend den Zugang von Magnesium
in den Prozeßkreislauf. Die Verwendung von Magnesium ist jedoch
notwendig, weil die Kobaltextraktion unvollständig ablaufen
würde ohne die Verwendung von Ammonium zur Beschleunigung der
Extraktion.
In dem oben beschriebenen Beispiel kann das Metall A auch ein
anderes entfernbares Metall als Kobalt sein. Es ist lediglich
erforderlich, daß A stärker extrahiert wird als Magnesium. In
dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es somit auch möglich, Me
talle wie Zink, Mangan, Cadmium, Kupfer, Eisen, Vanadium, Molyb
dän und Uran abzuscheiden. Abgesehen von Kobalt oder irgendeinem
anderen Metall dieser Gruppe können gleichzeitig ein anderes
oder mehrere andere Metalle dieser Gruppe abgeschieden werden.
In allen oben beschriebenen Fällen kann als wertvolles Metall B
an Stelle von Kobalt auch Nickel verwendet werden oder B kann
eine Lösungsmischung von Nickel und Kobalt sein. Dann ist der
Bedarf an Ammonium und entsprechend an der magnesiumsubstituier
ten Extraktionslösung geringer, so daß der pH-Wert der Extrakti
onsabtrennung exakt mit der Menge der magnesiumsubstituierten
Extraktionslösung eingestellt werden kann. Dann läuft die Ex
traktionsabscheidung mit einem pH-Wert ab, bei dem das oder die
zu extrahierenden Metalle fähig sind, die Ionenaustauschplätze
der Extraktionslösung einzunehmen, wohingegen es das Kobalt
nicht ist. In ähnlicher Weise wie mit Nickel kann auch Kobalt
aus magnesiumenthaltenden Lösungen elektrolysiert oder reduziert
werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in entsprechender Weise zur
Reinigung einer Anzahl die Metalle B und C enthaltender Lösungen
angewendet werden. Dies ist technisch wirkungsvoll und ökono
misch in Fällen, in denen B und C Metalle darstellen, die mit
bekannten Verfahren abgetrennt werden können. Es muß auch darauf
geachtet werden, daß die in der Extraktionsseparation abzutren
nenden Metalle A stärker extrahiert werden als die Metalle B und
C, d. h. bei einem geringeren pH-Wert als diese. B kann auch
stärker extrahiert werden als C. Um die gewünschte Extraktions
abscheidung zu erhalten, ist die Menge der Extraktionslösung,
bei der C extrahiert wird, so eingestellt, daß der pH-Wert der
Extraktionsseparation für die Separation dieses Metalls geeignet
ist.
Nachfolgend werden einige Beispiele anderer Metallösungen gege
ben, welche durch das erfindungsgemäße Verfahren aufbereitet
werden können. Bei der Aufbereitung von Zink, Kupfer und Kobalt
enthaltenden Rohstoffen ist es auch schwierig, die Säureauslau
gung und die Verwendung von Ammonium als neutralisierendes Agens
zu kombinieren aufgrund der begrenzten Löslichkeit der Ammonium
und Kobalt enthaltenden Doppelsalze. In dem Beispiel wird Zink
durch das Metall A dargestellt. Auf der anderen Seite kann das
Metall B Kupfer sein und entsprechend kann auch Metall C eben
falls Kupfer sein. Die entscheidenden Faktoren sind die relati
ven Anteile der Metalle und die weitere Aufbereitung. Wie oben
bereits ausgeführt, können mit dem Buchstaben A auch andere Me
talle bezeichnet sein, die stärker als B und C extrahiert wer
den, wie z. B. Eisen und Indium. Andere Metallgruppen wie z. B.
Zink, Mangan und Kupfer können in entsprechender Weise abge
trennt werden. In diesem Fall ist A Zink und/oder Eisen. Mangan
ist entweder B oder C und C kann auch Kupfer sein.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht auf Extraktionsmittel
des di-(Alkyl)-Phosphintyps begrenzt, welche wegen ihrer Trenn
schärfe in jedem Fall vorteilhaft sind, wenn Kobalt von Nickel
abgetrennt werden soll. Zusätzlich dazu können Monoalkylester
der Alkylphosphonsäure und di-(Alkyl)-Phosphorsäure verwendet
werden, zu denen Metalle in folgender Reihenfolge extrahiert
werden: UO2 2+ < Fe3+ < Zn2+ < Mn2+ < Cu2+ < Cd2+ < Co2+ < Mg2+ <
Ni2+. Kalzium zeigt kein gleichmäßiges Verhalten, sondern dessen
Verhalten hängt ab von dem verwendeten Extraktionsmittel. Dies
muß in Betracht gezogen werden, wenn die Metalle in die Katogo
rien A, B und C entsprechend ihrer Extraktionseigenschaft einge
ordnet werden, um das erfindungsgemäße Verfahren anzuwenden.
Carboxylsäuren, in der Regel C-10 Säuren, bilden eine Gruppe von
Extraktionsmitteln, die bei der Extraktion verwendet werden.
Wenn die Metalle erfindungsgemäß in Gruppen angeordnet werden,
muß die folgende Extraktionsreihenfolge in Betracht gezogen wer
den: Fe3+ < UO2 2+ < Sn2+ < Hg2+ < Cu2+ < Zn2+ < Pb2+ < Cd2+ <
N2+ < Co2+ < Fe2+ < Mn2+ < Ca2+ < Mg2+.
Andere Extraktionsmittel, die auf Ionentauscherbasis fungieren,
können ebenfalls bei der erfindungsgemäßen Metallseparation ver
wendet werden. Die wichtigsten dieser Extraktionsmittel sind die
Kelatinbilder wie z. B. die Oxime, soweit sie eine Neutralisation
benötigen. Normalerweise wird die Neutralisation angewendet,
wenn das zu extrahierende Metall in einem hohen Anteil in der
Auslauglösung vorliegt.
Claims (15)
1. Verfahren zum Verhindern der Bildung von Jarosit und Doppel
salzen auf Ammonium- und Alkalibasis in einem Lösungsextrakti
onsprozeß, der als Verfahrensschritt zu einem Säureauslaugver
fahren gehört, bei dem wertvolle Metalle selektiv abgetrennt
werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die organische Extraktionslösung durch Ammonium- oder
Alkalisalze vor der mittels Lösungsextraktion durchgeführten
Hauptseparation der wertvollen Metalle neutralisiert wird,
wonach die Extraktionslösung einer Vorextraktion zugeführt wird,
in der das Extraktionsmittel in Kontakt mit einer wäßrigen
Lösung gebracht wird, die ein Metall als Austauschion enthält,
welches Metall in diesem Vorextraktionsschritt die in der
Extraktionslösung enthaltenen Ammonium- oder Alkaliionen
ersetzt, so daß die Bildung von Doppelsalzen auf Ammonium und
Alkalibasis in der Auslaugprozeßlösung verhindert wird, und die
Extraktionslösung kann in einen Hauptextraktionskontakt mit der
wertvolle Metalle enthaltenden wäßrigen Lösung gebracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach der Vorextraktion die Ammonium- oder Alkaliionen aus
der wäßrigen Lösung entfernt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß unter den durch Lösungsextraktion abzutrennenden wertvollen
Metallen zumindest eines stärker extrahierbar als das Aus
tauschion ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Hauptextraktion das stärker extrahierbare wertvolle
Metall das Austauschion in der Extraktionslösung ersetzt, so daß
das Austauschion in die wäßrige Lösung zurückgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl zumindest ein wertvolles Metall als auch das Aus
tauschion stärker extrahierbar sind als die anderen wertvollen
Metalle.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß danach stattfindende Extraktionen oder Auslaugbehandlungen
bei einer erhöhten Temperatur von 60 bis 220°C durchgeführt wer
den.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Austauschion Magnesium verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zu trennenden wertvollen Metalle Kobalt und Nickel sind.
9. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das in der Hauptextraktion am stärksten extrahierbare Metall
Kobalt ist.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Extraktionsmittel eine di-(Alkyl)-Phosphinsäure verwen
det wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Extraktionsmittel eine di-(2,4,4-Trimethyl-Penthyl)-
Phosphinsäure verwendet wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Extraktionsmittel ein Monoalkylester einer Alkylphos
phonsäure verwendet wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Extraktionsmittel eine di-(Alkyl)-Phosphorsäure verwen
det wird.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das in der Hauptextraktion am stärksten zu extrahierende Me
tall eines der Metalle Zink, Mangan, Cadmium, Kupfer, Eisen,
Vanadium, Molybdän oder Uran ist.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß das am schlechtesten zu extrahierende Metall Kupfer oder
Mangan ist.
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